Bismarck-Denkmal (Frankfurt-Höchst)

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Bismarck-Denkmal in Frankfurt-Höchst
Plakette des Denkmals

Das Bismarck-Denkmal in Frankfurt-Höchst ist eine Bronzestatue, die den deutschen Politiker und Staatsmann Otto von Bismarck (1815–1898) darstellt. Nach Bismarcks Tod stifteten nationalgesinnte Bürger überall in Preußen Bismarckdenkmäler, auch in der damals zur Provinz Hessen-Nassau gehörenden Kreisstadt Höchst. Das Werk des Münchener Bildhauers Alois Mayer wurde am 30. Mai 1899 enthüllt.[1]

Anders als das 1908 in der Frankfurter Gallusanlage aufgestellte Bismarck-Denkmal wurde es 1940 nicht für die Metallspende des deutschen Volkes zerstört und eingeschmolzen, weil die Nationalsozialistische Stadtregierung ihm einen „heimatlichen Wert“ zusprach.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überlebensgroße Bronzestatue zeigt Bismarck in aufrechter Haltung mit gespornten Stiefeln, Uniformrock und Pickelhaube. Er stützt sich mit der linken Hand auf einen Säbel ab, in der Rechten hält er einige Schriftstücke. Eine Plakette am Granitsockel nennt u. a. das Geburts- und das Todesdatum Bismarcks sowie seine Amtszeiten als preußischer Bundestagsgesandter in Frankfurt (1851–1859) und deutscher Reichskanzler (1871–1890).

Die Inschrift auf der Plinthe lautet:

  • RUPP’sche ERZGIESSEREI Inh. H. KLEMENT./MÜNCHEN (auf der rechten Seite)
  • ALOIS MAYER FEC/MÜNCHEN 1899 (auf der linken Seite)

Vandalismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2020 kam es ausgehend von einer Protestbewegung in den USA auch in europäischen Ländern zu Angriffen auf Denkmäler, die mit der Geschichte von Sklaverei und Kolonialismus in Verbindung gebracht werden. Kritikern gilt Bismarck zuweilen als Verantwortlicher für die deutsche Kolonialpolitik. Unbekannte beschmierten das Bismarck-Denkmal in Höchst mit roter Farbe.[3] Der Historiker Christoph Cornelißen lehnte die Entfernung von Denkmälern ab; allenfalls könnten ergänzende Schrifttafeln an Sockeln angebracht werden, welche belastende geschichtliche Themen deutlich benennen und erklären.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bismarck-Denkmal auf der Website Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main,
  2. Bismarck-Denkmal Höchst. In: frankfurt1933–1945.de. Institut für Stadtgeschichte, abgerufen am 4. April 2024.
  3. Fotos bei Imago Bildredaktion vom 7. Dezember 2020, [1]
  4. Florian Leclerc: Denkmäler kritisch aufarbeiten, aber nicht entfernen. In: Frankfurter Rundschau. 5. Juli 2020, abgerufen am 17. Januar 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bismarck-Denkmal (Frankfurt-Höchst) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 5′ 53,2″ N, 8° 32′ 41,3″ O