Ambérieux-en-Dombes

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Ambérieux-en-Dombes
Ambérieux-en-Dombes (Frankreich)
Ambérieux-en-Dombes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ain (01)
Arrondissement Bourg-en-Bresse
Kanton Villars-les-Dombes
Gemeindeverband Dombes Saône Vallée
Koordinaten 46° 0′ N, 4° 54′ OKoordinaten: 46° 0′ N, 4° 54′ O
Höhe 265–302 m
Fläche 15,92 km²
Einwohner 1.897 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 119 Einw./km²
Postleitzahl 01330
INSEE-Code
Website www.amberieux-en-dombes.fr

Donjon der Burg von Ambérieux

Ambérieux-en-Dombes ist eine französische Gemeinde mit 1.897 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Villars-les-Dombes im Arrondissement Bourg-en-Bresse und ist Mitglied im Gemeindeverband Dombes Saône Vallée.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ambérieux-en-Dombes liegt auf 300 m, etwa 34 km südwestlich der Präfektur Bourg-en-Bresse, 27 km nördlich der Stadt Lyon und 34 km südlich der Stadt Mâcon (Luftlinie). Das Dorf liegt inmitten der seenreichen Landschaft und historischen Provinz Dombes im Südwesten des Départements Ain. Nachbargemeinden von Ambérieux-en-Dombes sind Sainte-Olive im Nordosten, Lapeyrouse im Osten, Monthieux, Saint-Jean-de-Thurigneux und Rancé im Süden sowie Savigneux und Villeneuve im Westen.

Topographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fläche des 15,92 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der westlichen Dombes, eines von unzähligen Seen und Wasserflächen durchzogenen Hochplateaus zwischen dem Tal der Saône im Westen und dem Jura im Osten. Mit Höhenwerten zwischen 290 m und 302 m ist der Großteil der Gemeinde fast eben, nur am Westrand beginnt ein leichter Geländeabfall zum Tal der Saône hin. Dieser Teil sowie die unmittelbare Umgebung des Dorfes werden intensiv landwirtschaftlich genutzt, währen am Nord- und Ostrand die für die Dombes typische Aneinanderreihung von Seen und Weihern (frz.: étang) anfängt. Direkt im Dorf befindet sich außerdem der Étang du Cérisier. Die anteilsmäßige Landbedeckung der Gemeindefläche gliedert sich in Felder mit 49 %, Wiesen mit 18 % und sonstige landwirtschaftliche Flächen mit 12 %. Die Wasserflächen der étangs machen fast 12 % aus, während die Siedlungsfläche etwa 7 % einnimmt.[1]

Eckturm der mittelalterlichen Burg

Vom historischen Dorfkern aus erstrecken sich mehrere Siedlungsarme entlang der Zugangswege. Das Dorf ist außerdem von einer Vielzahl von Gehöften und Lieu-dits umgeben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Römerzeit sind keine Funde auf dem Gebiet von Ambérieux bekannt,[2] wohl aber hatte das damalige Ambariacum bereits zur Burgunderzeit eine hohe Bedeutung. Es ist verzeichnet als der Ort, an dem im Jahre 501 der Burgunderkönig Gundobad den Titel 42 des Burgunderrechts erließ (Data Ambariaco in conloquio sub die III. nonas Septembris, Abieno viro clarissimo consule). Es folgten im 6., 9. und 10. Jahrhundert weitere Erwähnungen und der Ortsname wandelte sich im Mittelalter schließlich zu Ambaireu (1226) und Ambérieu (1402).[3]

Westportal der Kirche Saint-Maurice in Ambérieux

Die Dorfkirche Saint-Maurice wurde 972 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg von Ambérieux aus dem 14. und 15. Jahrhundert war unter der Herrschaft der Thoire-Villars eine der stark befestigten Burgen der Dombes und steht möglicherweise auf den Überresten des alten burgundischen Herrschaftssitzes.[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der mittelalterlichen Burg sind noch drei Türme und der 19 m hohe Donjon erhalten und als monument historique klassifiziert.[4] Sie sind heute Teil der Bebauung im Dorfkern und umfassen ein Areal, in dessen Zentrum später die Dorfkirche errichtet wurde. Sie ist ein Neubau im Stil der Neuromanik aus dem 19. Jahrhundert.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2010 2020
Einwohner 588 627 756 848 1156 1408 1616 1782
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 1897 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[5] gehört Ambérieux-en-Dombes zu den kleineren Gemeinden des Départements Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gleichbleibend zwischen 800 und 900 lag, nahm sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab. In den 1960er Jahren kehrte sich dieser Trend um und es setzte eine starke Bevölkerungszunahme ein, die bis heute anhält.[6] Die Ortsbewohner von Ambérieux-en-Dombes heißen auf Französisch Ambarrois(es).

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ambérieux-en-Dombes ist bis heute ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf, dessen Höfe in der Tierproduktion und Feldwirtschaft aktiv sind. Daneben gibt es heute verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes und einige kleine Industriebetriebe. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung, teilweise auch in den Großräumen Lyon und Villefranche-sur-Saône, ihrer Arbeit nachgehen.[7]

Gemeindeverwaltung

Die Ortschaft liegt an der Kreuzung zweier regionaler Verbindungsstraßen, die nicht mehr Teil der heutigen Hauptverkehrswege in Rhône-Alpes sind. Diese sind die ehemalige Nationalstraße und aktuelle D904 zwischen Villefranche und Ambérieu-en-Bugey und die D66 zwischen Saint-Trivier-sur-Moignans und Lyon. Der nächsten Autobahnanschlüsse an die A6 oder die A46 befinden sich in rund 15 Kilometer Entfernung. Als Flughafen in der Region kommt Lyon-St-Exupéry (43 Kilometer entfernt) in Frage.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ambérieux-en-Dombes befindet sich eine staatliche école primaire (Grundschule mit eingegliederter Vorschule).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ambérieux-en-Dombes – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daten 2006 von CORINE Land Cover, abrufbar z. B. unter www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr (Memento des Originals vom 24. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr.
  2. André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule - Ain 01. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 136 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b É. Philipon: Dictionnaire Topographique du Département de l’Ain. Imprimerie Nationale, 1911, S. 8 (französisch, online [PDF; abgerufen am 4. Januar 2014]).
  4. Info in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  5. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  6. Ambérieux-en-Dombes – notice communale. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 29. September 2015 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).
  7. Dossier complet zu Ambérieux-en-Dombes. In: INSEE. Abgerufen am 29. September 2015 (französisch).