Benutzer:Elektrofisch/klahn

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Erich Klahn (* 16. Mai 1901 in Oldenburg; † 14. Oktober 1978 in Celle) war ein deutscher bildender Künstler, der vor allem durch für norddeutschen Kirchen und Dienstgebäuden gestaltete Triptychen und gestickten Bildteppiche bekannt ist. Sein erstes öffentliches Werk war 1922 ein Kriegerdenkmal in Form eines Glasfenster für das Gemeindehaus der Luthergemeinde in Lübeck. Klahn war seit 1921 NSDAP-Mitglied. Ab 1940/41 steigerte sich seine Bekanntheit als niederdeutscher Künstler durch die Bedürfnisse der deutschen Besatzungspolitik für Belgien und die Niederlande. Nach 1945 verschiebt sich das Gewicht zwischen christlichen und nationalistischen Werken zu Gunsten der religiösen Werke.

Die Erben des Künstlers gründeten 1998 die private, unselbstständige Erich Klahn Stiftung die vom Klosterfonds des Land Niedersachsen, verwaltet durch die Klosterkammer Hannover bis 2014 umfassend unterstützt wurde. 2014 kündigte das Land aufgrund eines Gutachten zur NS-Vergangenheit Klahns die Verträge mit der Stiftung.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lütgendorff-Leinburgs Malschule im Hause Pferdemarkt/ Ecke Kapitelstraße

Erich Klahn wurde 1901 in Oldenburg als siebtes Kind des Versicherungskaufmann Ernst Klahn aus Darry bei Lütjenburg und seiner Frau Emma geborene Kruse aus Segeberg geboren.[1][2]

Seine Kindheit verbrachte er in Lübeck.[3] Mit 15 Jahren, von 1916 bis 1919, besuchte er dort die privaten Kunstschule von Willibald Leo von Lütgendorff-Leinburg.[4] 1917 begann er zusätzlich eine Ausbildung als Glasmaler bei Carl Berkentien ebenfalls in Lübeck[5]. Von 1920 bis 1921 folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in München bei Hermann Groeber und Hugo von Habermann.[6] Der Matrikel der Akademie vermerkt den 27. April 1920 in der Zeichenklasse von Groeber als Studienbeginn.[7] Für das Münchner Studium erhielt er ein Stipendium.[8]

1920 beantragte er den Beitritt zur NSDAP nachdem er "die erste große Rede Hitlers im Hofbräuhaus" erlebt habe. 1921 war er als Neumitglied angenommen.[9] Seine Mitgliedsnummer lag so späteren Erinnerungen Klahns "um die 2.000".[10] Seine Angabe zur Hitlerrede lassen zweifeln. Die erste Rede Hitlers im Hofbräukeller war am 16. Oktober 1919, die erste im Hofbräuhaus, zugleich Gründung der NSDAP, am 24. Februar 1920. Beide Reden liegen deutlich vor seinem Studienbeginn.

Immer noch in München wollte sich Klahn dem Freikorps Oberland anschließen.[11]

Die Klahn Stiftung schreibt nach seinem Studium. Das wäre 1922, hier firmierte das Freikorps als Bund Oberland und war ein Bündnispartner der NSDAP.

1921 Kulissen- und Bühnenmaler am Stadttheater Lübeck dort "zu seinen Lübicker Freunden und Förderern zählten die niederdeutschen Schriftsteller Franz Fromme, der Graphiker Asmus Jessen, ferner Horst Kusche und vor allem der Pädagoge Paul Brockhaus"[12]

Am 10. September 1922 weihte die erst 1914 gegründete Luthergemeinde in Lübeck ihr Kriegerdenkmal ein, das von Klahn als Glasfenster für das Gemeindehaus entworfen und ausgeführt war.[13] Es war als Pietà-Gruppe gestaltet die von den Namen der Gefallenen umrahmt wird. Die zeitgenössische Kritik lobt es als „herb wuchtig und niederdeutsch in ihrer tieferlebten Innigkeit".[14] Klahn selbst nennt es "deutsch-christlich" inspiriert.[15] Die Kirche wurde 1937 durch einen nationalsozialistischen Neubau ersetzt, das Kirchenfenster dabei ohne die Pietà übernommen.[16]

Ostfassade der Kirche in Klein Wesenberg mit Kirchenfenstern, Klahns Lutherfenster befindet sich auf der Südseite

Für die Kirche in Klein Wesenberg gestaltete Klahn in Zusammenarbeit mit der Werkstatt von Berkentin 1923 ein 2,62 mal 1,18 Meter großes sogenanntes Lutherfenster. Es zeigt Martin Luther 1521 vor dem Reichstag zu Worms als er sich vor Kaiser Karl V. bekennt: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen.“ Die Rosette im Bogen des gotischen Fensters stellt die Wartburg in Eisenach dar. Das Fenster wurde 2005 renoviert.[17]

1924/25 entwirft Klahn die Innengestaltung für eine Kriegergedächtniskapelle in der Lübecker Marienkirche. Das Gesamtwerk wurde nicht ausgeführt, Teile der Entwürfe werden von Klahn 1930 bis 1933 in einen Totentanz-Teppich umgestaltet. Dieser befindet sich im Boman-Museum in Celle.[18] Der Grund für die Nichtverwirklichung der Entwurfes liegt in deren allzudeutlichen politischen Positionierung.[19]

Der Klahn-Freundeskreis stellt einen Bezug zum zehnjährigen Jahrestag des Beginnes des Ersten Weltkriges 1914 her, als zahlreiche Kriegerdenkmäler in Deutschland erreichtet wurden.[20]

Sein Examen an der Hamburger Kunstschule legte er 1927 ab, im gleichen Jahr übersetzte er ein Buch des flämischen Autors Herbert Martens ins Plattdeutsche.[21] Der in Berlin wohnende Martens vertrat eine flämisch-nationale bzw. völkische Perspektive.[22]

Von Martens erschien im NS in mehreren Auflagen "Auf der Grenzscheide. Ein Roman aus Flandern." 1930 war Martens zusammen mit Franz Fromme und Hellmuth Soltau ein Mitherausgeber der im Berliner Widerstands-Verlag erschienenen Biographie von August Borms: Zehn Jahre im belgischen Kerker. August Borms (1878-1946) war in WK I und II ein flämischer Nationalist und Kollaborateur mit den Deutschen. Er wurde 1919 zum Tode verurteilt und 1946 hingerichtet. Die Ausstattung des Buches stammt von Paul A. Weber.

Chronologische Einträge mit Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1928

Thomasaltar (1928-1930) - Kloster Amelungsborn http://www.kloster-amelungsborn.de/thomas-altar.html

Klahn-Dose-Altar für Kirche Abbehausen: "Unter Theologen und Kunsthistorikern entfachte es eine heftige Debatte, der Denkmalrat der Stadt [Lübeck, die das Kunstwerk "probweise" im Dom aufgebaut hatte] lehnten die dauerhafte Aufstellung im Dom ab", woraufhin K. Lübeck "verbittert den Rücken kehrte"; Dose = "langjähriger Freund"(Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, 2006???)

Ab 1929 lebt er neben in Lübeck auch in Celle wo er mit der Teppichwerkstatt Brinckmann zusammenarbeitet.[23]

"In seinen Entwürfen für Bildteppiche behandelte Klahn anfangs politische Themen, so auf dem 'Hamburg-Teppich' (1930) [das ist der mit dem angeblichen "Sonnenrad", sprich mit der Swastika, und der Symbolik für die jüdische "Goldene Internationale"], auf dem er die Folgen des Versailler Vertrags für Deutschland symbolisch ins Bild setzte, und auf dem 'Totentanz-Teppich' (1932), der die Kriegsniederlage im Sinne der Dolchstoßlegende deutet" Anfang der 1940er Jahre folgten Teppiche mit Motiven aus der nordisch-germanischen Heldendichtung (Nibelungen -, Wieland-, Brünhilde-,Lohnegrin- und Parsival-Teppich)"(Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, 2006???)


1931? 1929?

Nahkampf an der Westfront (1931) - Museum Expressiver Realismus im Neuen Schloss Kißlegg 1929 sagt http://www.antiziganismus.de/resources/2010_2_Antiziganismuskritik.pdf Das Museum existierte von 1993-2004 http://www.expressiverrealismus.de/index.php?page=746

Drache

"Entsprechend stellt er in einem Gobelin den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen dar und versucht, das ins Nationale gewandelte Sujet�� als Kriegsmahnung ö� entlich zu zeigen.�� Eine Beleidigung seines Vaterlandes sieht er im Young-Plan, der die deutschen Reparationszahlungen abschließend regeln soll: Im Teppichentwurf für den Hamburger Senat sind zwei Arbeiter in Ketten geschlagen, gegeißelt von einem Soldaten der Alliierten." Birgit Dalbajewa und Uwe Salzbrenner http://www.klahn-freundeskreis.de/resources/pages/EinPatriotwarnt.pdf Birgit Dalbajewa ist Kunsthistorikerin in Dresden http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/blog.php?nav_id=665&what=tag&search_tag=Dr.+Birgit+Dalbajewa Uwe Salzbrenner auch Dresden http://www.kreta-buch.de/webseite/de/autoren,271_0_1_82.5,08

Drache (Mythologie)

„… es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“

Offenbarung des Johannes, 12, 9
1936

1936 schrieb Klahn einen Brief an Hitler, dieser antwortete nicht.[4]

Die Anerkennung ab 1940/41[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Durchbruch Klahns als bildender Künstler in einer weiteren Öffentlichkeit vermerken unabhängig voneinander sowohl der Zeitgenosse Paul Brockhaus („einem weiten Kreis zum ersten Mal zugänglich“, „bis dahin wussten nur wenige von dem Werk“)[24] als auch eine fachliche Stimme der Gegenwart („plötzlich stark zunehmende Beachtung“ und „daraus folgende Anerkennung“)[25] erst für 1941.

1940 erschien in der Berliner NS-Zeitschrift Deutsche Arbeit (Verlag Grenze und Ausland ) ein Artikel des Kunsthistorikers Martin Konrad über Klahns „Ulenspiegel-Deutung“. Nach Konrad handelte es sich bei den Aquarellen um ein „Riesenwerk“. „Gerade heute“ seien erstens dessen „volkstumspolitische Bedeutung“ und zweitens die „hohen künstlerischen Qualitäten“ wichtig. Dass Klahns Eulenspiegel Niederdeutscher und zugleich Flame sei, habe dadurch, dass - 1914-18, 1940 - „unsere Truppen auf flandrischem Boden kämpften, seinen tiefen und letzten Sinn erhalten“.[26] Konrad war Parteigenosse und im Jahr darauf beauftragt, den Altar Jan von Eycks im flämischen Gent für RM 1.500 aus der Kasse des Reichsführers SS abzubauen und ins Reich zu schaffen.[27]

Ein weiterer Beitrag zu Klahn in Deutsche Arbeit unter dem Titel „Ulenspiegels’ volkstumspolitische Sendung“ kam von dem deutsch-rumänischen Volkstumsaktivisten August Georg Kenstler.[28]

Ebenfalls 1940 erschienen zehn Reproduktionen in den Nationalsozialistischen Monatsheften mit Interpretationen des Kunsthistorikers Waldemar Hartmann. Der Autor war Reichsstellenleiter für Kunstgeschichte im Amt Rosenberg.[29] Er parallelisierte den historischen Freiheitskampf gegen das katholische Spanien mit der "Befreiung" Belgiens 1940 durch die Wehrmacht: "Sind nicht auch gegenwärtig ungezählte Flamen verschleppt, gemartert und erschossen worden wie Degrelle?",[30] später Gründer der Waffen-SS in Belgien. Hartmann ging auf den Antisemitismus in Klahns Eulenspiegel-Darstellung ein. Von den alt-antisemitischen Episoden des historischen Stoffs habe Klahn „mit köstlichem Humor“ einiges übernommen. Die Monatshefte zeigten die Bilder "Ulenspiegel läßt die Juden ihre Zukunft sehen" und "Ulenspiegel bringt durch Juckpulver einen Heiligen zu Fall".[31]

1941 erschien ein zweiter Beitrag von Kenstler zu Klahn in der von Paul Brockhaus herausgegebenen Jahresschrift Der Wagen. Wiederum wurde eine enge Verbindung zwischen dem Motiv „Erfüllung großdeutscher Sehnsucht“ und dem "Auftrag" des Niederdeutschtums zu „Gehorsam und Treue vor Gott, Führer und Reich“ hergestellt.[32] Diese noch wieder eher auf die Region Lübeck begrenzte Wirkung der Ulenspiegel-Bilder wurde 1940 ein weiteres Mal durch eine „Flämische Stunde“ genannte Veranstaltung in Lübeck unterstützt. Erstmals wurde dabei eine Auswahl der Aquarelle öffentlich im Original gezeigt. Träger waren neben der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit die Emanuel-Geibel-Gesellschaft und das Volksbildungswerk. Den Festvortrag hielt der flämisch-niederländische Aktivist Antoon Jacob, [33] drei Jahre später Mitglied einer vom NS-Regime inthronisierten nationalsozialistischen Exilregierung Flanderns.[34]

Damit wurden die Kriegsjahre 1940 und 1941 mit der Besetzung der Niederlande und Belgiens durch die Wehrmacht „zu Hochzeiten Klahnschen Ruhms“.[35] Dieser Ruhm, soweit er über Lübeck hinausreichte, speiste sich aus einer politisch-ästhetischen Wertschätzung durch nationalsozialistische oder dem Nationalsozialismus eng verbundene Rezensenten. Eine alternative Rezeption, die nicht die NS-Westraum- und Besatzungspolitik unterstützte, z. B. also religiöse bzw. kirchliche oder allein werkbezogen-künstlerische Stimmen, sind nicht bekannt.

Neues Krematorium Hamburg errichtet 1933. Außenansicht mit Glasfenstern von Klahns Konkurrenten Ervin Bossányi

1941 schrieb Klahn einen Leserbrief in dem er sich mokierte, dass der "in Lübeck sattsam bekannte Jude Bossany sich das Monopol für Glasmalerei errungen hatte".[36] Ervin Bossányi ging 1934 ins Exil, seine ebenfalls auch für öffentliche Gebäude bestimmten Werke (Fenster, Keramiken, Wand- und Deckenbilder sowie Teppiche) wurden als "Entartete Kunst" verleumdet.[37] Bossányi hatte zusammen mit Klahns Lehrer Berkentien Glasfenster etwa für die Kunstgewerbeschule gestaltet. Bossányis Durchbruch in Lübeck lag im Jahr 1925, als er vor den dem völkischen Spektrum zuzuordnenden Künstlern Alfred Mahlau und Asmus Jessen[38] einen Wettbewerb um die Deckengestaltung der Stadtbücherei gewann. Mahlau war ebenso wie Klahn ein Schüler von Lütgendorff-Leinburg.[39] Das Deckengemälde wurde nach der Machtergreifung 1935 auf Anweisung der Nazis braun überstrichen. Die Gestaltung der Glasfenster für das Krematorium in Hamburg 1933 hatte Bossányi auch international viel Anerkennung eingebracht.[40]

1941/42 gestaltet Klahn zwei Teppiche, die nordisch-mittelalterliche Themen aufgreifen die seit dem 19. Jahrhundert nationalistisch deutsch konnotiert sind: Lohengrin-Teppich (1941-1942) und der Wieland-Teppich 1941.[41]

Im Oktober 1943 wurde Klahn gemeinsam mit Fritz Behn, Asmus Jessen und Hans Heitmann mit dem zum ersten und letzten Mal vergebenen Emanuel-Geibel-Preis der Emanuel-Geibel-Stiftung der Stadt Lübeck ausgezeichnet.[42] Behn war ebenso wie Klahn ein Schüler von Lütgendorff-Leinburg.[43] Der mit RM 3.000,-- dotierte Preis[44] wurde an nationalsozialistische Künstler vergeben. Der Lübecker Emanuel Geibel hatte 1871 in einem Text die auch von den Nationalsozialisten gern genutzte Parole "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" formuliert. Mindestens für Klahn war er mit der Vergabe einer "Ehrenwohnung" in Lübeck verbunden.[45] Bei der Preisverleihung zeigte Klahn demonstrativ den Hitlergruß.[46] Klahns Erklärung anlässlich der Preisverleihung wird zeitgenössisch von den Medien referiert: „Er freut sich, daß deutsche Soldaten ihn an seinem Arbeitsplatz aufsuchen. Er weiß, daß sein Werk in Deutschland geschätzt wird. Er erklärt, daß die Kunst über alle Grenzen der Völker hinweg Brücken von Herz zu Herz zu schlagen vermag. Seine lange Freundschaft zu Breker ist ein Beweis dafür.“[47]

Nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Norddeutschland ist nun die Britische Besatzungszone. Klahn stellt 1946 im Schlößchen des Französischer Garten in Celle Bilder aus.[48] Im gleichen Jahr gestaltet er Pluviale für das in britische York Minster. Sein Konkurrent Bossányi schuf Kirchenfenster für diese Katedrale.


Am 1. November 1948 eröffnete die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Siegen gegen mehrere lokale Täter des Porajmos, darunter Otto Marloh Anklage. Die Angeklagten hatten im März 1943 die Deportation von 134 Sinti, mehrheitlich Kinder aus Berleburg in das Vernichtungslager Auschwitz betrieben. Neun überlebten. Am 23.8.1948 nahm Klahn zu Gunsten von Marloh in einem Persilschein Stellung. Sein langjähriger Freund Marloh sei „schon sehr früh in die Opposition“ zum Nationalsozialismus gegangen.[49]

In seinem Entnazifizierungsfragebogen gab Klahn 1949 ausdrücklich an, zu keinem Zeitpunkt Mitglied der NSDAP gewesen zu sein.[50]

  • Entsprechend den dem amerikanischen Kategoriensystem, wurden im Oktober 1947 von den britischen Behörden deutschen Ausschüssen die Entnazifizierung der Kategorien III. Minderbelastete, IV. Mitläufer und V. Entlastete übergeben. 1948 wurde die Möglichkeit einer geringeren Neueinstufung nach einem Jahr geschaffen. 1951 wurde dann die Entnazifizierung in Schleswig-Holstein per Landesgesetz beendet. 400.000 Menschen wurden entnazifiziert, darunter III. etwa 2000, IV etwa 65.000 und V etwa 200.000 eingestuft, der Rest fiel unter nicht betroffen.[51]
Zeitgenössischer Bericht für Schleswig Holstein, Okt. 1947
Generell gilt: die kleinen Fische wurden vor den großen entnazifiziert, je länger die Entnazifizierung lief, desto milder war die Einstufung und Bestrafung.



  • Abtauchen im Evangelischen
1951

Ausstellung Ulenspiegel-Illustration von Erich Klahn und Frans Masereel in Schöppenstedt [52]

1953 heiratet Klahn Barbara Bosse (* 23.9.1921) geborene Schmidt.[53]

Schloss Wöbbel, hier wohnte Klahn seit 1960

Ab 1960 wohnt er auf Schloss Wöbbel bei Detmold das sich im Besitz der Familie Donop befindet.[54]

Nachleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Klahn Freundeskreis wurde 1992 ins Leben gerufen, dieser unsterstützt vor allen Publikationen im Zusammenhang mit Klahn.[55] Zu den Mitgliedern zählen 2012 Pastor Hans-Peter Fiebig, die Witwe Barbara Bosse-Klahn, Diana Friz, Heidemarie van Bebber und Günter Viebranz.[56] 2014 auch Susanne Bade-Morcom, Leiterin des Celler Ortskuratoriums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).[57]

1999 gründeten die Pianistin[58] und Klahn-Tochter Liese Klahn-Albrecht und ihr Stiefbruder Johann Christian Bosse die gemeinnützige Klahn-Stiftung, in die beide einen Teil des künstlerischen Nachlasses einbrachten. Unterstützt wurden die Gründung von Axel Freiherr von Campenhausen zu diesem Zeitpunkt Präsident der Klosterkammer.[59] Im Kloster Mariensee wurden 2001 durch die Klosterkammer Ausstellungsräume für die Stiftung eingerichtet.[60]

weitere Stichworte: Stiftungsaufgabe, Stipendium

2014
  • Ein von der Klosterkammer gegebenes Gutachten des XY , dass vom Historiker XY geprüft wurde kommt zu dem Ergebniss XYZ. Die Klosterkammer kündigt die Verträge mit der Stiftung und beendet die Förderung, das Stipendium wird zum Ende des Jahres auslaufen gelassen.
  • Vorstandschaft der Stiftung ungeklärt. Eigenständige Stiftung oder unselbstständig?
  • Die Stiftung? klagt gegen die Klosterkammer

Ausgewählte Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Birgit Dalbajewa/Uwe Salzbrenner, Ein Patriot warnt vor dem Krieg. Politische Bilder von Erich Klahn (hrsgg. vom Klahn-Freundeskreis e. V.), Bonn 2013 [online]
  • W. Holler, Der Passionsaltar von Erich Klahn in Zella-Mehlis. Wege zu seinem Verständnis, in: Kunst und Natur, Inszenierte Natur im Garten vom späten 17. bis zum 19. Jahrhundert, Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten 2011, Bd. 15, Regensburg 2012, S. 116–129
  • Henning Repetzky: Die Marienkirche im Werk von Erich Klahn. In: Der Wagen. Lübecker Beiträge zur Kultur und Gesellschaft, Lübeck 2002, S. 139-156
  • Henning Repetzky: Eine Welt zu beackern liegt vor mir - Erich Klahn: Eine Monographie. Schlüter, Hannover 2001, ISBN 3-00-007875-4
  • Detlev Schöttker, Detlev, Charles de Costers belgisches Nationalepos „La légende d’Ulenspiegel“ und seine Rezeption in Deutschland, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 52) Wolfenbüttel 1986, S. 27-44

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  • Detlev Schöttker: Charles de Costers belgisches Nationalepos „La légende d’Ulenspiegel“ und seine Rezeption in Deutschland, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 52) Wolfenbüttel 1986, S. 27-44
  • Claus Schuppenhauer: Auch Eulenspiegel hat Zeit und Ort... Notizen über Erich Klahn und die „niederdeutsche Idee“, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 52), Wolfenbüttel 1986, S. 13-26
  • Susan Pönitz: Raumspezifische künstlerische Gestaltungen des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Bilderserien von Erich Klahn – Bestands- und Zustandserfassung sowie Erstellung eines Konzepts zur Erhaltung und Präsentation (Diss)
  • Rudolf Rengstorf: Vom Leben des Gekreuzigten: Betrachtungen in der Groß Hehlener Kirche. Kruzifix von Erich Klages. Altarparamente nach Entwürfen von Erich Klahn gestaltet von Annegret Arbeiter. [Predigten] Celle: Im Selbstverlag des Verfassers o.J. [ca.1985]. 17 nn Seiten, mit 4 Abbildungen (davon 3 in Farbe), O.Heft

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahrbuch des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung 1987, S. 148 Sniplet
  2. Henning Repetzky, Artikel Erich Klahn, Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Bd. 12, Neumünster 2006, S. 253-257,hier: S. 253.
  3. Quelle 3
  4. Quelle 3
  5. Quelle 4
  6. Quelle 5
  7. 05868 Erich Klahn, Matrikelbuch 1884-1920
  8. Jahrbuch des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung 1987, S. 148 Sniplet
  9. Presseinformation der Klosterkammer Hannover vom 20.5.2014.
  10. Erich Klahn in einem Schreiben am 24.8.1946, nach: Andreas Babel, Erich Klahn: Celler und Angehörige entsetzt über Klosterkammer, in: Cellesche Zeitung, 22.5.2014. Die fortlaufenden Mitgliedsummern passen zu Klahns Angabe. Nr: 1.947: Otto Gahr (Eintrittsdatum: 4. September 1920), 2.414: Max Erwin von Scheubner-Richter (Eintrittsdatum: 22. November 1920), 2.418: Lina Gahr (22. November 1920), 2.882: Ulrich Graf (Eintrittsdatum 16. Februar 1921)
  11. http://www.klahn-freundeskreis.de/resources/pages/EinPatriotwarnt.pdf
  12. (Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, 2006???)
  13. http://www.kk-ll.de/index.php/luebeck-luther-melanchthon/geschichte
  14. http://www.klahn-freundeskreis.de/resources/pages/EinPatriotwarnt.pdf Zitat aus den „Vaterstädtischen Blättern“ vom 8. Oktober 1922.
  15. (Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, 2006???)
  16. Karen Meyer-Rebentisch (2012): Vor 75 Jahren wurde die Lutherkirche gebaut. Heute ist sie Gemeindekirche und Gedenkstätte für die vier Lübecker Märtyrer. In: Lübeckische Blätter 2012/21 S. 370f. online
  17. Beschreibung der Kirche und ihrer Fenster aufhttp://www.kirche-hamberge.de aufgerufen am 8.6. 2014
  18. http://www.totentanz-online.de/publikationen/repetzky-wagen.php
  19. http://www.totentanz-online.de/publikationen/Vorwort%20aus%20L_art%20macabre%204.pdf
  20. "Ob Klahn 1924 oder 1925, als anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Kriegsbeginns Gedächtnismale besonders zahlreich entstehen, einen Auftrag für die Lübecker Marienkirche erhielt, ist nicht verbürgt." http://www.klahn-freundeskreis.de/resources/pages/EinPatriotwarnt.pdf Zitat aus den „Vaterstädtischen Blättern“ vom 8. Oktober 1922.
  21. Herbert Martens: De Meister vun Flandern. Ein flämisches Mysterienspiel. Ins Plattdeutsche übertragen von Erich Klahn, 1927
  22. Herbert van Uffelen: Moderne Niederländische Literatur im Deutschen Sprachraum 1830-1990. [1]
  23. (Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, 2006???)
  24. Paul Brockhaus, Kunsthandwerk und Volkstum. Vom Schaffen zweier niederdeutscher Künstler, in: Der Wagen. Ein Lübeckisches Jahrbuch 1942-1944, S. 105-111, hier: S. 108.
  25. Claus Schuppenhauer, Auch Eulenspiegel hat Zeit und Ort. Notizen über Erich Klahn und die „niederdeutsche Idee“, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman, Wolfenbüttel 1986, S. 13-26, hier: S. 24. Schuppenhauer ist Sprach- und Literaturwissenschaftler und Geschäftsführer des Instituts für niederdeutsche Sprache.
  26. Martin Konrad, Erich Klahns „Ulenspiegel“-Deutung, in: Deutsche Arbeit, 40 (1940), S. 263-265.
  27. Jonathan Petropoulos, The Faustian Bargain. The Art World in Nazi Germany, New York 2000,S. 35f.
  28. Nach: Claus Schuppenhauer]], Auch Eulenspiegel hat Zeit und Ort. Notizen über Erich Klahn und die „niederdeutsche Idee“, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman, Wolfenbüttel 1986, S. 13-26, hier: S. 24f.
  29. Stefan Schweizer, "Unserer Weltanschauung sichtbaren Ausdruck geben". Nationalsozialistische Geschichtsbilder in historischen Festzügen zum 'Tag der Deutschen Kunst', Göttingen 2007, S. 298.
  30. Hartmann 1940, S. 480.
  31. Hartmann 1940, S. 479
  32. August Georg Kenstler, Die niederdeutsche Entscheidung und Klahns Ulenspiegel, in: Der Wagen. Ein Lübeckisches Jahrbuch 41 (1941), S. 149-158.
  33. Claus Schuppenhauer, Auch Eulenspiegel hat Zeit und Ort. Notizen über Erich Klahn und die „niederdeutsche Idee“, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman, Wolfenbüttel 1986, S. 13-26, hier: S. 25.
  34. Gjalt R. Zondergeld, "Nach Westen wollen wir fahren!", Burkhard Dietz/Helmut Gabel/Ulrich Tiedau (Hrsg.), Griff nach dem Westen. Die "Westforschung" der völkisch-nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropäischen Raum (1919-1960), Münster 2003, S. 655-671, hier: S. 671.
  35. Claus Schuppenhauer]], Auch Eulenspiegel hat Zeit und Ort. Notizen über Erich Klahn und die „niederdeutsche Idee“, in: Erich Klahns Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman, Wolfenbüttel 1986, S. 13-26, hier: S. 24.
  36. Andreas Babel: Erben des Celler Künstlers Erich Klahn ziehen gegen Klosterkammer vor Gericht. In: Cellesche Zeitung vom 6.6.2014
  37. Artikel Bossányi
  38. Wertung der beiden Bossányi-Konkurrenten nach deren WP-Artikeln, beide dem völkischen Spektrum zuzuordnen.
  39. Artikel Lütgendorff-Leinburg
  40. Torsten Mussdorf, Manfred Neumann: Jüdisches Leben in Segeberg vom 18. bis 20. Jahrhundert: gesammelte Aufsätze aus zwei Jahrzehnten mit über 100 Fotos und Dokumenten. online S. 121f.
  41. siehe auch: Kusche, H.: Zum Wieland-Teppich von Erich Klahn. In: Der Wagen. '41. S. 159-60.
  42. Dazu siehe: Eva Dambacher, Literatur- und Kunstpreise 1859–1949. Eine Dokumentation, Marbach (Neckar) 1996, S. 55; Lübecks Geibel-Preis, in: Marburger Zeitung, 29.10.1943, [2].
  43. Artikel Lütgendorff-Leinburg
  44. Helga Mitterbauer, NS-Literaturpreise für österreichische Autoren. Eine Dokumentation, Wien/Köln/Weimar 1994, S. 123.
  45. Kirchenkunst. Im Keller. in: Der Spiegel, 5 (1951), H. 4, S. 31 (Online).
  46. Andreas Babel: Erich Klahn: Celler und Angehörige entsetzt über Klosterkammer. In: Cellesche Zeitung vom 22.5.2014.
  47. Marburger Zeitung, 29.10.1943
  48. http://www.klahn-freundeskreis.de/2.html
  49. Ulrich F. Opfermann (2002), „Schlussstein hinter Jahre der Sittenverwilderung und Rechtsverwirrung“. Der Berleburger Zigeuner-Prozess. In: Antiziganismuskritik 2/2002.
  50. http://www.klosterkammer.de/html/pdf/pressemitteilungen/14_05_20_PI_Klahn-Stiftung.pdf
  51. [3]
  52. http://www.klahn-freundeskreis.de/2.html
  53. Henning Repetzky, Artikel Erich Klahn, Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Bd. 12, Neumünster 2006, S. 253-257, hier: S. 253.
  54. Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, 2006???
  55. https://web.archive.org/web/20130918200513/http://www.kloster-mariensee.de/xe_klahn.htm
  56. http://www.sn-online.de/Schaumburg/Bueckeburg/Eilsen/Bad-Eilsen/Nach-20-Jahren-Treffen-der-Klahn-Freunde
  57. http://www.cellesche-zeitung.de/S3085514/
  58. http://www.liese-klahn.de/
  59. https://web.archive.org/web/20131005101549/http://klahn-stiftung.de/stiftung.htm
  60. https://web.archive.org/web/20130918200513/http://www.kloster-mariensee.de/xe_klahn.htm
  61. Peter Götz von Olenhusen (Hrsg.), 300 Jahre Oberlandesgericht Celle. Festschrift zum 300jährigen Bestehen, Göttingen 2011, S. 689 (Google Books)