Benutzer:Concertinios/Geilsdorf (Vogtland)

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Geilsdorf
Gemeinde Weischlitz
Koordinaten: 50° 26′ N, 12° 2′ OKoordinaten: 50° 25′ 41″ N, 12° 2′ 6″ O
Höhe: 360–524 m ü. NN
Eingemeindet nach: Burgstein
Geilsdorf (Sachsen)
Geilsdorf (Sachsen)

Lage von Geilsdorf in Sachsen

Geilsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Weischlitz im Vogtlandkreis in Sachsen.

Geilsdorf liegt 15 km südwestlich von Plauen im Vogtland und gehört naturräumlich zum Mittelvogtländischen Kuppenland. Durch den Ort fließt der Fliegenbach, ein Seitenbach des Kemnitzbaches. Am östlichsten Punkt der Gemarkung Geilsdorfs mündet der Kemnitzbach in einer Höhe von rund 360 m ü. NN in die Weiße Elster. Höchste Erhebung ist der 524 m hohe bewaldete Eichelberg südlich des Ortes. Der steil zum Fliegen- und Kemnitzbach abfallende Südhang bildet das Naturschutzgebiet Unteres Kemnitztal.

Im 12. Jahrhundert errichteten wahrscheinlich die Herren von Geilsdorf eine Wasserburg. Der deutsche Name des Ortes stammt von dem einstigen Personennamen Geil bzw. Geilo. Die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes geht auf das Jahr 1328 zurück, als Vogt Heinrich der Ältere von Plauen dem Deutschen Orden jährliche Einkünfte aus Geilsdorf bestätigte. Spätestens 1382 gelangte der Ort in den Besitz des bedeutenden Adelsgeschlechtes von Sack. Diese Familie hatte im westlichen Vogtland umfangreiche Besitzungen. Der Eigentümer des Rittergutes Geilsdorf Caspar von Sack lies 1475 die bedeutenden Wallfahrtskirchen auf dem Burgstein errichten. 1487 erhielt Geilsdorf ein eigenes Gotteshaus. Nickel von Sack half maßgeblich bei der Durchsetzung der Reformation im Vogtland. Mit seinem Tod 1564 erwarb Hans Wilhelm von Geilsdorf den Stammsitz seiner Familie. Allerdings verstarb er bereits 1577 und Geilsdorf fiel an die Adelsfamilie von Reitzenstein die bis 1668 im Ort lebten.

1668 erwarb das bayerische Adelsgeschlecht von Tettenbach das Anwesen und errichtete auf den Grundmauern der alten Wasserburg ein frühbarockes Wasserschloss. Das Schloss war dreigeschossig und hatte an den Ecken vier Türme, von denen heute noch einer existiert.

1725 ersteigerte der brandenburgische Geheime Rat Georg Ehrenfried von Nauendorf das Wasserschloss nebst dazugehörigem Besitz. Für knapp 200 Jahre lebte die Familie von Nauendorf im Ort. Im Jahre 1834 wurde eine neue Kirche geweiht. Das Patronat gehörte zum Rittergut. Zur Parochie gehörten neben Geilsdorf die Ortschaften Pirk, Türbel, Kleinzöbern und die Burgsteinhäuser. Im Jahre 1866 wurde das Wasserschloss aus Kostengründen aufgegeben und die Familie von Nauendorf zog in den benachbarten Rittergutshof. Das Hauptgebäude des Wasserschlosses stürzte um 1910 ein.

Der kinderlose Leo von Nauendorf verkaufte 1920 das Rittergut Geilsdorf mitsamt 635 ha Land an den letzen Standesherren zu Königsbrück und Fabrikanten Dr. Walther Naumann, der diesen Besitz aber bereits 1928 an die Stadt Plauen weiterveräußerte.

Herrenhaus und Kirche Rodau – um 1850

Das in der Urkunde erwähnte Adelsgeschlecht von Rode (auch von Roda und zum Rode) lässt sich bis 1485 nachweisen. Das Rittergut wechselte im Laufe der Jahrhunderte vielmals die besitzenden Adelsfamilien. Waren es im 16. Jahrhundert die Herren von Röder, folgten unter anderem die Familien von Dobeneck (1613), von der Planitz (um 1650), von Schönfels und von Kospoth (1823). Dem Rittergut Rodau war jedoch nur ein kleiner Teil des Dorfes Rodau zugehörig. Ein Großteil gehörte dem Rittergut Leubnitz. Ebenso war die Kirche Rodaus Filialkirche von Leubnitz, wurde jedoch 1613 eigenständig und zugleich Pfarrkirche für die Orte Tobertitz, Schönberg, Demeusel und Kornbach.

Am 1. Januar 1999 schloss sich Rodau, inklusive des Ortsteils Demeusel, mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Leubnitz, Rößnitz und Schneckengrün zur neuen Gemeinde Leubnitz zusammen, die am 1. Januar 2011 in der Gemeinde Rosenbach/Vogtl. aufging.

Sehenswertes und Tourismus

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Die heutige Kirche wurde 1810 bis 1813 nahe dem Herrenhaus gebaut und beherbergt eine Orgel der Orgelbauer Gebrüder Heidenreich aus Hof (Saale).

Das für den kleinen Ort recht bemerkenswerte Waldbad Rodau liegt etwas außerhalb an der Straße nach Leubnitz und ist solarbeheizt.

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Einzelnachweise

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Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Vogtlandkreis) Kategorie:Rosenbach/Vogtl. Kategorie:Ort im Vogtlandkreis