Aprilia SMV 750 Dorsoduro

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Aprilia

Modelljahr 2012
SMV 750 Dorsoduro
Hersteller Aprilia
Verkaufsbezeichnung Dorsoduro
Produktionszeitraum 2008 bis 2016
Klasse Motorrad
Bauart Supermoto
Motordaten
Flüssigkeitsgekühlter 2-Zylinder-4-Takt-90°-V-Motor, geregelter Katalysator, Einspritzanlage, 4 Ventile je Zylinderkopf
Hubraum (cm³) 749
Leistung (kW/PS) 67/91 bei 8.750 min−1
Drehmoment (N m) 82,0 bei 4.500 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 215
Getriebe 6-Gang
Antrieb Kette
Bremsen 2 vier Zangen radial Stahlscheibenbremsen Ø 320 mm (vorne), 1 zwei Zangen Stahlscheibenbremse Ø 245 mm (hinten)
Radstand (mm) 1505
Maße (L × B × H, mm): 2210 × 905 × 1185
Sitzhöhe (cm) 87
Leergewicht (kg) 194
Nachfolgemodell SMV 900 Dorsoduro

Die Aprilia SMV 750 Dorsoduro ist ein Motorrad des italienischen Motorradherstellers Aprilia. Die Supermoto wurde am 7. November 2007 auf der Zweiradmesse EICMA in Mailand vorgestellt. Verkaufsstart war im Mai 2008.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dorsoduro basiert technisch auf dem Naked Bike Aprilia SL 750 Shiver, von dem 65 % aller Bauteile abstammen, sowie dem Supermoto-Rennmotorrad SXV 550.

Der Antrieb erfolgt durch einen flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor mit 750 cm³ Hubraum. Der Zylinderbankwinkel des V-Motors beträgt 90°. Der Viertaktmotor erzeugt eine Nennleistung von 67 kW (91 PS) und ein Drehmoment von 82 Nm. Die vier Ventile je Zylinder werden von zwei obenliegenden Nockenwellen angesteuert. Die Drosselklappensteuerung und Einspritzung wird mittels dreier Kennfelder, sogenannter „Mappings“ (Touring, Sport, Regen) unterschiedlich elektronisch angesteuert. Der Motor wird elektrisch gestartet.

Das Fahrwerk baut auf einem Gitterrohrrahmen aus Stahl mit Aluminiumprofilen auf und hat hinten eine Schwinge aus Aluminium und vorne eine UpsideDown-Teleskopgabel von Showa, seit 2010 von Sachs Bikes mit 43er Gleitrohren. Die Kraftumwandlung erfolgt durch ein Sechsganggetriebe, der Sekundärantrieb über eine Kette. Die Kupplung wird hydraulisch betätigt. Am Vorderreifen verzögert eine Doppelscheibenbremse mit Vier-Kolben-Radialbremssätteln (in der "Factory"-Ausführung von Brembo), hinten eine Scheibenbremse mit Ein-Kolben-Bremssattel. Ein Antiblockiersystem wird optional angeboten. Das Motorrad beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h.

Die Abgasnachbehandlung erfolgt durch einen geregelten Katalysator und unterschreitet die Emissionsgrenzwerte der Schadstoffklasse EURO3. Die Auspuffanlage besteht aus rostfreiem Stahl. Die Abgaskrümmer münden unter dem Sitz in einem gemeinsamen Schalldämpfer, bevor sie sich wieder in zwei Endrohre aufteilen.

Verkaufsbezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorsoduro bezeichnet einen Stadtteil in Venedig. Der italienische Begriff bedeutet übersetzt „harter Rücken“, was sich darauf bezieht, dass der genannte Stadtteil sich als einer der wenigen in Venedig auf festem Felsgrund befindet. Der Firmensitz von Aprilia befindet sich in Noale, in der Region Venetien, etwa 30 km entfernt von Venedig.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Denn so aggressiv – und attraktiv – gestylt die neue Aprilia äußerlich auftritt, so konventionell verhält sie sich beim Eckenwetz auf der Landstraße. Und das durchaus im positiven Sinn. Ihr unaufgeregtes, gut kalkulierbares Fahrverhalten dürfte gerade weniger extrem orientierte Supermoto-Enthusiasten überzeugen.“

Peter Mayer: Motorrad Online[1]

„Wobei erwähnt werden sollte, dass der V2 kein reines Supermoto-Sportgerät ist. Dagegen sprechen die knapp 210 Kilo Fahrgewicht, die für einen Sportler recht komfortable Abstimmung der Federelemente und auch die entspannte Sitzposition auf dem schmalen Polster hinter dem lediglich 12 Liter fassenden Tank.“

Norbert Meiszies: Bikerszene.de[2]

„Beim Vergleich mit anderen Motorrädern tut man sich ein wenig schwer. Genau so etwas gibt es noch nicht. Die Dorsoduro ist irgendwo zwischen Ducati Hypermotard, 990er SM von KTM und Kawasaki Versys angesiedelt. Vom Antritt her nicht ganz so aggressiv wie die erst genannten, vom Auftritt her dafür cooler und fescher als die Versys.“

Nils Müller: 1000ps.de[3]

„Für echte Sportfreunde war die Italobraut etwas zu schlapp konfiguriert, der günstige Einstiegspreis konnte nicht über ihr vergleichsweise hohes Gewicht und das relativ weich abgestimmte Fahrwerk hinwegtrösten.“

Jörg Lohse: Motorrad[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aprilia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Mayer: Leichtes Spiel. In: Motorrad, Ausgabe 11/2008. 9. Mai 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. Juli 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorradonline.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Norbert Meiszies: Play Hard. In: Bikerszene. Abgerufen am 1. Juli 2013.
  3. Nils Müller: Aprilia Dorsoduro. In: 1000ps.de. 22. April 2008, abgerufen am 18. April 2020.
  4. Jörg Lohse: Alles nur geträumt. In: Motorrad. Ausgabe 19/2014. 29. August 2014, ISSN 0027-237X, S. 65.