Benutzer:Kallewirsch/Baustelle/18

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Queen’s Park
Park in
Basisdaten
Ortsteil Queen’s Park
Angelegt 1887
Technische Daten
Parkfläche

Der Queen’s Park ist eine Parkanlage in Brent, einem der 32 Boroughs der britischen Hauptstadt London.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park liegt im äußersten Südosten von Brent im Ward Queens Park. Umgeben ist er von einem zwischen XXX und XXX entstandenen Wohnviertel. Beide zusammen bilden, gemeinsam mit der östlich vorbeiführenden Haupteinkaufsstraße Salusbury Road und einigen weiteren Gebieten nördlich und südlich des Friedhofes Paddington Old Cemetery den Stadtteil Queen's Park.[1] Im öffentlichen Nahverkehr zu erreichen ist der Park über drei Bahnhöfe bzw. U-Bahnstationen, die von den vier Ecken jeweils nur wenige hundert Meter entfernt liegen. Dies sind Brondesbury Park und Kensal Rise an der North London Line sowie der Bahnhof Queen's Park an West Coast Main Line, Watford DC Line und der Bakerloo Line.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisch gehörte das Gebiet des Parks zum 1965 nach Brent eingemeindeten Willesden und zählte zu den Pfründen der Pfarrei Brondesbury. Auf schweren, nassen Lehmböden stand hier bis zu seiner sukzessiven Rodung ein dichter Eichenwald, ab dem 18. Jahrhundert diente es als Weideland. Um 1850 bestanden in der Umgebung eine Reiher kleinerer Weiler, von denen aus punktuell auch Ackerbau betrieben wurde.

Nachdem das östlich gelegene Kilburn für 1879 den Zuschlag für die Royal Agricultural Show, eine einwöchige Landwirtschaftsmesse erhalten hatte, wurde hierfür eine 100 Acre (etwa 40 Hektar) umfassende Fläche ausgewählt, zu der auch das Gebiet des späteren Parks gehörte. Auschlaggebend war deren günstige Lage unmittelbar nördlich der West Coast Main Line. Hier wurde vier Wochen vor Beginn der Messe der Bahnhof Queen’s Park in Betrieb genommen.

Bereits seit den 1820er Jahren hatten Bestrebungen bestanden, die Lebensbedingungen in den Großstädten durch die Ausweisung von öffentlichen Grünflächen zu verbessern. Offiziell vom britischen Parlament anerkannt wurde dies durch die Vorlage eines entsprechenden Untersuchungsbericht 1833. Wenige Jahre nach dem Ende der Ausstellung geriet auch deren Gebiet in den Fokus einer entsprechenden Ausweisung. 1884 gründete sich die North West London Park League mit dem Ziel, eine geplante Bebauung der Fläche zu verhindern. 1885 boten Kirchenvertreter an, ein trapezförmiges Gebiet von 30 Acres im zentralen Bereich für einen Park zur Verfügung zu stellen. 1886 erwarb die City of London Corporation (CoLC) die Fläche, gesetzlich geregelt wurde dies durch den Highgate and Kilburn Open Spaces Act. Mit dem Entwurf des Parks wurde Alexander McKenzie beauftragt, ein seinerzeit sehr bekannter Landschaftsarchitekt, der unter anderem auch für den Park rund um Alexandra Palace verantwortlich gezeichnet hatte. Er entwarf das heute noch bestehende Grundkonzept mit zwei großen Rondellen. Die herumführenden Wege berühren sich und bilden so eine große Acht. Der Bereich innerhalb der Rondelle diente im nördlichen sportlichen Aktivitäten, im südlichen der Ruhe. Entlang der Außengrenzen entstanden dichte Gebüsche, Eingänge waren an den vier Ecken vorhanden. Der Park wurde am 5. November 1887 durch den damaligen Lord Mayor of London, Reginald Hanson, eingeweiht. Ursprünglich sollte die Bezeichnung Kilburn Recreation Ground lauten, anläßlich des 50. Jubiläums der Thronbesteigung von Queen Victoria wurde per königlichem Erlass stattdessen der Name Queen’s Park bestimmt.

Um die Zugänglichkeit aus dem rund um den Park zwischen 1897 und 1904 entstandenen Wohngebiet zu verbessern erhielt der Park zukzessive weitere Zugänge an seinen verschiedenen Seiten. Innerhalb der Anlage wurde 1891 im Nordosten ein kleiner Musikpavillon, der Bandstand, errichtet. Ab 1900 waren die Gärtner des Parks in der Lage, die für die Verschönerung des Parks benötigten Pflanzen selbst zu produzieren. Zu dem bereits bestehenden Gewächshaus kam 1928 ein zweites. In der Folge konnte auch die St Paul’s Cathedral mit Blumenschmuck versorgt werden. Gab es bis dahin nur einen Brunnen mit Trinkwasser, wurde im zentralen Bereich 1935 ein kleiner Stand zur Versorgung mit Erfrischungen errichtet. Unmittelbar benachbart entstanden zeitgleich ein Pavillon sowie 1937 sechs Plätze zum Tennisspielen.

In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden die eisernen Geländer entlang der Wege und am Musikpavillon entfernt und eingeschmolzen, um Metall zur Produktion von Munition zu gewinnen. Auch bezüglich der Nutzung kam es in dieser Zeit zu temporären Veränderungen. Im südlichen Bereich wurde ein Teil abgegrenzt, um dort einen Sperrballon vorzuhalten. Der Bau einiger Tiefbunker erwies sich aufgrund des nassen Bodens als erfolglos und wurde aufgegeben. Ab 1941 wurde der Park in die Dig for Victory-Kampagne mit einbezogen. Sie war vom Landwirtschaftsministerium initiiert worden, um in Zeiten der Lebensmittelrationierung Anwohner zu animieren, auf Ziergärten und öffentlichen Grünflächen essbare Pflanzen anzubauen. Ein weiteres Ziel war die Hebung der Moral der Bevölkerung.[2]

Nach Kriegsende diente der Park wieder seinen ursprünglichen Zwecken. Der Zugang in der Südost-Ecke wurde 1960 geschlossen. Ein 1936 dort errichtetes Torgebäude, das Lych Gate, dient seither als Schutzhütte. Um Kosten für deren Unterhalt einzusparen wurden ebenfalls 1960 große Teile der Gebüsche entlang der Wege entfernt, lediglich im Süden blieb ein Restbestand erhalten. Der Tennispavillon im Zentrum und der Erfrischungsstand mussten 1963 einem Gartenrestaurant weichen. 1966 entstand auf einer Fläche von sieben Acres eine Pitch & Putt-Anlage mit neun Löchern, 1970 wurden die beiden Gewächshäuser abgerissen. In den 1970er-Jahren führte ein Ulmensterben zum Verlust von über 180 Bäumen. Unter anderem aus der Ablehnung einer geplanten Erweiterung der Sozialräume für die im Park Beschäftigten entstand 1973 eine Bürgerinitiative, die Queen’s Park Area Residents Association. Sie sieht sich heute als allgemeine Interessenvertretung der Anwohner; Queen’s Park gilt als eines von nur fünf Gebieten innerhalb Brents, das eine eigenständige lokale Identität entwickelt hat.[3]

Um die periodisch auftretenden Probleme mit Staunässe in den Griff zu bekommen – unter anderem gibt es auf dem Gelände gibt es fünf Quellen – erhielt der Park 2002 ein ausgedehntes Drainagesystem.

Heutiger Zustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park weist sowohl vom Wegenetz als auch von der räumlichen Gliederung her das von McKenzie entworfene Grundkonzept auf. Die Angebote zur aktiven Betätigung finden sich tendenziell im nördlichen Teil. Innerhalb des dortigen Rondells liegen mehrere Tennnisplätze und Tischtennistafeln, die Pitch & Putt-Anlage sowie ein Gemeinschaftsgarten. Hinzu kommen im Nordosten eine Pétanqueanlage sowie ein Trimm-dich-Pfad. Das Innere des südlichen Rondells wird von einer Spiel- und Liegewiese ausgefüllt. Der Ruhe dient der Bereich vor dem Lych Gate im Südosten mit seinen Blumenrabatten. Für Kinder sind ein Spielplatz mit einem Plantschbecken sowie der Streichelzoo vorhanden. Im Bandstand, einem als ausgewiesenen Musikpavillon von 1891,[4] spielen in den Sommermonaten Kapellen, üblicherweise der Stilrichtung Jazz. Weitere regelmäßig abgehaltene Festivitäten sind ein jährliches Parkfest, ein Bücher- sowie ein Weihnachtsmarkt.

Die Finanzierung der laufenden Kosten, hauptsächlich für das Personal, funktioniert über zwei gemeinnützige Stiftungen. Zum einen ist dies der Ward's People's Ground Fund. Er geht auf einen der CoLC zugefallenen Nachlass eines 1881 verstorbenen Händlers namens William Ward zurück, der zum Bau einer Schule vorgesehen und von dem seinerzeit noch eine Restsumme übriggeblieben war. Aufgestockt wird er durch den City Cash der CoLC, der bereits seit mehreren Jahrhunderten existiert. Der Park ist kostenfrei zugänglich, 2012 wurde er von geschätzt einer Million Menschen besucht.

Der Park und die umliegenden Wohnstraßen sind als Conservation Area ausgewiesen.[5] Der Musikpavillon von 1891 sowie eine Telephonzelle in der Südwestecke vom Typ K 6, entworfen 1935, sind als Listed Building der Kategorie II eingestuft und stehen unter Denkmalschutz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liz Jackson: A History of Queen’s Park. Prepared for the City of London Corporation by Land Use Consultants, London 2011. (englisch). Auch enthalten, als Appendix B, in:
  • Queen’s Park Conservation Management Plan von März 2013. Online verfügbar auf der Website der City of London, PDF-Datei, 41,4 MB

Tanya Powley: Park life (Memento vom 30. März 2017 im Internet Archive) FT, 24. August 2012 ft.com (Memento vom 30. März 2017 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt Caroline Thorpe: Queen’s Park’s green space lures affluent professionals FT, 21. April 2017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lage und Umfang des Gebietes auf der Website der Queen's Park Area Residents Association,
  2. Dig for Victory auf der Website der British Library,
  3. Electoral Boundary Review ward pattern proposals for the Local Government Boundary Commission for England. Stellungnahme der Verwaltung von Brent zu einer geplanten Neuziehung der Grenzen der Wards vom 17. Oktober 2018, S. 3f., Absatz 4.5. Online verfügbar, PDF-Datei, 377 kB,
  4. Bandstand in Queens Park, Eintrag in der Datenbank denkmalgeschützter Objekte von Historic England, Das dort genannte Jahr 1887 bezieht sich auf die Eröffnung des Parks.
  5. Beschreibung, PDF-Datei, 1,67 MB und Karte des Gebietes, JPG-Datei, 408 kB,

Koordinaten: 51° 32′ 10″ N, 0° 12′ 40″ W Coordinate|NS=51/32/09/N|EW=0/12/30/W|dim=1000|type=city|region=GB-BEN

Kategorie:Bauwerk im London Borough of Brent Kategorie:Parkanlage in London Kategorie:Parkanlage in Europa Kategorie:Erbaut in den 1880er Jahren