Andrei Iwanowitsch Wjasemski

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Andrei Iwanowitsch Wjasemski

Fürst Andrei Iwanowitsch Wjasemski (russisch Андрей Иванович Вяземский; wissenschaftliche Transliteration Andrej Ivanovič Vjazemskij, * 16. Oktober 1754; † 20. April 1807 in Moskau) war ein russischer Offizier und General.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er stammte aus dem alten rurikischen Fürstengeschlecht Wjasemski. Seine Eltern waren Fürst Iwan Andrejewitsch Wjasemski (1722–1798) und Marija Sergejewna Dolgorukowa (1719–1786). Deren Großvater Peter Pawlowitsch Schafirow (1669–1739) diente zeitweise unter Zar Peter I. als Vizekanzler. Andrei Iwanowitsch Wjasemski erhielt neben seiner Muttersprache Russisch Unterricht in Französisch, Latein, Englisch und Deutsch. Er begann seine Laufbahn als Feldwebel und wurde 1779 zum Generalmajor befördert. Von 1782 bis 1786 unternahm er eine Europareise.

Nach 1797 zog er sich im Rang eines Generalleutnants aus dem Militär zurück. 1792 erwarb er das Gutshaus Ostafjewo bei Moskau, das er 1801 durch einen Neubau ersetzen ließ. Er war Besitzer einer bedeutenden Bibliothek, die mit ca. 5000 Bänden zu den größten Moskaus zählte.[1] Sein Haus wurde in der Folgezeit zum Treffpunkt russischer Künstler und Philosophen. Er starb 1807 in Moskau und fand seine letzte Ruhestätte im Nowodewitschi-Kloster. Nach seinem Tod erbte das Gut Ostafjewo sein einziger Sohn.[2][3]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienwappen

Andrei Iwanowitsch Wjasemski war in zweiter Ehe mit der irischen Adligen Jenny Quinn O’Reilly (1762–1802), als Fürstengemahlin Jewgenija Iwanowna Wjasemskaja, verheiratet. Beider Sohn Pjotr Andrejewitsch Wjasemski (1792–1878) war eine der führenden Persönlichkeiten des Goldenen Zeitalters der russischen Literatur. Beider Tochter Jekaterina Andrejewna Wjasemskaja (1789–1810) heiratete 1809 den General der Infanterie Fürst Aleksei Grigorjewitsch Schtscherbatow (1776–1848), starb aber unerwartet während ihrer Schwangerschaft.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Andrey Ivanovich Vyazemsky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekwissenschaft. G. Schönfeld's Buchhandlung (C.A. Werner), 1879 (google.com [abgerufen am 22. Dezember 2021]).
  2. Museum Gutshaus „Ostafjewo“. Bei Moskau - Deutsch Druckgraphik. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
  3. Michail Sokolski: Russlands europäische Sehnsucht. Blaue Hörner, 2003, ISBN 978-3-926385-48-2 (google.com [abgerufen am 22. Dezember 2021]).
  4. Stefan Michael Newerkla: Das irische Geschlecht O'Reilly und seine Verbindungen zu Österreich und Russland: Von Noahs Sohn Jafet bis zum russischen Nationaldichter Puškin. In: Jasmina Grković-Major – Natalia B. Korina – Stefan Michael NewerklaFedor B. Poljakov – Svetlana M. Tolstaja (eds.): Diachronie – Ethnos – Tradition: Studien zur slawischen Sprachgeschichte. Festgabe für Anna Kretschmer. Tribun EU, Brno 2020, S. 259–279; ISBN 978-80-263-1581-0 (Digitalisat), hier S. 272–273.