Bahnhof Flörsheim (Main)

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Flörsheim (Main)
Empfangsgebäude
Empfangsgebäude
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung FFH
IBNR 8002013
Preisklasse 4[1]
Eröffnung 13. April 1840
bahnhof.de Flörsheim (Main)
Architektonische Daten
Baustil klassizistisch
Architekt Ignaz Opfermann
Lage
Stadt/Gemeinde Flörsheim am Main
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 1′ 2″ N, 8° 25′ 53″ OKoordinaten: 50° 1′ 2″ N, 8° 25′ 53″ O
Höhe (SO) 94 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Flörsheim (Main)
Bahnhöfe in Hessen
i16

Der Bahnhof Flörsheim (Main) ist der Bahnhof der südhessischen Stadt Flörsheim am Main. Er liegt an der Taunus-Eisenbahn von Frankfurt (Main) Hauptbahnhof nach Wiesbaden Hauptbahnhof.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Eröffnung einer der ersten Bahnstrecken Deutschlands, der Taunus-Eisenbahn zwischen der Freien Stadt Frankfurt und der Hauptstadt des Herzogtums Nassau, Wiesbaden, am 13. April 1840[3] wurde auch der Bahnhof in Flörsheim in Betrieb genommen.[4]

Seit der Betriebsaufnahme der S-Bahn Rhein-Main im Mai 1978 hält deren Linie S1 auch in Flörsheim.

Empfangsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Erbauungszeit stammt der Kern des klassizistischen Empfangsgebäudes des Bahnhofs Flörsheim. Es wurde 1839 nach einem Entwurf des Mainzer Bezirksbaumeisters Ignaz Opfermann errichtet[5], später aber stark verändert. Es ist damit der Torso eines der ältesten erhaltenen Empfangsgebäude Deutschlands.[6] Konzipiert wurde der völlig neue Gebäudetyp als Funktionsgebäude mit symmetrischem Baukörper und Satteldach, was typisch für die Bahnhöfe entlang der alten Taunusbahnstrecke ist.

1875 wurde das Obergeschoss als Wohnung für den Bahnhofsvorsteher angebaut und der hölzerne Güterschuppen mit typischem, weit auskragendem Dach hinzugefügt. Im Erdgeschoss befanden sich eine Schalterhalle, ein Aufsichtsraum und die Güterabfertigung. Um 1910 wurde die Unterführung errichtet.[7] Die Anlage ist Teil der Route der Industriekultur Rhein-Main Hessischer Unterer Main.

Nach der Sanierung des Gebäudes bezog das Stadtbüro der Stadt Flörsheim das historische Bahnhofsgebäude. Außerdem befinden sich dort ein Ladengeschäft und eine Wohnung. Der ehemalige Güterschuppen beherbergt heute einen Kinder- und Jugendtreff.

Das Empfangsgebäude ist ein Kulturdenkmal aufgrund des Hessischen Denkmalschutzgesetzes.[7][8]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnsteige des Bahnhofs Flörsheim (Main)

Am dreigleisigen Bahnhof Flörsheim (Main) halten ausschließlich Züge der Linie S1 der S-Bahn Rhein-Main. Er besitzt einen Haus- und einen Inselbahnsteig. Auf den Gleisen 1 und 2 fahren die S-Bahnen über Hattersheim, Frankfurt-Höchst, den Frankfurter Hauptbahnhof, die City-Tunnel Frankfurt und Offenbach, Obertshausen und Rodgau nach Ober-Roden (Gleis 1) sowie nach Wiesbaden Hauptbahnhof über Hochheim und Mainz-Kastel (Gleis 2). Gleis 3 dient als Ausweichgleis bei Überholungen oder Bauarbeiten sowie für die in Flörsheim endenden und startenden Züge der S1.

Der Flörsheimer Bahnhof ist barrierefrei.

Die Zufahrt zu weiteren Gleisen (die oft als Abstellgleise für Züge in/vom Tanklager dienten) und zur Laderampe und der Ladestraße wurden im Zuge des Baues der Bahn-Unterführung zwischen 2011 und 2013 abgetrennt.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flörsheim liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und wird ausschließlich von Zügen der S-Bahn Rhein-Main befahren.

S-Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die S-Bahnen fahren montags bis freitags im Halbstundentakt auf der Strecke Wiesbaden HauptbahnhofRödermark-Ober-Roden. In den Hauptverkehrszeiten wird dieser Takt auf einen Viertelstundentakt ausgeweitet, wobei jeder zweite Zug in Flörsheim endet.

Linie Verlauf Takt
S1 Wiesbaden Hbf – Wiesbaden Ost – Mainz-Kastel – Hochheim (Main) – Flörsheim (Main) – Eddersheim – Hattersheim (Main) – Frankfurt-Sindlingen – Frankfurt-Höchst Farbwerke – Frankfurt-Höchst – Frankfurt-Nied – Frankfurt-Griesheim – Frankfurt (Main) Hbf tief – Frankfurt (Main) Taunusanlage – Frankfurt (Main) Hauptwache – Frankfurt (Main) Konstablerwache – Frankfurt (Main) Ostendstraße – Frankfurt (Main) Mühlberg – Offenbach-Kaiserlei – Offenbach Ledermuseum – Offenbach Marktplatz – Offenbach (Main) Ost – Offenbach-Bieber – Offenbach-Waldhof – Obertshausen – Rodgau-Weiskirchen – Rodgau-Hainhausen – Rodgau-Jügesheim – Rodgau-Dudenhofen – Rodgau-Nieder-Roden – Rodgau-Rollwald – Rödermark-Ober Roden 30 min
15 min (Hochheim–Rödermark zur HVZ und Flörsheim–Offenbach Ost werktags tagsüber)

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Flörsheimer Bahnhof gibt es zwei verschiedene Bushaltestellen:

  • An der auf der Südseite am Willy-Brandt-Platz gelegenen Bushaltestelle Flörsheim Bahnhof Südseite verkehren die Rüsselsheimer Stadtbuslinie 1 (Flörsheim – Rüsselsheim) sowie die Regionalbuslinie 809 (Hofheim – Flörsheim – Hochheim) und die AST-Linie 818 (Flörsheim – WickerWeilbach).
  • An der als kleiner Busbahnhof ausgeführten Bushaltestelle Flörsheim Bahnhof Nordseite auf der Nordseite des Flörsheimer Bahnhof am P+R-Parkplatz fahren die Regionalbuslinien 809 (Hofheim – Flörsheim – Hochheim) und 819 (Flörsheim – Wicker – Weilbach) sowie die AST-Linien 818 und 819 (beide Flörsheim – Wicker – Weilbach) ab.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Flörsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stationspreisliste 2024. (PDF; 457,6 KB) DB InfraGO AG, 20. Oktober 2023, abgerufen am 23. Dezember 2023.
  2. nach anderen Quellen: 1839
  3. Gedenk-Buch der vierten Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst in Mainz. F. Baur, H. Malten, J. Wetter, 1840, S. 249ff, abgerufen am 14. November 2014 (im Kapitel 20. Taunus=Eisenbahn (S. 251)): „Die Eröffnung der ganzen Bahn zwischen Frankfurt, Kastel und Wiesbaden erfolgte den 13. April 1840“
  4. Silvia Speckert: Ignaz Opfermann (1799–1866): Ausgewählte Beispiele seiner Bautätigkeit im Umkreis der Stadt Mainz = Hausarbeit zur Erlangung des Akademischen Grades eines Magister [!] Artium. Johannes Gutenberg-Universität Mainz 1989. Maschinenschriftlich. Band 1: Text, Band 2: Tafeln. Stadtarchiv Mainz: 1991/25 Nr. 11., S. 69.
  5. Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 19 ff. (Strecke 001). S. 37.
  6. a b Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Bahnhof Flörsheim In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  7. Heinz Schomann: Eisenbahn in Hessen. Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Drei Bände im Schuber. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 19 ff. (Strecke 001). S. 37.