Benutzer:Karsten11/Zentrum

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Landesverbände des Zentrums

Kaiserreich Weimar Landesverband
Königreich Preußen Freistaat Preußen Preußische Zentrumspartei
Königreich Bayern Freistaat Bayern Bayerische Patriotenpartei
Königreich Sachsen Freistaat Sachsen ./. (1 Mandat, keine Fraktionsstärke)
Königreich Württemberg Volksstaat Württemberg Württembergische Zentrumspartei
Großherzogtum Baden Republik Baden Katholische Volkspartei (Baden) --> Badische Zentrumspartei
Großherzogtum Hessen Volksstaat Hessen Zentrumspartei Hessen
Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin Mecklenburg-Schwerin ./.
Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz Mecklenburg-Strelitz ./.
Großherzogtum Oldenburg Freistaat Oldenburg Oldenburgische Zentrumspartei
Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach ./.
Herzogtum Anhalt Freistaat Anhalt ./.
Herzogtum Braunschweig Freistaat Braunschweig ./.
Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha Freistaat Sachsen-Gotha ./.
Herzogtum Sachsen-Meiningen Freistaat Sachsen-Meiningen ./.
Herzogtum Sachsen-Altenburg Freistaat Sachsen-Altenburg ./.
Fürstentum Lippe Freistaat Lippe ./.
Fürstentum Reuß ältere Linie Volksstaat Reuß ./.
Fürstentum Reuß jüngere Linie Volksstaat Reuß ./.
Fürstentum Schaumburg-Lippe Freistaat Schaumburg-Lippe ./.
Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt Schwarzburg-Rudolstadt ./.
Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen Schwarzburg-Sondershausen ./.
Fürstentum Waldeck-Pyrmont Waldeck ./.
Bremen Bremen ./.
Hamburg Hamburg Zentrumspartei Hamburg (2 Mandate, Fraktionsstärke prüfen)
Lübeck Lübeck ./.
Freie Stadt Frankfurt ./. ./.
Reichsland Elsaß-Lothringen ./. Elsaß-Lothringische Zentrumspartei
./. Land Thüringen ./.
./. Saargebiet Zentrumspartei des Saargebietes
./. Freie Stadt Danzig Zentrumspartei der Freien Stadt Danzig


Badische Zentrumspartei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Badische Zentrumspartei war der Landesverband der Zentrumspartei im Großherzogtum Baden und im Freistaat Baden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1869 bis 1888 bestand in Baden die Katholische Volkspartei als Vorläuferpartei des Zentrums. 1888 schloss sich die Katholische Volkspartei Badens der katholischen Zentrumspartei des Reiches an.

Der Badische Beobachter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Badische Beobachter war das Hauptorgan der Katholischen Volkspartei und dann der badischen Zentrumspartei. Das Blatt erschien 1863 bis 1935.[1]

Reichstagswahlen im Kaiserreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichstagswahlkreise Großherzogtum Baden 1, 2, 3 waren katholisch geprägt. Dennoch gelang es dem Zentrum erst spät, diese Wahlkreise zu gewinnen. Der Reichstagswahlkreis Großherzogtum Baden 4 war konfessionell ausgeglichen, das Zentrum gewann ihn aber nie. Im Reichstagswahlkreis Großherzogtum Baden 5 waren 2/3 der Bevölkerung katholisch, es war eine Parteihochburg des Zentrums.

Friedrich Hug, Carl Diez (1) Josef Duffner (2) Joseph Schuler (Politiker, 1847), Ernst Adolf Birkenmayer, Georg van Eyck (3) Ludwig Marbe, Carl Hauser (Politiker) (5) Friedrich Schaettgen Constantin Fehrenbach (6) Reichert, Schüler, Wirth (7)


Oldenburgische Zentrumspartei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oldenburgische Zentrumspartei war der Landesverband der Zentrumspartei im Großherzogtum Oldenburg und im Freistaat Oldenburg.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Großherzogtum Oldenburg bestand aus aus dem protestantischen Oldenburger Land und dem 1803 hinzugekommenen, überwiegend katholischen Oldenburger Münsterland sowie dem protestantischen Fürstentum Lübeck und seit 1817 dem protestantischen Fürstentum Birkenfeld. Aufgrund der konfessionellen Situation war das Zentrum daher lediglich im Oldenburger Münsterland erfolgreich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Organisationsform des Zentrums war der Reichstagswahlswahlkommittee in Lohne. Ab 1870 traten die Abgeordneten des Reichstagswahlkreises Großherzogtum Oldenburg 3 der Zentrumsfraktion im Reichstag bei.

Das Wahlrecht zum Oldenburgischen Landtag (ein Zensuswahlrecht in 9 Wahlkreisen) förderte die Wahl konservativer, regierungsfreundlicher Abgeordneten, die in den katholischen Landesteilen typischerweise katholischer Konfession waren. Auch wenn die Abgeordneten zunehmend Parteien zugeordnet werden konnten, war die Bildung von Fraktionen nicht üblich. Auch sah die Geschäftsordnung des Landtags keine Fraktionen vor. Eine Zusammenarbeit der katholischen Abgeordneten erfolgte auf informeller Ebene.

Die Wahlrechtsreform von 1909 führte eine Direktwahl der Abgeordneten ein. Um unter den neuen Bedingungen erfolgreich zu sein, gab sich das Zentrum eine neue Organisationsform. Interessierte konnten durch die Eintragung in Listen zu Parteimitgliedern werden. Diese mussten einen Jahresbeitrag von mindestens 30 Pfennigen in die Zentrumskasse zu zahlen und erhielten das Wahlrecht für Gemeindeausschüsse die die lokalen Kandidaten wählten und Vertreter für die Landtagswahlausschüsse je Wahlkreis zu bestimmen. Das neue Wahlrecht reduzierte jedoch die Bedeutung des Zentrums im Landtag. Bei der Landtagswahl 1911 erhielt das Zentrum nur 9 von 45 Mandaten.

Nach der Novemberrevolution entstand der Freistaat Oldenburg. Das Zentrum trat in die Allparteienregierung Kabinett Kuhnt ein. Nach der Landtagswahl 1919 bei der das Zentrum drittstärkste Partei geworden war, bildete sich eine Weimarer Koalition, das Kabinett Tantzen I. Darin stellte das Zentrum mit Franz Driver den Minister für Finanzen und Handel, Justiz, Finanzen und Handel.

Die Landtagswahl 1923 wurde durch die Alliierte Rheinlandbesetzung überschattet, die mit der Ruhrbesetzung Anfang 1923 einen Höhepunkt erlebte. Betroffen war der Landesteil Birkenfeld, der französisch besetzt war. Reichskanzler Wilhelm Cuno richtete daher am 1. März 1923 einen Brief an die Regierung Tantzen, die bevorstehende Landtagswahl "im Interesse der Geschlossenheit des Abwehrkampfes gegen den Einbruch Frankreichs in das Ruhrgebiet" zu verschieben. Ministerpräsident Tantzen verband sein politisches Schicksal mit der Umsetzung dieser Bitte, die im Landtag eine Zweidrittelmehrheit bedurfte. Im Landtag erhielt die Vorlage aber keine ausreichende Mehrheit. Die DVP stimmte dagegen um das Kabinett Tantzen zu stürzen. Aber auch aus der Fraktion des Zentrums stimmten drei von zehn Abgeordnete (Fröhle, Leffers und Meyer) gegen die Vorlage und brachten sie zu Fall. Die Wahl fand daher turnusgemäß am 10. Juni 1923 statt (bis auf den Landesteil Birkenfeld, wo am 20. Mai 1924 gewählt wurde).

Tantzen legte daraufhin sein Amt nieder und es wurde die Beamtenregierung Kabinett Finckh I gebildet. Vorausgegangen waren Koalitionsverhandlungen mit der DVP über eine Mitte-Rechts-Regierung, die daran scheiterte, dass das Zentrum die Position des Regierungschefs forderte.

Am 19. März 1925 vereinbarten Zentrum und die DDP ein von der SPD toleriertes Minderheitskabinett unter Ministerpräsident von Finckh. Dieser lehnte dies jedoch ab und stellte im Parlament die Vertrauensfrage. Am 25. März 1925 lehnte der Landtag mit 14 gegen 33 Stimmen der SPD, der DDP und des Zentrums diesen Antrag ab und Finckh löste am 25. März 1925 aufgrund des § 40 der oldenburgischen Verfassung den Landtag auf.

Nach der Landtagswahl am 24. Mai 1925 ergab sich rechnerisch für das Zentrum die Möglichkeit eine Mitte-Links-Regierung der Weimarer Koalition zu bilden oder eine Mitte-Rechts-Regierung. Erneut forderte das Zentrum den Ministerpräsidentenplatz ohne dafür Akzeptanz zu finden. Am 16. Juni 1925 trat die Regierung Finckh zurück und beendete die Koalitionsspielereien. Mit Stimmen des Landesblocks und des Zentrums bei Enthaltung von SPD und DDP wurde das Kabinett Finckh II gebildet. Es war erneut eine Beamtenregierung jedoch unter Beteilung des Zentrums. Driver wurde erneut Minister für Inneres, Handel und Verkehr. Driever erhielt das Vertrauen des Landesblocks, da er selbst Beamter war und deutlich machte, sein Ministerium überparteilich zu führen.

Bei der Landtagswahl 1928 begann die NSDAP ihren politischen Aufstieg und erreichte drei Mandate. Während sie im Land Oldenburg bereits früh Erfolge erzielte, schnitt sie im katholischen Südoldenburg schwach ab und das Zentrum verlor nur ein Mandat. Im Gegensatz dazu brach der Landesblock von 15 auf 9 Sitze ein. Die bisherige Mehrheit aus Landesblock und Zentrum bestand nicht mehr, die Beamtenregierung wurde fortgesetzt.

1930 starb von Finkh und das Rumpfministerium blieb geschäftsführend im Amt. Bei der Wahl eines neuen Ministerpräsidenten im Landtag am 5. und 6. August 1930 scheiterte Driever als Kandidat des Zentrums und Cassebohm als Kandidat des Landesblocks. Daraufhin einigte man sich, die Wahl bis auf nach der Reichstagswahl 1930 zu verschieben. Am 12. November 1930 erfolgte der nächste Versuch einer Ministerpräsidentenwahl. Nachdem Driver im ersten Wahlgang nicht gewählt wurde, erklärte das Zentrum, sich an weiteren Wahlgängen nicht zu beteiligen. Friedrich Cassebohm wurde im vierten Wahlgang mit 22 Stimmen gewählt. Daraufhin wurde auch Driver und Willers in einem gemeinsamen Wahlgang als Minister bestätigt. Das Kabinett Cassebohm war damit 30 Monate nach der Landtagswahl gewählt.

Die Landtagswahl 1931 führte zu einem Erdrutschsieg der NSDAP mit 37,23 % bei Stabilität des Zentrums. Am 11. Juni 1931 brachte die NSDAP einen Misstrauensantrag ein. Bei der Abstimmung im Landtag am 16. Juni 1931 enthielt sich das Zentrum und die SPD (zusammen 20 Sitze) und der Antrag wurde mit 24 Stimmen von NSDAP, DNVP und KPD angenommen. Die NSDAP konnte jedoch keine Mehrheit für eine Regierung bilden und beantragte am 30. Juni 1931 die Auflösung des Landtags. Auf der Landtagssitzung am 4. November 1931 kam es zu einem lautstarken Eklat zwischen Zentrum und NSDAP, am 5. November 1931 wurde sowohl die Wahl einer NSDAP-Regierung als auch die Auflösung des Landtags abgelehnt.

Die NSDAP setzte nun auf eine Volksabstimmung zur Auflösung des Landtags. Die KPD war jedoch schneller und beantragte am 17. November 1931 eine Volksabstimmung zur Auflösung des Oldenburger Landtags, der sich die NSDAP anschloss. Am 12. Dezember 1931 gab die Regierung diesen offiziell bekannt und setzte den Beginn der Eintragungsfrist auf den 19. Dezember 1931 fest. Über 80.000 Unterstützer sprachen sich für die Volksabstimmung aus (notwendig gewesen wären 20.000), der Volksentscheid fand am 17. April 1932 statt. Das Zentrum lehnte die Volksabstimmung ab. In Südoldenburg fanden sich nur 1770 Unterstützer.

SPD und Zentrum riefen dazu auf, sich nicht an der Volksabstimmung zu beteiligen. Dieser Aufruf wurde weitgehend eingehalten, die Volksabstimmung endete mit 35 % Ja- und 1,6 % Neinstimmen und damit der Landtagsauflösung.

Die Landtagswahl vom 29. Mai 1932 endete mit deutlichen Verluste von SPD und Zentrum und 48,38 % der Stimmen für die NSDAP. In der Folge wurde das Kabinett Röver gebildet. Selbst in den katholischen Gebieten gelangen der NSDAP Wahlerfolge: Im Amt Vechta erhielt die NSDAP 9,4 %, im Amt Cloppenburg 18,8 % und im Amt Friesoythe 31,0 % der Stimmen.

Mit der Selbstauflösung der Zentrumspartei am 5. Juli 1933 endete auch zunächst die Geschichte des Oldenburger Zentrums. In der Zeit des Nationalsozialismus waren führende Politiker des Zentrums Opfer politischer Verfolgung und im Widerstand tätig. So wurde August Wegmann z.B. 1933 entlassen und 1944 verhaftet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land Oldenburg (ohne die Landesteile Lübeck und Birkenfeld) kurzfristig neu geschaffen. Bezüglich der Frage einer Neugründung des Zentrums setzte sich die Idee einer Neugründung der überkonfessionellen CDU durch. August Wegmann trat für diese in das Kabinett Tantzen II ein, im ernannten Oldenburgischen Landtag waren 18 CDU-Mitglieder vertreten, darunter ehemalige Zentrumsmitglieder (Georg Kühling, Arthur Raschke, J. Hermann Siemer und Anton Themann).

Führender Vertreter der Neugründung des Zentrums in Oldenburg war Otto Krapp. Durch den Zusammenschluss Oldenburgs mit Hannover und Braunschweig zu Niedersachsen im Jahr 1946 konnte das Zentrum erst wieder als niedersächsische Zentrumspartei an Wahlen teilnehmen. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen 1947 gelang dieser mit 4,1 % und 6 Mandaten der Einzug in den Niedersächsischen Landtag.

Parteipresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die "Neue Zeitung" (ab 1882: "Vechtaer Zeitung") stand dem Zentrum nahe und war inoffizielles Organ des Zentrums. 1895 wurde nach Konflikten mit der Zeitung die "Oldenburgischen Volkszeitung" als offizielles Zentrumsorgan geschaffen.

Die Oldenburgische Volkszeitung wurde auf Initiative des NSDAP-Ortsgruppenführers von Vechta, Studienrat Dr. Kohnen, unmittelbar vor der Wahl am 29. Juli 1932 für vier Tage verboten. 1936 musste sie ihr Erscheinen endgültig einstellen.

Reichstagswahlen im Kaiserreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Reichstagswahlkreis Großherzogtum Oldenburg 3 war eine Parteihochburg des Zentrums und wurde immer von Zentrumsabgeordneten vertreten.

Wahl Abgeordneter Partei Bild
Reichstagswahl Februar 1867 bis August 1867 Arnold Kitz BKV 0
Reichstagswahl August 1867 bis 1874 Anton Franz Johann Russell BKV, später Zentrum
Reichstagswahl 1874 bis 1903 Ferdinand Heribert von Galen Zentrum
Reichstagswahl 1903 bis 1907 Heinrich Eduard Burlage Zentrum
Ersatzwahl 1907 bis 1918 Friedrich Mathias von Galen Zentrum

Reichstagswahlen in der Weimarer Republi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landtagswahlen in der Weimarer Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Zentrum (%) Zentrum (Sitze)
1919 21,97 % 11 Sitze
1920 20,23 % 11 Sitze
1923 20,66 % 11 Sitze
1925 24,44 % 11 Sitze
1918 17,06 % 9 Sitze
1931 17,61 % 9 Sitze
1932 15,50 % 7 Sitze
Neubesetzung 1933 14,76 % 5 Sitze

Preußische Zentrumspartei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sächsische Zentrumspartei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zentrumspartei Sachsen war der Landesverband der Zentrumspartei im Königreich Sachsen und im Freistaat Sachsen. Da der Anteil der Katholiken in Sachsen sehr gering war, waren die Wahlergebnisse und die Bedeutung der Zentrumspartei entsprechend klein. Bedingt durch die geringe Zahl an Katholiken und das Wahlrecht erreichte das Zentrum im Königreich Sachsen keine Mandate im Landtag oder Reichstag.

Weniger als 5 % der Wahlberechtigten in Sachsen bekannten sich zum Katholizismus.[2] Entsprechend gering war mit etwa 5000 Mitgliedern in 42 Ortsgruppen in Sachsen der Organisationsgrad der Partei. [3] Die Zentrumspartei in Sachsen trat auch als „Partei der Sozialreform“ auf. Lediglich bei der Wahl zum ersten Sächsischen Landtag 1920 konnte sie ein Mandat im Landtag erreichen. Paul Heßlein (1886–1953, Bürgermeister in Schirgiswalde) vertrat das Zentrum bis 1922 im Landtag und wurde später Generalsekretär des Landesverbandes.[4] Erfolge konnte das Zentrum ansonsten nur auf kommunaler Ebene erreichen. So war Werner Hilpert Stadtverordneter in Leipzig.

Die Sächsische Volkszeitung stand dem Zentrum nahe. Nach 1945 wurde die Neugründung des Zentrums durch die SMAD nicht genehmigt. Die wenigen Zentrumsanhänger um Ludwig Kirsch engagierten sich in der CDU Sachsen. Heute besteht ein Landesverband der Splitterpartei Zentrum. Nach der Wende 1989 konnten sich in der DDR erstmals frei Parteien bilden. Heute besteht ein Landesverband der Splitterpartei Zentrum unter dem Vorsitz von Tilo Voigt. Die Partei verfügt lediglich über 4 Kreisverbände und hat noch nie an einer Landtagswahl teilgenommen.

Landesvorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Digitalisate des Badischen Beobachters
  2. Reinhard Richter: Nationales Denken im Katholizismus der Weimarer Republik [1] Fußnote 1976 MILATZ
  3. Rudolf Morsey: Die deutsche Zentrumspartei: 1917 - 1923, 1966, Seite 591
  4. Udo Wengst (Hrsg.): Eine sächsische Lebensgeschichte, 1996, ISBN 3486561561, Seite 117, online
  5. [2]

Kategorie:Geschichte des Katholizismus in Deutschland Kategorie:Politikgeschichte (Sachsen) Sachsen Kategorie:Partei in Sachsen

Zentrumspartei (Nordrhein-Westfalen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zentrumspartei (Niedersachen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Niedersächsische Zentrumspartei ist der Landesverband der Zentrumspartei in Niedersachsen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Weimarer Republik bestand im Freistaat Oldenburg die Oldenburgische Zentrumspartei die ihren Schwerpunkt im katholischen Südoldenburg hatte. Auch im preußischen Emsland und Eichsfeld und den Kreisen Lingen und Osnabrück-Land gab es katholische Bevölkerungskreise und entsprechend hohe Anteile an Zentrumswählern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sich am 14. Oktober 1945 in Soest die Zentrumspartei neu. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich aber die meisten der ehemaligen Zentrumsanhänger bereits der neuen überkonfessionellen CDU angeschlossen. Während das Zentrum bis 1933 auf die Unterstützung der katholischen Geistlichkeit zählen konnte, unterstützte diese nun überwiegend die CDU. In den Ernannten Landtagen von Oldenburg, Hannover und Braunschweig waren die katholischen Mitglieder daher von der CDU benannt, das Zentrum war noch mit der Aufbautätigkeit beschäftigt.

1946 wurde das Land Niedersachsen gebildet. bei der ersten Wahl zum Niedersächsischen Landtag, die Landtagswahl in Niedersachsen 1947 erreichte das Zentrum 101.283 Stimmen (4,1 %) und damit 6 Mandate im Landtag. Der nach der Wahl gebildeten Allparteienregierung, dem Kabinett Kopf II gehörte Georg Kassenbrock für das Zentrum als Minister ohne Geschäftsbereich an. Nach dessen Tod Kabinett Kopf III folgte ihm Otto Krapp als Minister für Sonderaufgaben und später für Justiz.

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen 1951 konnte das Zentrum seine Stimmen absolut sogar auf 110.473 steigern. Durch die höhere Wahlbeteiligung entsprach dies aber nur noch 3,32 % und 4 Mandaten. Otto Krapp blieb noch bis 1. Dezember 1953 Justizminister im Kabinett Kopf IV. Die Landtagswahl in Niedersachsen 1955 erbrachte 37.563 Stimmen (1,12 %) und letztmals ein Landtagsmandat. Seit der Landtagswahl in Niedersachsen 1959 (955 Stimmen = 0,03 %) war das Zentrum in Niedersachsen eine Splitterpartei, die keine Kandidaten bei Landtagswahlen mehr stellen konnte.

Der Grund für den Niedergang der Partei war der Erfolg der CDU, der es gelang viele der verbliebenen Zentrumsmitglieder einzubinden. Darunter fiel auch die Hälfte der Zentrumsabgeordneten, die 1951 gewählt wurden und Hermann Greve, dem einzigen Abgeordneten nach der Wahl von 1955, der am 8. Oktober 1956 zur CDU wechselte. Lediglich auf lokaler Ebene verblieben einzelne Gruppen.

Erst bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2022 gelang es, in einem einzelnen Wahlkreis einen Direktkandidaten zu stellen. Kurz vor der Wahl war Jörg Meuthen (vorher AfD) Mitglied der niedersächsischen Zentrumspartei geworden. Es war jedoch nicht gelungen die notwendigen 2000 Unterstützerunterschriften für eine Landesliste zu sammeln.[1]

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fraktionsvorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Krapp (1947–1950)
  • Gregor Dall (1950–1951)
  • Johannes Bank (1953–1955)

Landtagsabgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Georg Aschoff: Programmatik und Geschichtsbezug niedersächsischer Regionalparteien. NLP/DP, Deutsche Zentrumspartei, BHE; in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 2014, S. 86 f., Digitalisat.
  • Christian Werwath, Teresa Nentwig: Politik und Regieren in Niedersachsen, 2015, ISBN 9783658050764, S. 83, Digitalisat.
  1. Meuthens Zentrumspartei darf nicht zur Niedersachsen-Wahl antreten; in SPON vom 19. August 2022, online