Aulenhausen

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Aulenhausen
Gemeinde Weilmünster
Koordinaten: 50° 26′ N, 8° 20′ OKoordinaten: 50° 25′ 59″ N, 8° 19′ 34″ O
Höhe: 283 (267–300) m ü. NHN
Fläche: 2,94 km²[1]
Einwohner: 240 (30. Jun. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35789
Vorwahl: 06472

Aulenhausen ist ein Ortsteil des Marktfleckens Weilmünster im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt, größtenteils von Wald umgeben, im östlichen Hintertaunus, auf einer Hochfläche zwischen dem Weinbachtal und dem Weiltal und gehört zum Naturpark Taunus. Aulenhausen liegt 3,4 km westlich des Kernortes Weilmünster. Durch den Ort führt die Kreisstraße 442.

Die Gemarkung grenzt im Norden an die von Essershausen und Ernsthausen, im Osten an Weilmünster. Von Süden schließen sich Blessenbach und Elkerhausen (beide Ortsteile von Weinbach) sowie im Westen Weinbach an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Aulenhausen erfolgte unter dem Namen Ulinhousen im Jahr 1333.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] Ulnhusen (1565:), Ohlenhausen (1650), und Ahlenhausen (1740). Die erste Schule wurde um 1700 erbaut.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 31. Dezember 1970 der bisherige Marktflecken Weilmünster im Oberlahnkreis mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Aulenhausen, Dietenhausen, Ernsthausen, Laimbach, Langenbach, Laubuseschbach, Lützendorf, Möttau, Rohnstadt und Wolfenhausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Weilmünster.[4] Essershausen kam am 31. Dezember 1971 hinzu.[5] Für alle 12 ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Aulenhausen angehört(e): [1][7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Aulenhausen 231 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 84 zwischen 18 und 49, 66 zwischen 50 und 64 und 42 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 105 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 75 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aulenhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr  Einwohner
1834
  
214
1840
  
240
1846
  
232
1852
  
222
1858
  
243
1864
  
264
1871
  
258
1875
  
266
1885
  
281
1895
  
275
1905
  
241
1910
  
270
1925
  
248
1939
  
212
1946
  
333
1950
  
333
1956
  
250
1961
  
248
1967
  
271
1970
  
247
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
231
2015
  
234
2021
  
240
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 280 evangelische (= 99,64 %), ein katholischer (= 0,36 %) Einwohner[1]
• 1961: 215 evangelische (= 86,69 %), 32 katholische (= 12,90 %) Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Aulenhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Aulenhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 wurden nur vier Sitze vergeben. Sie Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat betrug 52,94 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD und ein Mitglieder der Liste „Cyranek/Frommer“.[10] Der Ortsbeirat wählte Gregor Büdenbender (SPD) zum Ortsvorsteher.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alte Rathausschule

Das einzige unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist die ehemalige Rathausschule. Diese wurde 1888 nach Entwurf des damaligen Bauinspektors Spinn als einfacher Satteldachbau an der Hangecke zur Friedhofstraße erbaut. Über dem hohen Bruchsteinsockel mit entsprechender Treppe wurden das Hauptgeschoss und der bewohnbare Kniestock aus örtlichem Feldbrand erstellt. Die Abfolge von Treppe, überdachtem Eingangsrisalit und diagonalen Firstreitertürmchen bildet die Hauptgliederung.[12]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Ortsebene bestehen der Evangelische Frauenkreis Aulenhausen und die Freiwillige Feuerwehr Aulenhausen.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die im Jahr 1934 gegründete Freiwillige Feuerwehr Aulenhausen (seit 1. Januar 1992 mit ihrer Jugendfeuerwehr) sorgt für den abwehrenden Brandschutz im Ort.
  • Es bestehen das Dorfgemeinschaftshaus in der Langenbergstraße, ein Sportplatz, ein Kinderspielplatz und Wanderwege.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  4. Abtrennung der Justiz (Justizamt Weilburg) bis 1854.
  5. Infolge des Deutschen Krieges.
  6. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Weilburg) und Verwaltung.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 31. Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Gemeinde Weilmünster

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Aulenhausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Entwicklung der Einwohnerzahl im Marktflecken Weilmünster. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im August 2020.
  3. Aulenhausen In: Webauftritt der Gemeinde Weilmünster.
  4. Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Weilmünster“, Oberlahnkreis vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 141, Punkt 170 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im März 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ortsbeiratswahl Aulenhausen. In: Votemanager. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im Oktober 2023.
  11. Ortsbeirat Aulenhausen. In: Rathausinformationssystem. Gemeinde Weilmünster, abgerufen im Oktober 2023.
  12. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): ehemalige Rathausschule In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen