Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Fittipaldi F8D

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Matthias v.d. Elbe/Fittipaldi F8D
Konstrukteur: Brasilien Fittipaldi
Designer: Harvey Postlethwaite
Riccardo Divila
Vorgänger: Fittipaldi F8C
Nachfolger: Fittipaldi F9
Technische Spezifikationen
Chassis: Monocoque aus Aluminiumlegierung
Motor: Cosworth DFV V8
Radstand: 2637 mm
Gewicht: 585 kg
Reifen: Pirelli
Statistik
Fahrer: Brasilien Chico Serra
Erster Start: Großer Preis von Südafrika 1982
Letzter Start: Großer Preis von Großbritannien 1982
Starts Siege Poles SR
9
WM-Punkte: 1
Podestplätze:
Führungsrunden:
Stand: Saisonende 1982
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Fittipaldi F8D war ein Formel-1-Rennwagen des mit brasilianischer Lizenz fahrenden Motorsportteams Fittipaldi Automotive, der 1982 zu einzelnen Rennen in der Formel-1-Weltmeisterschaft eingesetzt wurde. Er war eine Weiterentwicklung des Fittipaldi F8 und des F8C von 1980 bzw. 1981, der ihrerseits auf Rennwagen von Walter Wolf Racing basierten. Mit dem F8D erzielte das Team einen Weltmeisterschaftspunkt.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der von Wilson Fittipaldi und seinem Bruder Emerson gegründete Rennstall Copersucar war das erste Formel-1-Team, das mit brasilianischer Rennlizenz fuhr und sein Werk in Brasilien hatte. Seit 1978 firmierte das Team als Fittipaldi Automotive. Zu dieser Zeit nahm es eine Werkstatt in Großbritannien in Betrieb. Saison 1979 ließen die Ergebnisse deutlich nach: Mit dem von Ralph Bellamy konstruierten Fittipaldi F6 fiel das Team in der Konstrukteurswertung im Vergleich zum Vorjahr vom siebten auf den zwölften Rang der Konstrukteursmeisterschaft zurück. Im Winter 1979/80 übernahm Fittipaldi daraufhin die technische Ausrüstung und die Rennwagen des Teams Walter Wolf Racing, das kurz zuvor den Betrieb eingestellt hatte. Dessen 1979er Rennwagen Wolf WR7, WR8 und WR9 wurden zu Beginn der Saison 1980 ohne technische Änderungen als Fittipaldi F7 gemeldet. Sie dienten als Übergangslösung, bis mit dem von Harvey Postlethwaite konstruierte Fittipaldi F8 ein neues Auto einsatzbereit war.[1] Mit dem F7 erzielte Fittipaldi 1980 neun, mit dem F8 zwei weitere Weltmeisterschaftspunkte, sodass das Team am Ende des Jahres den achten Rang der Konstrukteursmeisterschaft belegte. Nachdem Postlethewaite das Team verlassen hatte, entwickelte Gary Thomas den F8 im Winter 1980/81 zum Fittipaldi F8C weiter,[2][3] der 1981 von Keke Rosberg und Chico Serra gefahren wurde. Mit ihm erzielte das Team, das den letztjährigen Hauptsponsor verloren hatte und zunehmend an wirtschaftlichen Schwierigkeiten litt, 1981 keine Weltmeisterschaftspunkte; Rosberg und Serra scheiterten wiederholtan der Qualifikation.

Im Winter 1981/82 ließ Fittipaldi den F8C noch einmal überarbeiten. Unter der Leitung von Riccardo Divila, der bereits die ersten fünf Rennwagen des Teams entworfen hatte, wurde aus dem F8C der F8D, der die Zeit bis zur Fertigstellung des komplett neu konstruierten Fittipaldi F9 überbrücken sollte. Der F9 erschien schließlich im Juli 1982. Er war nicht leistungsstärker als der F8D. Der F9 war das letzte Auto des Fittipaldi-Teams, das mit Ablauf der Saison 1982 den Rennbetrieb einstellte.

Modellbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der F8D hat ein Monocoque aus Aluminium in Wabenkernbauweise, das mit dem des F8C identisch ist. Der Unterboden und die Seitenkästen sind profiliert, sodass ein Bodeneffekt entsteht. Der Radstand beträgt wie beim 2637 mm. Die Motorabdeckung verläuft weitgehend waagerecht und fällt zur Hinterachse hin ab. Der Heckflügel ist an einer einzelnen, mittig angeordneten Strebe befestigt. Als Antrieb diente wie beim Vorgängermodell ein 3,0 Liter großer Achtzylinder-V-Motor von Cosworth (Typ DFV).

Das Gewicht des Autos wurde gegenüber dem F8C um 5 kg gesenkt; es lag nun bei 585 kg.[4] Die Reifen kamen durchgängig von Pirelli.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1982 traten zwei Fahrzeuge mit der Bezeichnung F8D an. Ein Chassis hatte Fittipaldi im Winter 1981/82 komplett neu aufgebaut, während der zweite F8D eigentlich ein F8C (F8C/1) von 1981 war, der umgebaut wurde und eine neue Bezeichnung erhielt.

Der neu hergestellte Fittipaldi F8D wurde bei einem Rennunfall in Großbritannien stark beschädigt und nicht wieder aufgebaut.

Lackierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der F8D war – wie schon der F8C von 1981 – im Grundton weiß lackiert, einige Flächen waren rot und blau gehalten. 1982 erhielt Fittipaldi finanzielle Unterstützung mehrerer brasilianischer Unternehmen: Auf den weiß, blau und rot lackierten Autos warben der Finanzinvestor Brasilinvest, der Mineralölkonzern Petrobras und die Salzmarke Sal Cisne.

Renneinsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus wirtschaftlichen Gründen meldete Fittipaldi in der Saison anders als in den vorangegangenen beiden Jahren nicht mehr zwei Autos, sondern nur noch eines. Fahrer war Chico Serra.

Der F8D debütierte beim zweiten Saisonrennen in Brasilien. Serra qualifizierte sich für den vorletzten Startplatz; auf die beste Zeit von Alain Prost (Renault RE30B), der die Poleposition herausfuhr, fehlen ihm sehr als sechs Sekunden, auf Keke Rosberg (Williams FW07C) im besten Saugmotorauto immerhin mehr als fünf Sekunden. Im Rennen fiel Serra nach einem Unfall in der 37. Runde aus. Beim anschließenden Rennen im US-amerikanischen Long Beach verpasste Serra die Qualifikation. Sein Rückstand auf den letzten qualifizierten Fahrer (Eliseo Salazar im ATS D5) betrug 0,8 Sekunden.[7] Am anschließenden Großen Preis von San Marino nahm Fittipaldi wie die meisten anderen FOCA-Teams aus sportpolitischen Gründen nicht teil.

In den den Niederlanden kam Serra in der Qualifikation auf den 19. Startplatz,[8] schied im Rennen aber wegen eines Defekts der Kraftstoffversorgung nach 17 Runden aus.[9] Der anschließende Große Preis von Großbritannien war das letzte Rennen des F8D. Das Qualifying in Brands Hatch bestritt Serra bereits mit dem F9; hier er den 21. Startplatz. Im Rennen verwendete er noch einmal den F8D. In der dritten Runde des Rennens kollidierte er mit Jean-Pierre Jariers Osella FA1C. Dabei überschlug sich der Fittipaldi und wurde stark beschädigt.

Das Team baute den F8D nicht wieder auf; die restlichen Rennen der Saison meldete es den F9.

Rennergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
1982 1 13
Brasilien C. Serra 20 17 DNF DNQ 6 DPNQ 11 DNQ DNF DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports, Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9
  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001, 2001 (Crowood Press), ISBN 1-86126-339-2 (englisch)
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7
  • Doug Nye: Das große Buch der Formel-1-Rennwagen. Die Dreiliterformel ab 1966. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 1986, ISBN 3-481-29851-X.
  • Graham Robson: Cosworth: The Search for Power, J H Haynes & Co Ltd, 2017, ISBN 1-84425-015-6

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 103.
  2. Graham Robson: Grand Prix Ford: Ford, Cosworth and the DFV, Veloce Publishing Ltd, 2015, ISBN 9781845846244, S. 82.
  3. David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001, 2001 (Crowood Press), ISBN 1-86126-339-2, S 102.
  4. Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports, Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9, S. 326.
  5. Rennhistorie des Fittipaldi F8D (dort als F8/5 bezeichnet) auf www.oldracingcars.com (abgerufen am 14. Juli 2022)
  6. Rennhistorie des Fittipaldi F8C/1 (dort als F8/3 bezeichnet) auf www.oldracingcars.com (abgerufen am 14. Juli 2022)
  7. Startaufstellung zum Großen Preis der USA West 1982 auf www.motorsport-total.com (abgerufen am 12. Juli 2022).
  8. Startaufstellung zum Großen Preis der Niederlande 1982 auf www.motorsport-total.com (abgerufen am 12. Juli 2022).
  9. Resultate des Großen Preises der Niederlande 1982 auf www.motorsport-total.com