CP-Baureihe 9600

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CP-Baureihe 9600
Triebwagen des Typs CP–9600 im Bahnhof Guimarães
Triebwagen des Typs CP–9600
im Bahnhof Guimarães
Triebwagen des Typs CP–9600
im Bahnhof Guimarães
Nummerierung: 9601–9622
Anzahl: 22
Hersteller: Alsthom
Baujahr(e): 1976/77
Ausmusterung: 2002 (in Portugal)
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 38,55 m
Breite: 2,70 m
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Installierte Leistung: 286 kW
Traktionsleistung: 45 kN
Motorentyp: 2 Motoren, Typ Alsthom TA 671
Betriebsart: Diesel-elektrisch
Sitzplätze: 19 (1. Klasse), 99 (2. Klasse)
Klassen: 2

Die CP-Baureihe 9600 ist eine zweiteilige Dieseltriebwagenbaureihe der portugiesischen Staatseisenbahn Comboios de Portugal. Die 1976/77 produzierte Baureihe wurde bis 2002 ausschließlich auf dem relativ großen Meterspurnetz Portugals, vor allem im Raum Porto, eingesetzt. Inzwischen sind alle Fahrzeuge nach Argentinien und Kamerun verkauft worden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die Zugverbände aus Lokomotiven und Reisezugwagen auf den portugiesischen Meterspurlinien zu ersetzen, bestellte die portugiesische Staatseisenbahn Caminhos de Ferro Portugueses 1975 eine neue Dieseltriebwagenbaureihe. Der Auftrag über 22 Fahrzeuge wurde an das französische Schienenfahrzeugunternehmen Alsthom vergeben. Die Fahrzeuge gingen 1976 und 1977 in Betrieb. Die CP setzte diese zunächst auf den beiden Vorortbahnlinien zwischen Porto nach Póvoa de Varzim (Linha da Póvoa) und Guimarães (Linha de Guimarães) ein.[1] Für die damalige Zeit galten die Fahrzeuge als unverhältnismäßig modern.[2]

Da die 22 Fahrzeuge der Nachfrage besonders auf der Linha da Póvoa nicht gerecht wurden, beschaffte die CP 1991 sieben bauähnliche, in Portugal gebaute Triebwagen der Baureihe 9630.

Die CP setzte die Wagen bis zum Ende des Portuenser Meterspurnetzes im Jahr 2002 ein. Während die ebenfalls eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe 9630 zur Linha do Vouga gingen, verblieben die Fahrzeuge der Baureihe 9600 in den EMEF-Depots in Guifões, da es zunächst für sie keine Verwendung gab.[3]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da es in Portugal aufgrund der nahezu kompletten Schließung des Meterspurnetzes keine Verwendung mehr für die Wagen gab, beschloss die portugiesische Staatseisenbahn, diese zu verkaufen. Fünf Fahrzeuge gingen für 4,7 Millionen Euro an die kamerunische Eisenbahngesellschaft Camrail,[1][4] siebzehn Fahrzeuge verkaufte die CP an das argentinische Unternehmen Ferrocentral.[1]

Die Fahrzeuge in Kamerun verrichten ihren Dienst auf der Strecke DoualaYaoundé als „Intercité“. Dafür wurden sie modernisiert, erhielten unter anderem eine Klimaanlage, und gelten dort als Züge mit der besten Ausstattung.[4][5] Eines der nach Argentinien verkauften Fahrzeuge erhielt ebenfalls eine Modernisierung, diese führte das Unternehmen Emepa durch. Seit 2007 werden diese auf der Bahnstrecke Córdoba–Cruz del Eje („Tren de las Sierras“) eingesetzt. Die anderen Fahrzeuge sind derweil ungenutzt und sind nach Medienrecherchen kaum noch nutzbar.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Manuel Margarido Tão: 150 Anos de Material Motor Francês em Portugal. In: Associação de Amigos do Museu Nacional Ferroviário, kurz: AMF (Hrsg.): O Foguete. Nr. 17, 2007, S. 22.
  2. E. Gonzalo: Oporto, una interesante red suburbana de los ferrocarriles del Norte lusitano. In: Via Libre. Band 22, Nr. 250. GIRE, Madrid März 1985, S. 29, 31 (spanisch).
  3. Automotoras. UDD 9600. Transportes XII, abgerufen am 13. Mai 2014 (portugiesisch).
  4. a b Carlos Cipriano: CP vende comboios a operadora privada do Peru. Público, 18. Januar 2007, abgerufen am 16. Mai 2014 (portugiesisch): „[..] e em 2002 cinco automotoras que fizeram parte da paisagem ferroviária urbana do Porto foram vendidas aos Camarões por 4,7 milhões de euros e são hoje o material topo de gama dos caminhos-de-ferro daquele país, fazendo os Intercidades entre Douala e Yaoundé (as duas principais cidades).“
  5. Camrail, Cameroon, 2012. The International Steam Pages, abgerufen am 13. Mai 2014 (englisch): „IC21/IC22 are composed of pairs of ex-Portugal DMU-2s (4 cars total), which are air-conditioned and comfortable, and usually run on time, including when we travelled on it between Douala and Yaoundé“
  6. Diego Cabot: En vía muerta: la increíble compra de trenes a España y Portugal. In: La Nación. 15. Januar 2015, abgerufen am 15. Januar 2015 (spanisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Portuguese train type 9600 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]