Benutzer:Cromarelli/Karl Hotz

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Karl Hotz (* 29. April 1877 in Wertheim; † 20. Oktober 1941 in Nantes) war ein deutscher Ingenieur und Offizier der Wehrmacht. Er wurde am 20. Oktober 1941 durch eine kommunistische Widerstandsgruppe der französischen Résistance in Nantes ermordet. Die Tat hatte schwere Folgen: Nur zwei Tage später wurden auf Betreiben der deutschen Militärverwaltung 48 Geiseln bei Châteaubriant (25), Dept. Loire-Atlantique, bei Nantes (13) und im Fort Mont Valérien bei Paris hingerichtet.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordeinfahrt des Tunnels Saint Félix

Karl Hotz war promovierter Diplomingenieur und hatte im Ersten Weltkrieg als Reserveoffizier gedient. 1929 kam er als Leitender Angestellter der Baufirma Carl Brandt, Düsseldorf, nach Nantes um im Rahmen des Dawes-Planes (deutsche Kriegsreparationen) Bauplanungen an Loire und Erdre durchzuführen. Er war verantwortlich für die Verfüllung der Erdre im Stadtgebiet von Nantes auf einen Kilometer (heute „Cours de 50 – Otages“) und den Bau des „Tunnels Saint Félix“, der die obertägige Wasserführung ersetzte. 1933 kehrte er nach Deutschland zurück. Während seiner Zeit in Nantes hatte er Kontakte zur oberen Gesellschaft der Stadt geknüpft.[1]

Feldkommandant in Nantes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar nach dem Ende der Kampfhandlungen belegten die deutschen Besatzungskräfte französische Verwaltungseinheiten mit militärischen Feldkommandanten, in der Regel älteren Reserveoffizieren. In diesem Rahmen kam Karl Hotz im Range eines Oberstleutnants als Feldkommandant nach Nantes. Nach Weisung des Präfekten agierte Edmond Duméril, Deutschlehrer am Lycée Clemenceau, als Verbindungsmann zur Feldkommandantur. Duméril, der ebenso wie Hotz an der Universität Tübingen studiert hatte, [2] beschrieb Hotz in seinem Tagebuch als gerechten, intelligenten Mann, in keiner Weise ein Hitlerianer und ein Freund der Franzosen. Er habe (bei der ersten Begegnung) keinerlei Arroganz gezeigt, keine Freude über den Sieg (über Frankreich), ein kultivierter und bescheidener Mann, der an einem inneren Schmerz zu leiden schien. [3]

Für das Handeln des Feldkommandanten Hotz wird eine Episode als charakteristisch gesehen: In der Nacht vom 30. auf den 31. August 1940 war von unbekannter Seite aus ein Kriegerdenkmal, das an den Deutsch-Französischen Krieg erinnerte, nahezu umgestürzt worden. Hotz ordnete daraufhin an, das geneigte Denkmal aus Sicherheitsgründen abzuräumen. Der Bürgermeister von Nantes, Auguste Pageot (1884-1962), Mitglied der sozialistischenSection française de l’Internationale ouvrière (SFIO) hatte daraufhin in einer politischen Geste einen Trauermarsch zur Statue unternommen. Hierfür wurde er von Hotz verhaftet, aber nicht vor ein Kriegsgericht gestellt, sondern in den freien Teil Frankreichs exiliert. Diese Entscheidung wurde von der Präfektur in Nantes ausdrücklich begrüßt.[4]

Als Feldkommandant war Hotz in seinem Kommandobereich Gerichtsherr. Am 22. Januar 1941 verurteilte der ihm unterstellte Feldrichter einen französischen Zivilisten, der einen deutschen Soldaten gewalttätig angegriffen hatte, nicht wie die Anklage gefordert hatte, gemäß Weisung vom 20. Mai 1940 zum Tode, sondern zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten. Das im Vergleichsrahmen ungewöhnlich milde Urteil kam zustande, weil der Richter die Tat als Körperverletzung nach Reichsstrafgesetzbuch gewertet hatte. [5]

Vorgeschichte des Attentats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des Militärbefehlshabers in Frankreich General Otto von Stülpnagel war vom Waffenstillstand (22. Juni 1940) bis zum Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges (22. Juni 1941) ohne interne Angriffe geblieben. Die Sowjetunion befand sich in diesem Stadium des Zweiten Weltkrieges mit dem Deutschen Reich in einem Nichtangriffspakt. In der Folge hatte die Moskauer Kominternzentrale die Parti_Communiste_Français (PCF) angewiesen, keine Aktionen gegen die deutsche Besatzungsmacht zu unternehmen. Mit Telegramm vom 26. April 1941 der Komintern an die PCF änderte sich diese Linie: Es sollte nun eine Nationale Front gebildet werden, die von Mai 1941 an nur als Aufforderung zu Aktionen bestand und deren Organisation erst zum Herbst 1942 (!) zustande kam.[6] Am 13. August versammelten sich daraufhin Mitglieder der von der PCF gebildeten Bataillons de la jeunesse vor der Metrostation Strasbourg-St. Denis zu einer Kundgebung, bei der Samuel Tyszelman (20)und Henri Gautherot (21) festgenommen und am 19. August hingerichtet wurden. [7].

Zwei Tage später, am 21. August 1941, folgte als Rache das erste Attentat gegen einen Vertreter der deutschen Besatzungsmacht mit tödlichem Ausgang. Der Marineverwaltungsassistent Alfons Moser [8]>wurde in der Pariser Metrostation Barbès-Rochechouart durch das PCF-Mitglied Pierre Georges (Frédo, später Colonel Fabien)(1919-1944) erschossen; Georges war u.A. von Gilbert Brustlein (1919-2009) begleitet. Am selben Tag hatten Unbekannte in der Metrostation Bastille einen Schuß auf den Unteroffizier Schötz abgefeuert, der aber sein Ziel verfehlte.[9] Für das Attentat an Alfons Moser wurden sechs gefangene Franzosen auf Druck der deutschen Besatzungsmacht von einem am 14. August 1941 neu konstituierten französischen Sondergericht[10] zum Tode verurteilt und hingerichtet. Am Tag nach den beiden Attentaten erklärte der Militäbefehlshaber Frankreich alle in deutscher Hand befindlichen französischen Gefangenen zu Geiseln [11] mit der Androhung, dass von ihnen bei erneuten Anlässen eine der Schwere der Tat entsprechende Anzahl erschossen werden würden.[12]>

Am 3. September 1943 wurde der Unteroffizier der Kommandantur-Transportabteilung (Paris) Ernst Hoffmann durch Unbekannte erschossen. Hoffmann war begleitet von seiner Braut, die eine Besuchserlaubnis erhalten hatte. Die Tat geschah gegen 22 Uhr vor Hoffmanns Unterkunft, dem Hotel Terminus in der Rue Strasbourg. Zwei Tage später übergab der Kommandant von Groß-Paris, Ernst Schaumburg dem Militärbefehlshaber mit Hinweis auf den Geiselerlass eine Liste mit 10 Geiseln, von denen die ersten drei dieser Liste am 6. September auf dem Mont Valérien hingerichtet wurden.[13] Am 6., 10. und 11. September kam es zu weiteren Attentaten, die bei den Opfern zu Verwundungen führten. Als Vergeltung ordnete der Militärbefehlshaber die Erschießung von 10 kommunistischen Geiseln an. Die Hinrichtungen wurden am 16. September auf dem Mont Valérien vollzogen.[14]

Am 15. Septmber endete ein Attentat auf den Hauptmann Wilhelm Scheben (Transportkommandatur Paris-Nord) tödlich. Scheben hatte ebenfalls das Hotel Terminus bewohnt und war auf dem wenig entfernten Boulevard de Strasbourg aus einem Auto heraus angeschossen worden. Er verstarb am 17. September. Der Militärbefehlshaber ordnete am selben Tag die Erschießung von 12 kommunistischen Geiseln an, was am 20. September auf dem Mont Valérien vollzogen wurde.[15]

Attentat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rue du Roi Albert, Blick auf die Kathedrale Saint Pierre et Saint Paul; das Attentat geschah vor dem letzten Haus vor der Kathedrale auf der rechten Straßenseite

Die deutsche Besatzungsmacht hatte die Sicherheitslage in Frankreich noch im August und September als unbedroht eingeschätzt. Die Attentateberühren bisher im Großen die innere Sicherheit nicht, urteilte der Lagebericht des Militäbefehlsabers für die Monate August-September. [16]Dies sollte sich mit dem Attentat auf Karl Hotz ändern. Ernst Jünger, von Juni 1941 bis August 1944 in der Abteilung Ic (Feindaufklärung, Informationsanalyse, Abwehr) des Kommandostabes des Militärbefehlshabers in Frankreich tätig, hat in seiner Denkschrift über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42 über dieses Attentat detailliert berichtet.[17][18] Im Januar 2018 schrieb er in sein Tagebuch, dass die Geiselerschießungen eines der großen Themen zukünftiger Forschung bilden werden. Seien sie nun kriegsgeschichtlicher oder kriegsgerichtlicher Natur[19]

Es bedeutete eine außerordentliche Eskalation von Angriffen kommunistischer Widerständler auf Mitglieder der deutschen Besatzungskräfte in Frankreich.[20] Oberstleutnant Hotz hatte am frühen Morgen des 20. Oktober gemeinsam mit seinem Adjutanten Dr. Wilhelm Sieger beider Wohnquartier, das Hotel Central verlassen mit dem Ziel der Ortskommandantur an der Place St. Pierre. Kurz davor bei 1 Rue du Roi Albert fielen zwei Schüsse. Hotz stürzte mit dem Ruf "O, ihr Schufte". Sieger versuchte, die über die vor der Kathedrale gelegene Place St. Pierre flüchtenden Attentäter zu verfolgen, war aber unbewaffnet. Die zwei erkannten Täter konnten "davonspringen".[21] Ein herbeigeeilter französischer Arzt stellte einen rasch eingetretenen Tod fest.

Bereits um 10.30 Uhr ließ Generalfeldmarschall Keitel109 durch Blitzgespräch übermitteln, daß dem Führer die Ermordung des Feldkommandanten Hotz zu Ohren gekommen sei, und daß dieser eine exemplarische Vergeltung für angemessen halte. Die Franzosen müßten so gestraft werden, daß sie flehentlich in England bitten würden, weitere Anschläge in Frankreich zu unterlassen. Generalfeldmarschall Keitel nannte als Anhalt für die Vergeltungsmaßnahmen die Erschießung von 100 bis 150 Geiseln und die Aussetzung einer Prämie von einer Million Goldfranken für die Erfassung des Täters. Der Militärbefehlshaber wurde angewiesen, die von ihm beabsichtigten Maßnahmen bis um 12 Uhr dem Oberkommando der Wehrmacht zu übermitteln. Der Generalfeldmarschall betonte in diesem Gespräche ausdrücklich, daß es unzweckmäßig sei, wenn die Vorschläge des Militärbefehlshabers zu milde ausfallen würden.[22]

Mit Rücksicht auf eine mögliche Wirkung der ausgelobten Prämie folgte eine Rückfrage an das Rastenburger [[Führerhauptquartier], die General Wagner um 14.05 telefonisch beantwortete. Es seien 50 Geiseln sofort zu erschießen; die weiteren Hinrichtungen seien zunächst für zwei Tage auszusetzen. Daraufhin wurden aus verschiedenen Listen die 50 Geiseln zusammengestellt, in der Mehrzahl Kommunisten, aber auch wegen Waffenbesitz oder Gewalttaten gegen deutsches Militärpesonal Verurteilte sowie drei Vorstandsmitglieder des nationalen Frontkämpferverbandes aus Nantes, die sich gerade in Haft befunden hatten. Da sich im Nachhinein herausstellte, dass zwei der Geiseln am Attentatstag noch frei gewesen waren, wurden diese von der Liste genommen, sodass 48 Geiseln schließlich verurteilt wurden.


Die Attentäter waren René Spartaco Guisco (Anführer), Gilbert Brustlein und Marcel Bourdarias, alle drei Mitglieder der PCF und deren bewaffnetem Arm, der OS (Organisation Spéciale).}}</nowiki>


Karl Hotz wurde am 24. Oktober auf dem Friedhof Pont du Sens bestattet. An der Beerdigung nahmen u. A. teil Generalleutnant Karl-Ulrich Neumann-Neurodde, Chef des Militärverwaltungsbezirk B (Südwestteil des besetzten Frankreich), die benachbarten Feldkommandanten sowie der Regionspräfekt Jean Rousillon (Angers), der Präfekt des Departements Loire-Inférieure und der Bürgermeister von Nantes. In den 50er Jahren wurde das Grab auf den Kriegsgräberfriedhof Pornichet umgebettet. Grab 655 befindet sich in Block 2 Reihe 21[23]

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Die Täter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. Oktober 1941 formierte Pierre George das Attentatkommando als Dreiköpfige Zelle am Bahnhof Montparnasse in Paris. Anführer der Gruppe wurde René Spartaco Guisco (1919-1942), ein dreißig Jahre alter Veteran der [Internationale Brigaden|Internationalen Brigaden]] im Spanischen Bürgerkrieg. Die beiden weiteren Mitglieder waren der sehr junge Marcel Boudourias (1924-1942) und Gilbert Brustlein (1919-2009), der am Attentat auf Hans Moser teilgenommen hatte. Brustlein war ein Protegé von Odile Arrighi (1923-?), [24] der gerade achtzehnjährigen Anführerin der Jeunesse Communiste im noblen Pariser 7. Arondissement und führte, Pierre Georges unterstehend, die Bataillons de la Jeunesse des 11. Arrondissements.[25] Wegen des bestehenden Verfolgungsdruckes in der Folge des Moser-Attentats sollten die Aktivitäten auf westlich gelegene Städte verlagert werden. Daher war von Georges ein Treffen zum 18. Oktober in Nantes geplant, wo die drei bei Jean Vignau-Balous (1911-1945[26], dem Leiter der Bataillons de la Jeunesse im Departément Loire-Inférieure unterkamen. Georges-Fabien kam am 18. Oktober nach Nantes und gab der Gruppe drei Aufträge: Sie sollten eine Eisenbahnlinie sabotieren, einen möglichst hohen deutschen Offizier töten und eine im Vormonat gestohlene Sprengstoffladung nach Paris bringen.[27] Am frühen Morgen des 20. Oktober brachten sie im Stadtgebiet eine Ladung Sprengstoff an der Eisenbahnlinie Nantes -Saint-Nazaire-Vannes an. Während Bourdourias vor Ort blieb und die Explosion um 5.50 Uhr beobachtete, gingen die beiden Anderen in das Stadtzentrum und trafen dort gegen 7.30 Uhr auf den gesuchten höheren deutschen Offizier, dessen Name und Funktion sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannten. Brustlein traf den Feldkommandanten Karl Hotz mit zwei Schüssen aus einer 6,35 mm Pistole, während Guiscos Waffe versagte, was Hauptmann Sieger das Leben rettete.

Brustlein und Guisco blieben noch bis zum Nachmittag in der Stadt und trennten sich dann. Brustlein erreichte am 21. Oktober zu Fuß das 45 Km entfernte Nozay Atlantique, bestieg dort den Bus nach Rennes und erreichte via Eisenbahn Paris am Abend des 22. Oktober.[28] Es ist unbekannt geblieben, wie die beiden anderen Attentäter Paris erreicht haben. Bourdourias schloß sich einer Widerstandsgruppe und nahm an verschiedenen Sprengstoffanschlägen, u. a. auf die deutsche Buchhandlung Rive Gauche und am Attentat auf Leutnant Rahl teil[29]> Die Gruppe wurde Anfang Januar von der französischen Polizei identifiziert, Bourdourias am 5. Januar verhaftet und gefoltert.[30][31] Der Prozess gegen die 27 Mitglieder der Bataillons de la Jeunesse und der Organisation spéciale (OS), unter ihnen nun auch Guisco, fand nach Folterungen durch die Geheime Feldpolizei vor einem Kriegsgericht im Maison de la Chimie[32] vom 7. bis 14. April 1942 statt. Er endete mit 23 Todesurteilen, die am 17. April 1942 auf dem Fort Mont Valérien vollzogen wurden. Die beiden weiblichen Angeklagten Marie-Thérèse Lefebvre und Simone Schloss erhielten Haftstrafen, Simone Schloss wurde aber nach Deutschland deportiert und am 2. Juli 1942 im Kölner Gefängnis enthauptet. Der jüngste Angeklagte, André Kirschen (15), wurde zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, nach Deutschland deportiert und am 10. April 1954 befreit. Die Härte der deutschen und französischen Justiz zeigt sich in seiner Familie: Bruder Bernard und Vater André des jüdischen Jungen wurden im August 1942 auf dem Mont Valérien hingerichtet, die Mutter im September 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie den Tod fand. [33]

=Deutsche Reaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen 8 Uhr informierte der lokale Abwehroffizier, Oberleutnant Kalbhenn,[34] seinen Vorgesetzten in Angers, Hauptmann Dr. Schrader,[35] über das Attentat. Dieser leitete die Information an den Abwehroffizier Major Crome vom Stab des Militärsbefehlshabers in Paris weiter. Schrader und je ein Vertreter der Geheimen Feldpolizei und des Sicherheitsdienstes (SD) fuhren von Angers nach Nantes und arretierten kurzfristig den Präfekten (Loire-Atlantique), dessen leitende Beamte sowie Würdenträger der Stadt wegen deutschfeindlicher Aktivitäten. [36]

Geiselerschießungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Befreiung wurde in der (deutschen) Kommandantur von Châteaubriant ein Schreiben des Unterpräfekten Bernard Lecornu (1906-1993) an die deutschen Autoritäten aufgefunden. Es lässt den Schluss zu, dass Lecornu und der damalige französische Innenminister Pierre Pucheu auf eine Auswahl der kommunistischen Geiseln von Chateaubriant hingewirkt hatten.[37]

https://fr.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A9sailles_apr%C3%A8s_la_mort_de_Karl_Hotz#cite_note-9


Nach dem Attentat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilbert Brustlein war offenbar von der PCF für die Aufdeckung des Chemielabors und den Verlust der hingerichteten kommunistischen Kämpferinnen und Kämpfer verantwortlich gemacht worden. [38] Sein weiteres Verhältnis zur Partei ist den wenigen Quellen nach schwer zu beurteilen, zumal die Standpunkte jeweils subjektiv sind. In der Nachkriegszeit wurde er erstmals am 20. April 1952 namentlich in einem Artikel der kommunistischen Zeitung l´Humanité als Attentäter von Nantes genannt.

Im Norden der Cour des 50 Otages wurde im Jahre 1952 ein 13,5 Meter hohes Denkmal zur Erinnerung an die 50 Geiseln erinnert. Jedes Jahr am 22. Oktober findet dort ein feierliche Zeremonie statt. [39] [40]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Gildea: Mediators or Time-servers? Local Officials and Notabels in the Loire Valley. In: Bruno de Wever, Herman van Goethem, Nico Wouters (Hrsg.): Local Government in Occupied Europe (1939-1945). Academia Press, Gent 2006, ISBN 978-90-382-0892-3, S. 183.
  2. Robert Gildea: Mediators or Time-servers? Local Officials and Notabels in the Loire Valley. In: Bruno de Wever, Herman van Goethem, Nico Wouters (Hrsg.): Local Government in Occupied Europe (1939-1945). Academia Press, Gent 2006, ISBN 978-90-382-0892-3, S. 183.
  3. Edmond Duméril: Journal d'un honnête homme pendant l'occupation (juin 1940-août 1944). Hrsg.: Présenté et annoté par Jean Bourgeon. Albaron, Thonon-les-Bains (Haute-Savoie) 1990, S. 31.
  4. Robert Gildea: Mediators or Time-servers? Local Officials and Notabels in the Loire Valley. In: Bruno de Wever, Herman van Goethem, Nico Wouters (Hrsg.): Local Government in Occupied Europe (1939-1945). Academia Press, Gent 2006, ISBN 978-90-382-0892-3, S. 182 ([1]).
  5. Gael Eismann: Das Vorgehen der Wehrmachtsjustiz gegen die Bevölkerung in Franreich 1940-1944. Die Eskalation einer scheinbar legalen Strafjustiz. In: Claudia Bade, Lars Skowronski, Michael Viebig (Hrsg.): NS-Militärjustiz im Zweiten Weltkrieg: Disziplinierungs- und Repressionsinstrument in europäischer Dimension. 1. Auflage. V&R Unipress, Göttingen 2015, ISBN 978-3-8471-0372-1, S. 116–117 ([2]).
  6. Daniel Virieux: Front national. In: François Marcot, Robert Laffont (Hrsg.). Dictionnaire historique de la Résistance. 2006, S. 124
  7. Ce Jeudi 21 Aout 1941, 8 Heures. In: l ´Humanité. journal du PCF. Parti Communiste Francais, 23. August 1994, abgerufen am 24. Februar 2019 (französisch).
  8. Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. In: Sven-Olaf Berggoetz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. Der Fall Moser (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, S. 418 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  9. Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. In: Sven-Olaf Berggoetz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. Der Fall Hoffmann (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, S. 422 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  10. Lagebericht August-September (MBF). Sections spéciales. Vgl. Journal Officiel vom 23. August 1941, S. 3550f.: N° 3515. - Loi du 14 août 1941 réprimant l'activité communiste ou anarchiste. In: La France dans la Deuxième Guerre mondiale. 1941, abgerufen am 25. Februar 2019 (französisch).
  11. Claudia Moisel: Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher: Politik und Praxis der Strafverfolgung nach dem Zweiten Weltkrieg. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-749-7, S. 29 ([3]).
  12. Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. In: Sven-Olaf Berggoetz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. Der Fall Moser (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, S. 419 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  13. Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. In: Sven-Olaf Berggoetz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. Der Fall Hoffmann (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, S. 421–422 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  14. Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. In: Sven-Olaf Berggoetz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. Maßnahmen auf Grund der Fälle Blasius Hoffmann, Deneke und Knop (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, S. 425 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  15. Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. In: Sven-Olaf Berggoetz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. Der Fall Scheben (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, S. 426 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  16. Lagebericht August-September (MBF). In: La France dans la Deuxième Guerre mondiale. Institut d’histoire du temps présent (IHTP), abgerufen am 25. Februar 2019 (französisch).
  17. Sven Olaf Berggötz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankre ich 1941/42. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, Das Attentat von Nantes, S. 404–472, hier S. 427–432 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
    Ernst Jünger, Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. Mit einem Vorwort von Volker Schlöndorff. In: Sven Olaf Berggötz (Hrsg.): Historische Zeitschrift. Band 297, Nr. 1. Klett-Cotta, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-608-93938-5, S. 256, doi:10.1524/hzhz.2013.0385 (degruyter.com).
  18. Ernst Jünger - Mitfühlender oder Chronist? In: Cicero. Magazin für politische Kultur. Christoph Schwennicke, Alexander Marguier, abgerufen am 24. Februar 2019.
  19. Ernst Jünger.: Strahlungen. Das Erste Pariser Tagebuch. Auswahl aus dem Werk in fünf Bänden. Band 2. Clett-Cotta, Stuttgart 1994, ISBN 978-3-608-93472-4, S. 74.
  20. zur Entwicklung der französischen Resistance, insbesondere der Rolle der Parti Communiste de France, PCF: Steffen Prauser: Frankreich: Resistance gegen Kollaboration und Besatzungsmacht 1940–1944. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Handbuch zum Widerstand gegen Nationalsozialismus und Faschismus in Europa 1933/39 bis 1945. Walter de Gruyter, 2010, ISBN 978-3-598-44092-2, S. 100–107 (books.google.de).
  21. Sven Olaf Berggötz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, Das Attentat von Nantes, S. 404–472, hier S. 428 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  22. Sven Olaf Berggötz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, Das Attentat von Nantes, S. 404–472, hier S. 429 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  23. Nick Hare: Dr Karl Holtz – Wrong place wrong time -. In: The Wargraves Photogravic Project. Commonwealth War Graves Commission CWGC), Juli 2011, abgerufen am 18. Februar 2019 (englisch, mit Bildern von Grab und Grabstein).
  24. Jean-Pierre Besse, Claude Pennetier: Juin 1940. La Négociation de la Secrète. In: Les Communistes Francaises et les Autorités Allmandes. Les Éditions de l`Atelier-Édiztions Ouvrièrs, 2006, S. 111 u. Anm. 7, abgerufen am 2. März 2019 (Am 28. August 1943 nach Ravensbrück deportiert).
  25. Jean-Marc Berlière, Franck Liaigre: Le Sang des communistes : Les Bataillons de la jeunesse dans la lutte armée. Fayard, Paris 2004, S. 105-126
  26. Transport Parti de C0mpiègne le 4 Juin1944 (I.223.). Fondation pour la Mémoire de la Déportation, abgerufen am 3. März 2019 (französisch, am 4. Juni 1944 deportiert in das KZ-Außenlager Hannover-Misburg des KZ-Neuengamme, verstorben am 28. Februar 1945; von seinem 2061 Personen umfassenden Transport kehrten nur 46 Prozent nach Frankreich zurück).
  27. Jean-Marc Berlière, Franck Liaigre: Le Sang des communistes : Les Bataillons de la jeunesse dans la lutte armée. Fayard, Paris 2004, S. 130
  28. Jean-Marc Berlière, Franck Liaigre: Le Sang des communistes : Les Bataillons de la jeunesse dans la lutte armée. Fayard, Paris 2004, S. 337
  29. Ernst Jünger: Zur Geiselfrage. Schilderung der Fälle und ihrer Auswirkungen. In: Sven-Olaf Berggoetz: Ernst Jünger und die Geiseln. Die Denkschrift von Ernst Jünger über die Geiselerschießungen in Frankreich 1941/42. Die Pariser Sprengstoffanschläge und Attentate vom 26. November 1941 bis zum 7. Dezember 1941 (Hrsg.): Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 51, Nr. 3, 2003, S. 437–441 (ifz-muenchen.de [PDF; 2,7 MB]).
  30. Jean-Marc Berlière, Franck Liaigre: Le Sang des communistes : Les Bataillons de la jeunesse dans la lutte armée. Fayard, Paris 2004, S. 218
  31. Marcel Bourdourias (Alain). Abgerufen am 4. März 2019 (französisch).
  32. In französischen Quellen: Procès de la Maison de la Chimie
  33. Alain Simmonet: Evocation de la Famille Kirschen. Abgerufen am 4. März 2019.
  34. Kalbhenn war kein Abwehroffizier. Name nach Thomas J. Laub. After the Fall.German Pollicy in Occupied France 1940-44. Oxford 2010, 136; Abwehr in Nantes: Korvettenkapitän Hans Pusback, Leiter Nest NANTES, Handelsmarineoffizier. In: CIA-Bericht des Verhörs von Oberstleutnant Friedrich Dernheim , CI-IIR-57, S. 6[4]
  35. Schrader war ein Frankfurter Rechtsanwalt; von 1940 bis Herbst 1942 diente er als IC (Abwehr) beim Stab der Militärregion B,erst im Herbst 1942 trat er zur Abwehr über. Chef der Abwehrstelle in Angers war Oberstleutnant Friedrich Dernheim: CIA-Bericht Verhöhr Dernheim CI_-IIR/57, S. 75 [5]
  36. Thomas J. Laub: After the Fall. German Pollicy in Occupied France 1940-44. In: Books Google. Oxford University Press, 2010, abgerufen am 13. Dezember 2018 (englisch).
  37. Pierre-Louis Basse: Guy Môquet – Une enfance Fusillée. Stock, Paris 2007, ISBN 978-2-234-05271-0, S. 162 (comme suite à notre entretien de ce jour, j'ai l'honneur de vous confirmer que M. le ministre de l'Intérieur a pris contact avec le général von Stülpnagel afin de lui désigner les internés communistes les plus dangereux parmi ceux qui sont actuellement concentrés à Châteaubriant. Vous voudrez bien trouver ci-dessous la liste de soixante individus fournie à ce jour [...].).
  38. Franck Liaigre, Boris Dänzer-Kantof: Brustlein,Gilbert, André. In: Le Maitron, Dictionnaire Biographique Mouvement Ouvrier Mouvement Sociale. 21. Oktober 2017, abgerufen am 17. März 2019.
  39. Archives de Nantes: Un lieu – une date – une mémoire Fiche n°1.22 octobre 1941 Exécution des cinquante otages. Abgerufen am 13. Dezember 2018 (französisch).
  40. Robert Gildea: Resistance, Reprisals and Comunitie in Occupied France. Read 18 th October 2002 at the University of Wales Aberystwyth. In: Google Books. The Royal Historical Society, 2003, abgerufen am 13. Dezember 2018 (englisch).