Arne Semsrott

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arne Semsrott 2016

Arne Semsrott (* 1988 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist und Aktivist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arne Semsrott besuchte das katholische Gymnasium Sophie-Barat-Schule in Hamburg. Während dieser Zeit schrieb er zunächst für die Schülerzeitung Sophies Welt und gründete gemeinsam mit seinem älteren Bruder Nico Semsrott, dem heutigen Kabarettisten und Mitglied des Europäischen Parlaments, die Gegenzeitung Sophies Unterwelt mit, die von der Schulleitung verboten wurde. Sophies Unterwelt wurde zur besten Schülerzeitung Hamburgs und beim Spiegel-Schülerzeitungswettbewerb zur zweitbesten Schülerzeitung Deutschlands gewählt.[1]

Das Abitur legte er 2007 am Albrecht-Thaer Gymnasium ab und arbeitet seit 2008 als freier Journalist. Zwischen 2010 und 2015 studierte Semsrott Politikwissenschaft in Berlin und Istanbul. Von 2013 bis 2017 war er Leiter des Projekts Hochschulwatch bei Transparency Deutschland. Seit 2014 ist er Projektleiter für FragDenStaat bei der Open Knowledge Foundation Deutschland.[2] Für diese Projekte nahm er sowohl 2015 als auch 2016 den Otto-Brenner-Preis in der Kategorie Medienprojekt entgegen.[3] Er ist Mitinitiator der Initiative OpenSCHUFA, die für den Grimme Online Award nominiert war,[4] und seit Oktober 2018 im Vorstand von LobbyControl.[5] 2021 gründete Semsrott die Initiative Freiheitsfonds,[6] die sich um Betroffene von Ersatzfreiheitsstrafen wegen Beförderungserschleichung kümmert. Darüber hinaus war Semsrott 2014 bis 2021 Autor bei netzpolitik.org.[2]

2023 veröffentlichte Semsrott drei Beschlüsse des AG München aus laufenden Verfahren gegen mutmaßliche Mitglieder der Letzten Generation wegen des Vorwurfes der Bildung einer kriminellen Vereinigung.[7] Wegen der Veröffentlichung der Beschlüsse ermittelte die Staatsanwaltschaft Berlin wegen einer möglichen Verletzung des § 353d StGB gegen Semsrott;[8] im Februar 2024 klagte sie ihn schließlich an.[9] Semsrott hält § 353d StGB für verfassungs- und europarechtswidrig[7] und nahm eine Strafverfolgung in Kauf, um eine verfassungsrechtliche Klärung des § 353d StGB herbeizuführen.[8]

Zum 1. Januar 2024 wurde Arne Semsrott zum Beirat des „Gegenrechtsschutz“ der österreichischen Stiftung COMÚN bestellt.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arne Semsrott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Eberspächer: 21 unter 21 – Arne Semsrott, Weltverbesserer mit Biss. Spiegel Online, 22. Oktober 2007, abgerufen am 20. Juli 2017.
  2. a b Autorenseite. In: netzpolitik.org. Abgerufen am 20. Juli 2017.
  3. Otto Brenner Preis – Medienprojektpreis. dotiert mit 2.000 Euro. Otto-Brenner-Preis, abgerufen am 11. Juni 2018.
  4. OpenSCHUFA. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  5. Drei für Einen: LobbyControl wählt neuen Vorstand. In: LobbyControl. 19. Oktober 2018, abgerufen am 23. Juni 2019.
  6. Schwarzfahrer in Freiheit. 21. Dezember 2021, abgerufen am 15. Januar 2022 (deutsch).
  7. a b Journalist veröffentlicht Beschlüsse trotz Strafnorm. In: Legal Tribune Online. Abgerufen am 23. August 2023.
  8. a b Der Staat gegen den FragDenStaat-Chef. In: Legal Tribune Online. 5. Dezember 2023, abgerufen am 5. Dezember 2023.
  9. Markus Sehl: Staatsanwaltschaft klagt Journalist Arne Semsrott an. In: Legal Tribune Online. 20. Februar 2024, abgerufen am 21. Februar 2024.
  10. Soziales, Ökologie, Demokratie: Stiftung COMÚN fixiert Schwerpunkte für 2024. Abgerufen am 28. Dezember 2023.