Benutzer:MeraVagahau/Internet in Deutschland

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Schema des DE-CIX

In der Bundesrepublik Deutschland benutzten 2015 ungefähr 89 %, die Zahlen variieren zwischen 78 % und 89 %) der deutschen Bevölkerung Internet. Die Top-Level-Domain Deutschlands lautet .de. Die ersten deutschen Internetanschlüsse wurden Anfang 1989 in betrieb genommen. Die Telekommunikationsinfrastruktur wurde um die 1990er herum privatisiert, mit dem Ziel den Wettbewerb anzukurbeln, und ist heute stark dezentralisiert. Der ehemalige Staatsbetrieb Deutsche Telekom wurde im Jahre 1995 privatisiert.

Die wichtigste Verbindung ins Ausland ist die DE-CIX, in Frankfurt, mit einer Geschwindigkeit mit 5.5 Tbps.[1]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anzahl der Internetzugänge steigt in Deutschland stetig an, auch wenn der Fortschritt im Breitbandausbau, besonders außerhalb urbaner Regionen, dem Fortschritt von anderen europäischen Staaten hinterherhinkt. 89 % der Bevölkerung Deutschlands (Die Internationale Fernmeldeunion geht von nur 86 % aus) nutzen das Internet, immerhin 8 % höher als der europäische Durchschnitt, aber nur 79 % der Bevölkerung hat einen Internet Zugang zuhause. Allerdings wächst die Durchstoßrate gemächlich, nämlich nur 0.3 % im Jahr 2014.

Mit 23.3 Millionen Verbindungen im Jahr 2014 ist DSL immer noch das meist genutzte Art, auch wenn sich Kabelinternet (6.3 Millionen (Stand 2014)) immer weiter ausbreitet, verglichen zu den 5.5 Millionen Kabelinternet Zugängen im Jahre 2013. 34 % der Haushalte haben eine Übertragungsgeschwindigkeit von unter 51 Mbps. Verkehrsminister Alexander Dobrindt, der auch für Digitale Infrastruktur verantwortlich ist, stellte einen gemeinsamen Fahrplan vor, der bis 2018 jeden Haushalt mit einer Verbindungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbps garantieren soll. Im März 2015 bestätigte er das die Telekommunikationsanbieter zusammengenommen 10 Milliarden Euro bereitstellen.

Altersgruppe Gesammt 18-24 Jahre 25-29 Jahre 30- 39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre Über 60 Jahren
Durchbruchsrate in Prozent 78 99 98 98 96 88 48
Unter 35 Jahren Über 35 Jahren
Hochschulreife 99 % Hochschulreife 82 %
Mittlere Reife 98 % Mittlere Reife 67 %
Hauptschule 97 % Hauptschule mit Lehre 66 %
Hauptschule ohne Lehre 53 %

In Deutschland gibt es immer noch Geschlechtsunterschiede was die Nutzung des Internets angeht. Während 2014 81.8 % der Männer das Internet nutzten waren es zum selben Zeitpunkt nur 71.9 % der Frauen. Diese Lücke vergrößerte sich zwischen 2013 und 2014 um 0.3 %. Die Durchstoßrate bei der Altersgruppe zwischen 14 und 39 Jahren lag bei über 96 %, während die Durchbruchsrate bei über 70 jährigen ziemlich niedrig, ungefähr 30 %, war. In der über 60 Jährigen Altersgruppe ist der geschlechtspezifische Unterschied noch gravierender, während 59 % der Männer dieser Altersgruppe das Internet nutzen, benutzen es nur 40 % der Frauen. Trotz des stetigen Wachstums blieb die Durchbruchsrate dieser Altersgruppe dennoch stockend. Unterschiede der Internetnutzung zwischen Gruppen verschiedener Bildungsstufen hat sich über die letzten Jahre nicht merklich verändert, ist allerdings erwähnenswert. Unterschiede zwischen Bildungsstufen unter 35 sind praktisch nicht vorhanden. Ab 35 Jahren werden diese gravierender, denn die Durchbruchsrate bei Leuten mit Hochschulabschluss liegt bei 82 % während Leute mit Hauptschulabschluss und Lehre eine Durchbruchsrate von lediglich 66 %. Haushalte deren monatliches Nettoeinkommen unter 1.000 liegt, haben eine Durchbruchsrate von 54.1 %. Haushalte deren monatliches Nettoeinkommen über 3.000 € liegt, haben eine Durhbruchsrate von über 93.5 %. Ausserdem gibt es immer noch Unterschiede zwischen der Durchbruchsrate in den neuen und alten Bundesländern. Während die alten Bundesländer eine Durchbruchsrate von 79% hat, haben die neunen Bundesländer eine Durchbruchsrate von nur 71 %.

Altersgruppe Gesammt 18-24 Jahre 25-29 Jahre 30- 39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre Über 60 Jahren
keine Nutzung 23 % 1 % 2 % 2 % 4 % 12 % 52 %
1-2 Stunden 15 % 3 % 7 % 11 % 18 % 21 % 14 %
3-10 Stunden 35 % 28 % 37 % 45 % 45 % 40 % 10 %
Über 10 Stunden 27 % 67 % 53 % 40 % 32 % 26 % 10 %

Die Zahl der Deutschen die das Internet nur maximal zwei Stunden die Woche benutzt ist zwischen 2007 und 2014 von 21 % auf 15 % gesunken. Die Zahl dieser die das Internet zwischen drei und zehn Stunden benutzen stieg zwischen 2007 und 2014 von 26 % auf 35 % und diese deren die das Internet über zehn Stunden nutzen stieg zischen 2007 und 2014 von 13 % auf 27 %. In dieser Zeit stieg die Durhbruchsrate von 61 % auf die heutigen 78 % an.[2]

Kosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Preise für eine Internetverbindung sind in den letzten Jahren stabil geblieben, während Kommunikationsdienste um etwa 1.6 Prozent gesunken sind.[3] eine flat rate Breitband Verbindung kostet zwischen 16 und 30 Euro, was aber bei dem durchschnittlichen 3,989 Euro Monatseinkommen erschwinglich ist. Trotzdem stellt diese Preisgrenze für Geringverdiener eine Hürde da.

Zensur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Version der Fehlermeldung bei aufrufen eines von der GEMA geschützten Videos auf Youtube bis November 2016

Der Zugang zu online Inhalten ist in Deutschland relativ frei, die meisten Fälle von Sperrungen beruhen auf Urheberrechtsverletzugen. Andere Fälle von Limitation gehen auf den Beschluss des europäischen Gerichtshofes auf das Recht zu Vergessen, in dem Internet Nutzer Nichtauffindbarkeit von Inhalten erzwingen können.

Zwischen 2014 und 2015 gibt es keine bekannten Fälle von Internetblockaden von ganzen Websites, die von hohen Autoritäten angeordnet wurden. Seiten die häufig national gesperrt werden wie YouTube, Twitter und Facebook aber auch Bloggingdienste, blieben in Deutschland frei zugänglich.

Inhaltssperrungen die von nicht Regierungsorganisationen ausgehen sind in Deutschland teilweise vertreten. So regulierte etwa die GEMA regelmäßig Musik auf Youtube, da sie deutsche Künstler schützt. Da sie sich mit dem Mutterkonzern von Youtube, Google lange Zeit nicht einigen konnte, waren 61.5% der weltweit 1000 populärsten Youtube Videos, in Deutschland bis zum 1. November 2016 nicht verfügbar.[4]

Google gibt im Transparancy Report an zwischen Juli und Dezember 2015 199 Aufforderungen zum löschen von insgesamt 1290 Inhalten bekommen zu haben. Das ist der höhste Stand seit dem Dezember 2012.[5] Facebook sperrte den Zugang zu 60 deren Inhalt mit Rechts-Extremis und Holocaustleugnung zu tuen hatte.

Während der Grad des Einflusses von politischen Autoritäten auf die Medienkultur im Internet in Deutschland niedrig ist, gab es Versuche kritische Informationen zu entfernen. Im Januar 2014 mahnte das Innenministerium die Website Fragdenstaat.de auf Copyrightverletzung ab, nachdem die Website eine interne Stellungnahme veröffentlichte. Dieser Versuch wurde als Einschränkung der Pressefreiheit kritisiert.

Selbstzensur ist in Deutschland kein großes, oder schlecht dokumentiertes, Phänomen. Allerdings gibt es doch einige unausgesprochene Regeln der deutschen Presse.[6]

Gesetzliche Regelung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes gibt es Meinungs und Medienfreiheit. Nach Artikel 10 gilt ein Post- und Brief Geheimnis das geheime Telekommunikations einschließt. Diese Artikel galten bei der Einführung für analoge Kommunikationsmittel wie Briefe, sind aber auf Online Kommunikationsmittel wie Nachrichtensofortversandsdienste.

Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Telekommunikationsmarkt wurde um die 1990er privatisiert um den Wettbewerb anzukurbeln. 2015 hatte die Deutsche Telekom, die im Jahr 1995 privatisiert wurde einen Marktanteil von 32.7 %, damit war sie in diesem Jahr Marktführer. Danach kam Vodafone mit 27.8 %, dann Telefonica/O2 mit 22.6 %, Freenet mit 12.1 %, 1&1 Internet mit 3.6 % und Drillisch mit 1,2 %.[7]

Internetaktivismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Internet stellt die Infrastruktur bereit, politische Probleme in Deutschland zu kritiseren. Als die Absicht der Regierung die Netzneutralität aufzuweichen bekannt wurde, wurden Internetnutzer dazu aufgerufen am 10. September 2014 an der US-amerikanischen Kampagne 'battle for the net' teilzunehmen. Blogger und Websitebetreiber sollten einen Ladebalken der symbolisch für die fehlende Neutzneutralität stehem soll auf ihre Websites und Blogs einfügen. Wer keine Website besäße sollte sein Profilbild in sozialen Netzwerken auf ein Ladesymbol ändern.[8]

Eine noch größerer Online-Aufruf war als die EU die Vorratsdatenspeicherung von Passagierdaten plante. Der von Überwachungskritikern überlegte Aktionstag fiel auf den 11. April 2015, an dem an den Flughäfen In Berlin, Frankfurt am Main, Köln/Bonn, Leipzig Halle, Nürnberg, Stuttgart und Hamburg Informationsstände und Aktionen gegen die Vorratsdatenspeicherung organisiert wurden. Die Aktionen fanden unter der Kampagne Verfolgungsprofile und dem Hashtag #NOPNR statt.[9]

Cyberattacken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cayberangriffe auf Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen die diese ruig stellen kommen selten vor. Allerdings häufen sich Cyberattacken, wie etwa die Cyberattacken auf den Deutschen Bundestag. Aber auch Cyberattacken auf deutsche Unternehmen nehmen zu. 2015 wurde eine von drei Firmen schonmal Opfer eines Hackerangriffes. Der jährliche Schaden auf diese Attacken werden auf 50 Milliarden Euro geschätzt.

Digitalisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Digitalisierung ist ein präsentes Thema in den Medien in Deutschland. Diese verbessert sich zwar teilweise, ist aber im europäischen Vergleich eher mittelmäßig. Der sogenannte Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft listet Deutschland auf Platz neun von den derzeitigen 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

E-Learning[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klassenimmer in Deutschland
Klassenzimmer auf Niue

Schule ist eines der Hauptthemen in der Digitalisierung. Obwohl die Digitalisierung weiter voranschreitet, hängt Deutschland Ländern wie Norwegen oder Estland hinterher. Sogenannte Laptop oder Tabletklassen werden als Pilotprojekte eingesetzt, aber noch lange nicht Standard.

E-Government[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch das sogenannte E-Government ist in Deutschland noch nicht verbreitet, anders als in den beiden Nachberstaaten Österreich und der Schweiz die Vortschritte in Richtung digitale Regierung machen. Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland im E-Government deutlich schlechter ab. Der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft wärtete Deutschland nur auf Platz 18 von 28. Die europäische Kommission, die diesen Index ausgibt empfehlt der Bundesregierung und den Bundesländern Deutschlands die Bekanntmachung der bereits bestehenden Angebote. Allerdings gibt es Pläne von Regierungsmitgliedern ein E-Government auszubauen. Als Vorbild sollte Estland genutzt werden, die mittlerweile mehr als 600 E-Government Dienste anbieten.[10][11]

Internet und Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer Frauen
Unter 34 Jahren 76 % 62 %
35 bis 59 Jahre 66 % 46 %
Über 60 Jahren 57 % 43 %

Etwa 45 % der Deutschen oder 58 % der Internet Nutzer, benutzen das Internet als Informationsquelle von Neuigkeiten. In allen Altersgruppen nutzten prozentual mehr Männer online Nachichtendienste als Frauen, außerdem gibt es auch hier Altersunterschiede (Siehe Tabelle).

Viele Medien sind als Websites im Internet vertreten. Einige Zeitungen stellen ihre Inhalte kostenlos im Internet zur Verfügung, andere muss man abbonieren. Auf Websites wie Radio.de kann man jeden Radiosender online hören, was oft aber auch auf den Wesites der Radiosender möglich ist. Radiosender stellen Sendungen die keine Musik als Fokuselement beinhalten, wegen der GEMA, oft als Podcasts ins Internet Auf sogenannten Online Mediatheken sind solche Podcasts, aber auch Sendungen und Dokumentationen des Fernsehens für eine bestimmte Zeit Deutschlandweit zugänglich.[12]

Auf einigen deutschen (Hörfunk)sendern gibt es Sendungen die sich ausschließlich mit dem Internet befassen, etwa dem Netzfilter auf Puls, einem Hörfunksender des bayrischen Rundfunks aber auch eigene Rubriken in Sendungen, wie etwa "Neues aus Digitalistam" in der Sendung Leonardo auf WDR 5 [1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. about de-cix Offizielle Websites des DE-CIX. Zuletzt abgerufen am 14. Oktober 2016
  2. Internet-Strukturdaten 2014 Forschungsgruppe Wahlen e.V. mit Statistiken über die Nutzung des Internets in Deutschland. Zuletzt abgerufen am 13. Oktober 2016
  3. Preise Statistisches Bundesamt mit dem Jahrbuch 2014. Zuletzt abgerufen am 14. Oktober 2016
  4. Diese Kultur ist in Deutschland leider nicht verfügbar Süddeutsche Zeitung (Pascal Paukner). Veröffentlicht am 28. Januar 2013. Zuletzt abgerufen am 17. Oktober 2016.
  5. Requests by the numbers Google Transperancy report. Zuletzt abgerufen am 21.Oktober 2016
  6. Der Pressekodex Presserat.de mit dem Pressekodex. Zuletzt abgerufen am 21. Oktober 2016
  7. Schätzung der Umsatzanteile der Netzbetreiber und Service-Provider im deutschen Mobilfunkmarkt im Jahr 2015 Statista mit Schätzungen des Deutschen Telekomunikationsmarkt. Zuletzt abgerufen um 14. Oktober 2016
  8. Battle for the Net Netzpolitik.org mit Informationen über die Kampagne. Zuletzt abgerufen am 28. Oktober 2016
  9. #NoPNR Radio Utopie mit Informationen zum Aktionstag. Zuletzt abgerufen am 28. Oktober 2016
  10. Wo Deutschland bei der Digitalisierung lahmt Zeit Online (Patrick Beuth). Veröffentlicht am 25. Mai 2016. Zuletzt abgerufen am 5. November 2016
  11. Digitale Vordenker T3n.de (Andreas Weck). Veröffentlicht am 8. August 2016. Zuletzt abgerufen am 7. November 2016
  12. Germany Freedom House mit dem Freedom of the Net Reprt 2015. Zuletzt abgerufen am 5. November 2016

Kategorie:Internet nach Staat Kategorie:Medien (Deutschland)