Barbara Polla

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Barbara Polla (2013)

Barbara Polla (* 7. März 1950 in Genf) ist eine Schweizer Ärztin, Galeristin, Politikerin und Schriftstellerin. Sie war Mitglied der Liberalen Partei (LPS). Vom 6. Dezember 1999 bis am 30. November 2003 sass sie für den Kanton Genf im Nationalrat. Von 1993 bis 1999 war sie zudem Genfer Kantonsrätin.[1][2][3]

Biographisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara Polla ist Mutter von vier Töchtern. Sie ist geschieden von Luigi Polla, ebenfalls Arzt. Mit ihm hatte sie eine Galerie gegründet.[2]

Medizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ärztin leitete zwischen 1989 und 1994 die Abteilung für Allergologie des Genfer Universitätsspitals.[4][5] Sie erforschte Stressproteine und wie diese in Medizin und Umwelt verwertet werden können. Ab 1994 war sie Leiterin eines nationalen Forschungslabors in Paris. Ab 1997 führte sie mit ihrem damaligen Mann, einem Dermatologen, ein medizinisch-kosmetisches Schönheitsinstitut.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara Polla politisierte erstmals im Genfer Stadtparlament, ab 1991.[4] 1993 wechselte sie ins Kantonsparlament.[1] Sie setzte sich vergeblich für eine Fusion der Kantone Genf und Waadt ein.[6] 1999 schaffte sie die Wahl in den Nationalrat.[1] Dort sass sie in der Kommission für Verkehr- und Fernmeldewesen.[1] Thematisch engagierte sie sich breit, so forderte sie eine allgemeine Steueramnestie[1], fand damit eine Mehrheit im Nationalrat, später wurde ihr Vorstoss abgeschrieben. Sie bekämpfte die Mutterschaftsversicherung[2] und setzte sich für die Fristenregelung[7] ein, die innert einer gewissen Frist Schwangerschaftsabbrüche erlaubt. Zudem forderte sie mit einem Vorstoss, das Verbot von Gen-Tests an Embryonen aufzuheben, die im Reagenzglas gezeugt werden.[8] 2003 verpasste sie die Wiederwahl.[9]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara Polla publiziert in unterschiedlichster Art, vom politischen Manifest bis zum erotischen Roman.[3] Dazu kommen weitere kulturelle Tätigkeiten, zum Beispiel als Galeristin und Kuratorin.[10] Sie lehrt zudem Mode an der Hochschule für Kunst und Design in Genf, HEAD.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barbara Polla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Eintrag auf der Website des Eidgenössischen Parlamentes. Abgerufen am 10. November 2021.
  2. a b c d Kaspar Meuli über Barbara Polla: «Wir verstehen Schönheit als globales Konzept». In: SonntagsZeitung. 8. September 2002.
  3. a b Stefan Zweifel: Freizügiger Freisinn. In: Die Weltwoche. 13. November 2003.
  4. a b Christa Mutter: Frauen-Session, Barbara Polla. In: Basler Zeitung. 15. März 2000.
  5. Karin Weibel: Unsere unbekannten Mitbewohner. In: Schweizer Woche. 22. November 1993.
  6. Markus Lohr, Lukas Schmutz: Wahlen ’99. In: Basler Zeitung. 18. August 1999.
  7. Christine Zwygart, Monique Ryser: Wir haben abgetrieben. In: Schweizer Illustrierte. 11. März 2002.
  8. Für Prüfung des Verbots der Präimplantationsdiagnostik. In: Neue Zürcher Zeitung. 11. September 2001.
  9. Kanton Genf, provisorisches Schlussresultat mit Namen der Gewählten. In: Associated Press. 20. Oktober 2003.
  10. a b Barbara Polla, la polyvaillante. In: RTS. 6. Oktober 2021, abgerufen am 10. November 2021 (französisch).