Bouafles

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Bouafles
Bouafles (Frankreich)
Bouafles (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Eure (27)
Arrondissement Les Andelys
Kanton Les Andelys
Gemeindeverband Seine Normandie Agglomération
Koordinaten 49° 13′ N, 1° 23′ OKoordinaten: 49° 13′ N, 1° 23′ O
Höhe 7–146 m
Fläche 12,61 km²
Einwohner 668 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 53 Einw./km²
Postleitzahl 27700
INSEE-Code

Mairie Bouafles

Bouafles ist eine französische Gemeinde mit 668 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Eure in der Region Normandie. Sie gehört zum Arrondissement Les Andelys und zum Kanton Les Andelys.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bouafles liegt am Westrand des Vexin normand am rechten Ufer der Seine, 79 Kilometer nordwestlich von Paris, 15 Kilometer nordwestlich von Vernon und 4,4 Kilometer südwestlich des Kantons- und Arrondissementshauptorts Les Andelys, zwischen den Nachbargemeinden Tosny im Nordwesten, Vézillon im Nordosten und Courcelles-sur-Seine im Südwesten.[1] Im Südosten der Ortschaft liegt der Wald Forêt des Andelys. Der Weiler Les Mousseaux gehört zur Gemeinde.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Römerstraße von Paris (Lutetia) nach Rouen (Rotomagus) verlief durch Bouafles. Oberhalb des Tales der Seine wurden um 1830 Besiedelungsspuren und Münzen aus gallo-römischer Zeit (52 v. Chr. bis 486 n. Chr.) gefunden. Bei den Besiedelungsspuren handelte es sich um Tegulæ, Mühlsteine und Fundamente von Häusern. Einige Münzen konnten der Regierungszeit von Claudius Gothicus (268–270) und Konstantin (306–337) zugeordnet werden. Im Frühling 1939 wurden weitere Funde aus gallo-römischer Zeit im Wald von Andelys entdeckt, Nägel, zwei Statuetten des ägyptischen Gottes Osiris und Scherben von Keramik und Tegulæ.

1880 wurde die Seine bei Bouafles ausgebaggert, dabei wurden eine Sichel, ein Speer und zwei Franziskas aus der Merowingerzeit gefunden. Diese Wurfäxte wurden vom 5. bis 7. Jahrhundert eingesetzt. 1858 wurden im Fundament eines Hauses im Weiler Les Mousseaux zwei Sarkophage gefunden, in denen sich eine Lanze und Schnallen befanden. 1970 wurde eine merowingische Begräbnisstätte in einem modernen Steinbruch zerstört.[3]

Bouafles war ein Lehen der in der Merowingerzeit gegründeten Abtei von Saint-Denis, die ihren Anspruch auf die Ortschaft durch die normannische Invasion verlor. Im 11. Jahrhundert war Onfroi de Vieilles († um 1050) Seigneur von Bouafles, Pont-Audemer, Beaumont-le-Roger und anderen Ortschaften. Er verschenkte Bouafles an die von ihm wiedererbaute Abtei in Les Préaux. Sie besaß Grundbesitz in Bouafles bis zur Französischen Revolution (1789–1799).[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1962: 168
  • 1968: 256
  • 1975: 367
  • 1982: 469
  • 1990: 682
  • 1999: 622
  • 2007: 631
  • 2016: 649

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Pierre

Die Kirche Saint-Pierre stammt aus dem 11. Jahrhundert. Der Glockenturm wurde im 13. Jahrhundert hinzugefügt. 1864 wurde die Kirche umgebaut. Die Kirche unterstand der Äbtissin von Saint-Léger in Les Préaux.[4]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gemeindegebiet gelten geschützte geographische Angaben (IGP) für Schweinefleisch (Porc de Normandie), Geflügel (Volailles de Normandie) und Cidre (Cidre de Normandie und Cidre normand).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bouafles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le village de Bouafles. In: Info-Mairie.com. Abgerufen am 17. März 2024 (französisch).
  2. a b Daniel Delattre, Emmanuel Delattre: L’Eure, les 675 communes. Editions Delattre, Grandvilliers 2000, S. 46 f. (französisch).
  3. Dominique Cliquet: L’Eure. 27. In: Michel Provost, Academie des inscriptions et belles-lettres, Ministere de la culture (Hrsg.): Carte Archéologique de la Gaule. Fondation Maison des Sciences de l’Homme, Paris 1993, ISBN 2-87754-018-9, Kap. 27, S. 66 (französisch).
  4. Boaufles in der Base Mérimée des Ministère de la culture (französisch) Abgerufen am 13. Mai 2010