Alfred Neff

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Alfred Heinrich Neff (* 18. Juli 1906 in Bretten; † 2. November 1970 in Tübingen; evangelisch) war kurzzeitig Bürgermeister von Bretten und Landrat des Landkreises Karlsruhe und von 1964 bis 1970 Richter am Staatsgerichtshof für das Land Baden-Württemberg.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Neff war der Sohn des Herdfabrikanten Adolf Neff in Bretten und der Luise geborene Wich. Er heiratete am 12. Oktober 1933 Ellen geborene Nauen (* 3. April 1910), Tochter des Konsuls Alfred Nauen. Dieser Ehe entstammen zwei Kinder: Verena (* 3. März 1939) und Dagmar Elke (* 17. Februar 1943).

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Neff besuchte von 1916 bis 1924 die Oberrealschule. Nach dem Abitur 1925 studierte von 1925 bis 1928 an der Handelshochschule Mannheim und machte dort seinen Abschluss als Diplom-Kaufmann. Anschließend studierte er Politikwissenschaft an den Universitäten Universität Heidelberg, Frankfurt am Main, Bonn und Köln. Am 8. Oktober 1932 wurde er zum Dr. rer. pol. mit der Note magna cum laude promoviert.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1930/31 war er Assistent am psychologischen Institut der Wirtschaftshochschule Mannheim und begann 1931 seine Tätigkeit im elterlichen Betrieb in Bretten. Sein Versuch, sich zu habilitieren scheiterte an seiner antifaschistischen Einstellung. 1940 wurde er Betriebsleiter und Alleininhaber der Carl-Neff-Herdfabrik. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er von den Besatzungsmächten als Bürgermeister in Bretten eingesetzt. Vom 5. Oktober 1945 bis 23. April 1946 wurde er gleichzeitig kommissarischer Landrat des Landkreises Karlsruhe. In dieser Funktion gehörte er der Vorläufigen Volksvertretung für Württemberg-Baden an. Vom Februar 1946 bis 1949 bekam er einen Lehrauftrag für die Fächer Soziologie, anschließend Psychologie, an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Neff war von 1955 bis 1962 Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe und von 1963 bis 1970 deren Präsident. Am 16. Juli 1964 wurde er durch den Landtag von Baden-Württemberg zum Richter am Staatsgerichtshof für das Land Baden-Württemberg in der Gruppe der Mitglieder ohne Befähigung zum Richteramt gewählt.[1] Dieses Amt hatte er bis zu seinem Rücktritt zum 31. Juli 1970 inne.[2]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Haushalt-Grossgeräte-Markt von morgen, Ergebnisse einer Tagung der Neff-Werke, Bretten/Baden am 5./6. Okt. 1964 in Bretten, Econ-Verlag, Düsseldorf/Wien 1965.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 425.
  • Bernd Breitkopf: Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher. Die Entstehung der Landkreise und Ämter im heutigen Landkreis Karlsruhe. Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803 bis 1997. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, ISBN 3-929366-48-7, S. 155.
  • Anneliese Hermann: Neff, Alfred Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 29 f. (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Protokolle des Landtags von Baden-Württemberg, 4. Wahlperiode, S. 117.
  2. Protokolle des Landtags von Baden-Württemberg, 5. Wahlperiode, S. 4913.
  3. Liste der Ehrenbürger der Stadt Bretten