Carmen Stadelhofer

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Carmen Stadelhofer (* 9. Juli 1947 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Pädagogin und Wissenschaftlerin. Sie war bis Ende 2012 Geschäftsführerin des ZAWiW[1] an der Universität Ulm. Stadelhofer erhielt im September 2009 das Bundesverdienstkreuz[2], im Juli 2013 die Bürgermedaille der Stadt Ulm für ihre Arbeit im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung älterer Menschen[3][4] und im September 2015 die Medaille der Universität Ulm[5]. Zudem hat sie zahlreiche wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carmen Stadelhofer absolvierte ein Studium der Germanistik, Romanistik und Pädagogik für das höhere Lehramt in Mannheim und Freiburg mit mehreren Studien- und Arbeitsaufenthalten in Frankreich und Italien. Nach dem Studium folgte zunächst wissenschaftliche Tätigkeit an der Universität Mannheim, 1978 ein Referendariat und von 1979 bis 1984 war sie Lehrerin an der Gesamtschule Mannheim-Herzogenried. Von 1984 bis 2012 war sie an der Universität Ulm in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig. Von 1984 bis 1994 war Stadelhofer mitverantwortlich für die Ausbildung von Lehramtsstudierenden am Seminar für Pädagogik der Universität Ulm. Von 1987 bis 1994 war sie wissenschaftliche Leiterin des Modellprojektes "Frauenakademie" an der Ulmer Volkshochschule. Von März 1994 bis Dezember 2012 war sie Leiterin der Geschäftsstelle des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm. Auch nach ihrer Pensionierung ist sie im Bereich der Seniorenbildung ehrenamtlich aktiv und koordiniert als Vorsitzende des „Instituts ILEU e.V.“ das europäische Bildungsnetzwerk „Danube-Networkers for Europe e.V.“ (DANET) und verschiedene europäische Projekte[6].

Forschungstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Projektleitung von Modellprojekten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene; wissenschaftliche Begleitung im Sinne der Aktionsforschung. Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung innovativer Methoden in der allgemeinen Erwachsenenbildung, u. a. in den Bereichen Frauenbildung und Menschen im dritten Lebensalter, sowie die Vorbereitung älterer Menschen auf neue Aufgaben und Tätigkeitsfelder. Erschließung und sinnvolle Nutzung neuer Medien im Bereich der Erwachsenenbildung, Förderung des selbstgesteuerten und forschenden Lernens; Durchführung von Lernprojekten mit Unterstützung der neuen Medien (u. a. Schaffung sozialer internetgestützter Netzwerke) auf nationaler und internationaler Ebene unter aktiver Einbeziehung der Beteiligten. Im Mittelpunkt ihrer Forschungstätigkeit steht dabei, die Eigenleistung der älteren Erwachsenen hervorzuheben und deren Kompetenz und Produktivität in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei stehen als methodisch-didaktische Konzepte aktivierende Lernformen (virtuelles Lernen, forschendes Lernen, selbstgesteuertes Lernen) im Vordergrund.

Europäische Zusammenarbeit und weitere Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1995 initiierte sie das informelle europaweite Netzwerk European Network "Learning in Later Life (LiLL)" und leitete dessen Koordinierungsstelle am ZAWiW. 2008 initiierte sie das informelle europaweite Netzwerk „Danube-Networkers“ for Seniors‘ Education, Social Participation and Intergenerational Dialogue. Stadelhofer war Vize-Präsidentin und Mitglied des Verwaltungsbeirats der Association Internationale des Universités du Troisième Age (A.I.U.T.A.) (bis 2014) und von 1998 bis 2013 Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung älterer Menschen (BAG WiWA) in Deutschland; von 2002 bis 2016 war sie Vorsitzende des bundesweiten Vereins „Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk älterer Erwachsener e.V.“ (ViLE). Ebenfalls seit 2002 ist sie Vorsitzende des Vereins „Institut für virtuelles und reales Lernen in der Erwachsenenbildung an der Universität Ulm (ILEU) e.V.“ und seit 2014 Vorsitzende des Europäischen Bildungsnetzwerks "Danube Networkers for Europe e.V." (DANET).

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur von und über Carmen Stadelhofer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Stadelhofer Carmen, Körting Gabriela: Danube-Networkers – A Network of Seniors’ Education and Social Participation along the Danube, in Zeitschrift für Internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik 3/2012, Dezember 2012, S. 29–32.
  • Stadelhofer, Carmen (Hrsg.): Mastering older age! Inspiring role models of women 70+ from Austria, Bulgaria, Germany, Italy, Lithuania and Czech Republic, interviewed by women 50+, Neu-Ulm, 2012, 146 S.
  • Markus Marquard, Marlis Schabacker-Bock, Carmen Stadelhofer (Hrsg.): Intergenerationelles Lernen als Teil einer lebendigen Stadtkultur. Ulm 2011
  • Markus Marquard, Marlis Schabacker-Bock, Carmen Stadelhofer: Alt und Jung im Lernaustausch. Weinheim 2008
  • Carmen Stadelhofer (Hrsg.): Forschendes Lernen als Beitrag zu einer neuen Lernkultur im Seniorenstudium. Neu-Ulm 2006.
  • Carmen Stadelhofer, Gabriela Körting (Hrsg.): Seniorstudierende online. Mössingen-Talheim 2000
  • Carmen Stadelhofer: Selbstgesteuertes Lernen und neue Kommunikationstechnologien. Gutachten für das BMBF, Mai 1998. In: Günther Dohmen u. a.: Weiterbildungsinstitutionen, Medien, Lernumwelten. Rahmenbedingungen und Entwicklungshilfen für das selbstgesteuerte Lernen. Hrsg. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn 1999, S. 147–208.
  • Carmen Stadelhofer (Hrsg.): Kompetenz und Produktivität im dritten Lebensalter. Der Beitrag der wissenschaftlichen Weiterbildung zur Vorbereitung von Menschen im dritten Lebensalter auf neue Tätigkeitsfelder und neue Rollen in Gesellschaft, Wirtschaft und Bildung. Ein europäischer Vergleich und Austausch, mit eigenen Beiträgen, Bielefeld 1996
  • Herbert Hertramph, Carmen Stadelhofer (Hrsg.): Alternativen. Neue Wege in der Erwachsenenbildung, mit eigenen Beiträgen. Vaas Verlag, Langenau 1992
  • Herbert Hertramph, Carmen Stadelhofer: „Ich hab’ noch viel vor …!“ Eine Studie über Weiterbildungsinteressen im dritten Lebensabschnitt. Eine Studie in der Region Ulm. Universitätsverlag, Ulm 1991
  • Herold Scheffelmeier, Carmen Stadelhofer: Im Zwiespalt … Weiterbildungsbedürfnisse von Familienfrauen. Eine Studie in der Region Ulm. Ulm 1990

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Südwest Presse vom 12. März 2013: Frau mit Widerstandspotenzial (Artikel von R. Kübler) (Memento des Originals vom 9. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de
  2. Pressemitteilung des Sozialministeriums Baden-Württemberg vom 6. Juli 2009 auf baden-wuerttemberg.de, abgerufen am 11. November 2015
  3. Vgl. Mayer, Südwest Presse vom 7. Juli 2009
  4. Südwest Presse vom 23. Juli 2013: Medaille der Stadt für Carmen Stadelhofer (Memento des Originals vom 11. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de
  5. Uni Ulm intern - das Ulmer Universitätsmagazin, Nr. 334 (45. Jg.), November 2015. 24. November 2015, doi:10.18725/oparu-3833 (uni-ulm.de [abgerufen am 18. August 2016]).
  6. EDWIN RUSCHITZKA: Donaufest: Frühstück auf der Herdbrücke lockt viele an. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. August 2016; abgerufen am 18. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de
  7. Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten. 19. April 2024, abgerufen am 19. April 2024.