Benutzer:Artikelwerkstatt/Limousin/Trait–Planches

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Trait-Planches
Streckenlänge:0,392 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Maximale Neigung: 140 
Höchstgeschwindigkeit:9 km/h
0.0 Trait
SBB von Lausanne nach Domodossola
0.4 Planches
Montreux-Planches MVR von Montreux
auf den Rochers-de-Naye

Die Strassenbahn Trait–Planches war eine von Anfang an elektrisch betriebene Zahnrad Strassenbahn in Montreux im Kanton Waadt in der Schweiz. Sie verband von 1898 bis 1912 die Quartiere le Trait und Les Planches östlich des La Baye de Montreux zwischen Montreux und Territet.

Strassenbahnlinie Trait–Planches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Talstation befand sich etwa 300 m südöstlich des Bahnhofs Montreux an der nordöstlichen Ecke der Strassenkreuzung der Avenue Néstle mit der Rue de Theater. Diese Strassenkreuzung befindet sich in unmittelbarer Nähe, nordwestlichen des sich am Ufer des Genfersees befindenden Kursaales. Dort schloss sie auch an die damalige Strassenbahn Vevey–Montreux–Chillon (VMC), heute Trolleybuslinie Vevey–Montreux–Chillon–Villeneuve an, ohne mit dieser jedoch je eine Gleisverbindung gehabt zu haben.

Von diesem Punkt aus führte die Strassenbahnlinie direkt durch das damals noch unbebaute Gebiet, über die Simplonlinie der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in den geradlinig und bergwärts führenden Teil der Avenue des Planches. Dies, bergwärts gesehen, auf der linken Strassenseite. Am Ende der Avenue des Planches und dessen höchsten Punkt, Endete die Strecke ohne die Avenue du Midi zu queren in der Bergstation, unmittelbar südlich des Place des Planches.

Die Strassenbahnlinie mit einer Spurweite von 1000 mm und einer Höchstneigung von 140 Promille[1] war 392 m lang. Sie war mit einer Zahnstange ähnlich dem System Riggenbach versehen. Diese Zahnstange befand sich jedoch nicht in der Mitte der Geleise wie Beispielsweise bei der Fliderbahn (Zacke), der Stadtbahnlinie 10 StuttgartDegerloch in Deutschland, sondern integriert in einem der beiden Gleise. Konkret bestanden die beiden Wangen der Zahnstange aus Vignoleschienen und bildeten damit eine für das Strassenplanum geeignete Rillenschiene. Die trapezförmigen Zähne der Zahnstange verbanden Abgesenkt in der Rille die beiden Schienen. Der Teilkreis des Zahnrades befand sich somit unterhalb der Schienenoberkante.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Initiant der letztendlich durch die Strassenbahn Vevey–Montreux–Chillon (VMC) betriebenen Strassenbahnlinie war die Société Electrique Vevey–Montreux (SEVM) (dt.: Elektrizitätsgesellschaft Vevey–Montreux). Diese Elektrizitätsgesellschaft initiierte die Eisenbahngesellschaft L'Entreprise du Tramway-Funiculaire Trait–Planches (TrP) auch Umgangssprachlich als Tramway Trait–Planches (dt: Strassenbahn Trait–Planche) bezeichnet. Das entsprechende Unternehmen hatte damals das ehrgeizige Ziel, allen Quartieren und Gemeindeteilen von Montreux zu einer Schienenverbindung zu verhelfen. Dies lag nicht nur im Interesse des aufstrebenden Fremdenverkehrsort Montreux sondern letztendlich auch im Interesse der Elektrizitätsgesellschaft, den reichlich vorhandenen selber produzierten Strom gewinnbringend abzusetzen.

Am 6. Juli 1898 wurde die Zahnrad Strassenbahn in Betrieb genommen, nachdem unter anderem auch eine Standseilbahn im Gespräch war.

Während der gesamten Betriebsdauer verkehrte auf der Strassenbahnlinie Trait–Planche ausschliesslich der einzige vorhandene Triebwagen. Dem Che 2/2 24. Es handelte sich dabei um den ersten elektrischen Zahnradtriebwagen der Schweiz. Er hatte vom Aussehen her gewisse Ähnlichkeiten mit einem zeitgenössischen Standseilbahnwagen mit Treppenförmig angeordneten Abteilen.

Es stellte sich bald heraus, dass der Triebwagen leider den Anforderungen nicht genügte. Viele Störungen führten zu wiederholten Betriebsunterbrüchen.

So wurde dieser im Februar 1899 zurück zur Lieferantin geschickt. Der Betrieb ruhte daher bis zur Rückkehr des Triebwagens mit stärkeren Motoren im April 1899.

1912 entgleiste der Triebwagen im oberen Teil der Strecke. Er glitt daraufhin die gesamte Strassenbahnlinie hinunter und prallte gegen die Talstation. Der Unfall verlief zum Glück glimpflich. Die Behörden machten jedoch die Wiederaufnahme des Betriebes von einer völligen Erneuerung des Triebwagens und der Strassenbahnlinie abhängig. Da dies der bedauernswerten Gesellschaft der originellen Bahn nicht möglich war, wurde deren Betrieb offiziell am 11. November 1912 eingestellt.

Das die Voraussetzungen zu einer allfälligen Reparatur des Triebwagens, verbunden mit entsprechenden Erneuerungsarbeiten der Strassenbahnlinie der nicht gerade auf Rosinen gebeteten Strassenbahngesellschaft denkbar ungünstig war, liegt auch daran, dass ab dem 99. Monat 1909 auch die neu eröffnete elektrische Zahnradbahn Montreux–Glion (GN), heute Goldenpass Bahnstrecke Montreux-Glion-Rochers-de-Naye, mit der gleichnamigen Bahnstrecke, das Quartier les Planches mit der unmittelbar nördlich des Place des Planches gelegenen Haltestelle Montreux-Les Planches erschloss.

In der Folge wurden der einzige Triebwagen und die Infrastruktur der Strassenbahnlinie im Jahre 1918[2] abgebrochen. Die vorerst noch übrig gebliebene Brücke über die Simplon Linie der Schweizerischen Bundesbahnen wurde jedoch erst im Jahre 1919[3] abgebrochen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Hefti: Zahnradbahnen der Welt, Birkhäuser Verlag, Basel und Stuttgart 1971, ISBN 3-7643-0550-9
  • Wolfgang Messerschmidt: Zahnradbahnen gestern–heute–in aller Welt, Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart 1972, ISBN 3-440-03833-5
  • Michel Grandguillaume, Gérald Hadorn, Jean Paillard und Jean-Louis Rochaix: Crémailléres et funiculaires Vaudois, Bureau vaudois d'adresses (BVA), Lausanne 1982

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Buch von Michel Grandguillaume, Gérald Hadorn, Jean Paillard und Jean-Louis Rochaix: Crémailléres et funiculaires Vaudois, Seite 213
  2. Buch von Walter Hefti: Zahnradbahnen der Welt, Seite 131
  3. Buch von Michel Grandguillaume, Gérald Hadorn, Jean Paillard und Jean-Louis Rochaix: Crémailléres et funiculaires Vaudois, Seite 215


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