American Life

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American Life
Studioalbum von Madonna

Veröffent-
lichung(en)

22. April 2003

Aufnahme

2001–2003

Label(s) Maverick, Warner

Format(e)

CD, Download

Genre(s)

Electronica, Pop, Folk

Titel (Anzahl)

11

Länge

49:39

Produktion

Studio(s)

Chronologie
GHV2
(2001)
American Life Remixed & Revisited
(2003)
Singleauskopplungen
24. März 2003 American Life
3. Juli 2003 Hollywood
21. November 2003 Nothing Fails
8. Dezember 2003 Love Profusion

American Life ist Madonnas neuntes Studioalbum und ihre 15. veröffentlichte CD (einschließlich Soundtracks und Compilations). In den USA verkaufte die Künstlerin 674.000 Exemplare.[1]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

American Life ist eine konsequente Fortführung des letzten Studioalbums Music, das weltweit zu ihren größten Erfolgen zählt. Der Stil ist geprägt von progressivem Underground des Hauptproduzenten Mirwais und zeigt auch deutliche Einflüsse seiner französischen Landesgenossen Daft Punk und Air. Im Vordergrund stehen allerdings Madonnas (mit Vocoder verfremdete) Stimme und akustische Gitarren, die Madonna zum Teil selbst spielte.

Die Texte befassen sich vor allem mit Madonnas persönlichen Erkenntnissen in Bezug auf ihr Leben als Superstar (American Life, Nobody Knows Me, I’m So Stupid, Easy Ride) und ihre religiösen Ansichten (Nothing Fails, X-Static Process), geprägt durch die Kabbalah – was nicht nur Fans und Kritiker sehr kritisch aufnahmen und ihr als Missionierung vorwarfen.

Anfang 2003 sollte das Video zu der ersten Single American Life veröffentlicht werden. Zu diesem Zeitpunkt des dritten Irak-Krieges herrschte eine massive Anti-Kriegs-Stimmung weltweit – mit Ausnahme der USA. Madonna (die mit ihrer Familie mittlerweile in Großbritannien lebte) produzierte als Musikvideo ein massives Statement gegen den Krieg: Irakische Kinder auf einem Laufsteg, im Hintergrund amerikanische Bomber und Explosionen – zum Schluss ein George W. Bush-Double, der sich mit einer Handgranate die Zigarre anzündet. Das Video lief weltweit erfolgreich an (alleine in Deutschland sendete es VIVA zweimal jede Stunde) – wurde jedoch einen Tag später zurückgezogen und durch ein unverfängliches ersetzt. Madonna: „Ich habe gesehen, wie sehr die texanische Countryband Dixie Chicks gelitten hat, nachdem die Musikerinnen sagten, dass sie sich schämten, aus demselben Bundesstaat zu kommen wie Präsident Bush. Sie wurden in den USA zu gehassten Frauen. Ich wollte meine beiden Kinder dieser Situation nicht aussetzen. Auch für die Karriere meines Mannes, des Filmemachers Guy Ritchie, wäre es verheerend gewesen.“

Amerika entrüstete sich und bezeichnet Madonna seitdem als „unamerikanisch“. Nach ernsthaften Drohungen verlegte sie ihren Hauptwohnsitz nach England. Ihre Alben wie auch Singles wurden fortan von den US-amerikanischen Radiostationen boykottiert – was sich dort bis heute an ihren Chartplatzierungen bemerkbar macht.

Obgleich das Album mit wohlwollenden Kritiken bedacht wurde, gilt es als Madonnas größter Flop – es verkaufte sich nur fünf Millionen Mal – das Vorgängeralbum brachte es auf 15 Millionen. Insgesamt galt es als zu unspektakulär und die Promotion als vollkommen missglückt (Che-Guevara-Look des Covers, die erste Single American Life wenig radiotauglich, das zweite Video machte eher Schlagzeilen als Samuel-Bourdin-Plagiat, zur dritten Single wurde überhaupt kein Video gedreht und für das letzte Video wurde die Computervorlage eines Estée-Lauder-Werbeclips verwendet.) Ironischerweise war Hollywood die erste Single Madonnas, die nicht mehr von US-Radiostationen gespielt wurde – in dem Song kritisiert sie diese: „Music stations always play the same songs. I'm bored with the concept of right and wrong“. („Radiostationen spielen immer die gleichen Lieder. Mich langweilt das Konzept von richtig und falsch.“)

Erfolgreich liefen lediglich die Remixe in den Clubs: Sieben Singles schafften es in die Billboard „Hot Dance Music/Club Play Charts“. Trotz des geringen Charterfolgs konnte Madonna mit diesem Album trotzdem einen Rekord verzeichnen: Noch nie schafften es so viele Singles von einem Album in die Clubcharts. Doch auch das schnell nachgeschobene Remixalbum Remixed & Revisited blieb weitgehend unbeachtet. Mit Die Another Day enthält es einen ihrer großen Hits. Der Titelsong des Films James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag ist der meistverkaufte der James-Bond-Serie und erschien erstmals auf dem entsprechenden Soundtrack.

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr.TitelAutor(en)ProduktionLänge
1.American LifeMadonna • Mirwais AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï4:58
2.HollywoodMadonna • AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï4:24
3.I’m So StupidMadonna • AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï • Mark "Spike" Stent (add.)4:09
4.Love ProfusionMadonna • AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï3:38
5.Nobody Knows MeMadonna • AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï4:39
6.Nothing FailsMadonna • Guy SigsworthJem GriffithsMadonna • Ahmadzaï • Stent (add.)4:49
7.InterventionMadonna • AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï4:54
8.X-Static ProcessMadonna • Stuart PriceMadonna • Ahmadzaï3:50
9.Mother And FatherMadonna • AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï4:33
10.Die Another DayMadonna • AhmadzaïMadonna • Ahmadzaï4:38
11.Easy RideMadonna • Monte PittmanMadonna • Ahmadzaï5:07
Gesamtlänge:49:39

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Album[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[2]1 (20 Wo.)20
 Österreich (Ö3)[2]1 (20 Wo.)20
 Schweiz (IFPI)[2]1 (23 Wo.)23
 Vereinigtes Königreich (OCC)[2]1 (20 Wo.)20
 Vereinigte Staaten (Billboard)[2]1 (14 Wo.)14

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2002 Die Another Day DE4
(14 Wo.)DE
AT2
(14 Wo.)AT
CH4
(19 Wo.)CH
UK3
(18 Wo.)UK
US8
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. Oktober 2002
Verkäufe: + 235.000; Video: Traktor
2003 American Life DE10
(9 Wo.)DE
AT7
(11 Wo.)AT
CH1
(13 Wo.)CH
UK2
(19 Wo.)UK
US371
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. April 2003
Verkäufe: + 285.000; Video: Jonas Åkerlund
Hollywood DE21
(9 Wo.)DE
AT34
(9 Wo.)AT
CH15
(13 Wo.)CH
UK2
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 14. Juli 2003
Video: Jean-Baptiste Mondino
Nothing Fails DE36
(8 Wo.)DE
AT51
(8 Wo.)AT
CH41
(10 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 2003
Love Profusion CH31
(11 Wo.)CH
UK11
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 8. Dezember 2003
Video: Luc Besson
  • 1 In den USA werden Madonnas Singles nach dem Boykott von 2003 (sie äußerte sich kritisch gegen den 3. Irakkrieg und George W. Bush) von vielen US-amerikanischen Radiostationen nicht mehr gespielt und können sich zum größten Teil nur noch durch Verkauf und Downloads in den Billboard Hot 100 Charts platzieren.
  • Der Remix von Mother and Father konnte sich auf Platz neun der US-amerikanischen „Billboard Hot Dance Music/Club Play Charts“ platzieren. Er ist exklusiv auf dem Album des Remixers Peter Rauhofer Rauhofer Live @ The Roxy 4 enthalten.
  • Die Promosingle Nobody Knows Me konnte sich auf Platz vier der US-amerikanischen „Billboard Hot Dance Music/Club Play Charts“ platzieren.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://new.music.yahoo.com/blogs/chart_watch/20401/chart-watch-extra-what-a-turkey-the-25-worst-selling-1-albums
  2. a b c d e Chartquellen: DE AT CH UK US