Byelyankacin

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Strukturformel
Strukturformel von Byelyankacin
Allgemeines
Name Byelyankacin
Summenformel C15H17NO5
Kurzbeschreibung

Weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 572901-32-7
PubChem 139585975
Wikidata Q77496044
Eigenschaften
Molare Masse 332,40 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Byelyankacin ist ein bakterielles Glycosid, dessen Aglycon über eine Isonitril-Funktion verfügt. Die Zucker-Komponente ist α-L-Rhamnose.[1] Dasselbe Aglycon kommt auch noch in Rhabduscin vor.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Byelyankacin kommt in mehreren Bakterien-Arten der Gattung Enterobacter vor, darunter Enterobacter carotivor.[1][3]

Biosynthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Biosynthese geht von Tyrosin aus. Zwei Gene, isnA und isnB codieren für Enzyme, die dieses zum Aglycon von Byelyankacin umsetzen. Der letzte Schritt ist die Glycosylierung.[3]

Synthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst wird Rhamnose peracetyliert. Durch Umsetzung mit Thiophenol und Bortrifluorid in Toluol entsteht das Phenylsulfanylderivat. Umsetzung mit p-Hydroxybenzaldehyd, N-Iodsuccinimid und Trifluoressigsäure in Dichlormethan ergibt das entsprechende Glycosid. Nach Entschützung der Acetatgruppen mit Natriummethanolat kann durch eine Horner-Wadsworth-Emmons-Reaktion die Vinylisonitrilgruppe des Byelyankacins aufgebaut werden.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Byelyankacin ist ein nanomolarer Inhibitor der Tyrosinase in Pilzen und der Melanogenese in Melanocyten.[1][3][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Senji Takahashi, Hiroki Iwai, Kunio Kosaka, Toshitsugu Miyazaki, Yuko Osanai, Nakako Arao, Kouichi Tanaka, Koji Nagai, Akira Nakagawa: Byelyankacin: A Novel Melanogenesis Inhibitor Produced by Enterobacter sp. B20. In: The Journal of Antibiotics. Band 60, Nr. 11, November 2007, S. 717–720, doi:10.1038/ja.2007.93.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b c d Jason M. Crawford, Jon Clardy: Bacterial symbionts and natural products. In: Chemical Communications. Band 47, Nr. 27, 2011, S. 7559, doi:10.1039/c1cc11574j, PMID 21594283, PMC 3174269 (freier Volltext).
  4. Richard Blackburn (2015). Synthesis of isocyanide derived natural products with antibiotic activity (Dissertation), University of Bath.
  5. Tzu‐Yu Chen, Jinfeng Chen, Yijie Tang, Jiahai Zhou, Yisong Guo, Wei‐chen Chang: Current Understanding toward Isonitrile Group Biosynthesis and Mechanism. In: Chinese Journal of Chemistry. Band 39, Nr. 2, Februar 2021, S. 463–472, doi:10.1002/cjoc.202000448, PMID 34658601, PMC 8519408 (freier Volltext).