Benutzer:C holtermann/Peter Matthiessen (Arzt)

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Peter Matthiessen (* 25. Mai 1944 in Calw)[1] ist emeritierter Professor für Medizintheorie und Komplementärmedizin.

Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Matthiessen besuchte die freien Waldorfschule Stuttgart-Uhlandshöhe[1], studierte Humanmedizin in Marburg und der Washington State University St. Louis.[2] Er promovierte 1971 über „Histometrische Untersuchungen zur Entwicklungsdynamik der Nachniere bei der Ratte“[1]. Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in Herdecke, Dortmund und Marburg.[3] Er war 1983 Mitbegründer der Universität Witten/Herdecke (UW/H).[2][4] 1993 wurde er dort erster Inhaber des Gerhard-Kienle-Stiftungslehrstuhls für Medizintheorie und Komplementärmedizin. 1986-1996 führte er im Auftrag der deutschen Bundesregierung die erste akademische Bestandsaufnahme der Komplementärmedizin in Deutschland durch ("unkonventionelle Methoden der Krebsbekämpfung (UMK)" und ab 1994[5] "unkonventionelle medizinische Richtungen (UMR)"[6])[2] und war deutscher Delegierter des von 1994-1998 laufenden EU-Projektes "Unconventional Medicine, COST - B4 - Programm".[7][8] Er war einer der Begründer und später stellvertretender Sprecher des unter Mitwirkung des damaligen Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, im Herbst 2000 ins Leben gerufenen "Dialogforum Pluralismus in der Medizin", das sich "für einen fruchtbaren Austausch zwischen Schul- und Komplementärmedizin einsetzt".[9][10][11][4] 2009 wurde er emeritiert und Peter Heusser wurde sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl.[12]

Forschung und Tätigkeitsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Matthiessen setzte sich für einen Methoden- und Theorienpluralismus in der Medizin ein.[13] Dies war bereits ein Gründungsimpuls der Universität Witten/Herdecke. Er setzte sich ein für eine stärkere Berücksichtigung des ärztlichen Urteilsvermögens des einzelnen Arztes ein und brachte Methodenkritik an gängigen Studiendesigns der Medizin vor.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • , Malte Bühring (ed.): Naturheilverfahren und Unkonventionelle Medizinische Richtungen. Grundlagen, Methoden, Nachweissituationen. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2004, ISBN 978-3-662-08914-9, 978-3-662-08913-2(?!) – (springer.com [abgerufen am 23. Mai 2015]).


Einzelnachweise
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  1. a b c Lebenslauf Prof. Dr. Peter Matthiessen. In: Personalverzeichnis. Universität Witten/Herdecke, abgerufen am 16. Mai 2015.
  2. a b c Martin Adler: Lehrbuch Naturheilverfahren. Hrsg.: Karin Kraft, Rainer Stange. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-8304-5333-8, S. 802 (google.de).
  3. Kuratorium. Gerhard Kienle Stiftung, abgerufen am 18. Mai 2015 (deutsch).
  4. a b Steffen Gerber: Balanceakt zwischen Krankenhaus und Uni. In: WAZ. 26. April 2013, abgerufen am 16. Mai 2015 (deutsch).
  5. B. Roβlenbroich, J. Teichert, Th. Schulze-Pillot, P.F. Matthiessen: Erste Etappen der Forschung in der Unkonventionellen Medizin und die staatliche Forschungsförderung. In: Forschende Komplementärmedizin / Research in Complementary Medicine. 4. Jahrgang, Nr. 1, 1997, ISSN 1661-4127, 1661-4119(?!), S. 52–57, doi:10.1159/000210294 (karger.com [abgerufen am 23. Mai 2015]).
  6. Jörg Teichert, Thomas Schulze-Pillot, Peter F. Matthiessen: Unkonventionelle Methoden der Krebsbekämpfung. Zehn Jahre Forschungsförderung. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 91, Nr. 48, 2. Dezember 1994, ISSN 0012–1207(?!) – (aerzteblatt.de [PDF; abgerufen am 23. Mai 2015]).
  7. Unconventional medicine. (rtf) Action B4 Fact Sheet. COST Association, abgerufen am 23. Mai 2014.
  8. Peter Matthiessen: Aspekte der Zwischenmenschlichkeit in der Medizin. In: www.gbm-medizin.de. März 2014, abgerufen am 23. Mai 2015 (Vortragsmanuskript eines Symposiums der Gesellschaft für biophysikalische Medizin e.V.).
  9. Bülent Erdogan-Griese: Nordrheinische Ärzteschaft gedenkt Professor Jörg-Dietrich Hoppe. Ärztekammer Nordrhein, 30. November 2012, abgerufen am 16. Mai 2015 (deutsch).
  10. Willich, Stefan N. et al.: Schulmedizin und Komplementärmedizin: Verständnis und Zusammenarbeit müssen vertieft werden. In: Bundesärztekammer (Hrsg.): Deutsches Ärzteblatt. Band 101, Nr. 19, 2004, ISSN 0012-1207, S. A 1314–1319 (aerzteblatt.de).
  11. Kienle, Gunver Sophia: Evidenzbasierte Medizin und ärztliche Therapiefreiheit: Vom Durchschnitt zum Individuum. In: Bundesärztekammer (Hrsg.): Deutsches Ärzteblatt. Band 105, Nr. 25, 2008, ISSN 0012-1207, S. A 1381–4 (aerzteblatt.de).
  12. Zwischen praktischer Hilfe für Ärzte und Forschung. In: WAZ. 24. Mai 2013, abgerufen am 16. Mai 2015 (deutsch).
  13. Klaus-Dietrich Bock und Manfred Anlauf: Am Ende des Weges: Magie als Kassenleistung ? Die Jünger STEINERs in der Gesundheitspolitik. Abgerufen am 17. Mai 2015 (deutsch).



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