Bahnstrecke Lunéville–Saint-Dié

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Lunéville–Saint-Dié
ehem. Bahnhof Saint Michel-sur-Meurthe, um 1900
ehem. Bahnhof Saint Michel-sur-Meurthe, um 1900
Streckennummer (SNCF):068 000; 23 (1962)[1]
Streckenlänge:49,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung:
Bahnstrecke Paris–Strasbourg von Paris-Est
385,2 Lunéville 230 m
Bahnstrecke Lunéville–Blâmont–Badonviller nach Herbéviller
Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Strasbourg
387,8 Moncel-lès-Lunéville 237 m
389,3 RN 333
395,8 Saint-Clément-Laronxe 251 m
398,1 Chenevières 256 m
400,6 Ménil-Flin 259 m
403,7 Azerailles 267 m
Bahnstrecke Baccarat–Badonviller von Badonviller
409,5 Baccarat 276 m
RN 59
414,0 Bertrichamps 278 m
415,7 Meurthe (66 m)
416,4 Thiaville 284 m
~417,6 Meurthe-et-Moselle / Vosges
418,7 Raon-l’Étape 292 m
Bahnstrecke Raon-l’Étape–Raon-sur-Plaine nach Raon-l’Étape
419,4 Meurthe (60 m)
RN 59
422,3 Rabodeau (29 m)
Bahnstrecke Étival–Senones von Senones
424,1 Étival-Clairefontaine 302 m
425,4 Meurthe (59 m)
428,8 Saint-Michel-sur-Meurthe 315 m
434,4 RN 59
435,7 Saint-Dié-des-Vosges 343 m
Bahnstrecke Arches–Saint-Dié von/nach Épinal
Bahnstrecke Strasbourg–Saint-Dié nach Strasbourg

Die Bahnstrecke Lunéville–Saint-Dié ist eine knapp 50 km lange, elektrifizierte Nebenstrecke in Frankreich, die 1864 in Betrieb genommen wurde, heute im Inventar des SNCF Réseau ist und von TER Lorraine als Strecke 11[2] bedient wird. Die Kilometrierung wird von Paris-Est fortgesetzt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Strecken der Region war sie weniger von strategischem Belang und wurde deshalb auch nie zweigleisig erweitert. Mit der Ankunft des TGV Est in Grand Est wurde sie elektrifiziert, damit täglich ein Zugpaar des TGV bis Saint-Dié geführt werden konnten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Saint-Michel-sur-Meurthe, 2015

Bereits in den 1850er Jahren gab es eine Initiative von Gemeinden in dieser Region, die den Anschluss an das nationale Eisenbahnnetz forderten. Sie wurden vom Präfekt von Bas-Rhin, Jean-Baptiste Migneret (1809–1894), protegiert. Trotz mehrerer Industrie-Konsortien, die alle nicht dieses Ziel erreichten, war es der Staat, der 1860 den Streckenbau mit einem kaiserlichen Dekret umsetzte.[3] Die Baukosten wurden auf 9,9 Mio. Französische Franc veranschlagt und mit 5 Mio. subventioniert. Die Differenz sollte mit jährlich 0,7 Mio. Franc durch Konzessionen erwirtschaftet werden. Baubeginn war unverzüglich danach. Im Laufe des Jahres 1864 wurde die Strecke in zwei Etappen in Betrieb genommen, zu, 17. Mai von Lunéville bis Raon-l’Étape, am 15. November die ganze Strecke bis Saint-Dié.[4]

1863 erhielten die zehn Jahre zuvor gegründete Chemins de fer de l’Est (EST) die Konzession für diese Strecke vom Staat zuerkannt. Sie betrieb die Stammstrecke Paris–Strasbourg in Lunéville und wird ab 1881 auch die südlich anschließende Bahnstrecke Arches–Saint-Dié führen, sie passte also sehr gut in den Bestand des Unternehmens. Während des Deutsch-Französischen Kriegs wurde die mit 66 m längste Brücke, die über die Meurthe, von der abziehenden Französischen Armee am 4. Oktober 1870 zerstört sowie 10 km Gleis entfernt, beide Störungen aber von deutscher Seite bis November 1871 wieder beseitigt.[5]

Mit Gründung der SNCF ging die Strecke in den Besitz und die Verantwortung der Staatsbahn über, die diese weiterhin Betrieb. Im Winter 1995/96 wurde die Strecke mit 25 kV 50 Hz ~ elektrifiziert, 2003 die automatische Zugbeeinflussung BAPR und die neue Signalisation installiert, sodass sie heute auf dem aktuellen Stand der Technik ist.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einer Länge von knapp 50 km in nordwestlich-südöstliche Richtung wird eine minimale, kontinuierliche Steigung zurückgelegt. Der Höhenunterschied zwischen Start- und Zielbahnhof beträgt 113 m, das einer durchschnittlichen Steigung von 4,4 entspricht. Außer der dreimaligen Querung der jungen Meurthe sowie von einem weiteren nennenswerten Bachlauf waren beim Bau der Strecke keine Hindernisse zu überwinden. Sie führt über ihre gesamte Länge sowohl parallel zur dem nördlichen Département namensgebenden Meurthe als auch zur RN 59, wechselt aber in ihrem Verlauf mehrfach deren Seiten.

Netzwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den bereits erwähnten Anschlüssen am Start- und Zielbahnhof gab es vier weitere Gleisanschlüsse:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Lunéville–Saint-Dié – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S.N.C.F.: Région de l’est. Carnet de Profils et Schémas, 1962, Blatt 78
  2. Réseau TER METROLOR, Streckenübersicht
  3. Décret impérial qui déclare d’utilité publique l’établissement des lignes de chemin de fer de Mayenne à Laval, d’Épinal à Remiremont et de Lunéville à Saint-Dié, N° 8232, 31. August 1860. In: Bulletin des lois de l’Empire Français, Paris, Imprimerie impériale. Serie XI, Band 16, Nr. 852, 1860, S. 827–828.
  4. François und Maguy Palau: Le rail en France: Le second Empire. Palau, Paris 2004, ISBN 2-9509421-3-X, S. 32.
  5. Rapports et délibérations. Conseil général du Département de la Meurthe et Moselle. Zentralverwaltung Meurthe-et-Moselle. Imprimerie Départementale, Nancy 1871, S. 766.