Bahnhof Otterfing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bahnhof Otterfing
Empfangsgebäude von Osten (2013)
Empfangsgebäude von Osten (2013)
Empfangsgebäude von Osten (2013)
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung MOTF
IBNR 8004726
Preisklasse 5
Eröffnung 1. Oktober 1891
Webadresse Stationssteckbrief der BEG
Lage
Stadt/Gemeinde Otterfing
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 47° 54′ 39″ N, 11° 40′ 55″ OKoordinaten: 47° 54′ 39″ N, 11° 40′ 55″ O
Höhe (SO) 670 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bahnhof Otterfing
Bahnhöfe in Bayern
i16

Der Bahnhof Otterfing ist ein Haltepunkt der Deutschen Bahn an der Bahnstrecke München–Holzkirchen in der bayerischen Gemeinde Otterfing. Er wird von der Linie S3 der S-Bahn München bedient, die zwischen Mammendorf und Holzkirchen verkehrt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1872 ersuchte die Gemeinde Otterfing den Bayerischen Landtag um Errichtung einer Haltestelle an der Bahnstrecke München–Holzkirchen.[1] Am 3. Juli 1876 beschloss der Bayerische Landtag in seiner 13. öffentlichen Sitzung über den Gesetzentwurf der Kammer der Abgeordneten über die pfälzischen Bahnen. Dabei wurde von der Kammer unter anderem beantragt, dass der Gemeinde Otterfing, damals Bezirksamt München, die Genehmigung zur Errichtung einer Haltestelle für die Güterexpedition 2. Klasse an der Bahnlinie München–Holzkirchen erteilt wird. Aufgrund des Missverhältnisses des Kostenaufwands zum Bedürfnis wurde der Antrag abgelehnt und zur Tagesordnung übergegangen.[2]

Am 1. Oktober 1891 wurde die Station Otterfing zwischen den Stationen Sauerlach und Holzkirchen auf der Strecke von München Centralbahnhof nach Holzkirchen der kgl. bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) mit vollständigem Abfertigungsdienst eröffnet und am 2. Dezember 1892 für den Gesamtverkehr übergeben.[3][4]

1899 wurde vom zuständigen Staatsministerium dem Komitee für die Erbauung einer Lokalbahn von Otterfing nach Dietramszell die technischen Vorarbeiten für die Dauer von zwei Jahren bewilligt.[5] Das Projekt blieb unverwirklicht.

1939 wurde bei der Anlage einer Wasserleitung nördlich des Bahnhofsgebäudes ein spätrömisches Skelettgrab gefunden.[6] 1942 wurde bei Ausschachtungsarbeiten nahe dem Bahnhof auch das Körpergrab einer Frau entdeckt.

Das ehemalige Backsteingebäude des Otterfinger Bahnhofs wurde vor Jahren von der Gemeinde erworben und wird nicht mehr für den Haltepunkt genutzt. Die Räume sind an den 1976 gegründeten Verein[7] Eisenbahnfreunde München Südost e. V. verpachtet[8][9], der die Erdgeschossräume bereits 1985 von der Deutschen Bundesbahn (DB) zur Verfügung gestellt bekommen hatte.[10]

Für den S-Bahnbetrieb wurde der Haltepunkt erneuert, 1975 wurde der S-Bahn-Betrieb zwischen Deisenhofen und Holzkirchen aufgenommen.

Wesentliche Modernisierungsarbeiten an der S-Bahn-Haltestelle und der zugehörigen Unterführung erfolgten nicht mehr seit 1970.[11] Der heutige Haltepunkt verfügt weder über öffentliche Toiletten noch Gewerbeflächen. Eine Vollüberdachung der Bahnsteige, ein barrierefreier Ausbau der Bahnsteige und ähnliches, was im Zuständigkeitsbereich der DB läge, unterbleibt laut einer Aussage des damaligen Bürgermeisters Jakob Eglseder 2018 aufgrund einer zu geringen Frequentierung der Anlage. Der Bau eines Toilettenhäuschens zwischen Fahrrad-Abstellanlage und Abgang zur Unterführung durch die Gemeinde sowie von Parkplätzen am Bahnhof sei angedacht.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der S3 wird der Haltepunkt auch von wenigen Regionalzügen der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) bedient, an Werktagen halten sie zweimal täglich in Richtung Schliersee/Bayrischzell/Lenggries/Tegernsee und einmal täglich in Richtung München (Stand 2023).

Auf Gleis 1 fahren alle Züge in Richtung Holzkirchen, auf Gleis 2 Züge nach Maisach bzw. Mammendorf.

Linie Verlauf Takt
S3 Mammendorf – Malching – Maisach – Gernlinden – Esting – Olching – Gröbenzell – Lochhausen – Langwied – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – St.-Martin-Straße – Giesing – Fasangarten – Fasanenpark – Unterhaching – Taufkirchen – Furth – Deisenhofen – Sauerlach – Otterfing – Holzkirchen 20 min

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Regensburger Morgenblatt, Nr. 92, 25. April 1872, S. 2. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Bayerischer Landtag. In: Aschaffenburger Zeitung, Nr. 159, 4. Juli 1876, S. 1. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. Bayerische Staatsbahnen. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen, 1891.
  4. In Bayern. In: Verordnungs-Blatt für Eisenbahnen und Schiffahrt 5. Jahrg., k. k. Eisenbahn-Ministerium, 1892, S. 371. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen, 1899, S. 455.
  6. Bayerische Vorgeschichtsblätter, 17, 1948, S. 84.
  7. Eine kurze Chronik. Eisenbahnfreunde München Südost e. V.
  8. a b Andreas Höger: So soll der Otterfinger Bahnhof wieder schön werden. Merkur.de, 25. Mai 2018.
  9. Peter Probst: Personenschaden. Kriminalroman. [= 2. Band der Reihe Schwarz ermittelt]; Deutscher Taschenbuch Verlag, 2011, S. 43. ISBN 978-3-423-21264-9
  10. Olaf Fröhlich: Vereinsgeschichte. Eisenbahnfreunde München Südost e. V.
  11. Andreas Höger: Bahnhof bleibt ein Sorgenkind. Merkur.de, 23. Oktober 2018.