Bärbel-Maria Kurth

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Bärbel-Maria Kurth (2018)

Bärbel-Maria Kurth (* 6. August 1954 in Freiberg, Deutschland) ist eine deutsche Mathematikerin, Statistikerin und Epidemiologin. Sie leitete von 1998 bis 2019 die Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am Robert Koch-Institut in Berlin.[1] 1998 initiierte sie den ersten bundesweiten Gesundheitssurvey. In der Folge baute sie mit ihrer Abteilung ein kontinuierliches Gesundheitsmonitoring für Deutschland auf.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bärbel-Maria Kurth studierte Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin (1973–1978) und wurde 1981 mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Theoretischen Statistik promoviert. Nach zehn Jahren in der universitären Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität und der Universität Hamburg wurde sie 1992 Fachgebietsleiterin für Umweltepidemiologie und 1994 Leiterin der Fachgruppe für Gesundheitsrisiken und Prävention am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie des Bundesgesundheitsamtes in Berlin.

Nach Auflösung des Bundesgesundheitsamtes war sie ab 1995 Fachgebietsleiterin des Fachgebiets für „Nichtübertragbare Krankheiten und Gesundheitsberichterstattung“ am Robert Koch-Institut.[1] Ebenda war sie von 1998 bis 2019 Leiterin der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring. Hier trieb sie die Erforschung Public-Health-relevanter Krankheiten, entsprechend dem „WHO global action plan for the prevention and control of noncommunicable diseases 2013–2020“, voran.[1][3]

Kurth leitete am Robert Koch-Institut den Aufbau eines deutschlandweiten Gesundheitsmonitorings für nicht-übertragbare Krankheiten (NCD) bei Kindern und Erwachsenen. Sie initiierte den ersten bundesweiten Survey, den Bundes-Gesundheitssurvey 1997/1998 und verfolgte fortan beharrlich ihre Vision weiter, ein kontinuierliches Gesundheitsmonitoring in Deutschland zu etablieren.[2] Übergeordnetes Ziel des seit 2007 kontinuierlich laufenden Monitorings ist die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung.[3]

Kurths Forschungsschwerpunkte sind Kinder- und Jugendgesundheit, Übergewicht und Adipositas, Gesundheit im demografischen Wandel sowie epidemiologische und statistische Methoden.[1] Sie hat wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Gesundheitsberichterstattung gegeben und hat zusammen mit Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft und Praxis das Zukunftsforum Public Health gegründet.[3][4] Neben ihren Publikationen ist sie seit 2010 Mitherausgeberin der Reihe „Report Versorgungsforschung“ der Bundesärztekammer (BÄK).[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funktionen und Mitgliedschaften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bärbel Bellach: Parameterschätzungen in linearen stochastischen Differentialgleichungen und ihre asymptotischen Eigenschaften. Dissertation A. Humboldt-Universität, Berlin 1981.
  • Bärbel Bellach: Remarks on the use of Pearson's correlation coefficient and other association measures in assessing validity and reliability of dietary assessment methods. In: European journal of clinical nutrition. Band 47, Suppl 2, 1993, S. S42–S5.
  • Hans Hoffmeister, Bärbel-Maria Bellach: Die Gesundheit der Deutschen. Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Lebensstil, Umwelt und soziodemografischen Faktoren : eine Auswertung von Surveydaten. (= RKI-Hefte. 15). Robert-Koch-Institut, Berlin 1996, ISBN 3-89606-016-3.
  • Thomas Nicolai, Bärbel Bellach, Erika Mutius, W. Thefeld, H. Hoffmeister: Increased prevalence of sensitization against aeroallergens in adults in West compared to East Germany. In: Clinical and experimental allergy : Journal of the British Society for Allergy and Clinical Immunology. Band 27, 1997, S. 886–892. doi:10.1111/j.1365-2222.1997.tb01228.x.
  • Bärbel Bellach, Hildtraud Knopf, W. Thefeld: Der Bundes-Gesundheitssurvey 1997/1998. In: Gesundheitswesen. Band 60, 1998, S. 59–68.
  • Bärbel Bellach: Leitlinien und Empfehlungen zur Sicherung von Guter Epidemiologischer Praxis (GEP). In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz. Band 43, 2000, S. 468–475. doi:10.1007/s001030070056.
  • B.-M. Kurth (Hrsg.): Monitoring der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland : Konzepte, Anforderungen, Datenquellen. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-7691-3324-0.
  • Bärbel-Maria Kurth: DEGS – Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland : Projektbeschreibung. (= Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Robert-Koch-Institut, Berlin 2009, ISBN 978-3-89606-199-7.
  • Bärbel-Maria Kurth: Das RKI-Gesundheitsmonitoring – was es enthält und wie es genutzt werden kann. In: Public Health Forum: Forschung – Lehre – Praxis. Public Health Forum. Band 20, Heft 3, 2012. ISSN 0944-5587. doi:10.1016/j.phf.2012.06.001

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i „Dir'in und Prof'in Dr. rer. nat. Bärbel-Maria Kurth“ Lebenslauf. (PDF) Bundesärztekammer vom 8. Mai 2018, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  2. a b Ein Portrait über die Epidemiologin Dr. Barbel Maria-Kurth. BERLIN MEDICAL Nr. 2/2005, abgerufen am 4. Oktober 2019 (online seit 10. Juni 2009).
  3. a b c Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring. Robert Koch-Institut, abgerufen am 18. November 2019.
  4. Zukunftsforum Public Health. Robert Koch-Institut, abgerufen am 8. Dezember 2019.
  5. C. Fuchs, B.-M. Kurth, P. C. Scriba (Hrsg.): Report Versorgungsforschung (Band 1–9). (bundesaerztekammer.de [abgerufen am 7. Dezember 2019]).
  6. Salomon-Neumann-Medaille 2016 am 14.09.16 im Erich-Brost-Pavillon auf Zeche Zollverein, Essen. Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention, abgerufen am 8. November 2019.
  7. Helmut Brand: Laudatio zur Salomon Neumann-Medaille 2016: RKI Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring. In: Das Gesundheitswesen. Band 78, Nr. 12, S. 801–803, doi:10.1055/s-0042-120861.
  8. Lebensläufe der Referent*innen – Prof. Dr. rer. nat. Bärbel-Maria Kurth, erschienen in: Dokumentation des ersten „Länger besser leben.“-Kongresses am 26. April 2018. Seite 24. (PDF) „Länger besser leben.“-Institut der Universität Bremen, abgerufen am 2. Dezember 2019.