Amtsgericht Osnabrück

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Das Gebäude des Amtsgerichts

Das Amtsgericht Osnabrück ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit im Bezirk des Landgerichts Osnabrück. Es ist neben den Amtsgerichten Hannover und Braunschweig eines von drei Präsidialamtsgerichten in Niedersachsen und hat seinen Sitz am Kollegienwall 29/31 in Osnabrück.

Das Amtsgericht Osnabrück ist als Präsidialamtsgericht direkt dem Oberlandesgericht Oldenburg unterstellt. Rechtsmittelgerichte sind – abhängig vom Rechtsgebiet – die Landgerichte Osnabrück und Aurich sowie das Oberlandesgericht Oldenburg.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Axel Eichmeyer ist seit Dezember 2023 Präsident des Amtsgerichts. Zuvor war Christiane Hölscher in der Zeit von April 2019 bis Mai 2023 Präsidentin. Von Mai bis Anfang Dezember 2023 war die Präsidentenstelle vakant.[1]

Geschäftsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strafsachen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Anträge auf Erlass von Strafbefehlen 2766 2572 2335 2367 2389 2370 2578 2449 2311
Anklagen vor dem Strafrichter 2582 2327 2418 2357 2239 2094 1869 1875 1794
Anklagen vor dem Jugendrichter 887 962 931 824 903 836 717 720 732
Anklagen vor dem Schöffengericht 221 171 195 172 147 155 168 135 132
Anklagen vor dem Jugendschöffengericht 226 219 227 184 168 167 231 195 164
Haftsachen 443 326 280 284 258 310 441 346 252
Zivilsachen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Neueingänge 5442 5303 5032 5048 5046 4620 4676 4412 4397
Familiensachen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Neueingänge 2038 2107 2061 2143 2367 2013 2629 2270 2116
Betreuungssachen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Neueingänge 1558 1501 1474 1643 1581 1392 1330 1274 1425
Bestand 4005 4260 4324 4290 4192 4005 4338
Insolvenzsachen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Anträge auf Eröffnung von Unternehmensinsolvenzverfahren 541 463 437 524 424 452 479 403 381
Anträge auf Eröffnung von Verbraucher- und Kleininsolvenzverfahren 598 679 674 721 646 717 797 606 570

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Revolution von 1848 wurde im Königreich Hannover die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt und die Patrimonialgerichtsbarkeit abgeschafft.[2] Das Amtsgericht wurde daraufhin mit der Verordnung vom 7. August 1852 die Bildung der Amtsgerichte und unteren Verwaltungsbehörden betreffend als königlich hannoversches Amtsgericht gegründet. Es umfasste das Amt Osnabrück und Amt Schledehausen zu Osnabrück.[3] Das Amtsgericht war dem Obergericht Osnabrück untergeordnet.[4] Für die Stadt Osnabrück selbst bestand ein gesondertes Amtsgericht Stadt Osnabrück, das 1859 mit dem Amtsgericht Osnabrück zusammengelegt wurde.[5]

Mit der Annexion Hannovers durch Preußen wurde es zu einem preußischen Amtsgericht in der Provinz Hannover.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pressemitteilung des Amtsgerichts Osnabrück vom 18. Dezember 2023: Axel Eichmeyer ist neuer Präsident des Amtsgerichts Osnabrück, abgerufen am 6. Januar 2024.
  2. Gesetz über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 (Gesetz-Sammlung für das Königreich Hannover, S. 207http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510358~SZ%3D239~doppelseitig%3D~LT%3DGesetz-Sammlung%20f%C3%BCr%20das%20K%C3%B6nigreich%20Hannover%2C%20S.%20207~PUR%3D)
  3. Hannoversche Gesetzgebung über Staats- und Gemeinde-Verwaltung, 1852, S. 32, 80b, online
  4. Verzeichnis der Obergerichte, Anlage zur Verordnung zur Ausführung der §§ 14,15 und 35 des Gesetzes über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 vom 7. August 1852, abgedruckt in: Gerhard Adolf Wilhelm Leonhardt: Die Justizgesetzgebung des Königreichs Hannover: unter besonderer Berücksichtigung der Regierungs- und ständischen Motive zum practischen Gebrauche. Band 3, 1852, S. 135 online
  5. Verordnung vom 31. März 1859 zur Bildung der Gerichte; abgedruckt in: Christian Hermann Ebhardt: Gesetze, Verordnungen und Ausschreiben für das Königreich Hannover: aus dem Zeitraume von 1813 bis 1839. Vierte Folge. 1856–1862: Abtheilung I. Rechts-Sachen, Band 12, 1863, S. 307, online

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 52° 16′ 21,1″ N, 8° 3′ 2,3″ O