Alfonso de Palencia

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Alfonso Fernández de Palencia (* 21. Juli 1424 in El Burgo de Osma[1] (Provinz Soria); † März 1492 in Sevilla) war ein spanischer Historiograph, Lexikograph und Humanist.[2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war in einer Familie von Conversos geboren worden. Der Name seines Vaters war Luis González Palencia der als Sekretär für den Grafen von Alba de Tormes García Álvarez de Toledo tätig gewesen war.[3]

Palencia wurde im Umfeld des Bischofs von Burgos dem früheren Rabbiner Paulus de Santa Maria erzogen und ausgebildet. Paulus de Santa Maria war mit einigen seiner Geschwister und Familienangehörigen im Jahre 1390 bis 1391[4] zum katholischen Glauben konvertiert.

Später trat Palencia in die Entourage des Bischofs von Burgos von Alfonso de Cartagena (1384–1456) ein. Nach Reisen und seinem Aufenthalt in Italien im Gefolge des Alfonso de Cartagena, ernannte ihn Heinrich IV. von Kastilien im Jahre 1454 zum Chronisten des Königreichs. Er blieb in Rom und Florenz im Dienste des Kardinals Bessarion bis zum Jahre 1453. Nach Spanien zurückgekehrt, lebte und wirkte er von nun an in Sevilla, welches Palencia, außer für sporadische Fahrten in Andalusien, bis zu seinem Tode nicht mehr verließ.

In der Zeit der Herrschaft der katholischen Könige entstand mit dem bekannten lateinisch-spanischen Wörterbuch Universal vocabulario en latín y en romance (1490)[5] durch Palencia eine Reihe von weiteren, durch andere Autoren kompilierter Wörterbücher. Palencia stützte sich bei der Erstellung seines Werkes auf das lateinisch-lateinische Wörterbuch, Elementarium Doctrinae Rudimentum des aus Italien stammenden Papias, welches um das Jahr 1040 bis 1050 entstanden war und fügte dem lateinischen Lexikon kastilische Ausdrücke hinzu.[6]

Während des kastilischen Erbfolgekrieges war er als Diplomat tätig, gründete 1476 eine Hermandad und organisierte 1479 die Entsendung einer Flotte zur Verteidigung Gran Canarias (siehe auch Vertrag von Alcáçovas).[7]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Opus Synonymorum, auch bekannt als De sinonymis elegantibus 1472
  • Uniuersale Compendium Vocabulorum, Sevilla 1490
  • Compendiolum. 1482

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dabei bleiben das Geburtsjahr und der -ort unsicher, nach einigen Autoren wird es mit dem Jahr 1423 angegeben und Palencia als sein Geburtsort.
  2. José López del Toro: Cuarta Década de Alonso de Palencia. Real Academia de la Historia, Madrid 1971, ISBN 84-600-6271-6.
  3. Fermín Sierra Martínez: Literatura y transgresión: en homenaje al profesor Manuel Ferrer Chivite. Rodopi, 2004, ISBN 90-420-1158-0, S. 102
  4. Francisco Cantera Burgos: La conversión del celebre talmudista Salomón Levi (Pablo de Burgos). In: Boletin de la biblioteca de Menéndez Pelayo, Band 15, 1933, S. 419–448.
  5. Antonia Ma Medina Guerra: Modernidad del universal vocabulario de Alfonso Fernández de Palencia. E.L.U.A., 7, 1991, S. 45–60.
  6. Annegret Alsdorf-Bollee, Ingrid Neumann-Holzschuh: Spanische Sprachgeschichte. 5. Auflage. Klett, Stuttgart 2009, ISBN 3-12-939624-1, S. 107.
  7. Óscar Perea Rodríguez: Alfonso de Palencia (1424-1492). MCN Biografías