Andreas Friedrich Uhthoff

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Andreas Friedrich Uhthoff

Andreas Friedrich Uhthoff (* 14. September 1780 in Bremen; † 16. März 1860 Vegesack) war ein Fabrikant und Unternehmer, der 1822 die Eisengießerei Uhthoff gründete. Nach ihm und seinem Unternehmen ist die Uhthoffstraße im Bremer Stadtteil Vegesack benannt.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Friedrich stammt aus der weit verzweigten Bremer Familie Uhthoff.[1] Er wurde als viertes von sechs Kindern in Bremen geboren. Sein Vater Helmerich Uhthoff (1737–1819) war Kaufmann und Diakon am Bremer Dom. Seine 1746 geborene Mutter stammte aus Höxter und starb 1805.[2] Uhthoff erlernte den Beruf eines Kaufmanns. In den 1810er Jahren betrieb Andreas Friedrich Uhthoff, gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Franz Anton Egells in Gebäuden des ehemaligen Klosters Gravenhorst eine Maschinenbauanstalt und konstruierte unter anderem Dampfmaschinen. Den Gussstahl dazu bezogen die Unternehmer von Friedrich Krupp.[3] Im Juli 1820 beschreibt Christian Karl André eine von Uhthoff verbessert und in Gravenhorst vorgestellte Dampfmaschine ausführlich:

„Diese von dem genannten Künstler sorgfältig ausgeführte, und von mehreren Kennern, welche dieselbe im Gang sahen, sehr günstig beurtheilte Maschine, verdient von Kunstfreunden gesehen zu werden; große Sorgfalt zeigt sich selbst bei den kleinsten Theilen, so daß z.B. jede Schraubenmutter, die sich auf irgend eine Art lossetzen könnte, durch geschickte Vorkehrungen festgehalten wird.“

Christian Karl André: Hesperus: Encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser[4]

1812 heiratete er in Recke Henrietta Christiana Mueser,[5] mit der er sieben Kinder hatte, darunter den 1814 geborene Firmenerbe Gustav.[6] 1822 stellte er beim Amt Vegesack ein Genehmigungsgesuch, zur Gründung einer Eisen- und Metallgießerei mit einem Walzwerk.[7] Dieses Unternehmen führte er bis zu seinem Tod im Jahre 1860. Sein Sohn Gustav Uhthoff verstarb am 26. April 1875, zwei Jahre nach dem Gründerkrach und im selben Jahr wurde auch der Betrieb der Eisengießerei Uhthoff eingestellt. An zahlreichen Gebäuden in Bremen und Umgebung haben sich bis heute Erzeugnisse Uhthoffs erhalten. Grundstückseinfriedungen, Brüstungsgitter, Geländer von Treppen und Balkonen sowie Gartenmöbel finden sich zahlreich.[8] Das von ihm 1842 erbaute Wohnhaus ist heute noch in Teilen in der nunmehr nach ihm benannten Uhthoffstraße 24 in Bremen-Vegesack erhalten.[9] Im Uhthoffzimmer im Erdgeschoss des Heimatmuseums im Schloss Schönebeck befinden sich mehrere Ausstellungsgegenstände aus dem Werk Uhthoffs.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Focke: Die erste Eisengießerei im bremischen Staatsgebiet. In: Jahrbuch der bremischen Sammlungen. Nr. 1, 1908 ([2]).
  • Rudolf Stein: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens. Die Vorstädte und die Stadt-Landgüter, Vegesack und Bremerhaven. Band 2. Hausschild, Bremen 1965, DNB 454853181, S. 490–496.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Margrit Schulte Beerbühl: The Forgotten Majority. In: Studies in British and Imperial History. Band 3. New York / Oxford 2014, ISBN 978-1-78238-448-9, S. 111, doi:10.1515/9781782384489.
  2. Christian Tölken: Online-Stammbaum ; Geneanet. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  3. (FAH 1/FAH 1 B 66) Eingegangene Geschäftsbriefe an Friedrich Krupp, Bd. 24 (St-T). In: Historisches Archiv Krupp. Abgerufen am 29. Januar 2023.
  4. Christian Karl André: Neue Erfindung Uhthoffs. Dampfmaschine verbessert. In: Hesperus: Encyclopädische Zeitschrift für gebildete Leser. Band 26, Beilage Nr. 15. Cotta, 1820, ZDB-ID 974461-7, S. 119 ([1]).
  5. Vielleicht verwandt mit der aus derselben Region stammenden Gründerfamilie des Bergbauunternehmens Harpen
  6. Andreas Friedrich Uhthoff auf geni.com. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  7. StAB 2-P.13. 324. Abgerufen am 29. Januar 2023 (Enthält v. a.: Zulassung 1822; Niederlassungsrecht für Fabrikarbeiter).
  8. Rudolf Stein: Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens. Die Vorstädte und die Stadt-Landgüter, Vegesack und Bremerhaven. Band 2. Hausschild, Bremen 1965, DNB 454853181, S. 490–496.
  9. Denkmaldatenbank des LfD
  10. Kathrin Harm: Von gusseisernen Stühlen und Stövchen. In: Weser Report. 16. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2023.