Britt Kanja

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Britt Kanja (* 16. August 1950 in Berlin) ist eine ehemalige deutsche Party-Veranstalterin im Berliner Nachtleben. Sie gründete und betrieb den Club „90 Grad“. Sie gilt als „Berliner Stilikone“.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanja wuchs in Berlin auf, verbrachte jedoch einen Teil ihrer Kindheit in Spitzbergen bei ihrem Großvater. Nach ihrer Schulausbildung begann sie zu tanzen und trat sieben Jahre mit ihrem Partner in Cabaret-Shows in Europa auf.[1]

1969 wurde sie zur Miss Berlin gekürt. In den folgenden Jahren gab Kanja Tanzkurse und arbeitete für das Internationale Theaterinstitut.[2][3] In den 1970er Jahren heiratete sie und lebte sechs Jahre in Kalifornien. Nach der Annullierung der Ehe kehrte Kanja 1983 nach Berlin zurück.[4]

Im Oktober 1989 eröffnete sie mit Bob Young ihren Club in der leer stehenden Halle einer Autowerkstatt in der Dennewitzstraße in Schöneberg, die an dieser Stelle mit einer 90-Grad-Kurve in die Kurfürstenstraße übergeht. So bekam der Club seinen Namen „90 Grad“. Er wurde zum Szenetreff mit Prominenten und Künstlern. Zu den Gästen zählten Matt Damon, Leonardo DiCaprio, Hugh Grant und Georges Clooney.[5] Nach zehn Jahren stiegen Kanja und Young als Betreiber des Clubs aus.[6] Bis zum Jahr 2005 organisierte Kanja im „90 Grad“ einmal im Monat eine Themen-Party.[7][8][9] Die Partys wurden als Events mit Elementen wie Castings, Mode- oder Travestieshows organisiert.

Insbesondere durch die von ihr mitinitiierte und organisierte Partyreihe wurde sie als „Grand Dame des Berliner Nachtlebens“ bekannt.[10][11] Durch ihren individuellen Modestil gilt sie als eine „Berliner Stilikone“.[10]

In den 2010er-Jahren befasste sie sich mit Filmen und Multimedia-Installationen.[8] Mit mehr als 70.000 Followern ist sie Instagram-Influencerin. Gemeinsam mit Günther Krabbenhöft gilt sie als modisches „Aushängeschild der Stadt Berlin“.[12]

Mitwirkung in TV-Dokumentationsreihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Dokumentationsreihe Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt des Rundfunk Berlin-Brandenburg wird sie als Zeitzeugin der Ereignisse des Jahres 1999 angehört. Sie gehörte mit Günther Krabbenhöft zu den Mitwirkenden des Fernsehfilms Verschwundenes Berlin - 30 legendäre Orte, der erstmals 2020 im RBB ausgestrahlt wurde.[13] Sie ist eine der Protagonistinnen in der dreiteiligen Dokureihe Exzess Berlin – Hauptstadt der Clubs.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Britt Kanja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Martin Schacht: Eine Frau mit Vergangenheit. taz.de, abgerufen am 10. Januar 2024.
  2. Britt Kanja feiert ihren Geburtstag. B.Z. – Die Stimme Berlins, abgerufen am 10. Januar 2024.
  3. In Conversation With Britt Kanja. OE, abgerufen am 10. Januar 2024.
  4. Stilikone Britt Kanja: Guter Stil ist einfach da. 59plus, abgerufen am 10. Januar 2024.
  5. Nana Heymann: Vom Glamour die Trümmer: Der "90 Grad" Club vor dem Abriss, Tagesspiegel, 8. Mai 2011
  6. Das 90 Grad - von den Anfängen bis heute, Berliner Morgenpost, 27. Juli 2006
  7. Danuše Siering: Der älteste Berliner Hipster: “Auch in Berlin sieht man nicht viel Individualität. Menschen wirken wie eine Masse”. N&N Magazin, abgerufen am 10. Januar 2024.
  8. a b Neues Selbstbewusstsein – Teil 2: Britt Kanja. Donna, abgerufen am 10. Januar 2024.
  9. Sarah Kessler: Wir brauchen Menschen mit Hirn und Herz – für eine bessere Zukunft! Heyday, abgerufen am 10. Januar 2024.
  10. a b Britta Bürger: Unkonventionell älter werden. Deutschlandfunk, abgerufen am 10. Januar 2024.
  11. Britt Kanja - Ikone des Berliner Nachtlebens, ARD Buffet, 2. Januar 2024 (Video SWR Fernsehen)
  12. So cool - die 60+ Influencer aus Berlin. Style Up your Life, abgerufen am 10. Januar 2024.
  13. Verschwundenes Berlin - 30 legendäre Orte, rbb, 29. Mai 2023
  14. Lutz Pehnert: Dokureihe: Exzess Berlin – Hauptstadt der Clubs, rbb Kultur, 9. September 2023