Astrid Mania

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Astrid Mania (* 1965 in Aachen)[1][2] ist eine deutsche Kunsthistorikerin, Kunstkritikerin, Autorin und Übersetzerin. Seit 2017 lehrt sie als Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Astrid Mania wuchs in Aachen auf und studierte Kunstgeschichte, Baugeschichte und Philosophie. Sie promovierte 1997 an der RWTH Aachen zum Dr. phil. mit einer Dissertation über das Künstlerduo Vitaly Komar und Alex Melamid.

Nach dem Studium war Astrid Mania unter anderem als Kunsthistorikerin für die Galerie Barbara Thumm in Berlin tätig.[3] Von 2003 bis 2008 arbeitete sie hauptsächlich als freiberufliche Kuratorin und Autorin. Sie organisierte Ausstellungsprojekte in Europa und Neuseeland. Dabei engagierte sie sich insbesondere für Künstler, die Themen aus der Geschichte der Philosophie und Naturwissenschaften aufgriffen. Unter anderem kuratierte sie 2007 im Rahmen der Reihe Ortsbegehung für den Neuen Berliner Kunstverein die katalogbegleitete Ausstellung Ein Produkt des freien Willens mit Werken von David Hatcher, Michael Müller und Christine Würmell.[4] 2009 war sie Kuratorin der ersten institutionellen Einzelausstellung von Tamar Guimarães im Tiroler Kunstpavillon.[5] 2010 agierte sie als Co-Kuratorin der Schau Das Barranquilla Prinzip, die Teil eines deutsch-französischen Kooperationsprojekts war. Dabei wurden in der Synagoge in Delme Arbeiten von Hatcher, Javier Téllez und Joëlle de La Casinière gezeigt.[6]

Daneben war Astrid Mania 2004/2005 als Gastkuratorin und -tutorin im Kurs „Curating Contemporary Art“ am Royal College of Art tätig. 2006 bis 2008 hatte sie einen Lehrauftrag „Ästhetik und Museumsmanagement“ am Fachbereich Kulturmanagement der FH Gelsenkirchen inne. Von 2008 bis 2010 war sie Redakteurin des deutschsprachigen artnet-Magazins.[7]

2013 bis 2015 übernahm Astrid Mania eine Gastprofessur an der Kunstakademie Münster im Fachbereich Kunst und Öffentlichkeit. Später war sie Lehrbeauftragte an der Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.[7] Seit Sommersemester 2017 hat sie die neu eingerichtete Professur für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der HFBK Hamburg inne. Dort lehrt sie auf Englisch und ist insbesondere für die internationalen Studenten und Studenten im Grundjahr zuständig.[8] Sie ist außerdem Mitglied der Niedersächsischen Kunstkommission, die das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Bereich der Künstlerförderung berät.[9]

Astrid Mania publiziert zur Kunst der Moderne und Gegenwart, zur Geschichte der Kunstkritik und zum Kunstmarkt. Sie schreibt unter anderem Beiträge für das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und das Artforum International. Sie ist ehrenamtliche Chefredakteurin der 2018 gegründeten Berliner Straßenzeitung Karuna Kompass.[10][11] Sie übersetzt zudem seit 2008 Belletristik aus dem Englischen bzw. Amerikanischen, unter anderem für den btb Verlag.

2013 wurde Astrid Mania mit dem ADKV – Art Cologne Preis für Kunstkritik ausgezeichnet. Laudator Georg Imdahl betonte ihre „zielsichere Auswahl der Themen“, eine „stringente Argumentation“ sowie ihre erkennbare Haltung, „dass Kunst Stellung beziehen soll“.[12]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigene Schriften, Aufsätze und Herausgeberschaften
  • Komar & Melamid: Nostalgic Socialist Realism Series. Vom Umgang mit historischem Material. Dissertation, 1997.
  • Zur Rezeption des Platonischen Höhlengleichnisses in der zeitgenössischen Kunst. In: Jürgen Villers (Hrsg.): Antike und Gegenwart: Festschrift für Matthias Gatzemeier. Königshausen und Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2406-0, S. 25f.
  • The sky's the limit: Fiona Banner. Kunstverein Langenhagen, 2003, ISBN 978-3-00-012492-1.
  • Ein Produkt des freien Willens: David Hatcher, Michael Müller, Christine Würmell. Neuer Berliner Kunstverein, Berlin 2007.
  • I don't must. David Hatcher. Stein + Lehmann (Berlin), Revolver, Archiv für Aktuelle Kunst, Berlin 2007, ISBN 978-3-86588-454-1.
  • mit Eva Kraus, Thomas Heyden, Walter Grasskamp: Joachim Bandau, frühe Skulpturen 1967–1974. Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design Nürnberg. Verlag für Moderne Kunst, Wien 2016, ISBN 978-3-903131-85-9.
  • mit Bettina Uppenkamp: Betwixt & Between: Antrittsvorlesungen, gehalten am 24. Mai 2018 an der Hochschule für Bildende Künste. Hamburg. material-Verlag - HFBK, Hamburg 2020, ISBN 978-3-944954-55-4.
  • Flucht ins Pseudonym: Die fiktiven Kunstkritikerinnen Mary Josephson und Annika Bender im Kontext der Kunstkritik ihrer Zeit. In: Stephanie Marchal, Andreas Zeising, Andreas Degner (Hrsg.): Kunstschriftstellerei: Konturen einer kunstkritischen Praxis. edition metzel, München 2020, ISBN 978-3-88960-182-7, S. 503f.
Übersetzungen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag bei der LoC
  2. Astrid Mania. In: archINFORM.
  3. Jürgen Villers (Hrsg.): Antike und Gegenwart: Festschrift für Matthias Gatzemeier. Königshausen und Neumann, Würzburg 2003, ISBN 3-8260-2406-0, S. 260 (online).
  4. Katrin Bettina Müller: Übermalte Zeichen, verblassende Bilder. In: taz. 13. Juli 2007, S. 25. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  5. 2010 Tamar Guimarães. Dura Lex Sed Lex. In: basis wien. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  6. Das Barranquilla Prinzip. In: bkv-potsdam.de. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  7. a b Vortragsreihe Freie Kunst – Astrid Mania In: hfk-bremen.de (Memento vom 2. Mai 2016 im Internet Archive)
  8. Dr. Astrid Mania, Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne. In: hfbk-hamburg.de. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  9. Förderung für Künstlerinnen und Künstler. In: mwk.niedersachsen.de. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  10. Über uns. In: karuna-kompass.de. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  11. Obdachlosenmagazin „Karuna Kompass“. In: Tagesspiegel. 19. Juli 2019. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  12. Laudatio. In: kunstvereine.org. (PDF) Abgerufen am 23. Dezember 2023.