Benutzer:Brainchild/Liste ermordeter Musiker

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John Lennon († 1980)

Diese Liste umfasst gewaltsam zu Tode gekommene Musiker, die vor oder nach ihrem Tod eine überregionale Bekanntheit erlangten. Ein Großteil der Musiker starb durch den Einsatz von Schusswaffen. Seit den späten 1980ern sind besonders häufig Hip-Hop-Musiker von Tötungsdelikten betroffen.

Motive der Täter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Motive der Täter sind sehr unterschiedlich. Viele Tötungen erwuchsen aus persönlichen Disputen, oft innerhalb der Familie oder des Freundeskreises. So wurden etwa Marvin Gaye von seinem Vater und Roger Troutman von seinem Bruder erschossen. Der Black-Metaller Varg Vikernes erstach seinen Mitmusiker Øystein „Euronymous“ Aarseth. Die libanesische Popsängerin Suzan Tamim wurde im Auftrag ihres Verehrers Hischam Talaat Mustafa, den sie zuvor abgewiesen hatte, erstochen. In anderen Fällen waren Musiker in Raubmorde verwickelt, wie etwa Sonny Boy Williamson I. und Peter Tosh.

Immer wieder fallen Musiker politischen Anschlägen zum Opfer:

Der aufsehenerregende Mord an John Lennon im Jahr 1980 brachte einen neuen Tätertyp in die öffentliche Wahrnehmung: den Psychopathen, in diesem Fall Mark David Chapman. Chapman wurde von mehreren Gutachtern eine Geistesverwirrung attestiert, die ihn womöglich zu der Tat verleitete. 1950 war bereits der Trompeter Al Killian von seinem psychisch kranken Vermieter erschossen worden.

Mehrere Fälle, unter anderem der Tod von Lenny Breau und der von Junior Braithwaite, wurden nie aufgeklärt.

Hip-Hop-Musik und Mord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonders häufig von Mordanschlägen betroffen sind Rapper.[1] Der erste berühmte Todesfall war 1987 die Ermordung von Scott La Rock, des DJs von Boogie Down Productions. KRS-One formte daraufhin das Stop the Violence Movement, um eine Fortsetzung der Gewalt im Hip-Hop zu unterbinden.

Das Hip-Hop-Genre wird in den Medien und von Politikern oft dafür kritisiert, Gewalt zu verherrlichen.[2][3] Einige Gewalttäter beriefen sich auf Raptexte, zum Beispiel erschoss ein Teenager 1992 einen Polizisten, da Tupac Shakur auf einem Song seines Albums 2Pacalypse Now angeblich dazu aufgerufen hatte.[4] 2009 tötete ein Familienvater seine Frau und seine Tochter, nachdem er einen Textauszug von Eminem rezitiert hatte.[5] Auch machten sich einige Rapper selbst des Mordes schuldig: C-Murder erschoss 2002 einen sechzehnjährigen Jungen. Im selben Jahr erstach der Gangsta-Rapper Big Lurch unter PCP-Einfluss eine Frau und aß sie teilweise. Beide erhielten lebenslange Freiheitsstrafen. Lil Boosie ist derzeit wegen mehrerer Morde angeklagt; ihm droht die Todesstrafe.[6]

Besonders deutlich wurde die Verbindung von Gewalt und Hip-Hop-Musik im Konflikt zwischen East- und Westcoast, der mit den Morden an Tupac Shakur und The Notorious B.I.G. seinen Höhepunkt erreichte.

Getötete Musiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkung: Die Vollständigkeit der Liste ist nicht gewährleistet; es werden nur Musiker mit bereits existierenden Artikeln aufgenommen.

Jean-Marie Leclair († 1764)
Peter Tosh († 1987)
Jaco Pastorius († 1987)
Dimebag Darrell († 2004)
Name Nat. Genre[7] Todesdatum Alter Tötungsart
Alessandro Stradella ItalienItalien Klassische Musik 25.02.1682 42 erstochen
Jean-Marie Leclair FrankreichFrankreich Klassische Musik 22.10.1764 67 erstochen
James Reese Europe Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 09.05.1919 38 erstochen
Federico García Lorca SpanienSpanien Vokalmusik 19.08.1936 38 erschossen
Sonny Boy Williamson I. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Blues 01.07.1948 34 Schädelfraktur nach einer Schlägerei
Chano Pozo Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Latin 02.12.1948 33 erschossen
Al Killian Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Blues 05.09.1950 33 erschossen
Scrapper Blackwell Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Blues 07.10.1962 59 erschossen
Marc Blitzstein Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vokalmusik 22.01.1964 58 erschlagen
Sam Cooke Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 11.12.1964 33 erschossen
King Curtis Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 13.08.1971 37 erstochen
Lee Morgan Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 19.02.1972 38 erschossen
Víctor Jara Chile Folk 15.09.1973 40 erschossen
John Lennon Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pop/Rock 08.12.1980 40 erschossen
Felix Pappalardi Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pop/Rock 17.04.1983 43 erschossen
Prince Far I Vorlage:Flagicon Reggae 15.09.1983 unbek. erschossen
Marvin Gaye Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 01.04.1984 44 erschossen
Lenny Breau Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 12.08.1984 43 erwürgt
Carlton Barrett Vorlage:Flagicon Reggae 17.04.1987 36 erschossen
Peter Tosh Vorlage:Flagicon Reggae 11.09.1987 32 erschossen
Jaco Pastorius Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 21.09.1987 35 Hirnschaden durch Schlägerei
Blaze Foley Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Country 01.02.1989 39 erschossen
Øystein Aarseth Vorlage:Flagicon Pop/Rock 10.08.1993 25 erstochen
Cheb Hasni Vorlage:Flagicon Weltmusik 29.09.1994 26 erschossen
Rachid Baba Ali Ahmed Vorlage:Flagicon Weltmusik 15.02.1995 unbek. erschossen
Selena Quintanilla-Pérez Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Latin 31.03.1995 23 erschossen
Tupac Shakur Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 13.09.1996 25 erschossen
Cheb Aziz Vorlage:Flagicon Weltmusik 20.09.1996 unbek. erschossen
The Notorious B.I.G. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 09.03.1997 24 erschossen
Orion Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Country 12.12.1998 53 erschossen
Jaki Byard Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 11.02.1999 76 erschossen
Big L Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 15.02.1999 24 erschossen
Roger Troutman Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 25.04.1999 47 erschossen
Junior Braithwaite Vorlage:Flagicon Reggae 02.06.1999 50 erschossen
Mausberg Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 04.06.2000 21 erschossen
Theophilus Beckford Vorlage:Flagicon Reggae 19.02.2001 65 tödlich verwundet durch eine Machete
Jam Master Jay Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 30.10.2002 37 erschossen
Attila Murat Aydın Deutschland Hip-Hop 13.06.2003 33 erstochen
Half-A-Mill Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 24.10.2003 30 erschossen
Soulja Slim Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 26.11.2003 26 erschossen
John Whitehead Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 11.05.2004 54 erschossen
Mac Dre Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 01.11.2004 34 getötet durch ein Drive-by-Shooting
Dimebag Darrell Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pop/Rock 08.12.2004 38 erschossen
Nasrat Parsa Afghanistan Weltmusik 08.05.2005 36 tödlicher Sturz nach einem Schlag ins Gesicht
Proof Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 11.04.2006 32 erschossen
Big Hawk Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 01.05.2006 36 erschossen
Valentín Elizalde Vorlage:Flagicon Latin 25.11.2006 27 erschossen
Lucky Dube Vorlage:Flagicon Reggae 18.10.2007 43 erschossen
Zayda Peña Arjona Vorlage:Flagicon Latin 01.12.2007 26 erschossen
Suzan Tamim Vorlage:Flagicon Pop/Rock 28.06.2008 30 erstochen
Dolla Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hip-Hop 18.05.2009 21 erschossen

Möglicherweise getötete Musiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Musiker starben offiziell ohne gewaltsame Fremdeinwirkung. Aus jeweils unterschiedlichen Gründen wird aber immer wieder über eine Ermordung spekuliert.

Name Nat. Genre[7] Alter Bemerkung
Jimmie Lunceford Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 12.06.1947 45 Herzstillstand, möglicherweise vergiftet
Wardell Gray Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 25.05.1955 34 Genickbruch, offiziell Überdosis
Jesse Belvin Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 06.12.1960 27 Unfall in einem womöglich von Rassisten manipulierten Auto
Don Drummond Vorlage:Flagicon Reggae 06.05.1969 37 offiziell Suizid
Brian Jones Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Pop/Rock 03.06.1969 27 offiziell ertrunken, „Mitglied“ im Klub 27
Jimi Hendrix Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pop/Rock 18.09.1970 27 an Erbrochenem erstickt, „Mitglied“ im Klub 27
Albert Ayler Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jazz 25.11.1970 34 unklar, ob ertrunken oder erschossen, möglicherweise Suizid
Larry Williams Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 07.01.1980 44 offiziell Suizid durch Erschießung
Kurt Cobain Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pop/Rock 05.04.1994 27 offiziell Suizid durch Erschießung, „Mitglied“ im Klub 27
Michael Jackson Vereinigte StaatenVereinigte Staaten R&B 25.06.2009 50 Propofol-Vergiftung durch Conrad Murray, eventuell unbeabsichtigt

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kathleen McKinley: The Violence Continues – Another Rapper Shot and Killed. In: Blog des Houston Chronicle. 9. Mai 2006, abgerufen am 5. August 2010 (englisch).
  2. Jennifer Vineyard: DMC On Violence In Hip-Hop: 'Something Has To Give'. In: Website von MTV. 13. April 2006, abgerufen am 2. August 2010 (englisch).
  3. Sonia Poulton: Hip Hop And Violence: ‘I have to ask myself - did I help promote violence?’ In: Website von The Independent. 10. Juli 2006, abgerufen am 2. August 2010 (englisch).
  4. Jon Pareles: Tupac Shakur, 25, Rap Performer Who Personified Violence, Dies. In: Website von The New York Times. 14. November 1996, abgerufen am 4. August 2010 (englisch).
  5. Police: Glendale Man Sang Eminem While Stabbing Family. In: Website von FOX. 22. Juni 2009, abgerufen am 5. August 2010 (englisch).
  6. Lil Boosie des Mordes angeklagt. In: rap.de. 18. Juni 2010, abgerufen am 26. September 2010.
  7. a b Das jeweilige Genre wurde der Website Allmusic entnommen.

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]