Badenstedt (Zeven)

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Stadt Zeven
Wappen von Badenstedt
Koordinaten: 53° 17′ N, 9° 12′ OKoordinaten: 53° 16′ 33″ N, 9° 12′ 16″ O
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 10,19 km²[1]
Einwohner: 379 (30. Jun. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27404
Vorwahl: 04281
Badenstedt (Niedersachsen)
Badenstedt (Niedersachsen)

Lage von Badenstedt in Niedersachsen

Ortsschild von Badenstedt
Ortsschild von Badenstedt

Badenstedt (niederdeutsch Badenst) ist ein Ortsteil der Stadt Zeven im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Badenstedt liegt rund sechs Kilometer südwestlich der Kernstadt. In Badenstedt kreuzen sich die Landesstraße 113 und die Kreisstraßen 137 und 140.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glockenturm

Es gibt frühe menschliche Zeugnisse in der Region, wie das Hügelgräberfeld Steinalkenheide. Badenstedt dürfte als eine Gründung aus sächsischer Zeit anzusehen.[3] Im Verdener Urkundenbuch ist der Ort „Badenstede“ in einem Abgabenverzeichnis erwähnt, welches wohl nach 1237, aber sicher vor 1246 entstand.[4][5] Laut dem Vörder Register, das von dem Erzbischof Johann III. Rohde von Bremen in Auftrag gegebenen wurde, gehörte der Ort um das Jahr 1498 zum Gericht und zum Kirchspiel in Selsingen,[6] später zum Kirchspiel Zeven. Weil die Bewohner sich nach 1648 besonders gegen die Dienste für die Zevener Schule wehrten, beantragten sie, wieder zur Kirche in Selsingen zurückzukommen. Das wurde genehmigt, allerdings gab es sofort entgegengesetzte Bemühungen, die den Verbleib in Zeven zum Ziel hatten. 1783 wurde den Badenstedtern bestätigt, dass sie zu Zeven gehören.[7] Von den 12 Familien, die 1637 das Dorf bewohnten, waren 1669 wahrscheinlich nur noch sieben vorhanden.[3] Im Jahr 1856 wurde eine Ziegelei errichtet.[8] 1860 hatte Badenstedt 160 Einwohner.[8] 1947 wurde der Friedhof Badenstedt eingesegnet.[9]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen wurde die zuvor selbständige Gemeinde Badenstedt am 1. März 1974 in die Stadt Zeven eingegliedert.[10] Am 30. Juni 2016 lebten in Badenstedt 379 Menschen.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das jungsteinzeitliche Großsteingrab Badenstedt liegt im Gemeindegebiet.

Galerie Ziegelei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Galerie Ziegelei stellen Hannelore und Klaus Bierkardt ihre Bilder aus.[11][12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Badenstedt hat einen Kindergarten, einen Sport- und Bolzplatz und einen Friedhof in der Trägerschaft der Gemeinde Zeven. Der Gärtnerhof Badenstedt[13] ist ein als Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) anerkannter Betrieb in Trägerschaft der gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Hilfen.[14] In dem Betrieb arbeiten 70 Mitarbeiter in Baumschule, Büro und Verwaltung, Hauswirtschaft, Manufaktur (Insektenhotels, Fruchtsaft- und Konfitüreherstellung) sowie Holz- und Maschinenwerkstatt. Außerdem gibt es ein Schullandheim.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Gerken: Das Dorf Badenstedt unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 33. Zeven Dezember 1995, S. 24–30.
  • Anni Postels: Erlebnisse während des Kampfes um Badenstedt 1945. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 33. Zeven Dezember 1995, S. 30 ff.
  • Hermine Albers: Erinnerungen an das Leben auf einem eingeäscherten Bauernhof. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 33. Zeven Dezember 1995, S. 31–38.
  • Ewald Albers: Eine zweite Gastwirtschaft für Badenstedt? – Claus Hinrich Tietjen will Konzession. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 39. Zeven Dezember 2001, S. 17–20.
  • Ewald Albers: Ziegelei und Gastwirtschaft in Badenstedt. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 40. Zeven Dezember 2002, S. 39.
  • Ewald Albers: 1855 sollte erste Ziegelei in Badenstedt gebaut werden. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 42. Zeven Dezember 2004, S. 2–7.
  • Ewald Albers: Johann Meyers Ziegelei in Schohöfen. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 44. Zeven Dezember 2006, S. 14–18.
  • Ewald Albers: Vor 200 Jahren: Die Dorfschulen im Kirchspiel Zeven. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 44. Zeven Dezember 2006, S. 24–28.
  • Hermine Albers: 1917: Flugzeugabsturz in Badenstedt. In: De Sood. Mitteilungen des Heimatbundes Bremervörde/Zeven. Nr. 48. Zeven Dezember 2010, S. 43 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Badenstedt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 43, Landkreis Bremervörde (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 26. Mai 2020]).
  2. a b Samtgemeinde Zeven (Hrsg.): Blockstatistik. Altersgruppenstatistik Stadt Zeven. Auswertungsgebiet Badenstedt. 30. Juni 2016.
  3. a b Bademühlener Bürger (Hrsg.): Dorfchronik Bademühlen. Bademühlen 1989, S. 109.
  4. Arend Mindermann (Bearb.): Verdener Urkundenbuch – Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden. Von den Anfängen bis 1300 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 13, 205. Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden e. V.). Band 1. Verlag des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden e. V., Stade 2001, ISBN 3-931879-07-0, S. 399.
  5. Walter Gerken: Heimat- und Volkskundliches aus dem Dorf Badenstedt-Bademühlen. 1980, S. 1 (Nach dem Autor erfolgte 1150 die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Badenstede. Ein Beleg für diese Aussage fehlt jedoch).
  6. Wilhelm von Hodenberg: Bremer Geschichtsquellen. Das Vörder Register. Band 2. Capaun-Karlowa’sche Buchhandlung, Celle 1856 (Digitalisat beim GDZ [abgerufen am 26. Mai 2020] Textauszug aus Fol. CLXVIII 18: „Item Badenstede horet ock noch yn dat gerichte vnde yn dat kerspell to Selsingen …“).
  7. Ewald und Hermine Albers: Die Dörfer des Kirchspiels Zeven. Aus der Geschichte der Höfe und ihrer Familien. Hrsg.: Heimatbund Bremervörde-Zeven e. V. Zeven 2002, S. 201.
  8. a b Bademühlener Bürger (Hrsg.): Dorfchronik Bademühlen. Bademühlen 1989, S. 7.
  9. Bademühlener Bürger (Hrsg.): Dorfchronik Bademühlen. Bademühlen 1989, S. 11.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 241.
  11. Galerie Ziegelei. In: Webseite Stadt Zeven. Archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen am 26. Mai 2020.
  12. Webseite Hannelore und Klaus Bierkardt. In: bierkardt.de. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  13. Gärtnerhof Badenstedt. In: gaertnerhof-badenstedt.com. Abgerufen am 26. Mai 2020 (Der Gärtnerhof Badenstedt ist eine ökologische Baumschule, die seit 2005 Hilfen bei der beruflichen Eingliederung und zur Teilhabe an Arbeit für Menschen mit seelischen Behinderungen leistet).
  14. Gesellschaft für soziale Hilfen. In: geso-hilfen.de. Abgerufen am 26. Mai 2020 (Die Gesellschaft für soziale Hilfen in Rotenburg (Wümme) hilft Menschen mit Behinderung durch ambulante Hilfen, Tages- und Begegnungsstätten sowie Arbeitsangebote).
  15. Schullandheim Badenstedt. In: gruppenhaus.de. Abgerufen am 26. Mai 2020.