Benutzer:S. F. B. Morse/Otto Julius Hönicke

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Otto Julius Hönicke als Schaffhausener Muskidirektor um 1900.

Otto Julius Hönicke (* 29. September 1867 in Merzdorf; † 18. Juni 1943 in Seifertsmühl) war ein deutscher Musiker, Dirigent und Kapellmeister.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otto Julius Hönicke wurde im etwa 40 Kilometer nordwestlich von Dresden gelegenen Schradendorf Merzdorf im heutigen brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster geboren. Er studierte an den Konservatorien zu Dresden und Leipzig Musik und legte schließlich in Berlin die Kapellmeisterprüfung ab, was mit einem schriftlichen Examen verbunden war. Anschließend war er einige Zeit im russischen St. Petersburg tätig und tourte durch Europa. Dabei gab er unter anderem in Rußland, Schweden, Holland, in der Schweiz und in Deutschland Konzerte.[2] Um 1889/ 1890 war er Mitglied der Dresdner Gewerbehaus-Kapelle,[3][4] die seinerzeit unter der Leitung des Kapellmeisters Ernst Stahl stand und im April des Jahres 1890 aufgelöst wurde.[5]

Im Jahre 1904 heiratete er Johanna Maria Hurter (1872-?) aus dem schweizerischen Schaffhausen.[1][6] Im selben Jahr wurde er als Stadtmusikdirektor in Eibenstock im Erzgebirge verpflichtet.[7] Hierher war er aus Lippstadt gekommen.[8] Sein Antrittskonzert veranstaltete er am 23. September 1904 im Feldschlößchensaal.[9] 1907 wurde Hönicke Stadtmusikdirektor in Greiz.[10] Weitere Wirkungsorte seines Schaffens waren unter anderem Montreux und Schaffhausen.[1]

Freundschaftlich verbunden war er mit mehreren bekannten Persönlichkeiten seiner Zeit. So führte er unter anderem Briefwechsel mit dem Dresdner Komponisten Felix Draeseke (1835-1913), einer der bedeutendsten Musiker seiner Zeit und dessen Ehefrau Frida (1859-1943).[11] Briefwechsel gab es auch mit Ernst Radecke (1866–1920, von 1893 bis 1920 Pianist, Dirigent und Generalmusikdirektor in Winterthur)[12], dem Schriftsteller Heinrich Thiele (1849-1922),[13] Emil Robert-Hansen (1860-1926, Cellist, Komponist und Dirigent),[14] Jean Paul Ertel (1865-1933, Komponist) und weiteren.[15] Außerdem stand er in Kontakt mit dem populären Berliner Komponisten Paul Lincke (1866-1946), der als „Vater“ der Berliner Operette gilt. Ein maschinenschriftlicher Brief Paul Linckes an Otto Hönicke aus dem Jahre 1943 bezeugt, dass sich Hönicke zuletzt auf das heute an der Ortrander Straße gelegene Grundstück Nummer 128 in seinem Geburtsort Merzdorf zurückgezogen und ein zweites mal geheiratet hatte.[16]

Er verstarb im Jahre 1943 in Seifertsmühl, das seit 1935 zu Merzdorf gehört. Sein Neffe war der Musiker Emil Exner, der in Grimma wirkte.[17] Ein Teil seines Nachlasses, der unter anderem zahlreiche Briefe beinhaltet, befindet sich heute in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Dieser wurde 1983 von der Witwe seines Sohnes erworben.[11] Weitere Archivalien zu ihm und seiner ersten Ehefrau Johanna Maria Hurter sind im Stadtarchiv Schaffhausen zu finden.[18][19]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Otto Julius Hönicke in der Datenbank der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 6. August 2021
  2. Jung, Hans Rudolf: 150 Jahre Musikleben in der Residenz- und Industriestadt Greiz eine Chronik vom Stadtbrand 1802 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945, Quartus-Verlag, 1998, ISBN 9783931505219, S. 221
  3. [Gewerbehaus-Conzert-Zeitung, 27. Oktober 1889, S. 1
  4. Gewerbehaus-Conzert-Zeitung, 6. April 1890, S. 1
  5. Anneliese Zänsler: Die Dresdner Stadtmusik, Militärmusikkorps und Zivilkapellen im 19. Jahrhundert. Laaber-Verlag, 1996, ISBN 978-3-89007-319-4, S. 1981 f.
  6. Eintrag: Hurter, Johanna Maria (1872-). In: http://www.stadtarchiv-schaffhausen.ch, abgerufen am 28. Dezember 2021
  7. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung, 20. September 1904, S. 1
  8. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 12.03.1904
  9. „Lokale und sächsische Nachrichten.“ In: Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung, 22. September 1904
  10. Die Musik. (Illustrierte Halbmonatsschrift), Leipzig 1907
  11. a b Briefwechsel Otto Julius Hönickes (1867-1943) und der Familie Hurter  im Kalliope-Verbund, abgerufen am 6. August 2021
  12. Briefwechsel Otto Julius Hönickes (1867-1943) und Ernst Radecke im Kalliope-Verbund, abgerufen am 2. Januar 2022
  13. Briefwechsel Otto Julius Hönickes (1867-1943) und Heinrich Thiele im Kalliope-Verbund, abgerufen am 2. Januar 2022
  14. Briefwechsel Otto Julius Hönickes (1867-1943) und Emil-Robert Hansen im Kalliope-Verbund, abgerufen am 2. Januar 2022
  15. Briefwechsel Otto Julius Hönickes (1867-1943) und Jean Paul Ertel im Kalliope-Verbund, abgerufen am 2. Januar 2022
  16. Musikantiquariat Dr. Ulrich Drüner: Ergänzungsliste zu Katalog 64, 1907 bis 1957, Stuttgart 2009, S. 31 (hier als PDF-Datei)
  17. Emil Exner in der Datenbank der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 6. August 2021
  18. Eintrag: Hoenicke, Otto. In: http://www.stadtarchiv-schaffhausen.ch, abgerufen am 28. Dezember 2021
  19. Eintrag: Hurter, Johanna Maria (1872-). In: http://www.stadtarchiv-schaffhausen.ch, abgerufen am 28. Dezember 2021

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Notizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]