Bénoué-Nationalpark

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Bénoué-Nationalpark
Bénoué-Nationalpark (Kamerun)
Bénoué-Nationalpark (Kamerun)
Koordinaten: 8° 20′ 0″ N, 13° 50′ 0″ O
Lage: Nord, Kamerun
Fläche: 1800 km²
Gründung: 1968
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Der Bénoué-Nationalpark ist ein Nationalpark in der Nord-Provinz Kameruns. Seinen Namen hat der Park vom Fluss Benue, der durch den Park fließt.[1] Der Park gilt als das zweitergiebigste Wildtierreservat Kameruns nach dem Waza-Nationalpark.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1932 wurde das Gebiet zum Fauna-Reservat erklärt. 1968 folgte die Umwandlung in einen Nationalpark. Im Jahr 1982 wurde der Park als Biosphärenreservat anerkannt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bénoué-Nationalpark

Der Bénoué-Nationalpark liegt im Guinea-Savannen-Gürtel, einer Feuchtsavanne zwischen den Städten Garoua im Norden und Ngaoundéré im Süden.[4][5] Begrenzt wird der Park im Osten durch den Bénoué-Fluss und im Westen größtenteils durch die Fernstraße N1 und den Fluss Mayo Salo. Er ist dabei etwa 50 Kilometer lang und bis zu 25 Kilometer breit. Er endet etwa 15 Kilometer südlich des Lagdo-Stausees.

Im Park gibt es vielfältige Felskuppen, Waldland und einige Gewässer.[6] In der Mitte des Parks finden sich kleinere Salinen und mineralhaltige Böden.[7]

Die felsigen Abschnitte bei Hosséré Gorna im Norden des Parks liegen zwischen 600 und 750 Meter über dem Meeresspiegel, die Ebenen zwischen 250 und 500 Meter.[8] Der gesamte Park erstreckt sich über eine Fläche von rund 1800 km².[9]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem jährlichen Niederschlag von etwa 800 bis 1200 mm kann in der Trockenzeit von November bis Mai Wasserknappheit auftreten.

Biodiversität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trockenheit der Sudanzone beeinflusst die Flora des Parks. Weit verbreitet sind Trockenwälder von Anogeissus leiocarpa. Einer der hier vorkommenden Bäume ist Afzelia africana.[10]

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Säugetiere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An den Uferregionen des Bénoué leben zahlreiche Wildtiere. Der Park ist vor allem für seine Flusspferd-Herden, die bevorzugt nachts zum Äsen an Land kommen, bekannt.[11] Der Elefant ist ein weiterer Dickhäuter, den man mit etwas Glück im Park beobachten kann.[12] Unter den Primaten des Parks findet man Paviane. Im Bénoué-Nationalpark leben auch besonders gefährdete Arten wie der Afrikanische Wildhund (Lycaon pictus), das Afrikanische Manati (Trichechus senegalensis) und die Riesen-Elenantilope (Taurotragus derbianus). Weniger gefährdet ist der ebenfalls im Park lebende Buschbock (Tragelaphus scriptus).[13] Eine genauere Studie zur Entwicklung des Kob (Kobus kob) im Bénoué-Nationalpark entstand im Jahre 2001.[14] Außerdem kommen hier Löwen, Leoparden, Leierantilopen, Wasserböcke und Büffel vor.

Vögel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Inventarisierung durch BirdLife International ergab mindestens 306 verschiedene Vogelarten, darunter der Rotbürzelwürger (Lanius gubernator), der Schönbürzel (Estrilda caerulescens), der Rotmaskenastrild (Pytilia hypogrammica) und der Kleine Pünktchenamarant (Lagonosticta rufopicta).[3] Die Adamauaturteltaube (Streptopelia hypopyrrha) sowie der dämmerungsaktive Fledermausaar (Macheiramphus alcinus) sind im Park beheimatet.[4]

Herpetofauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den berichteten Amphibien befinden sich der Maskarenenfrosch (Ptychadena mascareniensis), der Tremolo-Sandfrosch (Tomopterna cryptotis) und der Gekrönte Ochsenfrosch (Hoplobatrachus occipitalis).[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theodore B. Mayakaa, Wildlife Co-Management in the Benoue National Park-Complex, Cameroon: A Bumpy Road to Institutional Development, Elsevier, World Development, Volume 30, Nummer 11, 2002, Seiten 2001–2016 (16)
  • Theodore B. Mayakaa, Johannes D. Stigter,Ignas M.A. Heitkönig, Herbert H.T. Prins, A population dynamics model for the management of Buffon’s kob(Kobus kob kob) in the Bénoué National Park Complex, Cameroon, 2001
  • Stark M. A., Relationship between fire and basal scarring on Afzelia africana in Benoue National Park, Cameroon African Journal of Ecology Volume 24 Issue 4, Seiten 263–271
  • Wally und Horst Hagen, Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten, in: Vitus B. Dröscher, Rettet die Elefanten Afrikas, 1990, S. 214–215

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. umdiewelt.de: Kamerun-Reisebericht: "Benoue Park – Sultanat Rey Bouba" (Memento vom 2. Oktober 2008 im Internet Archive)
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.odyssei.com
  3. a b http://datazone.birdlife.org/site/factsheet/6110
  4. a b birdfinders.co.uk: Birdwatching Tours – Cameroon (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive) (englisch)
  5. http://www.entdeckungstour.de/kamerun/benoue.htm
  6. albatros-tours.com: Reisebeschreibung Kamerun (Memento vom 21. November 2008 im Internet Archive)
  7. http://www.rhinoresourcecenter.com/ref_files/1175858170.pdf
  8. ventainvestments.com: Our Tourism Services (Memento vom 26. Dezember 2008 im Internet Archive) (englisch)
  9. Fläche des Parks. In: unep-wcmc.org. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. April 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.unep-wcmc.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. M. A. STARK: Relationship between fire and basal scarring on Afzelia africana in Benoue National Park, Cameroon. In: African Journal of Ecology. 24, 1986, S. 263, doi:10.1111/j.1365-2028.1986.tb00370.x.
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.duma-naturreisen.de
  12. fieldtripearth.org: Elephants of Cameroon – Cameroon Field Diary Spring 2007 (Memento vom 14. Dezember 2010 im Internet Archive) (englisch)
  13. a b Buschbock. In: jrc.it. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. April 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www-tem.jrc.it (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  14. Dynamic Model for the Management of Buffons Kob. (PDF) In: resource-ecology.org. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. April 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.resource-ecology.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)