Altershausen (Münchsteinach)

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Altershausen
Koordinaten: 49° 41′ N, 10° 36′ OKoordinaten: 49° 40′ 30″ N, 10° 35′ 52″ O
Höhe: 328–372 m ü. NHN
Einwohner: 250
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91481
Vorwahl: 09166
Altershausen von Süden
Altershausen von Süden

Altershausen (fränkisch: „Åldədshaúsn“[1]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Münchsteinach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt inmitten des Steigerwalds an der Weisach, die ein linker Zufluss der Aisch ist. Im Norden schließt sich eine Feriensiedlung an. Im Nordwesten liegt das Waldgebiet Mittlere Höhe. Im Südwesten liegt das Flurgebiet Polleiten, im Süden Kessel, im Südosten Schwambach. 1 km östlich erhebt sich der Stadlmannsberg (380 m ü. NHN).

Die Kreisstraße NEA 1 führt an der Hohenmühle vorbei nach Schornweisach (4 km östlich) bzw. nach Abtsgreuth zur Staatsstraße 2256 (1,6 km südwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Kienfeld zur ERH 21 (2,5 km nordöstlich) und zur Kreisstraße NEA 14 bei Neuebersbach (2,3 km südöstlich).[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde am 6. August 1096 in einer Urkunde des Hochstifts Bamberg als „Altolveshusen“ erstmals erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Altolf beziehungsweise Althold. Man kann davon auszugehen, dass der Ort im 9. Jahrhundert gegründet wurde. Möglicherweise war Altolf von Castell der Gründer des Ortes.[4] Mit der Gründung des Klosters Münchsteinach im Jahr 1102 wurde der Ort diesem zugewiesen, nach dessen Auflösung im Jahr 1530 unterstand es dem markgräflichen Klosteramt Münchsteinach.[1]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Altershausen 22 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus, was aber von dem Castellschen Cent Burghaslach strittig gemacht wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Klosteramt Münchaurach. Grundherren waren das Klosteramt Münchaurach (18 Anwesen: 2 Huben, 1 Hof, 1 Mühle, 6 Halbhuben, 1 Viertelhube, 3 Sölden, 1 Tropfhäuslein) und die Pfarrei Burghaslach (Kirche, Schule, 2 Güter).[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. 1810 kam Altershausen an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Altershausen 1811 dem Steuerdistrikt Schornweisach und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Schornweisach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Altershausen, zu der die Schneidmühle gehörte.[6][7] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim).[8] Am 4. August 1823 wurde Hombeer nach Altershausen umgemeindet.[9] Ab 1862 gehörte Altershausen zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 11,352 km².[10]

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Altershausen aufgelöst: Altershausen und Schneidmühle wurden nach Münchsteinach eingegliedert, Hombeer nach Markt Taschendorf.[11]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Altershausen

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 161 356 390 372 376 377 356 387 384 387 365 362 349 352 354 313 279 271 249 356 354 347 282 232
Häuser[12] 23 53 57 66 63 63 57 50 54
Quelle [13] [14] [15] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [15] [23] [15] [24] [15] [25] [15] [15] [15] [26] [15] [10] [27]

Ort Altershausen mit Schneidmühle

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 161 255 255 259 278 259 207 226 205 173 227
Häuser[12] 23 34 46 47 39 37 40 82
Quelle [13] [14] [16] [18] [21] [23] [25] [26] [10] [27] [28]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Ursprünglich war die St. Michael eine Filiale von St. Ägidius (Burghaslach),[5] seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehört St. Michael zur Pfarrei St. Maria (Kleinweisach).[14]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altershausen (Münchsteinach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 74.
  2. Gemeinde Münchsteinach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Juli 2023.
  3. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Die Entstehung von Altershausen. In: altershausen.com. Abgerufen am 27. Juli 2023.
  5. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 79.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 58 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 222.
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 182.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 181.
  10. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 803 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
  12. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 5 (Digitalisat).
  14. a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 195 (Digitalisat). Altershausen: 251 Einwohner, 33 Häuser; Schneidmühle: 4 E., 1 H. Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 385 Einwohner.
  15. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1055, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 167 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1219, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 66 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 190 (Digitalisat).
  21. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1153 (Digitalisat). Altershausen: 273 Einwohner, 45 Wohngebäude; Schneidmühle: 5 E., 1 Wgb.
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 191 (Digitalisat).
  23. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1226–1227 (Digitalisat). Altershausen: 249 Einwohner, 46 Wohngebäude; Schneidmühle: 10 E., 1 Wgb.
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 191 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1093 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).