bol.com

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bol.com b.v. ist eine niederländische Internetbuchhandlung mit Geschäftssitz in Utrecht. Sie startete 1999 und ist heute nach eigenen Angaben der größte Online-Buchhändler in den Niederlanden.[1]

Es werden nach eigenen Angaben 1,5 Millionen niederländische und englischsprachige Buchtitel, CDs, DVDs, Videos, Software und Spiele angeboten.[2] Seit 2005 werden auch gebrauchte Bücher angeboten.

Im Geschäftsjahr 2007 wurde ein Umsatz von 171 Millionen Euro erwirtschaftet, was eine Umsatzsteigerung zum Vorjahr um 60 % darstellte.[3] Allein 2007 wurden acht Millionen Bücher, CDs, DVDs, Software oder Kleinelektronik verkauft. Seit dem Start wurden nach eigenen Angaben über 17 Millionen Bücher über bol.com bestellt (Stand Ende 2008).[4] Im Jahr 2008 erzielte bol.com einen Umsatz von 224 Millionen Euro und hatte rund zwei Millionen Kunden.[5] Inzwischen macht bol.com einen Umsatz von 2,1 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2018).[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen bol (der Name erinnert einerseits an den ursprünglichen Firmennamen B.O.L. als Kürzel für Bertelsmann Online, andererseits handelt es sich um das niederländische Wort für „Kugel“) wurde 1999 vom Bertelsmann-Konzern gegründet und gehörte zu dessen Sparte DirectGroup. Aufgrund starker operativer Verluste musste diese Sparte restrukturiert und defizitäre Beteiligungen abgestoßen werden. Nachdem bereits zuvor die deutsche Landesgesellschaft von bol geschlossen und später veräußert worden war, kaufte im Sommer 2003 unter Leitung des Weltbild-Managers Klaus Driever ein Gemeinschaftsunternehmen der Holtzbrinck networXs GmbH (Risikokapital-Gesellschaft der deutschen Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck) zusammen mit der deutschen Verlagsgruppe Weltbild und einem Fonds der T-Venture Holding GmbH (über die T-Online International AG eine Risikokapital-Tochter der Deutschen Telekom AG) die damals defizitäre niederländische Landesgesellschaft von bol zu jeweils gleichen Teilen.[7] Das Management der Gesellschaft wurde am Unternehmen beteiligt und führte die Geschäfte in eigener Verantwortung weiter.[8]

Im Dezember 2006 veräußerte der T-Online-Fonds seine Anteile an die Verlagsgruppen Georg von Holtzbrinck und Weltbild.[9] bol.com gehörte seither den Verlagsgruppen Georg von Holtzbrinck und Weltbild zu gleichen Teilen.[1] Im April 2009 veräußerten Holtzbrinck und Weltbild ihre Anteile an den Investmentfonds Cyrte Investments[10]. Cyrte Investments wurde 2000, ursprünglich unter dem Namen Talpa Capital, als Family-Office von Fernsehproduzent John de Mol gegründet und ist seit 2007 im Besitz des niederländischen Versicherungskonzerns Delta Lloyd, welcher zum Großteil der Aviva-Gruppe gehört. 2012 wurde bol.com vom niederländischen Handelskonzern Ahold (Albert Heijn Holding) übernommen.[11]

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bol.com hat geschichtlich bedingt dasselbe Markenlogo wie bol.de, bol.at und bol.ch, welches heute allesamt Marken der buch.de internetstores AG sind, deren größte Einzelaktionärin jedoch noch vor der Bertelsmann Multimedia GmbH die zur Douglas Holding AG zählende Buchhandelskette Thalia ist.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b bol.com / Diensten en voorwaarden / Klantenservice. In: Website der bol.com b.v. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2010; abgerufen am 16. November 2010 (niederländisch): „Bol.com is de grootste mediawinkel van Nederland.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bol.com
  2. Holtzbrinck Ventures / BOL.com B.V. In: Website der Holtzbrinck Ventures GmbH. Abgerufen am 16. November 2010: „Privatkunden und Firmen haben rund um die Uhr die Wahl zwischen 1,5 Millionen niederländischen und englischen Buchtiteln, CDs, DVDs, Videos, Software und Spielen.“
  3. Holtzbrinck und Weltbild melden Rekorderfolg mit Internetbeteiligung bol.com. In: boersenblatt.net. Börsenverein des Deutschen Buchhandels, 21. Januar 2008, abgerufen am 16. November 2010: „Der gemeinsame Onlinemedienshop von Holtzbrinck und Weltbild bol.com konnte seine Umsätze in den Niederlanden nach eigenen Angaben im Vorjahresvergleich um 60 Prozent steigern und das Geschäftsjahr 2007 mit einem Rekordumsatz von 171 Millionen Euro abschließen (2006: 107 Millionen Euro).“
  4. Nieuwe website bol.com fundament onder verdere groei. In: Website der bol.com b.v. 29. September 2008, archiviert vom Original am 12. Juli 2010; abgerufen am 21. November 2021 (niederländisch): „Sinds de start in maart 1999 van bol.com in Nederland zijn meer dan 17 miljoen bestelde producten afgeleverd.“
  5. Internetbuchhandel: Holtzbrinck und Weltbild verkaufen ihre Anteile an bol.com. In: boersenblatt.net. Börsenverein des Deutschen Buchhandels, 24. April 2009, abgerufen am 17. November 2010.
  6. Bol.com knackt die zweite Umsatzmilliarde bei 2,1 Mrd. Euro. 26. Januar 2019, abgerufen am 27. Mai 2019.
  7. T-Online Venture, holtzbrinck networXs und Weltbild erwerben niederländische Bol.com. Pressemitteilung. In: Website der Verlagsgruppe Weltbild GmbH. 7. Mai 2003, archiviert vom Original am 13. Juni 2013; abgerufen am 21. November 2021.
  8. BOL.com B.V. In: Website der Holtzbrinck Ventures GmbH. Abgerufen am 17. November 2010: „Gemeinsam mit T-Venture und der Verlagsgruppe Weltbild wurde das Unternehmen von Bertelsmann im Sommer 2004 erworben. Das Management der Gesellschaft wurde am Unternehmen beteiligt und führte das Geschäft selbständig fort.“
  9. Portfolio: bol.com. In: Website der T-Venture Holding GmbH. Archiviert vom Original am 4. August 2008; abgerufen am 17. November 2010: „Im Dezember 2006 hat der T-Online Venture Fund seine Anteile an die Verlagsgruppen Holtzbrinck und Weltbild veräußert.“
  10. Achim Sawall: Fernsehproduzent John de Mol kauft Bol.com Holtzbrinck Networks und Verlagsgruppe Weltbild steigen aus. In: heise.de. Klaß & Ihlenfeld Verlag GmbH, 24. April 2009, abgerufen am 17. November 2010.
  11. ahold.com: Ahold acquires leading online retailer bol.com (Memento vom 6. Oktober 2012 im Internet Archive)