Andreas Wagner (Historiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Andreas Wagner (* 1964 in Dresden) ist ein deutscher Historiker. Er ist Leiter des Museums Grenzhus Schlagsdorf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Wagner wuchs in Dessau auf.[1][2] An der Universität Leipzig studierte er von 1985 bis 1990 Marxismus-Leninismus und Geschichte (Abschluss Diplomlehrer).[3] Bis 1993 absolvierte er ein Forschungsstudium Soziologie und Sozialgeschichte an der Universität Rostock, anschließend war er bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ernst-Alban-Gesellschaft für Mecklenburgisch-Pommersche Wissenschafts- und Technikgeschichte e.V. Seine geschichtswissenschaftliche Promotion an der Universität Hamburg schloss er 1995 ab.[4]

Andreas Wagner (2021)

Seit 1996 ist Wagner bei dem Schweriner Verein Politische Memoriale e. V. Mecklenburg-Vorpommern tätig, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen der Landesfachstelle für Gedenkstättenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern, wo er für historisch-politische Bildungsarbeit in der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung zuständig war. Seit 2013 leitet er das von dem Verein getragene Museum Grenzhus Schlagsdorf an der früheren Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Als Teil der musealen Infrastruktur Norddeutschlands zur Erinnerung an die vormals deutsch-deutsche Grenze[5] versteht sich das 1999 eröffnete Grenzhus als Informationszentrum in zweierlei Hinsicht: für die innerdeutsche Grenze mit besonderem Fokus auf den Opfern des DDR-Grenzregimes sowie für das Biosphärenband Schaalsee-Elbe.[6] Geschichtslernen und Umweltbildung zählen zu den Kernzielen des Museums.[7]

Wagner ist seit 2008 Mitglied im Sprecherrat der Arbeitsgemeinschaft Gedenkstätten Mecklenburg-Vorpommern. Zudem ist er langjähriges Redaktionsmitglied der Halbjahreszeitschrift „Zeitgeschichte regional. Miteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern“, die die Geschichtswerkstatt Rostock e.V. seit 1997 herausgibt. Wagner initiierte zusammen mit Martin Just die Bützower Häftlingstreffen, die seit 2003 regelmäßig organisiert werden.[8]

Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählen der Wandel der Erinnerungskultur in Mecklenburg-Vorpommern, historisch-politische Bildungsarbeit, die ehemalige innerdeutsche Grenze sowie Geschichte des Strafvollzugs in Mecklenburg-Vorpommern und Biografieforschung.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ostsee-Zeitung: Schlagsdorf: Mit Historiker Andreas Wagner per Rad auf den Spuren der Geschichte. 2. Oktober 2020, abgerufen am 28. Februar 2024.
  2. Lübecker Nachrichten: Grenzerfahrungen von West und Ost. 1. Oktober 2018, abgerufen am 28. Februar 2024.
  3. Interview mit Helge Berlinke: „Ich war vom Sozialismus überzeugt“. Stiftung Herzogtum Lauenburg, 30. August 2018, abgerufen am 24. Februar 2024.
  4. Andreas Wagner: Arbeit und Arbeiterexistenz im Wandel. Zur Geschichte der Belegschaft der Rostocker Brauerei Mahn & Ohlerich 1878–1955 (zugleich Dissertation Universität Hamburg 1995). Donat, Bremen 1997.
  5. Christian Hellwig, Karolin Quambusch, Christine Schoenmakers: Von der Ostsee bis in die Lüneburger Heide. Die "Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze" in der Metropolregion Hamburg. Eine Bestandsaufnahme. (PDF) Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz-Universität Hannover, 2020, abgerufen am 3. März 2024.
  6. UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe: Nachhaltige Entwicklung an wilden Ufern. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 1. März 2024.
  7. Leitbild. Grenzhus Schlagsdorf, abgerufen am 1. März 2024.
  8. Andreas Wagner: 11 Jahre Bützower Häftlingstreffen – ein Rückblick. (PDF) In: „Facetten der SED-Diktatur“. 11. Häftlingstreffen in Bützow, Rathaus Bützow, 15.–17. September 2013. Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern, 2014, abgerufen am 21. Februar 2024.