Burg Lauenbrück

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Burg Lauenbrück
Blick auf den Burgplatz Lauenbrück von Nordwesten

Blick auf den Burgplatz Lauenbrück von Nordwesten

Staat Deutschland
Ort Lauenbrück
Entstehungszeit zwischen 1354 und 1358
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Wassergraben
Ständische Stellung Herzogtum Braunschweig-Lüneburg
Geographische Lage 53° 12′ N, 9° 33′ OKoordinaten: 53° 12′ 7,9″ N, 9° 32′ 52,5″ O
Burg Lauenbrück (Niedersachsen)
Burg Lauenbrück (Niedersachsen)

Die Burg Lauenbrück ist eine abgegangene spätmittelalterliche Landesburg des Herzogtums Braunschweig und Lüneburg in der Gemeinde Lauenbrück im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme). Die Burg ist als Grenzburg zum Bistum Verden und zur Kontrolle eines wichtigen Übergangs über den Zusammenfluss von Wümme und Fintau errichtet worden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals erwähnt wird Burg Lauenbrück in einer Urkunde von 1358, die den Kauf von drei Höfen durch Herzog Wilhelm II. von Braunschweig-Lüneburg im Dorf „Palingebrughe“ behandelt, wo der Herzog die Burg „Leuwenb(rughe)“ errichtet habe. Die Burggründung kann wiederum erst nach 1354 geschehen sein, denn erst zu diesem Zeitpunkt hatten die Herzöge das Lauenbrücker Gebiet vom Bistum Verden als Ausgleich für geleistete militärische Unterstützung erhalten. Ab 1378 war die Burg als verpfändet, bis 1493 die Herren von Bothmer mit ihr belehnt wurden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg durch kaiserliche Truppen niedergebrannt, anschließend aber wieder aufgebaut. Nachdem die Herren von Bothmer ihren Wohnsitz 1732 auf ihr barockes Mecklenburger Schloss Bothmer verlegt hatten, wurde Lauenbrück bis 1848 nur noch durch Verwalter und Pächter bewirtschaftet. 1775 brannte das Herrenhaus durch einen Blitzschlag ab. Das neue Herrenhaus wurde zwischen 1858 und 1860 auf der nördlichen Seite der Wümme unter Verwendung von Baumaterial des Vorgängers errichtet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Gestalt der Niederungsburg ist nur sehr wenig bekannt. Ihre Befestigung bestand aus einem ungefähr kreisförmigen Wall von ca. 100 m Durchmesser, der von einem Wassergraben umgeben war. Heute ist nur noch dieser Graben erhalten. Von der ihn überquerenden Brücke wurden 1999 Eichenpfähle aus dem Grund der Wümme geborgen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolf-Dieter Tempel: Frühgeschichtliche Burgen. in: Ders. (Hrsg.): Landkreis (Rotenburg (Wümme) (= Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Band 4). Theiss, Stuttgart 1984, S. 121–138 hier S. 126 f.
  • Ulrike Hindersmann, Dieter Brosius: Rittergüter der Lüneburger Landschaft (= Veröffentlichungen der historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 282). Wallstein, Göttingen 2015, S. 299–306.
  • Wolf-Dieter Tempel: Auf ur- und frühgeschichtlichen Spuren durch den Landkreis Rotenburg (= Wegweiser zur Vor- und Frühgeschichte Niedersachsens. Band 22). Isensee, Oldenburg 1999, S. 159.
  • Hinrich Meyer: Aus der Geschichte Lauenbrücks. In: 600 Jahre Lauenbrück (Rotenburger Schriften. Sonderheft 1), Rotenburg/Wümme 1958, S. 5–15.
  • Hinrich Meyer: Geschichte des Kirchspiels Scheeßel. Scheeßel 1955, S. 271–280.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag von Stefan Eismann zu Lauenbrück in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts