Anna Rheinsberg

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Anna Rheinsberg (* 24. September 1956 in Berlin-Hermsdorf) ist eine deutsche Lyrikerin, Prosaautorin und Essayistin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna Rheinsberg wuchs in Berlin-Frohnau bei Mutter und Großmutter auf, ab 1963 in der Nähe von Hannover. Seit dem achten Lebensjahr schrieb sie Tagebücher, Poesiealben, Erzählungen. Das Studium der Germanistik und Volkskunde an der Philipps-Universität Marburg schloss sie bei Marie-Luise Gansberg mit einer Arbeit über Claire Goll ab. 1979 gründete Rheinsberg zusammen mit anderen Studentinnen die Marburger Frauenzeitung Spinatwachtel. Seit dieser Zeit fühlt sie sich mit der Frauenbewegung verbunden.[1]

1984–1988 gestaltete sie im Frauenfunk des Hessischen Rundfunks die monatliche Sendung Schreibwerkstatt – Texte von Frauen. Ausgewählt und vorgestellt von Anna Rheinsberg. 2006–2008 war sie Mitarbeiterin bei dem freien Sender Radio Unerhört Marburg. Sie war Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds Darmstadt und des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst.[2]

Neben selbständigen Veröffentlichungen schreibt sie für mehrere Frauenzeitschriften (u. a. Schreiben, Emma, Courage, Brigitte, Mamas Pfirsiche) und Tageszeitungen (u. a. TAZ, Die Welt, Frankfurter Rundschau). Sie gehörte zum Umkreis der Alternativliteratur (Ulcus Molle Info) und arbeitete für Radio und Fernsehen. Rheinsberg beschäftigte sich mehrfach mit Leben und Werk vergessener Autorinnen der 1920er Jahre, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Durchgängiges Thema ist der Zusammenhang von Sprache und Gewalt bezüglich der Frauen.[3]

1979 wirkte sie bei dem Film Das Krokodil (Michael Krause) mit, 1980/81 bei dem Film Anna der Wiener Künstlerin Linda Christanell[4]. Ihre Erzählung Kleine Monde, Wolf wurde unter dem Titel Schnee im August verfilmt von Michael Krause (1992), der Monolog Shanghai – Erster Klasse, in dem ein Mädchen den Mord an der Mutter erzählt, wurde 1994 unter der Regie von Ulrike Hofmann-Paul am Modernen Theater Berlin uraufgeführt.[5]

Anna Rheinsberg lebt in Marburg/Lahn.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lyrik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Barbara Seifert: Unbeschreiblich weiblich. Reinbek 1981, ISBN 9783499148811.
  • Die Engel. Prosa von Frauen. München 1988, ISBN 9783499148811.
  • Bubikopf. Aufbruch in den Zwanzigern. Texte von Frauen. Darmstadt/Neuwied 1988, ISBN 9783423617536.
  • Kriegs/Läufe. Namen. Schrift. Über Emmy Ball-Hennings, Claire Goll, Else Rüthel. Mannheim 1989, ISBN 978-3924652135,
  • Wie bunt entfaltet sich mein Anderssein. Lyrikerinnen der zwanziger Jahre. Gedichte und Portraits. Mannheim 1993, ISBN 978-3924652210,
  • Zusammen mit Jutta Siegmund Schultze: Die Schönen und die Biester. Frauen schreiben über Tiere. Hamburg 1995, ISBN 978-3455072259,

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rheinsberg, Anna | Hessischer Literaturrat. Abgerufen am 24. März 2024 (deutsch).
  2. Kerstin Plessow: Denn immer hat einer Tal und der andere Gipfel - Portrait der Marburger Dichterin Anna Rheinsberg : literaturkritik.de. Abgerufen am 24. März 2024 (deutsch).
  3. Anna Rheinsberg: Aus dem Arbeitsleben einer deutschen Schriftstellerin. 24. März 2024, abgerufen am 24. März 2024 (deutsch).
  4. Linda Christanell: Anna@1@2Vorlage:Toter Link/www.frankfurter-info.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Anna Rheinsberg ist erste Preisträgerin des Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreises / Laudatio von Maria Regina Kaiser – BuchMarkt. Abgerufen am 24. März 2024.
  6. Renate Chotjewitz-Häfner-Preis für Anna Rheinsberg
  7. Sabine Peters/DRadio: Rezension zu Anna Rheinsberg: Das grüne Kleid, abgerufen am 13. Juni 2013.