Benutzer:Realscience/Religionswissenschaft

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Die Religionswissenschaft versucht interdisziplinär und methodisch die Religion zu erforschen und wird oft als Ideologiekritik beschrieben, weil sie die Agenda hinter religiösen Ideologien aufdecken will.[1] Sie ist nicht zu verwechseln mit der Theologie, da sie nur Aussagen über empirisch erfassbare Phänomene der Religion macht und darüber hinaus im Gegensatz zur Theologie einen agnostischen Standpunkt einnimmt.[2] Dennoch bestehen Berührungspunkte zu kirchengeschichtlichen, exegetischen, systematischen und praktischen Bereichen der Theologie.[3] Ihre Einordnung in die Wissenschaftszweige ist umstritten, denn sie kann je nach Perspektive als Kultur-, Sozial- oder Geisteswissenschaft gesehen werden.[4][5][6] Ebenso ist ihre Identität im Hinblick auf Methodik und Ziele der Forschung nicht eindeutig definiert.[7]

Was genau eine Religion ist oder eine Handlung als klar religiös bestimmt, konnte bisher nur vorläufig bestimmt werden.[8] Die Religionswissenschaft untersucht deshalb nicht nur die großen Weltreligionen und deren Theologien, sondern neben den neuen religiösen Bewegungen auch heuristisch als religiös bestimmte ethnische Gruppen oder andere Gemeinschaften.[9] Als Forschungsgegenstand gelten infolgedessen auch Weltanschauungen und Ideologien, deren Klassifizierung als Philosophie oder als Religion nicht eindeutig vorgenommen werden kann.[10]

Neben der Untersuchung des Religionsbegriffs und der überregionalen und lokalen Religionsgeschichte beschäftigt sich die Wissenschaft auch mit der Geschichte der eigenen Disziplin und ihrer Methodik, um den Fortschritt der Religionswissenschaft selbst zu begünstigen.[11] Zu ihren Subdisziplinen zählen ferner jene Spezialgebiete der Soziologie, Anthropologie, Ästhetik, Geographie, Wirtschaft, Kommunikations-, Medien- und Kognitionswissenschaft, die sich mit religiösen Phänomenen beschäftigen oder für ihre Untersuchung von besonderer Bedeutung sind.[12] Umstritten ist daneben der ehemalige bzw. als problematisch angesehene Teilbereich der Religionsphänomenologie, die noch nicht ausreichend etablierte Nachbardisziplin der Religionspsychologie und die ausdrücklich ausgeklammerte Religionsphilosophie.[13] Einige Forscher unterscheiden außerdem zwischen angewandter[14] und praktischer[15] Religionswissenschaft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Religionswissenschaft ist eine noch recht junge akademische Disziplin, die den unabhängigen Status erst im letzten Drittel des 19. Jhd. erlangte.[16] Religionswissenschaftliche Ansätze wurden aber bereits von den Vorsokratikern überliefert. So versuchte Xenophanes um 500 v. Chr. als Vertreter der ionischen Naturphilosophie die griechische Mythologie in einem ersten religionssoziologischen Ansatz rational zu betrachten und stellte einen Anthropomorphismus bei den griechischen Göttern fest.[17] Ihm folgte Protagoras, der als einer der Ersten den methodischen Agnostizismus angewendet, die dominierende Subjektivität in den Betrachtungen der Menschen festgestellt und damit den Relativismus vertreten hat.[18] Sein Zeitgenosse Prodikos befasste sich mit dem Ursprung der Religion und erkannte einen Zusammenhang zwischen den Eigenschaften der Götter und menschlicher Gefühle.[19] Etwa zur gleichen Zeit könnte Demokrit einen ersten anthropologischen Ansatz geliefert haben, der menschliche Gemeinschaften und deren sozialen Phänomene, unter denen auch die Religion fällt, als historisch gewachsen ansieht.[20] Um 300 v. Chr. entstand später aus den Betrachtungen von Euhemeros der Ansatz, die Entstehung von Gottesvorstellungen auf mythische Überhöhung historischer Personen zurückzuführen (Euhemerismus).[21] Mit der kritischen Betrachtung der Religion und der schließlichen Entdeckung euphemischer Elemente[22] haben die Griechen den Grundstein für die rezente Religionskritik gelegt, deren Anwendung in der heutigen Religionswissenschaft allerdings inzwischen umstritten ist.[23]

Friedrich Schleiermacher trieb die Idee der Vergleichbarkeit von Religion voran

Mehrere Jahrhunderte später hat die Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert, das Primat der Vernunft und der Rationalismus in der Neuzeit zu einer Wende der Religionskritik in eine deutlich antireligiöse Haltung geführt.[24] Während Thomas Hobbes als Vertreter des Deismus den Glauben an Gott aus Gründen der Vernunft nicht aufgegeben hat und einen weiteren religionssoziologischen Ansatz, in dem er „Religion als soziale Einheit" beschreibt, vorgeschlagen hat, wurde die Religion von vielen Aufklärern bereits größtenteils abgelehnt.[25] So kritisierte Voltaire einige Jahrzente später den christlichen Offenbarungs- und Wunderglauben als mit Vernunft unvereinbar und beschrieb Religion als Machtinstrument.[26] Sein Zeitgenosse D'Holbach kritisierte das Christentum als „Gebilde von Widersinnigkeiten, zusamenhanglosen Fabeln, unsinnigen Dogmen, kindischer Zeremonien“[27], genauso wie Jean-Jacques Rousseau das Christentum aufgrund seiner Offenbarungsbegründung wie alle anderen Religionen, die sich auf Offenbarung gründen, scharf verurteilt hat.[28] Auch Lessing und Kant argumentierten religionsphilosophisch gegen den Glauben an die Offenbarung und für die Vernunft.[29] Ihnen folgte Feuerbach, der es als überzeugter Atheist einige Jahre später als seine Aufgabe sah „nachzuweisen, dass den übernatürlichen Mysterien der Religion ganz einfache, natürliche Wahrheiten zugrunde liegen“.[30]

Die Religionswissenschaft hatte spätestens seit der Aufklärung Probleme damit, einen autonomen Status zu erhalten, weil Religion und Wissenschaft in drastischem Ausmaß zu konkurrierenden Mächten mit ähnlichen Heilsversprechen geworden sind.[31] Sowohl die antireligiöse Religionskritik als auch der Versuch, den Wahrheitsanspruch der eigenen oder fremden Religion zu beweisen haben eine Abscheidung von der institutionellen Vorgeschichte der Religionswissenschaft von ihrer eigentlichen Geschichte notwendig gemacht, um eine Etablierung als eigenständiges Universitätsfach zu ermöglichen.[32] Der eigentliche Beginn einer wissenschaftlichen Betrachtung von Religion hat mit der Integration der Wissenschaft an europäischen Universitäten um 1850 bis 1900 in Form von Religionsgeschichte begonnen.[33] Als wesentliche Merkmale der Forschung zählen seitdem die Objektivierung, Vergegenständlichung nicht-religiöser Fragestellungen und werturteilsfreie Untersuchungen, die erst durch den Einfluss der ebenfalls jungen akademischen Disziplinen der Ethnologie, Soziologie, Psychologie und den älteren Fachbereichen der Altertumswissenschaften, Philosophie und den Philologen entstanden sind.[34]

Insbesondere die Reflexion über Religion in Deutschland, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts, beispielsweise durch J.G. Herder, in der Romantik stattgefunden hat gilt als Ursache für die Entdeckung der Religionsgeschichte.[35] So bezeichnete er die Nationalreligionen als „die den Völkern gemäße Art, die Gottheit zu ehren“[36] und hielt Religion allgemein für den höchsten Ausdruck menschlicher Humanität.[37] Ein wesentlicher Grundstein für die heutige Religionswissenschaft war aber hauptsächlich die Idee der Vergleichbarkeit von Religion, die folgenschwer durch Friedrich Schleiermacher vorangetrieben wurde.[38] Er hat zwar natürliche Religion als Mittel für Moral und Erziehung kritisiert, aber glaubte auch an die eigentlich wichtigen Funktionen von Religion, Anschauungen und Gefühle abzubilden und dabei „Sinn und Geschmack fürs Unendliche“[39] zu repräsentieren.[40] Trotz seiner Stereotypisierung von Religion als Angelegenheit des Inneren gelten seine Werke als Ausgangspunkt der heutigen Komparistik, weil er davon überzeugt gewesen ist, dass die Elemente von Religionen vergleichbar wären.[41] Als unentbehrliches Gegengewicht gilt der Philologe Friedrich Max Müller, der einige Zeit später endgültig für die Anerkennung der Geschichtlichkeit von Religion plädiert hat, indem er Religionen als nicht gottgegeben, sondern als Produkt historischer Entwicklungen definiert hat.[42] Er gilt deshalb als Gründer der Religionsgeschichte, als Vater der Religionswissenschaft und als ihr eigentlicher Beginn.[43]

Friedrich Max Müller gilt als Vater der Religionswissenschaft

Im Laufe des 19. Jahrhunderts und der Entfaltung der Moderne hat die Erforschung der Religionen nachhaltige Fortschritte gemacht, da auch die Beschäftigung mit Geschichte generell wissenschaftlich wurde.[44] Durch den evolutionistischen Trend im 19. Jahrhundert entstand aber auch die problematische Idee, die Geschichte wäre zielgerichtet, womit das Jetzt stets am fortschrittlichsten wäre.[45] Deshalb nimmt die heutige Religionswissenschaft inzwischen Abstand von der Idee des Historismus und beschäftigt sich mit den Beschreibungen der Religionsgeschichte aus dieser Zeit nur vorsichtig, den Versuch unternehmend die jeweilige Agenda zu erkennen und zu diagnostizieren.[46] Die Untersuchungen beschäftigten sich oft mit der Suche nach dem Ursprung von der Religion oder versuchten Mythologien in negativem Bezug zum Christentum zu bringen, welche man sich als evolutionistisch weiterentwickelter vorgestellt hat, als die anderen Religionen.[47] Der britische Anthropologe Sir Edward Burnett Tylor hat beispielsweise Religion als zunächst animistisch, dann polytheistisch und im Endstadium als monotheistisch beschrieben.[48] Damit hat er monotheistischen Religionen eine höhere Fortschrittlichkeit und damit einen größeren Wert zugeschrieben. Außerdem war er der Meinung, dass die zu seiner Zeit noch vorhandenen kulturellen Überbleibsel ("Survivals") durch Feldforschung als Mittel zur Rekonstruktion der Kulturgeschichte eignen würden, womit er die Religionswissenschaft in ihrer kulturwissenschaftlichen Dimension beeinflusst hat.[49]

Als bedeutungsvoll im 19. Jahrhundert gilt daneben außerdem die "Myth and Ritual" Schule. Zu ihr zählt William Robertson Smith, der in seinen Vorlesungen über "Die Religion der Semiten"[50] unter anderem eine Theorie des Opfers aufstellt, Sir James George Frazer, der die die religionsgeschichtlichen und volkskundlichen Hintergründe antiker Texte untersuchte und dem menschlichen Geist eine evolutionäre Entwicklung von Magie, zur Religion und schließlich zur Wissenschaft zugesprochen hat[51], Jane Ellen Harrison, die als Mitbegründerin der modernen wissenschaftlichen Erforschung der griechischen Mythologie gilt und archäologische Methoden auf die Interpretation antiker griechischer Religiosität anwandte[52], Bronisław Kasper Malinowski, der als Vater wissenschaftlicher Feldforschungsmethoden gilt[53] und Mircea Eliade, der als Pionier und Begründer der Schamanismus-Forschung gesehen wird.[54] Hieran knüpfen sich nennenswerte Vertreter der religionsgeschichtlichen Schule an, darunter Ernst Troeltsch, der versucht hat einen Zusammenhang zwischen dem Überlegenheitsanspruch des Christentums und der Existenz der Weltreligionen herzustellen.[55] Ihm ist im 20. Jahrhundert Christopher Alan Bayly gefolgt, der wesentliche Aspekte religiöser Globalgeschichte erforscht und dabei als zentrale Aspekte die Homogenisierung und Theologisierung von Religionen im Laufe ihrer Geschichte herausstellen konnte.[56]

Methoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Religionstheorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Überregionale Religionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Allgemeine Religionsgeschichte
  • Weltreligionen
  • Judentum
  • Christentum
  • Islam
  • Hinduismus
  • Buddhismus
  • Zoroastrismus
  • Ethnische Religionen
  • Neue Religiöse Bewegungen

Lokale Religionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nordamerika
  • Mittelamerika
  • Südamerika
  • Europa
  • Afrika
  • Vorderer Orient
  • Zentralasien
  • Südasien/Ostasien
  • Südostasien
  • Australien / Pazifik

Disziplinen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Religionssoziologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Hauptartikel Religionssoziologie

Max Weber nahm mit seinem Werk "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" großen Einfluss auf die Religionssoziologie

Die Religionssoziologie ist primär ein Teilbereich der Soziologie, in dem soziologische Ansätze auf religiöse Phänomene angewendet werden[57], um eine Theorie des sozialen Handelns innerhalb des religiösen Kontexts zu erarbeiten.[58] Dabei werden neben Konzepten aus dem gesamten Spektrum der Sozialwissenschaften auch insbesondere geschichtswissenschaftliche Theorien und Methoden eingesetzt.[59] Sie konzentriert sich bei der Erforschung auf die Feldforschung im tatsächlichen Alltag religiöser Menschen und ignoriert größtenteils religiöse Schriften und Werke.[60] Während die Religionswissenschaft hauptsächlich einen Bezug zur Philologie herstellt, bezieht sich die Religionssoziologie auf die Sozialgeschichte.[61] Inwieweit eine Integration in die Religionswissenschaft erfolgen konnte, ist trotz der gemeinsamen Anwendung des methodischen Agnostizismus bis heute bestreitbar.[62] Es ist jedoch Konsens, dass eine stärkere Unabhängigkeit von der Theologie und eine intensivere Vernetzung mit der Soziologie erstrebenswert ist.[63]

Als Vorläufer der Religionssoziologie gilt neben den Vorsokratikern zunächst Auguste Comte, der im Drei-Stadien-Gesetz das theologische Studium als längstes der drei Stadien beschreibt, in der der Mensch versucht seine Neugier zunächst durch Fetischismus, dann mit dem Polytheismus und schließlich mit dem Monotheismus zu befriedigen.[64] Als weiterer Vorläufer gilt Karl Marx, der in seinem Werk "Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie" die Religion als "Opium für das Volk" beschrieben hat und Herbert Spencer, der Religion ihrem Wesen nach mit Primitivität verbunden sah, welche aber zu Beginn wegen ihrer Funktion des sozialen Zusammenhalts trotzdem notwendig gewesen wäre.[65] Ihnen folgten Emile Durkheim, der ein Bestehen der Religion auch in der Zukunft wegen ihrer Funktion der Integration der Gesellschaft vorausgesagt hat[66], Bronisław Malinowski, der mit seinen Feldforschungen zeigen konnte, dass nicht nur Religion, sondern auch Magie soziale und oft praktische Funktionen erfüllt und deshalb nicht klar vom üblichen Religionsbegriff ausgegrenzt werden kann[67] und Max Weber, der in seinem Werk "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" zeigen wollte, wie der moderne Kapitalismus aus der Religion entstanden wäre und deshalb immer noch ein Versuch sei, der Gegenwart wegen der "doppelten Prädestination" zu entfliehen.[68]

In der heutigen Zeit ist die Ansicht weit verbreitet, dass religiöse Phänomene durch eine bestimmte Form von menschlicher Sozialität verursacht werden.[69] Darunter fällt die funktionalistische Theorie, dass religiöse Phänomene wegen ihrer Funktion in der Gesellschaft bezüglich ihres möglichen Werts zur Wahrung der Ordnung und zur Vermeidung der Gefahr des Konflikts entstanden sind.[70] Das Bedürfnis, die Identität einer Gesellschaft zu schützen, wobei es nahe liegt, die Religion als Mittel für diesen Schutz zu betrachten, hätte normative Ordnungen notwendig gemacht, die sich in der Religion wiederfinden würden.[71] Eine andere funktionalistische Theorie besagt, dass der Mensch zum Schutz vor einer anomischen, chaotischen und zufälligen Welt religiöse Bedeutungssysteme geschaffen hat, in denen er sich besser zurechtfinden konnte.[72] Darüber hinaus werden der Religion in der Religionssoziologie nicht nur gesellschaftliche Funktionen, wie die Befriedigung sozialer Bedürfnisse, der Ausgleich sozialer Ungleichheiten oder das Schaffen von sozialem Zusammenhalt, sondern unter anderem auch die Funktion der Krisenbewältigung zugesprochen.[73]

Religionsanthropologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Hauptartikel Religionsanthropologie

Die religiösen Aboriginies sind ein klassischer Forschungsgegenstand von Religionsethnologen

Die Religionsanthropologie oder auch Religionsethnologie lässt sich nicht mehr eindeutig von der Religionswissenschaft trennen und kann daher vor allem der Religionswissenschaft zugeordnet werden.[74] Die einst angeführte ethnologische Feldforschung wird heute nicht mehr als Unterscheidungsmerkmal gesehen, weil diese auch zu einem wesentlichen Teil der Religionswissenschaft geworden ist.[75] Sie lässt sich allerdings von der Religionssoziologie abgrenzen, da ihr Ziel das Aufstellen einer Theorie vom Individuum, nicht von der Gesellschaft ist.[76] Als wichtigste religionsanthropologische Ansätze zur Untersuchung der Thematik, Bedeutung und Funktion religiöser Vorstellungen, ritueller Praxis und soziokultureller Zusammenhänge gelten Strukturalismus, Symbolismus, Positivismus, Marxismus, Performativismus, Kontextualismus und Funktionalismus.[77]

Als Klassiker der Religionsethnologie gelten unter anderem Emile Durkheim mit seinem Werk "Die elementaren Formen des religiösen Lebens", in dem er den Totemismus als ursprüngliche Religion anführt und der Gesellschaft erforschbare "soziale Tatsachen" zuspricht, Max Weber mit seiner "Verstehenssoziologie", in der er die Wichtigkeit der Bedeutung einer Handlung für ihr soziales Umfeld betont und Edward E. Evans-Pritchard mit seinem Werk "Witchcraft, Oracles and Magic among the Azande", in dem er in einer kontextualistischen Sichtweise den Glauben an Hexerei, Magie und Orakel bei den Azande beschreibt.[78] Weitere bedeutende Vertreter sind Clifford Geertz mit seinem Ansatz der interpretativen Ethnologie, den er in seiner Feldforschung in Java anwendete und Mary Douglas, die das 3. Buch Mose in ihrem Werk "The Abominations of Leviticus" einer strukturalistischen Betrachtung unterzogen hat.[79]

Die Geschichte des Fachbereichs ist geprägt von kultur- und sozialanthropologischen Konzepten, die besonders zu Beginn Ansätze aus Theologie, den Sprach-, Geschichts-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften einbezogen haben.[80] Da die Ethnologen damals noch in besonderem Maße um die Anerkennung des Fachs an Universitäten kämpften, verbirgt sich hinter den Konzepten aus dieser Zeit häufig die Agenda, die Ansichten der angesehenen Naturwissenschaftler zu integrieren, weshalb religiöse Ideen vernachlässigt und materielle Erscheinungsformen bevorzugt wurden.[81] Als Feldforschungsgebiete suchte man sich Nischen aus, die von den anderen Wissenschaften noch keine große Aufmerksamkeit bekamen, darunter insbesondere die australischen Religionen und Naturvölker wie die Aborigines.[82] Obwohl die Ethnologie für ihre Spezialisierung auf die Feldforschung bekannt war, wurden nicht wenige Theorien nur auf der Grundlage von Literatur über bereits durchgeführte Feldforschungen konstruiert.[83]

  • Religionspsychologie (siehe V_10_Relpys._RAE_Materiale_RW_Medien.pdf, Belzen_Jacob_The_Varities_the_principles_and_the_psychology.pdf)
  • Religionsgeographie (siehe hier)
  • Religionsästhetik (siehe Cancik_H._und_Mohr_H._Religionsaesthetik.pdf)
  • Religionsökonomie (siehe hier)
  • Kommunikations- /Medienwissenschaft (siehe Morgan_2008_-_Key_Words_in_Religion_Media_and_Culture_-_Meyer_and_Verrips_-_Aesthetics_S.20-30.pdf, V_10_Relpys._RAE_Materiale_RW_Medien.pdf, Auffarth_Mohr_Hinweise_zur_rewi_Forschung_MLR_1-38.pdf)
  • Kognitionswissenschaft (siehe hier)
  • Religionsphänomenologie (siehe: FlascheR_Der_Irrationalismus_in_der_ReWi_in_ReWi_und_Kulturkritik.pdf, Heinrich_1997_Das_rewi_Institut_1944-1945_ZfR_S203-230.pdf, McCutcheon-Manufacturing_Religion.pdf)
  • Religionsphilosophie (siehe hier)
  • Angewandte Religionswissenschaft (siehe hier)

Komparatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Ritualistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Religion und Interkulturalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Religion und Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur
  • Kunst
  • Musik
  • TV/Radio

Religion und Naturwissenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Religion und Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Gender Studies[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Religionswissenschaft als Ideologiekritik
  2. (1)
  3. (2)
  4. (3)
  5. (4)
  6. Rudolph, Kurt, Die "ideologiekritische" Funktion der Religionswissenschaft, in: Numen 25 (1978), 17-39, hier 26
  7. (6)
  8. [7]
  9. [8]
  10. [9]
  11. [10]
  12. [11]
  13. [12]
  14. [13] - Wolfgang Gantke
  15. 14 – Udo Tworuschka
  16. [15]
  17. [16]
  18. [17]
  19. [18]
  20. Berryman, Sylvia, "Democritus", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Fall 2010 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = <http://plato.stanford.edu/archives/fall2010/entries/democritus/#8>.
  21. [20]
  22. [21]
  23. ZjR - McCutcheon
  24. Beweis der Wende in der Neuzeit
  25. Beweis der kategorischen Ablehnung von Aufklärern
  26. Beweis für Voltaires Religionskritik
  27. Zitat von D'Holbach
  28. Beweis der Verurteilung der Religion von Jean-Jacques-Rousseau
  29. Religionsphilosophie von Kant und Lessing
  30. Zitat von Feuerbach
  31. Beweis der Entwicklung von Religion vs. Wissenschaft
  32. Beweis der Notwendigkeit, sich von der problematischen Geschichte abzuscheiden
  33. Beweis der Etablierung der Religionswissenschaft in Universitäten um 1850
  34. Beweis des Einfluss der Nachbarfächer auf die Werturteilsfreiheit der Religionswissenschaft
  35. Beweis der Reflexion über Religion in Deutschland
  36. Zitat von J. G. Herder
  37. Herder: Religion als Ausdruck höchster menschlicher Humanität
  38. Idee der Vergleichbarkeit durch Friedrich Schleiermacher
  39. Zitat von Schleiermacher "Sinn und Geschmack fürs Unendliche"
  40. Beweis der Ansichten von Schleiermacher
  41. Beweis der Überzeugung von Schleiermacher, bestimmte Elemente wären in allen Religionen vergleichbar
  42. Beweis des Zitats von Friedrich Max Müller
  43. Friedrich Max Müller als Beginn der Religionswissenschaft
  44. Beweis, dass Beschäftigung mit Geschichte in der Moderne wissenschaftlich wurde
  45. Evolutionistischer Historismus beweisen
  46. Beweis der Vorsicht gegenüber den Beschreibungen der Religionsgeschichte aus dem 19. Jahrhundert
  47. Beweis für die Vorstellung der Evolutionisten, das Christentum wäre besser
  48. Beweis der evolutionistischen Beschreibung von Religion von Tylor
  49. Beweis des Einflusses von Tylor und seiner Survivals
  50. Verweis zur Vorlesung "Die Religion der Semiten" von Robertson Smith
  51. Beweis der Untersuchungen von Frazer und seiner evolutionistischen Idee des menschl. Geistes
  52. Beweis des Werks von Jane E Harrison
  53. Bronislaw Malinowski als Vater der Feldforschung
  54. Mircea Eliade als Begründer der Schamanismus-Forschung gilt
  55. Versuch von Ernst Troeltsch beweisen
  56. Beweis der Leistung von Christopher Bayly
  57. Beweis, dass die Soziologie soziologische Ansätze auf religiöse Phämomene anwendet [SOZIO.pdf - Kehrer 1988 - S.59]
  58. Beweis, dass die Religionssoziologie eine Theorie des religiösen Handelns konzipieren möchte (Kehrer 1988 - S.59; Religionssoziologie[SOZIO.pdf])
  59. Beweis, dass auch geschischtswissenschaftliche Konzepte in der Religionssoziologie angewendet werden[SOZIO.pdf
  60. Beweis der Konzentration der Religionssoziologie auf Feldforschung[SOZIO.pdf]
  61. Beweis, dass sich die Religionssoziologie auf die Sozialgeschichte bezieht, und nicht auf Philologien (SOZIO.pdf)
  62. Beweis der problematischen Integration[SOZIO.pdf]
  63. Beweis der Absicht, sich stärker mit der Soziologie zu vernetzen[SOZIO.pdf]
  64. Beweis des Inhalts des Drei-Stadien-Gesetzes von August Comte
  65. Beweis der religionssoziologischen Ansicht von Herbert Spencer
  66. Beweis der Ansicht, dass Religion sozialen Zusammenhalt auch in der Zukunft schaffen wird [Sozio.pdf - S.5, Mitte]
  67. Beweis, dass Malinowski mit seinen Feldforschungen gezeigt hat, dass Magie positive Funktionen erfüllt (SOZIO.pdf - S.5,rechts-mitte)
  68. Beweis der Aussage von Max Weber, dass der Kapitalismus aus der Religion nach ihm entstanden sei
  69. Beweis, dass Sozialität als die Wurzel der Religion angesehen wird [SOZIO.pdf]
  70. Beweis der funktionalen Untersuchungsebene (sozio.pdf - III. Religionssoziologische Gegenstandsbereiche - Teil 1)
  71. Beweis: Religion als Mittel zum Schutz der Identität einer Gesellschaft
  72. Beweis: Religion als Bedeutungssystem und zum Schutz vor anomischer, chaotischer und zufälliger Welt
  73. Beweis weiterrer Funktionen der Religion laut der Religionssoziologie
  74. Beweis: Unterschied zwischen Religionsethnologie und Religionswissenschaft
  75. Beweis: Feldforschung kein Unterscheidungsmerkmal zwischen Reli-Ethno und ReWi mehr
  76. Britannica, Bd. 26, S. 516 f.
  77. Beweis: die wichtigsten theoretischen Ansätze der Religionsethnologie
  78. Beweis, dass E. Durkheim, etc. zu den Klassikern gehören
  79. Beweis, dass Mary Douglas und Clifford Geertz wichtig sind
  80. Beweis: sozialanthropologisch und kulturanthropologisch
  81. Beweis: Motivation, die Naturwissenschaften zu imitieren
  82. Beweis des Forschungsinteresses an den Aborigines
  83. Beweis: arm-chair anthropologists