Anton Filkuka

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Anton Filkuka (* 30. April 1888 in Wien; † 4. Februar 1957 ebenda) war ein Wiener Landschafts-, Porträt- und Genremaler und Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fikulkas Vater war Finanzbuchhalter und Hofangestellter am Hofe des Deutschen Kaisers, seine Mutter stammte aus einer deutschen Adelsfamilie. Die Familie hatte drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn. Obwohl Anton Filkukas Vater dem Wunsch seines Sohnes Kunst zu studieren und Maler zu werden nicht vorbehaltlos gegenüberstand, unterstützte er ihn in seinem Vorhaben.

Anton Filkuka erhielt eine künstlerische Ausbildung an der Wiener Akademie der bildenden Künste (1904–1913) unter Sigmund L’Allemand und Christian Griepenkerl sowie an den Meisterschulen von Heinrich von Angeli und Kasimir Pochwalski.[2]

Bereits zum Abschluss seines Studiums konnte Anton Filkuka erste Erfolge feiern und er verstand es, sich damit in der Wiener Gesellschaft zu positionieren.

Anton Filkuka war mit Magdalena Filkuka (geborene Unger) verheiratet, mit der er eine Tochter namens Eva Maria hatte. Magdalena Filkuka war ihres Zeichens Schauspielerin und arbeitete unter anderem als Modell für Gustav Klimt und Egon Schiele. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Anton Filkuka als Kriegsmaler an verschiedenen Schauplätzen.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs lebte und arbeitete er meistens in Altaussee, wohin Filkuka durch seinen Freund, den österreichischen Komponisten Wilhelm Kienzl, gebracht wurde.[3][Anmerkung 1]

Anton Filkukas Ansehen und Können, aber auch gute Kontakte innerhalb des kunstinteressierten Publikums ermöglichten ihm und seiner Familie auch in den schweren Zeiten zwischen den Weltkriegen von seiner Kunst respektabel zu leben.

Nach Ende des 2. Weltkriegs erhielt Anton Filkuka von Vertretern der amerikanischen Besatzungsmacht Arbeitsaufträge und wurde vom Hochkommissar und späteren US-Botschafter Walter J. Donnelly in die USA eingeladen. Es folgten Auslandsaufenthalte- und Aufträge unter anderem in den USA und Ägypten. Weiter wurde Filkuka sogar angeboten in die USA zu emigrieren, was dieser ablehnte, da er aus Verbundenheit sein Heimatland nicht verlassen wollte.

Anton Filkuka verstarb am 4. Februar 1957 und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeiten Anton Filkukas lassen sich großteils dem poetischen Realismus zuordnen. Besonderen Ruhm erlangte Filkuka durch seine traditionellen Landschaftsbilder aus Österreich, die eindrucksvoll das Farbspiel von Berglandschaften und Licht charakterisieren und widerspiegeln. Auch Szenen aus dem Genrebild des bäuerlichen Milieu finden besonderen Stellenwert unter Filkukas Werken. Seiner Zeit stellte Filkuka vor allem im Wiener Künstlerhaus aus sowie im Haus des Albrecht Dürer-Bunds, dessen Mitglied er war.

Darüber hinaus etablierte sich Anton Filkuka seit den 1920er Jahren als gefragter Portraitmaler. So existieren Porträts von Ignaz Seipel, Wilhelm Kienzl, Alma Mahler oder Braj Kumar Nehru und der fürstliche Familie von Liechtenstein (1950).

Anfang der 1950er Jahre war Filkuka auch im Ausland malerisch aktiv. So porträtierte Anton Filkuka hier im Rahmen eines Staatsbesuches den ersten Präsidenten Ägyptens, General Muhammad Nagib und dessen Familie, erstellte in dessen Auftrag Landschaftsstudien sowie eine Ausstellung und gestaltete ein Plakat zur Errichtung des Suez-Kanals.[4]

Anton Filkukas Gesamtwerk umfasst schätzungsweise 1000 Gemälde und ein Mehrfaches an Zeichnungen. Seine Werke, teils privat, teils öffentlich, finden sich heute in Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek, der Österreichischen Nationalbank[5], des Heeresgeschichtlichen Museums und der Österreichischen Galerie Belvedere[6] wieder, aber auch auf internationaler Ebene wie beispielsweise in Genf, New York, Stockholm, Düsseldorf oder Kairo.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts Wien. Katalog 1. Wien: Brandstätter 1993
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Valentin Fischer, Großneffe von Anton Filkuka Alpenpost, Zeitung des steirischen Salzkammerguts, Ausgabe Nr. 8, vom 19. April 2007

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Filkuka im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  2. Belvedere Museum Wien People. Abgerufen am 6. Januar 2023.
  3. Dorotheum Auktionshaus. dorotheum.com, abgerufen am 6. Januar 2023.
  4. Biografie. In: biografien.zierlart.at. Abgerufen am 6. Januar 2023.
  5. Sammlung Österreichische Nationalbank: Österreichische Malerei der Zwischenkriegszeit. In: oenb.at. Abgerufen am 6. Januar 2023.
  6. Sammlung/Werke. In: Belvedere Museum Wien. Abgerufen am 6. Januar 2023.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In Altaussee ist am Ortseingang der Name Villa Filkuka für eine herrschaftliche Villa mit der Adresse Puchen 64 geläufig. Im Häuserverzeichnis der Gemeinden Altaussee, Bad Aussee, Bad Mitterndorf, Grundlsee, Pichl und Tauplitz von 1976/1986 ist zur Adresse Puchen 64 in Altaussee eine Maria Magdalena Filkuka als Eigentümerin angeführt. Auch im Häuserverzeichnis Bad Aussee, Altaussee, Grundlsee von 2006 wird die Liegenschaft trotz zwischenzeitlichen Besitzerwechsels noch als Villa Filkuka benannt.