Anton Berlijn

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Anton Berlijn (eigentlich Aaron Wolff Berlijn, auch Aronte Wolff Berlijn) (* 2. Mai 1817 in Amsterdam; † 18. Januar 1870 ebenda) war ein niederländischer Komponist.[1][2][3][4]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anton Berlijn erhielt seine musikalische Ausbildung in den Fächern Klavier und Violine bei dem niederländischen Violinisten und Dirigenten Bernard Koch. Er studierte dann Komposition und Harmonielehre in Kassel bei Louis Spohr. Später setzte er diese Studien in Berlin bei Ludwig Erk und Friedrich Schneider sowie in Leipzig bei Gottfried Wilhelm Fink fort. Nach seinen Studien in Deutschland kehrte er 1846 nach Holland zurück. Hier wurde er bald Musikdirektor des Theaters in Amsterdam.[1][3]

Anton Berlijn schrieb um die 200 Musikwerke, von denen nur einige veröffentlicht wurden und viele wieder in Vergessenheit gerieten. Veröffentlicht wurden 9 Opern (darunter Die Bergknappen und Proserpina), 7 Ballette, das Oratorium Moses auf Nebo, eine Symphonie sowie einige Orchester- und Vokalwerke. Louis Spohr leitete die Uraufführung der einzigen Symphonie Anton Berlijns 1857 in Kassel. Isodore Singer und Joseph Sohn charakterisieren den Komponisten Anton Berlijin wie folgt: „Berlijn war ein geschickter Kontrapunktist. Seine Kompositionen zeichnen sich durch Anmut und Brillanz aus, obwohl ihre Popularität hauptsächlich auf die Niederlande beschränkt war.“[1][4]

1860 wurde Anton Berlijn für seine musikalischen Leistungen mit dem königlichen Verdienstorden der Niederlande ausgezeichnet. Außerdem erhielt er die goldene Verdienstmedaille des Königs von Belgien (1845) und ähnliche Auszeichnungen der Könige von Dänemark (1845), Griechenland (1846) und Schweden (1848), des Kaisers von Österreich (1848), des Prinzen Friedrich der Niederlande (1858) und der Großherzöge von Sachsen-Coburg (1864) und Nassau.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berlijn, Anton. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 149 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Berlijn, Anton. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1972, S. 101.
  • Berlijn, Anton. In: Paul Frank, Wilhelm Altmann: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. 14. Auflage. Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1936, S. 49.
  • Berlijn, Anton. In: Nicolas Slonimsky: Baker's Biographical Dictionary of Musicians. 7. Auflage. Oxford University Press, London, New York, Toronto 1984, ISBN 0-19-311335-X, S. 234 (englisch).
  • Isidore Singer, Joseph Sohn: Berlijn, Anton (Aron Wolf). In: Jewish Encyclopedia. Abgerufen am 23. Januar 2022 (englisch).
  • P. Böhm: Nachruf auf den verstorbenen Komponisten A.W. Berlijn (Gedenkband, Amsterdam o. J., kurz nach dem Tode des Komponisten herausgegeben).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Abschnitt nach: Wilibald Gurlitt: Anton Berlijn. In: Riemann Musiklexikon.
  2. Abschnitt nach: Carl Dahlhaus: Anton Berlijn. In: Riemann Musiklexikon.
  3. a b Abschnitt nach: Nicolas Slonimsky: Anton Berlijn. In: Baker’s Biographical Dictionary of Musicians.
  4. a b c Abschnitt nach: Isidore Singer, Joseph Sohn: Anton Berlijn. In: Jewish Encyclopedia.