Amt Baldenau

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Burg Baldenau

Das Amt Baldenau war ein vom 14. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestehender Verwaltungs- und Gerichtsbezirk im Kurfürstentum Trier. Es war Teil des Ober-Erzstiftes Trier und dem Oberamt Bernkastel nachgeordnet. Namensgebend war die ab 1315 erbaute Burg Baldenau.

Zugehörige Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ende des HRR bestand das Amt aus den Orten: Bischofsthron, Commen, Heinzerath, Hinzerath, Hontheim, Horath, Hoschel, Longcamp, Moersbach, Morbach, Morscheid, Rapperath, Wederath, Wingerath und Wolsburg. Daneben bestanden 4 Frohnstätten (2 in Frohnhofen und 2 in Kleinich). Der Ort Emmeroth gehörte ursprünglich zum Amt wurde aber an Pfalz-Zweibrücken vertauscht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 15. Jahrhundert sind mit Rulmann von Partenheim und Clas von Nattenheim zwei Amtmänner überliefert.

Erzbischof Johann VI. (1556–1567) ordnete am 26. November 1556 mit Zustimmung der Landstände in Koblenz eine vierjährige Landsteuer an. Je 1000 Gulden Vermögen betrug die Steuer 3,5 Gulden. Am 20. Juli 1563 forderte er Berichte aller Ämter an, die über die Orte und die dortigen Steuerzahler Auskunft geben sollte. Im Amt Baldenau gab es danach 254 Feuerstellen in folgenden Orten:

Ortschaft Zahl Feuerstellen
Longkamp 39
Kommen 12
Horath 19
Merschbach 8
Morscheid, Hoxel, Wolzburg 22
Gutenthal 9
Heinzerath 21
Wederath 10
Rapperath 18
Morbach 25
Hontheim 25
Hinzerath 22
Wenigerath 13
Bischofsdhron 12

Einige Orte waren teilweise den Ämtern Hunolstein und Baldenau zinspflichtig.

1779 war Joseph Nepomuk Erbschenk, Freiherr von Schmidburg Amtmann.[1]

Mit der Einnahme des Linken Rheinufers durch französischen Revolutionstruppen wurde das Amt nach 1794 aufgelöst. In der Franzosenzeit gehörte das Gebiet zum Département de la Sarre.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Brommer: Kurtrier am Ende des alten Reichs : Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790, Mainz 2008, Band 1, ISBN 978-3-929135-59-6, S. 124–125.
  • Jacob Marx: Geschichte des Erzstiftes Trier. Linz, Trier 1858, S. 249 (books.google.de).
  • Peter Brommer: Die Ämter Kurtriers : Grundherrschaft, Gerichtsbarkeit, Steuerwesen und Einwohner ; Edition des sogenannten Feuerbuchs von 1563, 2003, ISBN 3-929135-40-X, S. 29, 423–491.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Des Hohen Erz-Stifts und Churfürstenthums Trier Hof-, Staats- und Stands-Kalender, 1779, S. 116, Digitalisat

Koordinaten: 49° 50′ 7″ N, 7° 9′ 54″ O