Benutzer:Carl Stiller/Kampagne für (Demokratie und) Abrüstung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Kampagne für Abrüstung (KfA) bzw. Kampagne für Demokratie und Abrüstung (ab Januar 1968, KfDA)[1] stellte den organisatorischen Kern der Ostermarsch-Bewegung dar bzw. ging aus dieser hervor.

Der Soziologe Karl A. Otto, der die bisher gründlichste Untersuchung der Kampagne vorgenommen und veröffentlicht hat, bezeichnet sie als das „neben dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS)“ „wichtigste politisch-organisatorische Zentrum“ der Außerparlamentarischen Opposition (APO)[2]. Ausgeschiedene Mitglieder bezeichneten die Kampagne als „permanente Quasi-Organisation“[3]. Die Führungsgruppe der Kampagne gruppierte sich um Andreas Buro, Arno Klönne und Klaus Vack.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer „Zentraler Ausschuß“ der Ostermarsch-Bewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Selbstkonstituierung des Zentralen Ausschusses (1960/61)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1960/61 formierte sich ein „Zentraler Ausschuß des Ostermarsches der Atomwaffengegner) , der erstmals 1960 getagt hatte (siehe hierzu auch Ostermarsch#Anfänge) und im folgenden Jahr erneut zusammentraf. Dieser Ausschuss war aber wohl noch nicht mehr als ein loses Personenbündnis[5] Dass es sich dabei um keine prinzipielle Organisationsfeindlichkeit handelte, sondern diesem öffentlichen Auftreten eine antikommunistische Intention zugrunde lag, wird daran deutlich, dass an der konstituierenden Sitzung des „Zentralen Ausschusses des Ostermarsches der Atomwaffengegner“ rund ein Jahr später bereits mehrere Vertreter befreundeter Organisationen teilnahmen und diese spätestens mit einem Struktur-Beschluss vom Oktober 1961 (oder 1962) einen formellen Status in der Kampagne bekamen. Schon im Organisationskonzept für den Ostermarsch 1961 (4. September 1960) hieß es: „Da sich der Zentrale Ausschuß zur Organisationsform der ‚breiten Basis‘ entschlossen hat, wird es jetzt nötig, a) größere Organisationen […] zu interessieren und um ihre Mithilfe zu bitten […]. Zu a) Gedacht ist an eine Zusammenarbeit mit der SPD, mit den Gewerkschaften, mit ‚Kampf dem Atomtod‘“, mit den den Naturfreunden.“[6]

“A ‚Central Committee‘ (Zentraler Ausschuß) had been set up provisionally at a meeting in Bergen in early November 1960 and formally constituted itself in late January 1961. The Central Committee (CC) brought together the various regional sections of the campaign and its supporters and discussed the ‚political thrust of the campaign‘, particularly with regard to speeches, slogans, and leaflets; it set the guidelines for organizational planning, represented the campaign on a federal level, and administered the everyday business.”

Holger Nehring: Politics of Security, S. 144 f.

Unklar ist, mit welcher Legitimation der „Zentralausschuß“ agierte. Jedenfalls entwickelten sich nicht mehrere lokale Gruppen zunächst nebeneinander, die sich erst später zusammengeschlossen hätten, sondern eine ursprüngliche Gruppe regte die Gründung der weiteren an:

“The regional and local committees emerged out of the interaction of the original coordinating committee’s attempts to spread the march across the Federal Republic after the relative success of the first march in 1960. In autumn 1960, the initial Easter March coordinating committee wrote to potential allies, mostly through pacifist networks, and asked for cooperation.”

Holger Nehring: Politics of Security, S. 146

Nach Karl A. Otto erklärte sich der Vorbereitungsausschuss für den ersten Ostermarsch selbst zum „Zentralen Ausschuß“: „Zur Vorbereitung und Durchführung des ersten Ostermarsches wurde vom ‚Aktionskreis [für Gewaltlosigkeit (einem Arbeitskreis des Verbandes der Kriegsdienstverweiger[7] Hamburg)]‘ ein […] ‚Ausschuß für den Ostermarsch zum Raketen-Übungsgelände Bergen-Höhne‘ eingesetzt, der sich bald darauf als ‚Zentraler Ausschuß‘ (ZA) konstituierte und für alle folgenden Aktionen im Rahmen der ‚Ostermärsche‘ für zuständig erklärte.“[8]

Konrad Tempel (2012): Von 1960 bis 1964 Ostermarsch-Sprecher

Jedoch scheint es auch 1960 schon mehrere örtliche Ausschüsse gegeben zu haben[9]. Als sicher kann gelten, dass zunächst nur diese norddeutschen Zusammenhänge den „Zentralen Ausschuß“ bildeten:

„Die Verantwortlichen der Ostermarschgruppen Braunschweig, Bremen, Hamburg und Hannover von 1960 haben sich zusammengefunden, um Grundlagen für den geplanten Marsch zu erarbeiten.“

Hans-Konrad Tempel (Ostermarsch-Koordinator): Brief an P.P. Ahlhaus, Karlsruhe vom 16. Oktober 1960[10]

Am 4. September 1960 fand eine „2. Arbeitsbesprechung“ statt. Im Protokoll dieser Besprechung wird, unter Bezugnahme auf die Ostermärsche, vom „Zentralen Ausschuß“ gesprochen:

„A. Der Zentrale Ausschuß des Ostermarsches der Atomwaffengegner bemüht sich in nächster Zeit, den Ostermarsch 1961 folgendermaßen zu organisieren:
1. Es muß verhindert werden, daß kleinere, evtl. nicht ‚einwandfreie‘ Organisationen Protestmärsche durchführen, die dann mit den unseren gleichgesetzt werden könnten. […].
2. Alle unsere Vorhaben laufen künftig unter dem Namen (evtl. nur vorläufig): Ostermarsch der Atomwaffengegner – Zentraler Ausschuß…
3. Aufgabe des Zentrale Ausschusses:
a) Abstimmung der örtlichen Arbeiten
b) Anleitung der örtlichen Arbeiten
c) Zentrale Werbung
Die Geschäftsführung übernimmt Hamburg; Hans-Konrad Tempel fungiert als Koordinator.“

o. Verf.: Protokoll der 2. Arbeitsbesprechung in Bergen am Sonntag, dem 4. Sept. 1960, S. 1 f.[11]

Als „nicht ‚einwandfreie‘ Organisationen“ wurden dabei vor allem als KPD-nahe geltende Vereinigungen angesehen.[12]

Während das Treffen im September noch auf die norddeutschen Vorbereitungsgruppen des Ostermarsches 1960 beschränkt war, kamen im November 1960 und Januar 1961 bereits Aktivisten aus anderen Regionen hinzu.

Bereits bei der Sitzung im Mai 1961 wurde eine „Koordinierungsgruppe“ gebildet, ihr gehörten sieben Personen an Hans-Konrad Tempel, Christel Küpper, Andreas Buro, Gerhard Heuser, Horst Klaus, Arno Klönne und Siegfried Krüger.[13]

Erster Struktur-Beschluss (1961/62)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erst in einem Flugblatt mit dem Titel Grundsätze zur Zielsetzung und Struktur künftiger Ostermärsche vom Oktober 1961 (1962?)[14] sind Festlegungen zu den Regeln der Zusammensetzung des Zentralen Ausschusses überliefert:

„Das Führungsgremium auf Bundesebene ist der Zentrale Aussschuß (ZA). Zu seinen Sitzung werden die Kuratoren eingeladen. Sie sind im ZA stimmberechtigt.
Der ZA setzt sich zusammen aus:
dem Sprecher und dem Geschäftsführer
je drei Vertrern der Regionalen Ausschüsse
je einem Vertreter der unterstützenden Organisationen und Instititutionen.“

Ostermarsch der Atomwaffengegner. Zentraler Aussschuß: Grundsätze zur Zielsetzung und Struktur künftiger Ostermärsche[15]

Ein permanenter Organisationsanspruch bestand hierbei nicht, als Hauptaufgabe wurde weiterhin die Vorbereitung und Durchführung der Ostermärsche gesehen:

„Der gemeinsame Widerstand [gegen Atomwaffen] findet regelmäßig Ausdruck in den Ostermärschen, die zu Ostern jeden Jahres, im allgemeinen als Sternmärsche, die entschiedenen Atomwaffengegner zu etwa fünf Demonstrationsgruppen vereinen. […]. Der OM [Ostermarsch] ist keine Mitglieder-Bewegung, sondern stellt eine lockere Aktionseinheit von gleichgesinnten Staatsbürgern dar.“

Ostermarsch der Atomwaffengegner. Zentraler Aussschuß: Grundsätze zur Zielsetzung und Struktur künftiger Ostermärsche[16]

Regeln, nach denen die Bestimmung und etwaige Abwahl der Vertreter der Regionalen Ausschüsse zu erfolgen hat, enthält das Dokument nicht. Der Anspruch auf Unabhängigkeit des Zentralen Ausschusses auch und insbesondere von den regionalen Organisationen wird deutlich, wenn festgehalten wird: „Den Auftrag für die Vorbereitung und Durchführung von Aktionen erhalten die verantwortlichen Organisatoren von keiner Instanz als dem eigenen Gewissen.“[17])

Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Textes änderte sich die Zusammensetzung des nun unter neuem Namen firmierenden Führungsgremiums:

im Mai 1961 eingesetzte Koordinierungsgruppe[18] Erster Arbeitsausschuss[19] (wohl im Oktober 1961 gewählt)
Sprecher: Hans-Konrad Tempel Sprecher: Hans-Konrad Tempel
Andreas Buro (unklar, ob schon als Geschäftsführer) Geschäftsführer: Andreas Buro
Weitere Mitglieder: Weitere Mitglieder:
Arno Klönne Arno Klönne
Gerhard Heuser Herbert Faller
Horst Klaus Heiner Halberstadt
Siegfried Krüger Hannelis Schulte
Christel Küpper Helga Stolle
--- ab 1963 beratend: Christel Beilmann (als Redakteurin der Informationen zur Abrüstung)

Das Dokument sah zudem weitere Gremien und Funktionen vor:

  • „Unabhängige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bilden zum Zwecke der äußeren Repräsentation das Kuratorium und bürgen mit ihrem Namen für die politische Unabhängigkeit des Ostermarsches.“
  • „Der ZA wählt aus seiner Mitte den Sprecher und den Geschäftsführer sowie weitere 5 Personen für den Arbeitsausschuß. Diese 5 Personen, der Sprecher und der Geschäftsführer sind der Arbeitsausschuß.“
  • „Der Sprecher des ZA ist auch Vorsitzender AA.“[20]

Gründung und Namensgebung (1962/63)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung der Kampagne für Abrüstung ist eng mit der Entstehung der „Ostermarsch-Bewegung“ verknüpft. Laut Otto hatte sich im Zentralen Ausschuss die Auffassung durchgesetzt, dass die Frage der atomaren Bewaffnung in engem Zusammenhang mit generellen Fragen der Rüstungspolitik steht und diese daher ebenfalls angegangen werden müssen. So nannte man sich im September 1962 um in „Ostermarsch der Atomwaffengegner – Kampagne für Abrüstung“[21], um ein Jahr später die beiden Namensbestandteile zu tauschen.[22] 1967 wurde letztmalig der Zusatz „Ostermarsch der Atomwaffengegner“ verwendet, so dass man seitdem nur noch als „Kampagne für Abrüstung“ in Erscheinung trat. Die Namenswechsel hängen auch mit Entwicklungen inhaltlicher oder organisatorischer Art zusammen.

Ausweitung der Tätigkeitsformen und -felder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im zeitlichen Kontext der Gründung bzw. Namensgebung der Kampagne für Abrüstung 1962/63 – rund 2 1/2 bis 3 1/2 Jahre nach dem ersten Ostermarsch 1960 – weitete sich zunächst der Tätigkeitsbereich (über die Vorbereitung der österlichen Demonstrationen hinaus) aus; es wurden ein ständiges Büro, eine kleine Zeitschrift und ein Pressedienst geschaffen, um das Interesse an der Kampagne auch außerhalb der Osterzeit aufrecht zu erhalten:

“the CC set up an executive office in September 1962. The executive office's responsibility was the financial and organizational running of the campaign as well as public relations. From May 1963 onwards, the executive office published a campaign newsletter in order to maintain an interest in the campaign while no demonstrations took place: the Informationen zur Abrüstung (Disarmament Information), primarily directed at march participants rather than the general public, appeared in ten to twelve issues per year and contained ‘factual knowledge’. After much discussion, the CC also decided to launch a ‘press service’ (Pressedienst), compiled by the Bochum activist Christel Beilmann, […]. The ‘press service’ was to be sent to West German newspapers, journals, and the local and regional committees.”

Holger Nehring: Nehring: Politics of Security, S. 145; Hervorhebung im Original.

Karl A. Otto stellt die Reihenfolge der Schaffung von Zeitschrift und Pressedienst konträr zu Nehring dar (wobei die Darstellung von Otto detaillierter ist):

„Der Titelvorschlag [für einen Informationsdienst <die spätere Zeitschrift> – nämlich „opposition – ein informationsdienst für demokratie“] wurde [im September 1962] abgelehnt und die Entscheidung über das Projekt selbst wurde vertagt. Im März 1963 wurde vom ZA als Zwischenlösung beschlossen, ‚zunächst bis zum Ostermarsch einen Pressedienst‘ herauszugeben, der von Christel Beilmann redigiert werden sollte. […] Klönne [schlug] dem ZA auf der Mai-Tagung vor, das Info-Projekt wieder aufzunehmen – diesmal mit Erfolg. […] Titel: Informationen zur Abrüstung.“

Karl A. Otto: Vom Ostermarsch zur APO, S. 87; Hervorhebung im Original

Die Straßenaktivitäten und andere Aktionen wurden über die Osterzeit hinaus ausgeweitet. So traten neben die Märsche am Osterwochenende klassische Formen des Protestes, wie bspw. Mahnwachen, Unterschriftenaktionen und Demonstrationen. Bereits „seit 1961 [waren] der 6. August (Hiroshima-Tag) und der 1. September (Antikriegstag)“ „neue Schwerpunkte des Protests“[23].

Zudem beteiligte sich die Kampagne (im Bündnis mit weiteren Gruppen und Zusammenhängen) auch an anderen politischen Aktivitäten. So trug die Kampagne den vom SDS organisierten Kongress „Vietnam – Analyse eines Exempels“ (22. Mai 1966, Frankfurt am Main) mit. Des Weiteren wurde die „Enteignet Springer“-Kampagne des SDS unterstützt. 1968 wurde in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium „Notstand der Demokratie“ ein Sternmarsch gegen die geplanten Notstandgesetze organisiert.[24]

Struktur, Gremien-Zusammensetzung, Sitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klaus Vack, zeitweiliger Geschäftsführer, hier als Redner bei einem der ersten hessischen Ostermärsche in den frühen 1960er Jahren

Im zeitlichen Zusammenhang mit der zweiten Umbenennung (im September 1963) kam es auch zu einer Veränderung der Zusammensetzung des Arbeitsausschusses der Kampagne. Hans-Konrad Tempel hatte in der Sitzung im September 1963 beantragt, dass „die ‚Ostermarsch‘-Bewegung 1964 auch auf die DDR auszuweiten“ sei. Die Berliner Mauer und die Verweigerung von Menschenrechten in der DDR betrachtete er als Probleme für den Abbau der Ost-West-Spannungen. Tempels Vorschlag stieß auf Kritik und fand letztlich keine Mehrheit, da andere Teilnehmer die Situation nicht als Ursache, sondern als Folge des Kalten Krieges und der Spannungen zwischen Ost und West sahen. Grenzübergreifende Ostermärsche würden das Risiko mit sich bringen, „neuen Propagandastoff“ für beide Seiten des Konfliktes zu liefern.[25] Tempel erklärte danach seinen Rücktritt als Sprecher und Mitglied des Arbeitsausschusses. Stattdessen wurde er in das Kuratorium aufgenommen. Nachfolger Tempels als Sprecher wurde Andreas Buro.

Erster Arbeitsausschuss[26]
(wohl im Oktober 1961 gewählt)
Arbeitsausschuss
(Stand: 1965)[27]
Arbeitsausschuss
(Stand: Anfang Juli 1970)[28]
Sprecher: Hans-Konrad Tempel Sprecher: Andreas Buro Andreas Buro
Geschäftsführer: Andreas Buro Klaus Vack Klaus Vack
Weitere Mitglieder: Weitere Mitglieder: Weitere Mitglieder:
Arno Klönne ??? Arno Klönne
Herbert Faller Herbert Faller ???
Heiner Halberstadt Heiner Halberstadt Heiner Halberstadt
Hannelis Schulte „Hannelies Schulte“ (gemeint wohl weiterhin: Hannelis Schulte) ???
Helga Stolle ??? ???
ab 1963 beratend:
Christel Beilmann (als Redakteurin der Informationen zur Abrüstung)
Christel Beilmann
(unklar, ob weiterhin nur beratend)
Christel Beilmann
(dito)

Angaben zu regulären Amts-/Wahlperioden oder Abwahlen der Mitglieder des Zentralen sowie des Arbeitsausschusses enthält die vorliegende Sekundärliteratur fast nicht; allein von einer am 26. Oktober 1962 verabschiedeten „Arbeitsordnung“ des Regionalausschusses West wird berichtet, dass sie vorsah, dass dieser „im vierten Quartal eines jeden Jahres einen siebenköpfigen Arbeitsausschuß in vergleichbarer Funkion des zentralen AA, den Sprecher, der den Regionalausschuß nach außen vertrat, und drei Vertreter für den ZA“ wählt[29].

Von den neun genannten Personen waren zumindest zeitweise mindestens fünf Mitglieder der SPD: Hans-Konrad Tempel, Herbert Faller, Klaus Vack, Arno Klönne, Heiner Halberstadt und Christel Beilmann. Hingegen war Hannelies Schulze zunächst Mitglied der Gesamtdeutschen Volkspartei (GVP) Gustav Heinemanns sowie danach der Deutschen Friedens-Union (DFU)[30] sowie − lange nach Zerfall der KfDA − Mitglied von PDS und Die Linke. Von Helga Stolle und Andreas Buro sind keine Parteimitgliedschaften bekannt.

Die Mitglieder des Arbeitsausschusses der Kampagne lassen sich darüber hinaus auch einer bestimmten „Generation“ von bundesrepublikanischen Linken zuordnen sowohl im Unterschied zu jenen schon damals Professoren und/oder anderweitig Prominenten, die – in etwa zur Entstehungszeit der KfA und in Reaktion auf den Ausschluss des SDS aus der SPD – zur Gründung der Sozialistischen Förderergesellschaft der Freunde, Förderer und ehemaligen Mitglieder des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes e.V. aufgerufen hatten als auch im Unterschied zur späteren 68er-Generation. Während die prominenten Förderungsgesellschafts-Gründer noch vor der russischen Oktoberrevolution geboren worden waren und zumindest das Ende der Weimarer Republik bereits politisch bewusst miterlebt hatten gelangten die führenden Mitglieder von KfA/KfDA frühestens während der Herrschaft des Nationalsozialismus zu politischem Bewusstsein und die 68er Generation definitiv erst in bundesrepublikanischer Zeit.

1. Generation
(* 1898 – * 1916)
‚Vorkriegs-Linke‘
2. Generation
(* 1917/20 – * 1935)
‚Nachkriegs-Linke‘
3. Generation
(ab * 1936/37)
‚68er-Linke‘
1930 mindestens 14 Jahre alt
1945 mindestens 29 Jahre alt (Heydorn)
1968 mindestens 52 Jahre alt
1930 höchstens 10 Jahre alt (Schulte)
1945 zwischen 10 (Vack) und 25 Jahren alt (Schulte)
1968 über 33 Jahre alt
1930 noch nicht geboren
1945 maximal 8 Jahre alt (Sander)
1968 maximal 31 Jahre alt[31]
‚SDS-Fördergesellschaft‘ / KPD-Vorsitzender KfA/KfDA-Arbeitsausschuß SDS / Kommune I / Knastcamp Ebrach (1969)[32]
Wolfgang Abendroth (* 1906) Christel Beilmann (* 1921) Rudi Dutschke (* 1940)
Heinrich Düker (* 1898) Andreas Buro (* 1928) Dieter Kunzelmann (* 1939)
Helga Einsele (* 1910) Heiner Halberstadt (* 1928) Irmgard Möller (* 1947)
Ossip K. Flechtheim (* 1909) Arno Klönne (* 1931) Reimut Reiche (* 1941)
Heinz-Joachim Heydorn (* 1916) Hans-Konrad Tempel (* 1932) Dorothea Ridder (* 1942)
Fritz Lamm (* 1911) Hannelis Schulte (* 1920) Helke Sander (* 1937)
Heinz Maus (* 1911) Helga Stolle (* 1932) Gudrun Ensslin (* 1940)
Max Reimann (* 1898) Klaus Vack (* 1935) Karl Dietrich Wolff (* 1943)
Zeitschriften-Redaktion und weitere Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeitschriften der Kampagne wurden zumindest zeitweilig von Christel Beilmann und Arno Klönne redigiert. In den Ausgaben der KfA-Zeitschrift Informationen zur Abrüstung des Jahres 1967 ist ausschließlich Christel Beilmann als Redakteurin genannt; in den Ausgaben der KfDA-Zeitschrift außerparlamentarische opposition des ersten Halbjahrs 1968 sie und Arno Klönne[33]

Das Kuratorium der Kampagne bestand Ende der sechziger Jahre unter anderem aus Wolfgang Abendroth, Ernst Bloch, Ossip K. Flechtheim und Erich Kästner. Kästner gehörte schon 1961 dazu; Flechtheim kam im Laufe der beiden folgenden Jahre hinzu[34].

Yaak Karsunke war „1968 […] Sprecher der (Ostermarsch-)‚Kampagne für Demokratie und Abrüstung‘" in München“[35].

Regionalausschüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In manchen Ausgaben der Zeitschriften von KfA und KfDA waren außer der Kontaktadresse des „Zentralen Ausschuses“ auch Kontaktadressen der Regionalausschüsse abgedruckt. So waren in der Nr. 43 der Informationen zur Abrüstung von Mitte Februar 1967 die folgenden 11 Regionalausschüsse (RA) genannt: „Berlin-West, RA Nord (Lübeck), RA Bremen (Bremen), RA Niedersachsen (Braunschweig), RA Ostwestfalen/Lippe (Bielefeld), RA West (Dortmund), RA Hessen/Rheinland (Offenbach), RA Baden/Pfalz/Saar (Ziegelhausen), RA Württemberg/Bodensee (Fellbach), RA Bayern-Süd (Augsburg), RA Bayern Nord (Nürnberg)“[36]. Teilweise werden auch Kontaktpersonen genannt, so Hannelis Schulte für Baden/Pfalz/Saar, Kurt Vogelsang für Ostwestfalen/Lippe und Horst Klaus für Bayern Nord. Für Bayern-Süd (Augsburg) ist ein Gerhard Schmid genannt; er war jedenfalls 2008 Oberschulrat und CSU-Mitglied[37].

Die Regionalausschüsse tagten „in der Regel nur alle vier bis acht Wochen […]; im Extremfall Bayern-Nord sogar nur einmal jährlich“[38] Die Eigenständigkeit der Regionalausschüsse war eingeschränkt, so mussten sie bspw. Flugblätter erst dem Zentralen Ausschuss zur Genehmigung vorlegen.[39]

Neben den Regionalausschüssen gab es ab 1969 noch örtliche Ausschüsse in vielen Großstädten der Bundesrepublik.[40]

Erweiterung der Programmatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung bzw. Namensgebung von 1962/63 ändert zunächst nichts Auffälliges an der Programmatik; auch schon die Ostermarsch-Aufrufe von 1960 und 1961 wandten sich nicht nur gegen Atomwaffen im Speziellen, sondern sprachen sich auch allgemein für Abrüstung aus. Für die Ostermärsche 1961 gab es sogenannte Pflichtslogans (= vom „Zentralen Ausschuß“ beschlossenen Slogans, „die jede Ostermarschgruppe zeigen mußte“ <Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 82; Hervorhebung im Original>). Dazu gehörten Parolen wie „Statt starker Armeen mehr Mut und Ideen“, „Weder Tyrannei noch Krieg“, „Besser Ko-Existenz als No-Existenz“ (Vom Zentralen Ausschuß genehmigte Pflichtslogans für den Ostermarsch 1961, in: Otto, APO, S. 60).[41]

Dabei blieb es auch noch in den ersten Jahren nach der Gründung bzw. Namensgebung von 1962/63. Erst 1966 ändert sich dies insofern, als sich die KfA nun

  • nicht mehr nur allgemein für Abrüstung aussprach, sondern sich in Form der schon genannten Unterstützung des SDS-Kongresses 1966 in Frankfurt und in Form einer Großanzeige in der Wochenzeitung Die Zeit vom 09. Dezember 1966[42] auch zu einem konkreten militärischen Konflikt – dem Vietnam-Krieg – positionierte

und außerdem

  • einen Beschluß zur Einleitung einer Kampagne gegen die Notstandsgesetze fasste[43].

Sowohl die Zeit-Anzeige als auch der Beschluss zu den Notstandsgesetzen sind in der Dokumentensammlung von Karl A. Otto in dem Unterabschnitt „5.3 Politisierungsschritte“ abgedruckt. In der Einleitung zu dem Abschnitt 5. (Entwicklungsschritte auf dem Weg zur APO) schreibt Otto:

„Mit dem Ostermarsch 1963 setzte sich eine neue Entwicklungsrichtung der Bewegung [= KfA] durch. Die politische Struktur der beteiligten Gruppen änderte sich, und im Zusammenhang damit wurden auch die Zielsetzungen, Aussagen und Aktionen der KfA zunehmend politisiert. Am Ende dieses Prozeses stand 1968 die Umwandlung der KfA in die ‚Kampagne für Demokratie und Abrüstung‘.“

Karl A. Otto: [Einleitung zum Abschnitt] Entwicklungsschritte auf dem Weg zur APO[44]

Umbenennung (1968)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umbenennung von „Kampagne für Abrüstung“ in „Kampagne für Demokratie und Abrüstung“ war vom SDS – als im Zentralen Ausschuss der KfA vertretene Organisation – (zunächst erfolglos) schon im Sommer 1966 beantragt worden. Zur Begründung führte der SDS-Vorstand u.a. aus:

„Als logische Fortsetzung ihrer [der KfA] Entspannungs- und Abrüstungsforderungen hat sie [die KfA] auch den Kampf gegen die Notstandsgesetze und die mit ihnen beabsichtigte Militarisierung der inneren Verhältnisse in der Bundesrepublik aufgenommen. […] der in den Notstandsgesetzen besonders sich zuspitzende Verfall der politischen Demokratie [setzt sich] weiter fort. […]. In dieser Lage sollte die Kampagne den Kampf gegen die Notstandsgesetze nicht mehr bloß als einen Aspekt ihrer Friedenspolitik auffassen. Es handelt sich vielmehr um eine Lebens- und Existenzfrage der Bewegung selbst. Die Kampagne als der weitreichendste politische Sammelpunkt der bundesrepublikanischen Opposition darf diesen Kampf daher nicht nur unter den besonderen Gesichtspunkten der Abrüstung führen. Sie muß deutlich machen, wie die Notstandsgesetze im Widerspruch sowohl zu den Friedens- als auch den politischen und sozialen Freiheitsinteressen der Mehrheit der Bevölkerung stehen. Das kann sie als Kampagne für Abrüstung nicht tun. Durch ihre Erweiterung in ‚Kampagne für Demokratie und Abrüstung‘ könnte sie sich dafür einen Ausgangspunkt verschaffen.“

Bundesvorstand des SDS: Vorschlag zur Erweiterung der Kampagne (1966)[45]

Beschlossen wurde die Umbenennung dann schließlich bei einem

„[…] gathering in Essen in January 1968. […]: it was decided to rename the ‚Easter Marches – Campaign for Disarmament‘ as ‚Campaign for Democracy and Disarmament‘.“

Holger Nehring: Politics of Security, S. 276 f.

Die Umbenennung erfolgte bei einer Sitzung des Zentralen Ausschusses der KfA, die am Rande einer Aktionskonferenz der Opposition (zu der die KfA ebenfalls eingeladen hatte) stattfand:

„Im Städtischen Saalbau Essen fand am vergangenen Wochenende eine zweitätige Aktionskonferenz der Außerparlamentarischen Opposition statt. Dazu eingeladen hatte die Kampagne für Abrüstung (sie nannte sich in einer gleichzeitig stattfindenden Sitzung des Zentralen Ausschusses in ‚Kampagne für Demokratie und Abrüstung‘ um). […]. Die in Essen gehaltenen Referate werden im nächsten Informationsdienst der Kampagne für Demokratie und Abrüstung veröffentlicht; der Informationsdienst kann über die Postanschrift der Kampagne, 605 Offenbach 4, Postfach 648, bezogen werden.“

o. Verf.: Essen: Aktionskonferenz der Opposition, in: Berliner Extradienst Nr. 5 des II. Jahrgangs, 17. Januar 1968[46]

Durch die Umbenennung sollte

„auch im Namen der Funktionswandel zum Ausdruck gebracht werden, der in der Kampagne schon seit langer Zeit eingetreten ist, nämlich das zusätzliche Eintreten für die Verwirklichung einer realen Demokratie […].“

ZA-Protokoll., 13./14.1.68[47]

Zugleich mit der Kampagne wurde auch deren Zeitschrift (im vorstehenden Zitat: „Informationsdienst“) umbenannt.[48] Dazu heißt es auf der Webseite Materialien zur Analyse von Opposition einleitend zu einem Retro-Digitalisat der auf die Umbenennung folgenden Zeitschriften-Ausgabe[49]:

„Mit dieser Ausgabe ändert sich nicht nur der Titel der Zeitschrift, sondern auch der Herausgeber. Die Zeitung wird nun von der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (vormals: Kampagne für Abrüstung – Ostermarsch der Atomwaffengegner) herausgegeben. Zur Umbenennung gibt es keinerlei Hinweise.“

(Tatsächlich wurde der Zusatz „– Ostermarsch der Atomwaffengegner“ als Bezeichnung der Herausgeberin bereits im Impressum der Ausgabe Nr. 44 von Anfang März 1967[50] zuletzt verwendet.[51] In der Zeitschriften-Ausgabe von Ende Januar 1968 heißt es auf S. 1 in Bezug auf die Essener Konferenz: „Die Kampagne für Abrüstung hatte Mitarbeiter der Kampagne und Vertreter anderer oppositioneller Gruppen für den 13./14. Januar zu einer Konferenz nach Essen eingeladen. An der Konferenz nahmen u. a. Vertreter der Jungdemokraten, des SHB, des SDS, der Humanistischen Studentenunion, der Republikanischen Clubs, der Notstandskuratorien und christlichen Friedensorganisationen sowie Gewerkschaftsfunktionäre und Redakteure oppositioneller Zeitschriften teil.“)

Zahl der Aktiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu der Zahl der – zu unterschiedlichen Zeiten – in KfA und KfDA Aktiven werden keine direkten Angaben gemacht; dennoch lassen sich der vorliegenden Literatur zumindest einige Anhaltspunkte entnehmen:

  • An der gerade erwähnten Aktionskonferenz vom Januar 1968 nahmen „nach einem festgelegten Schlüssel 233-KfA-Vertreter“ und „167 Vertreter von [befreundeten] Verbänden und Zeitschriften-Redaktionen teil“[52], wobei davon auszugehen ist, dass eine Repräsentation durch Delegierte nur sinnvoll/nötig ist, wenn es außer den Vertretenden eine mindestens ähnlich große Zahl von Vertretenen gibt.
  • Zu dem Entwurf für die „Zielsetzung für den Ostermarsch 1968“[53] gingen zwischen November 1967 und Anfang Januar 1968 über 2.000 Stellungnahmen beim „Zentralen Ausschuß“ der KfA ein[54]. Auch wenn davon ausgegangen wird, dass darunter auch kollektive Stellungnahmen von Örtlichen und Regionalen Ausschüssen sowie befreundeten Organisationen (eventuell auch deren Gliederungen) waren, gibt auch dies einen ungefähren Eindruck von der Zahl der zu diesem Zeitpunkt in der Kampagne Aktiven.
  • Des weiteren ist zu berücksichtigen, dass die Ostermärsche „im allgemeinen als Sternmärsche“[55] organisiert und schon für den ersten (norddeutschen) Ostermarsch mehrere örtliche Ausschüsse gebildet wurden[56] und Otto bereits für die Zentralausschuss-Sitzung vom Mai 1961 26 teilnehmende Personen namentlich nennt[57].
  • Schließlich ist davon auszugehen, dass die Bildung örtlicher Ausschüsse nur sinnvoll ist, wenn sie jeweils aus mehreren Personen bestehen und es mehrere örtliche Ausschüsse pro Regionalausschuss gibt. 1969 gab es dann – nach Otto[58] – in den meisten Großstädten der Bundesrepublik Örtliche Ausschüsse der KfDA.

Absage an ein linkes Wahlbündnis für die Bundestagswahl 1969[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rechtsanwalt Heinrich Hannover (hier auf einem Foto 1999) unterschrieb 1968 einen Aufruf für die Schaffung eines linken Wahlbündnisses. – Die KfDA mochte sich nicht daran beteiligen.

Im Juli 1968 veröffentlichte ein Kreis um den marxistischen Soziologen Werner Hofmann einen Aufruf zu einem Wahlbündnis. Der Aufruf war unter anderem von Ernst Bloch, Ossip K. Flechtheim, Heinrich Hannover, Martin Walser, Günter Wallraff und Wolfgang Abendroth unterzeichnet.[59] Diesem Vorschlag erteilte die KfDA eine Absage.

Zerfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Prozess des Zerfalls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus einer Fraktion/Strömung innerhalb der Kampagne bildete sich 1969 das Sozialistische Büro (SB) heraus. Das Kampagnenbündnis zerfiel in Folge davon ab 1969, auch die zentrale Zeitschrift der Kampagne „Außerparlamentarische Opposition. Informationen für Demokratie und Abrüstung“ wurde 1969 eingestellt[60]. Nach Karl A. Otto geschah dies „[i]nsbesondere unter dem Eindruck der Notstandsgesetzgebung (1968), der Militärintervention in der CSSR (1968)[,] der Bildung einer sozialliberalen Bundesregierung (1969) sowie interner Differenzierungsprozesse durch Verselbständigung der studentischen Protestbewegung und der Ausbildung einer antiautoritären Subkultur“.[61]

Darüber hinaus führten unterschiedliche politische Vorstellungen in der Zeit nach Verabschiedung der verfassungsändernden Notstandsgesetze von 1968 dazu, dass die KfDA in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geriet. Zu den Ursachen der finanziellen Schwierigkeiten heißt es in dem Rundbrief: Es zeige sich „mehr und mehr, daß durch den Aufbau einer linken Wahlalternative Spendenaufkommen, die bisher der Kampagne zuflossen, sich in erheblichem Maße verlagern. […]. Offensichtlich ist auch bei dem linken Potential in den Gewerkschaften und Parteien durch den Aufbau der Wahlinitiative der Eindruck entstanden, daß außerparlamentarische Opposition, gleichgültig von wem betrieben, im Bundestagswahljahr nur dem neuen neuen Wahlbündnis dienen kann. Der Effekt ist, daß auch von dieser Seite die Unterstützung weitgehend ausfällt.“[62]

Trotz dieses Zerfallsprozesses existierte 1972 mindestens noch ein Landesverband in Nordrhein-Westfalen, der ein Büro in Essen unterhielt[63] und auch noch Aktivitäten entfaltete. In Wolfsburg verwendete 1971 ein um die DKP gruppiertes Bündnis den Namen weiter.[64] Noch im Januar 1973 war ein Aufruf zu einer „zentralen Vietnamaktion am 20. Januar 1973 in Dortmund“ unter anderem mit dem Namen „Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA), Zentraler Ausschuß“ unterzeichnet worden.

In Frankfurt wurden 1971 eine Presseschau und Berichte über die Aktionswoche vom 2.-8. April 1971 sowie ein Aktionstag der Initiative Internationale Vietnam-Solidarität am 3. April 1971 zum Thema Antikriegsbewegung in den USA, Situation in Indochina, künftige Aktionen in der BRD im Namen der Kampagne für Demokratie und Abrüstung zusammengestellt.

Die Motive der Ausgeschiedenen und die Gründe der Verbliebenen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausgeschiedenen: Andreas Buro und andere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diejenigen, die die Kampagne wohl im Sommer 1970 verließen schrieben zur Begründung:

„Die Kampagne […] ist in der heutigen Situation strukturell überholt. Der größte Teil der mobilisierten politischen Gruppierungen, die in den Jahren 1968/69 die Kampagne für Demokratie und Abrüstung mittrugen, wandten sich in stärkerem Maße wieder spezifischen Tätigkeitsbereichen in Parteien, Organisationen und bestimmten sozialen Feldern zu. Bei dieser neuen Aufgabenstellung ist die Struktur einer Sammelbewegung mit einer notwendigerweise an vielen Stellen unscharf bleibenden Programmatik als Organisationsmittel für Zusammenarbeit der außerparlamentarischen Kräfte nicht mehr geeignet. – Örtliche und regionale Ausschüsse der Kampagne für Demokratie und Abrüstung, soweit überhaupt noch vorhanden, repräsentieren deshalb nicht mehr die notwendige (und früher gegebene) Breite an politischen Richtungen. Dies gilt inzwischen auch für den Zentralen Ausschuß. Selbst diejenigen, die parteipolitisch der [im September 1968 – unter Hintenanstellung der Forderung nach Aufhebung des [[[KPD-Verbot]]es – gegründeten] DKP nahestehen, und heute überwiegend die Arbeit der Kampagne für Demokratie und Abrüstung tragen, sind in in ihrer Anhänglichkeit an die Kampagne mehr durch parteipolitische Disziplin als durch echte Erwartungen bestimmt. Der viel beschworene ‚Sammlungs-‘ und ‚Bündnischarakter‘ der Kampagne, der dieser erst ihre Legitimation geben kann (und früher auch gab), ist damit zur Fiktion geworden.“

Andreas Buro/Christel Beilmann/Heiner Halberstadt/Arno Klönne/Klaus Vack: [Austrittserklärung], S. 14

Andererseits, so weiter, bestehe

„in der heutigen Situation sowohl die Notwendigkeit wie auch die Möglichkeit, in neuen Formen zu einer Kooperation der radikaldemokratischen und linken Gruppierungen zu kommen, und zwar beim Engagement für ganz bestimmte, konkrete Teilziele. Diese Kooperation kann gegenwärtig umso wirkungsvoller sein, je weniger sie zu einer permanenten Quasi-Organisation im Stile der historischen Kampagne für Demokratie und Abrüstung gerinnt. Ein Modell hierfür kann die INITIATIVE INTERNATIONALE VIETNAM-SOLIDARITÄT sein.“

tottfried Oy kommentiert diesen Text wie folgt: „Nach der organisatorischen ist damit auch die personelle Trennung zwischen SB und Ostermarschbewegung vollzogen.“[65]

In der Antwort der Verbliebenen, die von Wolfgang Abendroth sowie sechs weiteren Mitgliedern des Kuratoriums bzw. des Zentralen Ausschusses unterschrieben war, hieß es:

„[…] die politischen Ziele, für die die Kampagne angetreten ist und die auf einer Beratung des Zentralen Ausschusses im vergangenen Herbst mit ihnen [den Ausgeschiedenen] gemeinsam noch einmal umrissen worden sind[66], sind keineswegs erreicht. Nach wie vor ist die Zusammenarbeit aller demokratischen Kräfte gegen die US-Aggression in Indochina, für die europäische Sicherheit, für die völkerrechtliche Anerkennung der DDR, für entscheidende Abrüstungsschritte, insbesondere in der Bundesrepublik, und für das Verbot der ABC-Waffen notwendig.“

Wolfgang Abendroth / Heinz Drab / Dr. Friedemann Schmidhals / Dr. Hannelies Schulte (wohl auch hier gemeint: Hannelis Schulte) / Dr. Gabriele Sprigrath (wohl vielmehr gemeint: Gabriele Sprigath) / Klaus Wellhardt / Frank Werkmeister: Abendroth et al.: [Erklärung] vom 13. Juli 1970, S. 15

Bleibende politisch-historische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottfried Oy, ehemaliger „hauptamtlicher Sekretär und ehrenamtlicher Redakteur der links“ (einer Zeitschrift des Sozialistischen Büros), spricht in Bezug auf „linkssozialistische Kreise“ – womit auch die KfA/KfDA gemeint ist – von einer „Brückenfunktion“, die sie „in Sozialdemokratie, Gewerkschaften, Ostermarschbewegung und studentischer Protestbewegung erfüllten“ und die „später […] das Sozialistische Büro auch nach dem Scheitern der antiautoritären Revolte und der Aufsplitterung der oppositionellen Kräfte“ wahrgenommen habe.[67]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitschriften der KfA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

und dann – mit fortlaufender Nummernzählung –:

  • Außerparlamentarische Opposition. Informationen für Demokratie und Abrüstung (ZDB-Eintrag: https://ld.zdb-services.de/resource/974845-3; Retro-Digitalisate der Ausgaben des ersten Halbsjahres 1968 [Nr. 54 - 59] als Bilddateien + [durchsuchbare] Abschriften der Inhaltsverzeichnisse: Original / Archiv)

außerdem:

Einzelne Texte in Zeitschriften von Dritten sowie Flugblatt-Texte, Broschüren u.ä.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Foto zeigt eine „Antikriegsdemonstration in West-Berlin, 1968“. Es kann sich um die Abschlussdemonstration (siehe nebenstehende Presseerklärung) des Internationalen Vietnam-Kongresses gehandelt haben; im Vordergrund: neben dem Che Guevara-Plakat, soweit anhand des Schwarz-Weiß-Fotos zu erkennen, wohl eine Fahne der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams (‚Vietcong‘)

unter dem Namen Kampagne für Abrüstung – Ostermarsch der Atomwaffengegner:

  • Ein Sofortprogramm für die Bundesrepublik Deutschland. Politik der Sicherheit durch Abrüstung in Mitteleuropa [Juni 1965], in: Otto, APO, S. 116–118.

unter dem Namen Kampagne für Abrüstung:

unter dem Namen Kampagne für Demokratie und Abrüstung:

  • Referat und Materialien zum US-Krieg in Vietnam, 2. Auflage: Marburg, 1970[70] bzw. Wehrda bei Marburg, 1971[71] (jeweils 52 Seiten); 1. Auflage: ???.

unter dem Namen Kampagne für Demokratie und Abrüstung in Westberlin:

unter dem Namen Kampagne für Demokratie und Abrüstung. Örtlicher Ausschuss Heidelberg:

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl A. Otto, Vom Ostermarsch zur APO. Geschichte der außerparlamentarischen Opposition in der Bundesrepublik 1960–1970[72], Campus: Frankfurt am Main/ New York 1977 (ISBN 978-3-593-32192-9).
  • Karl A. Otto, Ostermarsch-Bewegung/Kampagne für Demokratie und Abrüstung, in: Helmut Donat/Karl Holl (Hg.): Die Friedensbewegung. Organisierter Pazifismus in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Mit einem Vorwort von Dieter Lattmann (Hermes Handlexikon), Econ: Düsseldorf, 1983 (ISBN 3-612-10024-6), S. 296–297 (online[73]).
  • Karl A. Otto, APO. Die außerparlamentarische Opposition in Quellen und Dokumenten (1960–1979), Pahl-Rugenstein, Köln, 1989 (ISBN 3-7609-1237-0), S. 47 - 139 [Kapitel I. Ostermarsch-Bewegung / Kampagne für Abrüstung (KfA) / Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA)] sowie 394 - 414 [Kapitel IV 3. Bündnisprobleme nach der CSSR-Intervention 1968 und Teile von Kapitel IV. 4. Auflösung der KfDA und des SDS].
  • Holger Nehring, Politics of Security. British and West German Protest Movements and the Early Cold War, 1945–1970, Oxford University Press: Oxford, 2013 (ISBN 978-0-19-968122-8) (online)

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Archiv der sozialen Demokratie: „IG Metall Archives, G1010: ‚Arbeitspapier für den Ausschuß ›Kampf dem Atomtod‹ über die politische Funktion und Methodik der Arbeit der Kampagne für Abrüstung‘, n.d. [c. 1964]“ [vgl. den – abweichend datierten – Text von Arno Klönne mit dem sehr ähnlichen Titel Zur Funktion der Kampagne für Abrüstung – Auszug aus einem Arbeitsspapier für den Arbeitsausschuß „Kampf dem Atomtod“ (Februar 1966), in: Otto, APO, S. 100 - 103].
  • Bundesarchiv Koblenz: „ZSg. 1/262-1: […]; ‚Politik der Sicherheit durch Abrüstung in Mitteleuropa: Ein Sofortprogramm für die Bundesrepublik Deutschland, vorgelegt von der Kampagne für Abrüstung – Ostermarsch der Atomwaffengegner‘ [n.l.[74], n.d.[75] c.[76] 1966]“ (das Programm ist in weiteren Archiven zugänglich und zurzeit auch antiquarisch erhältlich; vgl. auch unter „Einzelne Text“).
  • Bundesarchiv Koblenz: „ZSg. 1–262/1, 3: ‚Ostermarsch 63: Bericht über die Kampagne für Abrüstung‘“.
  • Internationales Institut für Sozialgeschichte (IISG), Amsterdam: „[Nachlass Abendroth … Nr.] 759, 760, 763 Eingänge und Abschriften von Ausgängen erhalten und verfasst [von Wolfgang Abendroth] als Sympathisant und Mitglied des Kuratoriums der Kampagne für Demokratie und Abrüstung“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anhang 2: Chronologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitpunkt Ereignis Zeitschriften
1960 Ein erster Ostermarsch findet (in Norddeutschland) statt.
Herbst 1960 Das norddeutsche Vorbereitungstreffen regt die Bildung weiterer regionaler Vorbereitungsgruppen an.
November 1960 Ein Treffen findet statt, auf dem ein überregionaler „Zentraler Ausschuß“ gebildet wird.
Januar 1961 Der überregionale „Zentrale Ausschuß“ hat seine konstituierende Sitzung.
Ostern 1961 und 1962 Es finden jeweils Ostermärsche in mehreren Regionen statt.
September 1962 Der „Zentrale Ausschuss des Ostermarsches der Atomwaffengegner“ erhält wohl den Namen „Zentraler Ausschuss des Ostermarsches der Atomwaffengegner – Kampagne für Abrüstung“.
1963 Es wird ein Büro eingerichtet und die Herausgabe einer Zeitschrift und eines Pressedienstes begonnen.

Nach Nord, West, Südwest und Süd wird für das Gebiet Mitte (Frankfurt/Offenbach) ein fünfter Regionalausschuss gebildet.

Informationen zur Abrüstung Nr. 1 (1963)[77] - 53 (Anfang Dezember 1967)
1965 Klaus Vack wird Geschäftsführer des Zentralen Ausschusses und – wohl etwas vorher[78] – Andreas Buro der „Sprecher“ der Kampagne.
1966 Die KfA unterstützt den SDS-Kongress „Vietnam – Analyse eines Exempels“.
Februar 1967 Die Zahl der Regionalausschüsse ist auf 12 angewachsen.
Sommer 1967 Der „Arbeitsausschuß“ der KfA beschließt, die Anti-Springer-Kampagne des SDS zu unterstützen.
Mitte Januar 1968 Die KfA wird in „Kampagne für Demokratie und Abrüstung“ umbenannt. außerparlamentarische opposition Nr. 54 (Ende Januar 1968) - 71 (Sommer / Herbst 1969?)[79]
Klaus Vack vertritt die KfDA im Organisationskomitee für den „Sternmarsch auf Bonn“, der am 11. Mai 1968 stattfinden wird.
Mitte September 1968 Der „Zentrale Ausschuß“ lehnt eine Beteiligung an einem von – einem Kreis um Werner Hofmann angestrebten – Wahlbündnis für die Bundestagswahl 1969 ab.
01.04.1969 Die Gründungserklärung des – unter führender Beteiligung von Andreas Buro und Klaus Vack gegründeten – Sozialistischen Büro wird in Offenbach veröffentlicht; der Prozeß des Zerfalls der Kampagne für Demokratie und Abrüstung beginnt.
Herbst 1969 wohl letzte Sitzung des Zentralen Ausschusses unter Beteiligung der 1970 Ausgeschiedenen
August 1970 Ein Brief von Andreas Buro, Klaus Vack u.a., mit dem sie ihr Ausscheiden aus der KfDA und deren Zentralen Ausschuß bekunden, wird veröffentlicht.
mindestens bis Jan. 1973 Reststrukturen / Weiterverwendungen des Namens
noch 1975 oder 1977 besteht eine Büroadresse

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beleg für beide Abkürzungen: Otto, APO, S. 441: „KfA [=] Kampagne für Abrüstung“/„KfDA [=] Kampagne für Demokratie und Abrüstung“.
  2. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 9.
  3. Andreas Buro/Christel Beilmann/Heiner Halberstadt/Arno Klönne/Klaus Vack, [Austrittserklärung], S.  14.
  4. Otto: Vom Ostermarsch zur APO, S. 11: „Austrittserklärung der Führungsgruppe um Buro, Klönne und Vack“.
  5. „Die Veranstalter hatten untersagt, dass politische Gruppierungen den Ostermarsch unterstützen oder währenddessen auftreten, da Angst vor kommunistischer Infiltration herrschte.“ (Oy, Spurensuche Neue Linke, S. 15). Aus einem Brief von Konrad Tempel: „Because of the danger of the appearance of ‚Eastern friends of peace‘ … under an associational banner, we would like to stress in our letters and flyers as well as on posters that only individuals and not organizations are allowed to take part.“ (Nehring, Politics of Security, S. 144).
  6. Otto: APO, S. 57–58 (Hervorhebung im Original).
  7. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 72.
  8. Otto: APO, S. 47–50 (50).
  9. „Unser Vorschlag: Können Sie nicht von Bremen und Hannover aus ebenfalls nach Bergen-Hohne […] marschieren, so daß eine Art Sternmarsch stattfindet? […]. Wir empfehlen ebenfalls einen ‚Ausschuß für den Ostermarsch zum Raketenübungsplatz Bergen-Hohne‘ zu bilden.“ Undatiertes Schreiben vermutlich vom 15. Januar 1960 von Hans-Konrad Tempel an Freunde im Verband der Kriegsdienstverweigerer, auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 50–51 (50).
  10. Auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 58.
  11. Auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 57–58 (58); (Hervorhebung und Auslassung im Original; Auslassung in eckigen Klammern nachträglich erfolgt.
  12. Siehe dazu: Otto: Vom Ostermarsch zur APO, S. 72, 80; Nehring, Politics of Security, S. 143 f.
  13. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 105 f.
  14. Die Datierung „Oktober 1961“ stammt von Otto. In dem Dokument ist aber auch bereits von „Administration einer Geschäftsstelle“ die Rede. Der Beschluss zur Schaffung eines Büros wird von Nehring allerdings erst auf den September 1962 datiert: „the CC set up an executive office in September 1962“ (Nehring, Politics of Security]], S. 145).
    In seiner Monographie (Otto:Vom Ostermarsch zur APO, S. 84) hatte auch Otto den Beschluss zur Einrichtung einer Geschäftsstelle auf den September 1962 datiert: „Nach dem mit 50000 Kundgebungsteilnehmern relativ großen Erfolg des Marsches 1962, […], beschloß der ZA im September 1962, neben dem Geschäftsführer eine Geschäftsstelle […] einzurichten.“ Der Widerspruch zu dem Dokument von 1961, das Otto auch schon in seiner Monographie von 1977 zitierte (aber nicht mit der hier interessierenden Passage) und wo bereits von „Administration einer Geschäftsstelle“ die Rede war, bleibt unaufgeklärt.
  15. auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 64–68 (66 f.).
  16. auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 64–68 (66 f.).
  17. Ostermarsch der Atomwaffengegner. Zentraler Aussschuß, Grundsätze zur Zielsetzung und Struktur künftiger Ostermärsche, auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 64–68 (67).
  18. Siehe: Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 105.
  19. Siehe: Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 210 (Fußnote 37).
  20. Ostermarsch der Atomwaffengegner. Zentraler Aussschuß, Grundsätze zur Zielsetzung und Struktur künftiger Ostermärsche, auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 64–68 (66 f.).
  21. Otto 1977, S. 85; Nehring 2013, S. 250.
  22. Otto 1977, S. 121.
  23. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 93.
  24. „[…] fuhren am 11. Mai 1968 aus allen Teilen der Bundesrepublik in die damalige Hauptstadt Bonn. Über 40.000 Menschen waren zu einem Sternmarsch aufgebrochen, um gegen die geplanten Notstandsgesetze zu demonstrieren. Aufgerufen hatte das Kuratorium ‚Notstand der Demokratie‘ – […].“ ([1]).
  25. Otto, Vom Ostermarsch zur APO]], S. 121.
  26. Siehe: Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 210 (Fußnote 37).
  27. „Über die Informationen zur Abrüstung, Zeitschrift der Kampagne für Abrüstung (KfA), redigiert von Christel Beilmann und Arno Klönne entsteht 1964 der engere Kontakt Vacks zur Kampagne, ebenso zu Andreas Buro, dem neuen Sprecher der Kampagne. Vack wird 1965 Geschäftsführer des zentralen Ausschusses der Kampagne für Abrüstung und steht dem Arbeitsausschuss, bestehend aus Christel Beilmann, Herbert Faller, Heiner Halberstadt, Hannelies Schulte [gemeint wohl vielmehr: Hannelis Schulte] und Herbert Stubenrauch vor“ (Oy, Spurensuche Neue Linke, S. 18) Anhand der Formulierung von Oy ist nicht klar, ob er „zentrale[r] Ausschuss“ und „Arbeitsausschuss“ alternierend für ein- und dasselbe Gremium zu verwendet. Nach dem Struktur-Beschluß von 1961, falls dieser 1965 noch Gültigkeit hatte, handelte es sich um zwei unterschiedliche Gremien. Außerdem war nach diesem Beschluss nicht der Geschäftsführer, sondern der „Sprecher des Zentralen Ausschusses“ der Vorsitzende des Arbeitsausschusses.
    Die Gültigkeit des alten Beschlusses vorausgesetzt, würden die von Oy genannten sieben Namen (Buro, Vack, Beilmann, Faller, Halberstadt, Schulte, Stubenrauch) die vollständige Mitgliederliste des Arbeitsausschusses zum damaligen Zeitpunkt sein. Quellenangaben macht Oy dazu allerdings nicht, sodass nicht unbedingt davon ausgegangen werden kann, dass sorgfältig recherchiert wurde, Klönne und Stolle 1965 nicht mehr zum Arbeitsausschuss gehörten, Beilmann aber zum Vollmitglied aufgestiegen war.
  28. Otto, APO, S. 413: „C. Beilmann war Redaktuerin der KfDA-Zeitschrift ‚außerparlamentarische opposition‘ […], Dr. Buro war Sprecher der KfA/KfDA. Dr. Klönne ihr Pressereferent und K. Vack ihr, Geschäftsführer, H. Halberstadt war Mitglied des Zentralen Ausschusses der KfA/KfDA. Die Gruppe bildete zugleich den geschäftsführenden Arbeitsausschuß des Zentralen Ausschusses der KfA/KfDA.“
    Allerdings enthält weder die Monographie noch die an dieser Stelle zitierte Quellensammlung von Otto Angaben zu einem zwischenzeitlich (siehe mittlere Tabellenspalte) Ausscheiden von Klönne und einem endgültigen Ausscheiden von Faller, Schulte und Stolle aus dem Arbeitsausschuss noch Angaben zu einer etwaigen Verkleinerung des Arbeitsausschusses.
  29. Otto, Vom Ostermarsch zur APO]], S. 89.
  30. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 213, Fußnote 44.
  31. Vgl. dazu: Anselm Weidner, Unter dem Pflaster liegt der Strand – die 68er (Archiv). Teil 5. Fantasie an die Macht oder ein Sarg voller Staub?, Min. 24:24 - 24:32: „Vielleicht gibt es die 68er ja doch nicht mehr – oder nichts als die Alterskohorte der damals 18- bis 30-Jährigen.“
  32. Siehe und
  33. Zeitschrift
    Ausgabe
    Retro-Digitalisat
    mao-projekt.de/BRD/SRK/001/Informationen_zur_Abruestung_…
    Seite des
    Impressums
    Informationen zur Abrüstung
    Nr. 42, Ende Januar 1967 19670130.shtml S. 4
    Nr. 43, Mitte Februar 1967 19670215.shtml S. 6
    Nr. 44, Anfang März 1967 19670300.shtml S. 2
    Nr. 45/46, April/Mai 1967 19670400.shtml S. 16
    Nr. 47, Juni 1967 19670600.shtml S. 12
    Nr. 48/49, Juli/August 1967 19670800.shtml S. 8
    Nr. 50, Ende September 1967 19670930.shtml S. 2
    Nr. 51, Mitte Oktober 1967 19671015.shtml S. 2
    Nr. 52, November 1967 19671100.shtml S. 2
    Nr. 53, Anfang Dezember 1967 19671201.shtml S. 2
    außerparlamentarische opposition
    Nr. 54, Ende Januar 1968 19680130.shtml S. 2
    Nr. 55, Ende Februar 1968 19680228.shtml S. 10
    Nr. 56, Anfang April 1968 19680401.shtml S. 14
    Nr. 57/58, Ende April 1968 19680430.shtml S. 4
    Nr. 59, Juni 1968 19680600.shtml S. 15
  34. Otto: Vom Ostermarsch zur APO, S. 209 f. (Fußnote 33) und 119.
  35. Yaak Karsunke. In: Munzinger Online/Personen – Internationales Biographisches Archiv. Munzinger-Archiv GmbH, archiviert vom Original am 9. April 2020; abgerufen am 9. April 2020.
  36. Redaktionelle Einleitung zu den Retro-Digitalisaten unter der URL: https://www.mao-projekt.de/BRD/SRK/001/Informationen_zur_Abruestung_19670215.shtml (Archiv); Retro-Digitalisat von S. 6 (und 7), die das Impressum mit der Liste der Regionalausschüsse enthält: https://mao-archiv.de/Scans/BRD/SRK/001/Informationen_zur_Abruestung_19670215_04.jpg (Archiv).
  37. Rudi Wais: Der Dutschke von Augsburg ist heute in der CSU. In: Augsburger Allgemeine. 22. April 2008, archiviert vom Original am 13. April 2020; abgerufen am 13. April 2020.
  38. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 212, Fußnote 38.
  39. Otto, APO, S. 123.
  40. Otto: Vom Ostermarsch zur APO, S. 90.
  41. Otto, APO, S. 55 f.
  42. Großanzeige: „Appell für den Frieden in Vietnam“ 1966, in: Otto, APO, S. 120–122.
  43. Beschluß des Zentralen Ausschusses der KfA zur Einleitung einer Kampagne gegen die Notstandsgesetze (Mai 1966), in: Otto, APO, S. 123 f.
  44. in: ders., APO, S. 95–96 (95 f.).
  45. in: Otto, APO, S. 126–128 (127 f.).
  46. Retro-Digitalisat / Archiv, S. 3–4 (3, 4).
  47. zitiert nach Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 171.
  48. Siehe zu beiden Umbenennungen auch Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 171: „[…] beschloß der ZA […] am 14. Januar [1968] in Essen, die KfA in ‚Kampagne für Demokratie und Abrüstung‘ umzubenennen. […]. Gleichzeitig wurde das KfA-Organ ‚Informationen zur Abrüstung‘ in ‚Außerparlamentarische Opposition‘ umbenannt.“
  49. außerparlamentarische opposition. Informationen für Demokratie und Abrüstung Nr. 54, Ende Januar 1968, S. 1 (Archiv) via https://www.mao-projekt.de/BRD/SRK/001/Informationen_zur_Abruestung_19680130.shtml (Archiv).
  50. Siehe: https://mao-archiv.de/Scans/BRD/SRK/001/Informationen_zur_Abruestung_19670300_02.jpg (Archiv).
  51. Bereits in einem Schreiben vom Januar 1967 an die Mitglieder des Arbeitsausschusses (Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 159) hatte sich Andreas Buro dafür ausgesprochen, „‚den Namen der Kampagne zu überdenken‘ und den Untertitel ‚Marsch der Atomwaffengegner‘ zu streichen“ ([Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 160). Dem hatte sich Klaus Vack in der Sitzung des Arbeitsaussschusses des ZA am 18. und 19. Februar 1967 (ebd., S. 160) angeschlossen (Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 161). Laut Otto (Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 161 [unter Hinweis auf ZA-Prot., 19./20.3.1967]) wurde die Frage einer Namensänderung selbst noch in einer Sitzung des Zentralen Ausschusses im März „offengelassen“. – Wie es dann trotzdem zum Wegfall des Namenszusatzes im Impressum der Informationen zur Abrüstung kam, geht aus der vorliegenden Sekundärliteratur nicht hervor.
  52. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 166 f.
  53. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 168.
  54. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 16.
  55. Ostermarsch der Atomwaffengegner. Zentraler Aussschuß, Grundsätze zur Zielsetzung und Struktur künftiger Ostermärsche, auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 64 - 68 (66 f.)
  56. Vgl.:
    • „Wir empfehlen ebenfalls einen ‚Ausschuß für den Ostermarsch zum Raketenübungsplatz Bergen-Hohne‘ zu bilden.“ (Undatiertes Schreiben etwa vom 15.01.1960 von Hans-Konrad Tempel an Freunde im Verband der Kriegsdienstverweigerer, auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 50–51 [50]).
    • „Die Verantwortlichen der Ostermarschgruppen Braunschweig, Bremen, Hamburg und Hannover von 1960 haben sich zusammengefunden, um Grundlagen für den geplanten Marsch zu erarbeiten.“ (Hans-Konrad Tempel (Ostermarsch-Koordinator), Brief an P.P. Ahlhaus, Karlsruhe vom 16.10.1960, auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 58.
  57. Otto, Vom Ostermarsch zur APO, S. 209 (Fußnote 28).
  58. Quelle=Vom Ostermarsch zur APO, S. 90.
  59. Heigl, Oppositionspolitik, S. 274.
  60. https://ld.zdb-services.de/resource/974845-3: „Nr. 54.1968 - 71.1969; damit Ersch. eingest.“
  61. Siehe ausführlicher dazu Otto, Vom Ostermarsch zur APO, Kapitel VIII. Auflösung der „Kampagne für Demokratie und Abrüstung“, S. 172–179.
  62. Rundbrief des Zentralen Ausschusses zur drohenden Zahlungsunfähigkeit der KfDA vom 1. November 1968, auszugsweise abgedruckt in: Otto, APO, S. 403–404 (403).
  63. „14.02.1972: In NRW erscheint vermutlich Mitte Februar das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A 4 ohne presserechtlich Verantwortlichen[,] aber unterzeichnet von einer Reihe von Personen, wobei weitere Unterschriften an das Büro NRW der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA), 43 Essen-Rellinghausen, Kaninenbergstraße 24 zu senden sind: ‚AUFRUF ZUR ›FRÜHJAHRSKAMPAGNE 1972 FÜR ABRÜSTUNG, SICHERHEIT UND INTERNATIONALE SOLIDARITÄT‹‘ […] Q: KfDA-Büro NRW: Aufruf zur ‚Frühjahrskampagne 1972 für Abrüstung, Sicherheit und internationale Solidarität‘, o.O. (Essen) o.J. (1972)“ (Jürgen Schröder: Schwerte. In: Materialien zur Analyse von Opposition. Jürgen Schröder/Dietmar Kesten, 4. November 2019, archiviert vom Original am 10. April 2020; abgerufen am 10. April 2020.).
  64. „02.04.1971: Laut KPD/ML-ZB soll eine bundesweite Aktionswoche der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) unter den Parolen ‚Europäische Sicherheitskonferenz‘, ‚Ratifizierung der Verträge‘ und bedingungsloser und vollständiger Abzug der US-Truppen aus Indochina beginnen, die bis zum 8.4.1971 dauern soll. Von der DKP wird die Aktionswoche in Niedersachsen, u.a. in Wolfsburg, fast als reine Vietnamaktion aufgefaßt.“ / „03.04.1971: In Wolfsburg führen, laut Arbeitskreis Wolfsburger Lehrlinge (AWL), DKP, SDAJ, die Marxistische Schülerassoziation (MSA) der DKP als Kampagne für Demokratie und Abrüstung (eine 1969 eingegangene Gruppe) eine Demonstration für sofortigen Frieden in Vietnam, gegen das Rechtskartell, für eine Europäische Sicherheitskonferenz und die Ratifizierung der Moskauer Verträge durch, an der sich der AWL nicht beteiligt. […]. Laut und mit DKP führt die Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) im Rahmen ihrer Aktionswoche (vgl. 2.4.1971) einen Infostand in der Kaufhofpassage durch. Nachmittags findet eine Kundgebung und danach eine Demonstration statt.“ (Jürgen Schröder: Wolfsburg. In: Materialien zur Analyse von Opposition. Jürgen Schröder/Dietmar Kesten, 17. Februar 2011, archiviert vom Original am 10. April 2020; abgerufen am 10. April 2020.)
  65. Oy, Spurensuche Neue Linke, S. 17.
  66. Gemeint sein dürfte: Erklärung des ZA der KfDA zur politischen Situation und den Arbeitsmöglichkeiten der Kampagne vom 30.11.1988, in: Otto, APO, S. 410 - 411.
  67. Oy: Spurensuche Neue Linke, S. 4, 21.
  68. Siehe https://ld.zdb-services.de/resource/504840-0.
  69. „Am 17. Februar 1968 [das heißt: am Tag vor dem geplannten Demonstrationstermin] wurde das Demonstrationsverbot vom Berliner Verwaltungsgericht aufgehoben.“ (Otto, APO, S. 221 f.)
  70. Siehe: https://opac.k10plus.de/DB=2.299/PPNSET?PPN=1580509436&PRS=HOL&HILN=888&INDEXSET=21.
  71. Siehe: https://opac.k10plus.de/DB=2.299/PPNSET?PPN=1580509126&PRS=HOL&HILN=888&INDEXSET=21.
  72. Die eingereichte – noch ungedruckte – Version dieser Dissertation trug den Titel Zur Geschichte und politischen Soziologie der „Ausserparlamentarischen Opposition“ in der Bundesrepublik Deutschland, dargestellt an der „Ostermarsch“-Bewegung/„Kampagne für Demokratie und Abrüstung“ (1960–1970) (http://d-nb.info/770316174).
  73. Ostermarsch-Bewegung/Kampagne für Demokratie und Abrüstung. In: Geschichte der Ostermärsche. Netzwerk Friedenskooperative, archiviert vom Original am 10. April 2020; abgerufen am 10. April 2020.
  74. = ohne Ort.
  75. = ohne Datum.
  76. = circa.
  77. Nr. 3 ist im September 1963 erschienen; Nr. 7/8 im Februar 1964.
  78. „The SPD’s pressure on individual activists and organizers led to a gradual process of politicization for most, although some, like Tempel, who could not bear the pressure, took a back seat.“ (Nehring, Politics of Security, S. 236 [Hervorhebung im Original] unter Hinweis auf: Hamburger Institut für Sozialforschung: „TEM 400,01; Central Committee minutes, 11–12 April 1964, as well as the material in TEM 200,05“).
  79. Einen ähnlichen Erscheinungsverlauf wie von Juli 1967 bis Juni 1968 angenommen, wäre von einem Erscheinen der Nr. 71 Ende September 1969 auszugehen.
KfA: KfDA:
||

Kategorie:68er-Bewegung Kategorie:Friedensbewegung Kategorie:Politik 1963 Kategorie:Politik 1968 Kategorie:Deutsche Geschichte (20. Jahrhundert)