Benutzer:Rolf-Dresden/Baustelle 8

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Als Sekundärbahn wurden von den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen die Eisenbahnverbindungen untergeordneter („sekundärer“) Bedeutung bezeichnet. Nach Gründung der Deutschen Reichsbahn am 1. April 1920 erhielten sie den Status einer Nebenbahn.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da der Bau und Betrieb der Hauptbahnen nicht immer durch die Erträge gedeckt wurde, begann man nach Vereinfachungen zu suchen. Bereits 1865 hatte die Techniker-Versammlung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen Grundsätze für sekundäre Bahnen aufgestellt. Diese wurden am 1. Juli 1878 mit der Bahnordnung für deutsche Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung als Reichsgesetz in Kraft gesetzt.

Die wichtigsten Veränderungen zum bisherigen Hauptbahnbetrieb („Primärbahnen“) waren:

  • Wegfall der Bahnbewachung
  • Einmal tägliche Kontrolle der Gleisanlagen (statt dreimal täglich)
  • Weniger zu besetzende Bremsen
  • Keine Bahneinfriedungen
  • Wegfall von Schrankenanlagen an Bahnübergängen
  • Wegfall von Signalen an Bahnhöfen
  • Großzügigere Verschleißgrenzmaße an den Radreifen der Wagen und Lokomotiven
  • Geringere Streckengeschwindigkeiten
  • Mögliche Anwendung schmalerer Spurweiten als Normalspur

Abstufung bisheriger Hauptbahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Oktober 1878 wurden zunächst fünf Strecken mit ingesamt 46,657 km zu Sekundärbahnen abgestuft:

Später wurde weitere Linien zu Sekundärbahnen abgestuft:

Fortan wurden 26 Strecken mit einer Gesamtlänge von 499,59 Kilometern als Sekundärbahnen betrieben.

Als Sekundärbahnen gebaute Strecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plagwitz–Lindenau (Sächs. Stsb.)

Die Strecke Plagwitz–Lindenau war die erste sächsische Bahnstrecke, die schon von der Betriebseröffnung an als Sekundärbahn betrieben wurde. Sie wurde im Jahr 1879 als Verbindungsbahn zwischen dem sächsischen Bahnhof Plagwitz und dem preußischen Bahnhof Lindenau im Süden Leipzigs in Betrieb genommen. Die Strecke wurde 1907 wegen ihres Durchgangsverkehrs zur Hauptbahn ausgebaut. Sie besteht noch.

Pirna–Berggießhübel–Gottleuba
Bahnhof Berggießhübel (um 1900)

Die Strecke Pirna–Berggießhübel war 1880 die erste sächsische Sekundärbahn, bei der die neuen vereinfachten Bau- und Betriebsvorschriften voll zum Tragen kamen. Die Strecke verlief im Gottleubatal von Pirna nach Berggießhübel. Im Jahr 1905 wurde die Strecke noch bis Gottleuba verlängert. Im Jahr 1975 wurde der Betrieb eingestellt.

Johanngeorgenstadt–Schwarzenberg

Die Strecke Johanngeorgenstadt–Schwarzenberg war ursprünglich wegen ihrer vorgesehenen Weiterführung nach Böhmen als Hauptbahn geplant worden. Als sich die Realisierung der böhmischen Anschlussstrecke immer mehr verzögerte, wurde die Strecke schließlich im Jahr 1882 als normalspurige Sekundärbahn gebaut. Die Strecke besteht noch.

Walthersdorf–Crottendorf

Die Strecke Walthersdorf–Crottendorf war mit rund vier Kilometern eine der kürzesten sächsischen Sekundärbahnen. Eröffnet wurde sie am 1. Dezember 1889. Sie ist das Musterbeispiel für eine Stichbahn lokaler Bedeutung, die wegen ihrer zu kurzen Betriebslänge nicht schmalspurig ausgeführt wurde. Die Strecke wurde 1999 stillgelegt.

Schönberg–Schleiz
Buchholz–Schwarzenberg
Löbau–Radibor
Bautzen–Hoyerswerda
Bischofswerda–Kamenz
Klotzsche–Schwepnitz
Pirna–Großcotta
Berthelsdorf–Großhartmannsdorf, Brand–Langenau, Freiberg–Halsbrücke

Hauptartikel: Bahnstrecke Berthelsdorf–Großhartmannsdorf, Bahnstrecke Brand-Erbisdorf–Langenau, Bahnstrecke Freiberg–Halsbrücke

Die drei Sekundärbahnen bei Freiberg dienten insbesondere der Verbindung der südlich von Freiberg gelegenen Erzbergwerke mit den in Halsbrücke gelegenen Hüttenwerken. Sie wurden am 13. Juli 1890 eröffnet. Mit dem Einstellung des Bergbaus im Freiberger Revier im Jahr 1913 verloren die Strecken sukzessive ihre Bedeutung. In Betrieb ist heute ist nur noch der Abschnitt Berthelsdorf–Brand-Erbisdorf der Strecke von Berthelsdorf nach Großhartmannsdorf.

Beucha–Trebsen
Frohburg–Kohren
Wechselburg–Chemnitz
Böhlen–Espenhain]]
Zwönitz–Scheibenberg
Fuchsbrunnbrücke (1999)
Leipzig-Connewitz–Plagwitz
Schönberg–Hirschberg
Siebenbrunn–Erlbach
Altenburg–Langenleuba-Oberhain
Waldheim–Rochlitz
Leipzig–Geithain
Großpostwitz–Obercunewalde
Bahnhof Cunewalde (um 1900)


Potschappel–Possendorf
Eröffnungszug in Hänichen-Goldene Höhe (1907)

Die Strecke Potschappel–Possendorf entstand 1907 durch Umbau und Erweiterung der vormaligen Hänichener Kohlezweigbahn der Albertbahn AG. Bedingt durch ihre ungewöhnlich engen Radien hatte diese Strecke eine Sonderstellung unter den Sekundärbahnen, was sich u.a. in einem speziell für diese Strecke beschafften Fahrzeugpark äußerte. Der Abschnitt Freital Ost–Dreseen-Gittersee besteht noch. Er wird durch einen Verein als Museumsbahn betrieben.

Dürrröhrsdorf–Weißig-Bühlau
Eröffnungszug in Weißig-Bühlau (1908)

Schmalspurbahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmalspurbahnen in Sachsen

Da auch die normalspurigen Sekundärbahnen nicht in jedem Falle die gewünschten Einsparungen erbrachten, begann man 1881 mit dem Bau von Schmalspurbahnen, da die schmale Spur noch weiteres Sparpotential bot. Mit der Strecke Wilkau-Hasslau–Kirchberg wurde 1881 die erste schmalspurige Eisenbahn in Sachsen eröffnet. Mit der Weißeritztalbahn und der Strecke Oschatz–Mügeln–Döbeln waren zu diesem Zeitpunkt schon weitere Strecken im Bau. In kurzer Folge entstand in wenigen Jahren eine Vielzahl von Strecken. Fast alle Streckenneubauten in den Jahren ab 1880 wurden als Schmalspurbahn in der einheitlichen Spurweite von 750 mm ausgeführt. In Normalspur wurden nur noch Strecken errichtet, welche schon vorhandene Bahnen miteinander verbanden oder bei denen ein Umladen der Güter von Normal- auf Schmalspur unrentabel erschien.

Fahrzeugeinsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VII TS
VII TOV
VII T

Hochbauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Ledig, Ferdinand Ulbricht: Die Sekundär-Eisenbahnen des Königreichs Sachsen, Berlin 1887 (Digitalisat)
  • Th. Sorge: Die Secundärbahnen in Ihrer Bedeutung und Anwendung für das Königreich Sachsen, Dresden 1875 (Digitalisat)
  • Erich Preuß, Reiner Preuß: Schmalspurbahnen in Sachsen, transpress Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-71079-X
  • Rainer Fischer, Sven Hoyer, Joachim Schulz: Die Wagen der sächsischen Sekundärbahnen, EK-Verlag, Freiburg i. Br, 1998. ISBN 3-88255-682-X

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]