Artillery Systems Cooperation Activities

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Artillery Systems Cooperation Activities (ASCA) ist eine Schnittstelle zur Verbindung und Interoperabilität von mehreren nationalen Führungs- und Waffeneinsatzsystemen (FüWES) der Artillerie von Mitgliedstaaten der NATO. ASCA ermöglicht den automatischen Austausch von Daten im Bereich des Indirekten Feuers und somit den digitalen Feuerkampf.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit ASCA ist der Austausch von Datentelegrammen in den Felder artilleristischer Feuerkampf, Stellungs- und Statusinformationen, taktische Befehlsgebung wie Stellungswechseln, Führungslinien/Grenzen, Zielaufklärung, und Warnungen vor dem Einsatz von ABC-Waffen möglich.[1]

In den deutschen Artilleriebataillonen sind für den Betrieb der Schnittstelle ablauforganisatorisch ASCA-Trupps ausgebracht, die von einem ASCA-Offizier geführt werden.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022 hatte das ASCA-Programm 13 vollwertige Mitglieder, die zwölf verschiedene Artillerie-FüWES nutzen, und acht sogenannte Sponsored Nations, darunter Lettland, bei denen die Schnittstelle noch implementiert wird. Weitere vier Mitglieder waren an einer Einführung von ASCA interessiert.[2]

Am ASCA-Standard beteiligte Staaten und die jeweiligen Artillerie-FüWES sind unter anderem:[3]

Schweden beabsichtigt, 2026 ASCA beizutreten.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Programm ASCA wurde Mitte der 1980er Jahre ins Leben gerufen und ab 2004 anfänglich von Deutschland, Frankreich, Italien dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten genutzt.[3] Die Türkei trat dem Programm 2009 bei. Ebenfalls 2009 wurde ASCA und die Möglichkeit zur Einbindung von Unbemannten Luftfahrzeugen, Radar-Systemen und neben Spreng-, Leucht- und Nebelgeschossen weiterer Munitionsarten wie SMArt 155 und Guided MLRS erweitert.[5]

Im Juni 2013 fand auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ein trinationales Artillerieschießen unter Nutzung von ASCA und Beteiligung von Deutschland, Italien und den Vereinigten Staaten statt.[6] Anfang 2015 fand der erste ASCA-Verwendungslehrgang an der deutschen Artillerieschule als Erprobungslehrgang mit vier Teilnehmern statt.[7]

2021[8] und 2022[2] wurde ASCA erneut im internationalen Rahmen in Deutschland beübt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wiona Kuhn: Der Einsatz von ASCA im Rahmen VJTF (L) 2023. In: Zu Gleich. Nr. 1, 2022, S. 48 f.
  2. a b Dominique Crittenden: Annual Artillery Systems Cooperation Activities Training. In: army.mil. United States Army, 13. Juli 2022, abgerufen am 22. Oktober 2022 (englisch).
  3. a b ESG: Das FüWES ADLER im Einsatz: ESG – Partner der Bundeswehr für Führung und Einsatz. In: Zu Gleich. Nr. 1, 2011, S. 74.
  4. Nicholas Fiorenza: Future Artillery 2023: Sweden rebuilding artillery from scratch. In: Jane’s Information Group. 5. Mai 2023, abgerufen am 27. August 2023.
  5. Timo Schmieden: Die Produktverbesserung (PV) ADLER: Der Fähigkeitsgewinn zur Feuerunterstützung im Einsatz durch vernetzte Operationsführung. In: Zu Gleich. Nr. 2, 2011, S. 23.
  6. Timo Schmieden: ASCA – Multinationales Artillerieschießen auf dem Truppenübungsplatz BAUMHOLDER. In: Zu Gleich. Nr. 2, 2013, S. 10 f.
  7. Martin Kohl: ASCA – Erster Lehrgang in IDAR-OBERSTEIN. In: Zu Gleich. Nr. 2, 2015, S. 23–25.
  8. Zachary Stahlberg: Dynamic Front 21 shows the future of modern artillery. In: army.mil. United States Army, 20. Mai 2021, abgerufen am 22. Oktober 2022.