Benutzer:STEINERTglobal/Steinert (Unternehmen)

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Steinert GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1889
Sitz Köln, Deutschland
Leitung Peter Funke (Geschäftsführer)
Sebastian Weber (Finanzvorstand)
Mitarbeiterzahl 349[1]
Umsatz 114 Mio. EUR[1]
Branche Maschinenbau
Website www.steinert.de
Stand: 2020
Schematische Darstellung eines Überbandmagnetscheiders in Reihe mit einem Wirbelstromscheider

Die Unternehmensgruppe Steinert ist ein 1889 gegründetes, familiengeführtes Unternehmen mit Hauptsitz in Köln, dass auf die Herstellung von Magnet- und Sensorsortierlösungen spezialisiert ist. Als eines der ersten Unternehmen machte es Magnetismus wirtschaftlich nutzbar und ist Erfinder essentieller Bestandteile des Recyclingprozesses, wie des Überbandmagneten[2] und des Wirbelstromscheiders mit exzentrischer Poltrommel[3].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1889 gründete Ferdinand Steinert in Köln die Firma „Ferdinand Steinert Elektromagnetische Aufbereitungsanlagen“ vor dem Hintergrund Eisen aus Gießerei- und Hüttenabfällen zurückzugewinnen. 42 Jahre später wurde das Unternehmen durch Julius Christian Buchholz übernommen, in dessen Familienbesitz es sich bis heute befindet, und in die Holding Metalloxyd GmbH eingegliedert.

1966 präsentierte Steinert den ersten Überbandmagnetscheider und damit eine maßgebliche Komponente im Recyclingprozess von Schrotten und Abfällen für die Rückgewinnung von eisenhaltigen Metallen. Zur Rückgewinnung von nicht-ferromagnetischen Metallen entwickelte Steinert 1987 den ersten exzentrischen Wirbelstromscheider, der heute der meistverkaufte Wirbelstromscheider weltweit ist.

2003 wurde die Steinert US Ltd. in St. Petersburg/Florida gründet und im darauffolgenden Jahr die australische Firma Sturton Gill übernommen und als Steinert Australia Pty. Ltd. in die Unternehmensgruppe integriert.

Mit der Jahrtausendwende und Fortschritten in der Sensor- und Computertechnik präsentierte Steinert erste Farb- und Induktionssortiersysteme. Seit der Mehrheitsübernahme der RTT Systemtechnik GmbH Zittau im Jahr 2009 wurde das Produktspektrum zusätzlich um Nahinfrarot-Sortiersysteme ergänzt. Seit 2019 firmiert das in Tochterunternehmen als Steinert UniSort GmbH.[4]

Konzernstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Steinert-Unternehmensgruppe unterhält Tochterunternehmen in Köln und Zittau, Cincinnati, Melbourne und Belo Horizonte.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bekanntesten Produkte sind der Wirbelstromscheider Steinert EddyC und das Sensorsortiersystem Steinert KSS. Daneben stellt das Unternehmen aber auch folgende Sortiersysteme her:

  • Magnetseparationsmaschinen
    • Magnetbandrollen
    • Hochgradientmagnetscheider
    • Magnettrommeln
    • Überbandmagnete
    • Aushebemagnete
    • Wirbelstromscheider
    • Nassmagnetscheider
  • Sensorsortiersysteme
    • Röntgensortiersysteme
    • Induktionssortiersysteme
    • Farbsortiersysteme
    • Nahinfrarotsortiersysteme

Technische Innovationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Exzentrisch gelagertes Magnetpolsystem für Wirbelstromscheider[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schematische Darstellung eines Wirbelstromscheiders mit exzentrischer Polwelle

In einem Wirbelstromscheider bilden schnell rotierende magnetische Pole ein veränderliches Magnetfeld, das sich in diesem Feld befindliche, stromleitende Partikel für eine begrenzte Zeit magnetisiert. Die magnetische Polarität der so magnetisierten Elemente ist identisch zur Polarität des vom Magnetrotor generierten Magnetfeldes, sodass sich diese gegenseitig abstoßen. Das von Steinert entwickelte exzentrisch in der Kopftrommel angeordnete Magnetpolsystem wird die Wirkung der magnetischen Wechselfelder auf den Bereich konzentriert, an dem das zu separierende Material die größte Krafteinwirkung erfährt. Durch die Verstellbarkeit des Polsystems kann diese Position optimal definiert und verändert werden, um die Abwurfparabel maximal zu beeinflussen, damit die Kraftwirkung weiter verstärkt wird. Diese Erfindung ist Grundlage aller modernen Wirbelstromscheider.

Hyper-Spectral-Imaging-Technologie zur Erkennung schwarzer Kunststoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typische Abfallsortieranlagen nutzen zur Erkennung des Rohstoffstroms Nahinfrarottechnologie (NIR), um Lichtreflexionen von Materialen zu erfassen. Anhand dessen können Rückschlüsse auf deren Beschaffenheit – wie beispielsweise deren Färbung, aber auch deren Werkstoffe – gezogen werden. Schwarze Kunststoffe stellen dabei aufgrund des häufig zur Färbung verwendeten Industrieruß' eine besondere Herausforderung dar. Durch die dunkle Färbung des Materials wird die Lichtreflexion auf ein Minimum reduziert, sodass es mit herkömmlichen optischen Sensoren nicht erkannt oder identifiziert werden kann. Durch die von Steinert verwendete Hyper-Spectral-Imaging-Technologie (HSI) ist es möglich, auch schwarze Kunststoffe zu erkennen und entsprechend zu sortieren. Das macht die Steinert UniSort BlackEye zur einzigen Sortiermaschine, die in der Lage ist, schwarze Kunststoffe zu erkennen und sortenrein zu trennen.[5]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Angaben im Konzernabschluss Metalloxyd GmbH 2020 im elektronischen Bundesanzeiger
  2. DPMAregister | Patente - Registerauskunft. Abgerufen am 12. November 2019.
  3. DPMAregister | Patente - Registerauskunft. Abgerufen am 12. November 2019.
  4. Unternehmenseigene Historienseite Abgerufen am 08. November 2022
  5. Marius Schaub: Paint it black. In: Michael Brunn, Marius Schaub (Hrsg.): RECYCLING magazin. München September 2019, S. 26 f.

Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Köln) Kategorie:Gegründet 1889 Kategorie:Maschinenbauunternehmen