Benutzer:HerrMay/Bayernderby

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1. FC Nürnberg FC Bayern München

Die Liste der Fußballspiele zwischen dem 1. FC Nürnberg und FC Bayern München umfasst alle Spiele, die in Statistiken erfasst sind zwischen den ersten Herrenmannschaften der beiden erfolgreichsten Fußballvereine Bayerns, dem 1. FC Nürnberg (FCN) und dem FC Bayern München (FCB). Diese Begegnung wird – ebenso wie Begegnungen zwischen anderen Mannschaften aus Süddeutschland bzw. Bayern untereinander – auch als Südderby bzw. Bayernderby oder Fränkisch-Bayerisches Derby bezeichnet. Insgesamt ist die Begegnung 189 Mal (64 FCN-Siege, 36 Unentschieden, 89 FCB-Siege) in Statistiken (Stand: 19. Mai 2017) erfasst worden, jedoch oftmals ohne Quellen zum Ergebnis, sondern nur zum Gewinner bzw. Verlierer.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direkte Ligaduelle
Saison Plätze
Ostkreis
1910/11 01.Bayern 02.Nürnberg
1911/12 02.Bayern 04.Nürnberg
1912/13 02.Bayern 03.Nürnberg
1913/14 01.Nürnberg 02.Bayern
Bezirksliga Bayern
1923/24 01.Nürnberg 03.Bayern
1924/25 01.Nürnberg 04.Bayern
1925/26 01.Bayern 02.Nürnberg
1926/27 01.Nürnberg 05.Bayern
Gauliga Bayern
1933/34 01.Nürnberg 03.Bayern
1934/35 02.Nürnberg 04.Bayern
1935/36 01.Nürnberg 03.Bayern
1936/37 01.Nürnberg 03.Bayern
1937/38 01.Nürnberg 05.Bayern
1938/39 01.Nürnberg 05.Bayern
1939/40 01.Nürnberg 08.Bayern
1940/41 02.Nürnberg 08.Bayern
1941/42 04.Nürnberg 08.Bayern
Oberliga Süd
1945/46 02.Nürnberg 06.Bayern
1946/47 01.Nürnberg 11.Bayern
1947/48 01.Nürnberg 04.Bayern
1948/49 03.Bayern 11.Nürnberg
1949/50 08.Nürnberg 13.Bayern
1950/51 01.Nürnberg 09.Bayern
1951/52 02.Nürnberg 08.Bayern
1952/53 07.Bayern 08.Nürnberg
1953/54 04.Nürnberg 09.Bayern
1954/55 09.Nürnberg 16.Bayern
1956/57 01.Nürnberg 10.Bayern
1957/58 02.Nürnberg 07.Bayern
1958/59 03.Nürnberg 04.Bayern
1959/60 03.Bayern 06.Nürnberg
1960/61 01.Nürnberg 08.Bayern
1961/62 01.Nürnberg 03.Bayern
1962/63 02.Nürnberg 03.Bayern
Saison Plätze
Bundesliga
1965/66 03.Bayern 06.Nürnberg
1966/67 06.Bayern 10.Nürnberg
1967/68 01.Nürnberg 05.Bayern
1968/69 01.Bayern 17.Nürnberg
1978/79 04.Bayern 17.Nürnberg
1980/81 01.Bayern 14.Nürnberg
1981/82 03.Bayern 13.Nürnberg
1982/83 04.Bayern 14.Nürnberg
1983/84 04.Bayern 18.Nürnberg
1985/86 01.Bayern 12.Nürnberg
1986/87 01.Bayern 09.Nürnberg
1987/88 02.Bayern 05.Nürnberg
1988/89 01.Bayern 14.Nürnberg
1989/90 01.Bayern 08.Nürnberg
1990/91 01.Bayern 15.Nürnberg
1991/92 07.Nürnberg 10.Bayern
1992/93 02.Bayern 13.Nürnberg
1993/94 01.Bayern 16.Nürnberg
1998/99 01.Bayern 16.Nürnberg
2001/02 03.Bayern 15.Nürnberg
2002/03 01.Bayern 17.Nürnberg
2004/05 01.Bayern 14.Nürnberg
2005/06 01.Bayern 08.Nürnberg
2006/07 04.Bayern 06.Nürnberg
2007/08 01.Bayern 16.Nürnberg
2009/10 01.Bayern 16.Nürnberg
2010/11 03.Bayern 06.Nürnberg
2011/12 02.Bayern 10.Nürnberg
2012/13 01.Bayern 10.Nürnberg
2013/14 01.Bayern 17.Nürnberg
2018/19

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstes Fußballwettspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Bayern München, 1901

Im Jahr 1900 gründeten sich die Fußballvereine 1. FC Nürnberg und FC Bayern München, und schnell entwickelte sich, trotz der 180 km Entfernung eine große Rivalität, da die Mannschaften sowohl die beiden größten bayerischen Städte vertreten, als auch gleichzeitig die erfolgreichsten Clubs aus Bayern sind. Hinzu kommt, dass die Nürnberger, die seit 1806 zum Königreich Bayern angehören, nicht zu Bayern, sondern zur kulturell eigenständigen Region Franken gehören und das Aufeinandertreffen somit den Charakter eines Unabhängigkeitskampfes für die Nürnberger darstellt. Zudem stehen sich auch die Mileus der beiden Vereine, der Club als Verein einer traditionellen Arbeiter- und Kaufmannsstadt, die Bayern ein von Akademikern gegründeter Club, konträr gegenüber. Desweiteren war der 1. FC Nürnberg mit neun Meisterschaften und drei Pokalsiegen sowohl bis 1987 über 64 Jahre lang deutscher Rekordmeister, als auch bis 1969 über 34 Jahre lang deutscher Rekordpokalsieger, bevor er jeweils vom FC Bayern abgelöst wurde.

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beide Vereine trafen erstmals 1901 in einem Freundschaftsspiel um die "Bayerische Meisterschaft" aufeinander, das die Bayern mit 6:0 für sich entscheiden konnten. Die aufgrund ihrer elitären Gründer und Mitspieler bald auch als Kavaliers- oder Protzenklub bezeichneten Bayern, fragten vor diesem ersten Aufeinandertreffen: "Nun, wie hoch glaubt's denn, dass ma's machn?" und hatten dabei überheblich auf ein 15:0 getippt. Der erste Sieg des Clubs gelang im Jahre 1906 mit einem 4:3 und ab 1907 trafen sich beide Vereine regelmäßig in der Süddeutschen Fußballmeisterschaft.[2]

Nürnberger Dominanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1920er Jahren konnte der FCN fünf deutsche Meistertitel einfahren und galt zusammen mit dem Nachbarn aus Fürth als die Mannschaft der Stunde. So geriet das Derby gegen die Bayern im Vergleich zum Frankenderby stark in den Hintergrund. Im Januar 1925 sah der Vergleich mit 17 Club- und 15 Bayernsiegen bei 35 ausgetragenen Partien, noch einigermaßen ausgegelichen aus. In den darauffolgenden Jahren jedoch gewann der FCN zunehmend mehr Partien und dominierte die Ligen. Eine Ausnahme bildet die Saison 1932, in der die Bayern das erste mal einen Meistertitel erringen konnten. Die Bilanz nach Ende des Zweiten Weltkriegs sieht den Club folglich mit 37 Siegen bei 20 Niederlagen und elf Unentschieden aus 68 Begegnungen klar vorne.[3]

In den Nachkriegsjahren begegnete man sich bis zur Gründung der Bundesliga 1963 regelmäßig in der Oberliga Süd. Auch hier dominierten die Nürnberger das Geschehen und konnten das Derby 17 mal für sich entscheiden. Die Bayern gewannen hingegen nur acht der 34 Aufeinandertreffen. Im April 1955 stand mit einem 6:1 des FCN auch der erste Abstieg der Bayern in die Zweitklassigkeit fest.[4] Nach dem sofortigen Wiederaufstieg und dem Gewinn des DFB-Pokals 1957 waren die Bayern kurz davor sich für die Bundesliga zu qualifizieren. Da jedoch der Lokalrivale 1860 München in der Saison 1962/63 Meister wurde, vergab der DFB den Münchner Bundesligastartplatz an die 1860er. Eigentlich rangierten die Bayern in der entscheidenden Zwölfjahreswertung nämlich vor 1860 München, konnten aber trotz Proteste nicht in der Bundesliga starten.[5] So gehörte der FC Nürnberg der Bundesliga als Gründungsmitglied an, der FC Bayern spielte ab 1965/66 ebenfalls in dieser. Nach der Meisterschaftssentscheidung 1967/68 zugunsten des 1. FC Nürnberg beim Auswärtsspiel im Grünwalder Stadion gegen die Bayern, stürmten die 10.000 mitgereisten Club-Fans spontan den Rasen.[6]

Der Aufstieg der Bayern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Saison 1968/69 konnten die Bayern ihrerseits ihren ersten Bundesliga-Titel erringen und der Club stieg in der gleichen Saison als bislang erster und einziger amtierender deutscher Meister in eine neunjährige Zweitklassigkeit ab und pendelt seitdem regelmäßig zwischen erster und zweiter Liga. Die Bayern hingegen überholten den FCN 1987 nach über 64 Jahren deutscher Rekordmeisterschaft mit ihrem 10. Meistertitel. Das letzte mal konnte sich der Club in der Saison 1991/92 vor dem FCB platzieren, als man knapp an der UEFA-Cup-Qualifikation scheiterte.[7]

Kurioses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immer wieder wurden Schiedsrichterentscheidungen nach dem Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften kontrovers diskutiert. So lag der Club im DFB-Pokalfinale 1982 zur Pause, trotz eines versagten Elfmeters mit 2:0 vorne. In der 72. Minute traf der Schiedsrichter beim Stand von 2:2 mit einem Elfmeterpfiff eine Fehlentscheidung, die das Spiel letztendlich zu Gunsten der Bayern ausgehen ließ. Auch im September 1985 entschied der Schiedsrichter Rainer Jupe nach einem auf der Linie geklärten Schuss auf Tor für die Bayern und ließ ein zu frühes Loslaufen des FCB-Keepers bei einem Elfmeter für den Club ungeahndet. Rainer Jupe wurde anschließend vom DFB für zwei Monate suspendiert und auch der damalige DFB-Schatzmeister Egidius Braun stellte fest, dass Nürnberg klar benachteiligt worden sei. Der langjährige Nürnberger Trainer Heinz Höher fasste die Unregelmäßigkeiten in den Spielen gegen die Bayern wie folgt zusammen: „Wenn wir besser sind, gewinnen die Bayern. Wenn es ausgeglichen ist, gewinnen die Bayern. Und wenn die Bayern besser sind, gewinnen sie sowieso.“[8]

Im Abstiegskampf 1994 benötigte der Club nur noch einen Punkt, um sich vorzeitig in den Ligaerhalt zu retten. Im Münchner Olympiastadion entschied der Bremer Schiedsrichter Hans-Jürgen Osmers in der 21. Minute auf Tor, obwohl der Schuss von Thomas Helmer nachweislich am Tor vorbeiging. Diese Situation ging als Phantomtor in die Bundesligageschichte ein. Das Spiel gewannen die Münchner am Ende mit 2:1, mussten jedoch nach Protesten zu einem Wiederholungsspiel antreten, in dem sie sich jedoch deutlich mit 5:0 durchsetzen konnten.[9]

Auch im September 2005 konnten die Bayern nach einem irregulären Treffer aus einer Abseitsposition heraus mit 2:1 gegen den Club gewinnen. Der damalige FCN-Trainer sagte anschließend: „Die Schiedsrichter haben die Hosen voll, wenn es gegen Bayern geht. Ich wünschte mir von Ihnen mehr Courage, ohne Angst zu haben, dass draußen der Hoeneß schimpt.“[10]

Übersicht der Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1900 bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da es nicht zu allen Spielen bis 1945 Informationen zu Datum, Ergebnis, Spielort, sowie überhaupt Gewinner der jeweiligen Partie gibt, sind in einer eigen geführten Tabelle alle bekannten Informationen zu aufeinandertreffen in diesem Zeitraum geführt. Fest steht jedoch, dass es bis zur Oberliga Süd 1945/46 67 fränkisch-bayrische Aufeinandertreffen gab, von denen der FC Nürnberg 36 Partien gewann, der FC Bayern konnte 20 Spiele für sich entscheiden. Die elf weiteren Begegnungen endeten unentschieden.[11]

  • Unter Spieltag/Runde sind (zumeist aus Witterungsgründen) ausgefallene Spiele nicht unter dem ursprünglich geplanten Spieltag eingeordnet, sondern in zeitlicher Nähe zu jenem Spieltag, der dem Datum des Nachholspiels am nächsten lag. Bei Pokalspielen wird die Runde genannt, wobei (H) für Hinspiel, (R) für Rückspiel und (W) für Wiederholungsspiel steht.
  • Die Zahlen in Klammern unter Ergebnis bedeuten den Halbzeitstand. „n. E.“ heißt „nach Elfmeterschießen“, „n. V.“ heißt „nach Verlängerung“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 329ff.
  2. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 330.
  3. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 331.
  4. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 331.
  5. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 332.
  6. Club-Meisterschaft 1968: Franken ist im Ausnahmezustand auf nordbayern.de, vom 28. April 2018, aufgerufen am 29. April 2018
  7. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 332.
  8. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 335.
  9. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 334f.
  10. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 337.
  11. Bernd Siegler, Christoph Bausenwein und Harald Kaiser: Die Legende vom Club: die Geschichte des 1. FC Nürnberg, 2006, Verlag Die Werkstatt, Göttingen, ISBN 3-89533-536-3, S. 331.