Benutzer Diskussion:Fäberer/Jenische im dritten Reich

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Anerkennung der jenischen Opfer durch den deutschen Bundesrat am 20.12.2007[Quelltext bearbeiten]

Anlässlich der Sitzung vom 20.12.07 hielt der deutsche Bundesrat seine übliche Gedenkveranstaltung für die Sinti und Roma ab. Bundesratspräsident Ole von Beust sagte in seiner Rede (lt. Manuskript): "Zwischen 1933 und 1945 wurden 500.000 Sinti, Roma, Jenische und Angehörige verwandter Völker aus ganz Europa, über 20.000 aus Deutschland, erfasst, gedemütigt, gequält, deportiert und ermordet." [....] "Meine Damen und Herren, ich bitte Sie nun, sich von Ihren Plätzen zu erheben, um der Opfer nationalsozialistischer Gewalt unter den Sinti und Roma, den Angehörigen der eigenständigen Gruppe der Jenischen und anderer Fahrender zu gedenken." (Quelle: [1]). Auf Antrag des Landes Rheinland-Pfalz (Quelle Antrag: [2]) stellte der deutsche Bundesrat am 20.12.2007 in seiner "Entschließung des Bundesrates zur Errichtung eines Denkmals für die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma" fest:


Sinti und Roma, Angehörige der eigenständigen Gruppe der Jenischen und andere Fahrende wurden unter der NS-Diktatur als rassistisch minderwertige "Zigeuner" verfolgt und ermordet. Sie sollten als europäische Minderheiten vollständig vernichtet werden. Sie wurden Opfer von Enteignung, Deportation, Zwangssterilisation, Verfolgung und Ermordung." (Quelle: [3])


wissenschaftliche Quellen zur rassischen Verfolgung der Jenischen im Dritten Reich[Quelltext bearbeiten]

  • Einige dieser "Gauner" und "Lumpenproletarier" verstehen sich selber jedoch als Jenische und wollen mit dem Hinweis auf ihre eigene Sprache - das Rotwelsch - als Angehörige einer Ethnie angesehen werden. Dies wurde ihnen jedoch genau wie den Sinti und Roma versagt. Für die nationalsozialistischen "Asozialen"- und "Zigeunerforscher" waren beide Gruppen "rassisch minderwertig", weshalb der "Volkskörper" von ihnen "gereinigt" werden sollte. Tatsächlich sind Sinti und Roma sowie Jenische dem Rassenmord des nationalsozialistischen "Rassenstaates" (Michael Burleigh/Wolfgang Wippermann) zum Opfer gefallen. Doch dies hat die "Asozialen"- und "Zigeunerforscher" auch nach 1945 nicht davon abgehalten, ihre These von der biologisch bedingten "Asozialität" der Jenischen und der Sinti und Roma weiter zu verbreiten. Teilweise bis heute. in: "Gauner" und "Zigeuner" von Wolfgang Wippermann [4]
  • „Die Jenischen „wurden und werden bis in die Gegenwart ausgegrenzt und diskriminiert und gehörten – wie Roma und Sinti – zu den aus „rassischen“ Gründen Verfolgten des Nationalsozialismus.““ [5]
  • „Die Jenischen in Deutschland wurden auch systematisch verfolgt. Die Jenischen hiessen in der Naziterminologie "Zigeunermischlinge". Um sie umbringen zu können, brauchte es einen andern Namen, brauchte es eine diskriminierende Zugehörigkeit.“ [6]
  • „Es liegt vielmehr ein für die Gemeinschaft besonders gefährlicher Erbtypus vor, der ausgemerzt werden muß.“ [7]
  • Die Jenischen befanden sich damit einerseits in der selben Situation wie die als „Zigeuner“ verfolgten Bevölkerungsgruppen und wurden andererseits von den lokalen Polizeibehörden auch identische wahrgenommen und „behandelt“. In Westösterreich erscheint die Abgrenzung zwischen den Gruppen beim derzeitigen Forschungsstand nur schwer möglich. So tragen zum Beispiel auch zahlreiche als „Zigeuner“ verfolgte Familien Westösterreichs ähnliche Namen wie manche jenischen Familien. Wie im Falle der „Zigeuner“, versuchten lokale Behörden auch im Falle der Jenischen, diese nichtsesshaften Personen in Konzentrationslager einweisen zu lassen - wie im Falle von vier Jenischen aus Rietz - meist als „Asoziale“. ([8], S. 15)
Auch der Landrat des Landkreises Innsbruck versuchte Jenische in Konzentrationslager einweisen zu lassen. Eine detaillierte Dokumentation des Schicksals der Jenischen im Dritten reich gehört zu den großen Forschungsdesiderata der österreichischen Zeitgeschichte. Da uns bis heute mit einigen wenigen Ausnahmen nur äußerst punktuelle Dokumentationen zur Verfügung stehen, ist es völlig unmöglich festzustellen, wie viele der Jenischen überhaupt von Verfolgungsmaßnahmen welcher Art betroffen waren. Dass einige von ihnen aber auch in Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern inhaftiert waren, ist aufgrund zahlreicher Aussagen von Zeitzeugen als gesichert anzunehmen. Ebenso wie die „Zigeuner“ waren auch die Jenischen seit der Jahrhundertwende Gegenstand sogenannter eugenischer Forschungen, die die „erbliche Minderwertigkeit“ dieser Bevölkerungsgruppe beweisen sollten. [...] Allerdings dürfte es den Betroffenen äußerst schwer gefallen sein, ihren Forderungen Gehör zu verschaffen, vor allem aufgrund der nach 1945 fortgeführten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diffamierung durch Wissenschafter wie Stumpfl und Mergen in Österreich und Arnold Hermann in Deutschland.([9], S. 15-17)
  • Hinweis, dass die Jenischen als „Zigeuner“ verfolgt wurden: Dr. Günther Dichatschek, Lehrbeauftragter am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien und Mag. Herbert Jenewein Absolvent des Instituts für Volkskunde der Universität Innsbruck schreiben in ihrer gemeinsamen Arbeit „Jenische in Tirol“: Die fahrenden "Karrner" liefen zumeist Gefahr, als "Zigeuner" abgestempelt und damit in ein Konzentrationslager deportiert zu werden. [10]
  • Hinweis, dass die Jenischen als „Asoziale“verfolgt wurden: „Im Frühjahr und Sommer 1938 wurden über 10.000 Menschen als so genannte „Asoziale“ in KZs verschleppt. In Tirol waren von diesen Maßnahmen vor allem die Jenischen betroffen.“ [11].


  • Robert Ritter, 1942: „Ein Nachwuchs an verwahrlosten jenischen Landfahrern ist vom Standpunkt der Erb- und Rassenpflege nicht erwünscht.“ [12]
  • „Wie auch in der ab 1939 beginnenden Umsetzung von Euthanasie-Maßnahmen handelte man in der Verfolgung der willkürlich als „asozial“ Deklarierten sine legem; Maßnahmen gegen „Asoziale“ wurden – ein entsprechendes „Gemeinschaftsfremden“-Gesetz war erst für 1945 anvisiert – nach „Sonderrecht“ und Gutdünken der verantwortlichen Stellen angewandt. [...] Von Seiten des rassenhygienischen Zirkels begrüßte man daher die Neuausrichtung der staatlichen Rassenpolitik gegenüber „der Fortpflanzung der Anlage-Verbrecher und Anlage-Schmarotzer im deutschen Volkskörper [...], da sie sich selbst und der menschlichen Gesellschaft ja doch nur zur Last sind“ [13]